Warum lebte Charlie Chaplin in der Schweiz?

Biografie Charlie Chaplin

Der Komiker Charlie Chaplin lebte und arbeitete nach dem Motto "Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag". Lest, wie der Mann mit Stock, Melone und Schnurrbart es auf über 350 Filmrollen brachte

Warum lebte Charlie Chaplin in der Schweiz?

Charlie Chaplins Stil war unverkennbar: Mit Spazierstock, Melone und Schnurrbart wurde er zu einem der größten Stars aller Zeiten

© picture-alliance / dpa

Charles Spencer Chaplin

  • Lebensdaten: 16. April 1889 bis 25. Dezember 1977
  • Zitat: "Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag."
  • Beruf: Komiker, Schauspieler, Regisseur, Komponist, Drehbuchautor und Filmproduzent

Charlie Chaplin gehört zu den einflussreichsten Personen in der Geschichte des Films.

Wie Charlie Chaplin lebte

Charles Spencer Chaplin wurde am 16. April 1889 in London geboren. Nachdem sich seine Eltern kurz nach seiner Geburt trennten, wuchsen er und sein Halbbruder Sydney allein bei der Mutter auf. Die Familie war sehr arm und suchte oft in Hilfsstätten Unterschlupf. 1901 starb der Vater an den Folgen seiner Alkoholsucht und die Mutter musste mehrere Male in Anstalten, da sie wegen ihrer psychischen Probleme als geisteskrank erklärt wurde.

Doch für Charlie Chaplin sollte es besser laufen. Er hatte das Talent seiner Eltern geerbt und fühlte sich schon früh von der Bühne angezogen. Bereits im Alter von fünf Jahren trat er vor Publikum auf, als Neunjähriger arbeitete er für die Künstleragentur "The Eight Lancashire Lads".

Wenn er gerade aber nicht auf der Bühne stand, lebte er im Waisenhaus oder trieb sich auf den Straßen herum. Chaplin war auf sich allein gestellt und musste sich in diesen Zeiten als Verkäufer, Glasbläser oder Spielzeugmacher sein Geld verdienen.

Warum lebte Charlie Chaplin in der Schweiz?

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Wie Charlie Chaplin die Welt veränderte

1903 verließ Chaplin die Agentur und versuchte sich als selbstständiger Schauspieler. Drei Jahre lang tourte er als Darsteller in der Theaterversion von Sherlock Holmes durch Europa, bis er 1908 doch wieder einen Vertrag unterschrieb. Diesmal wollte ihn Fred Karno, ein berühmter Theaterproduzent, als Pantomime-Darsteller groß rausbringen.

Und es gelang: Charlie Chaplin spielt von 1910 bis 1912 verschiedene Rollen und reiste mit der Gruppe nach Nordamerika. Dort entdeckte ihn auch die amerikanische Filmindustrie. Die New York Motion Picture Company, eine der damals wichtigsten Produktionsfirmen, nahm ihn unter Vertrag. Chaplin war von nun an Filmschauspieler bei den Keystone Filmstudios in den USA und verdiente mit Stummfilmen sein Geld.

Mit wachsendem Erfolg stieg auch sein Gehalt - Chaplin verdiente bis zu 150.000 Dollar pro Woche. Er wechselte mehrere Male die Filmunternehmen, bis er 1915 den Höhepunkt seiner Karriere erreichte. Zu dieser Zeit gab es Chaplin-Puppen, Zeitungscomics und Lieber über den beliebten Komiker und Schauspieler. Mit seinem einzigartigen Stil hatte er sich zu einem Symbol entwickelt. In einem Interview soll er einmal gesagt haben: "Der Spazierstock steht für die Würde des Menschen, der Schnurrbart für die Eitelkeit und die ausgelatschten Schuhe für die Sorgen."

Charlie Chaplin verbrachte die Folgejahre bis 1936 als Schauspieler, bis er mit "Lichter der Großstadt" und "Moderne Zeiten" selbst als Produzent und Komponist tätig wurde. 1940, also bereits viele Jahre nach der Entstehung von Tonfilmen, richtete sich auch Chaplin dem zu. Als Produzent griff er auch immer häufiger politische Themen auf. In seinem Film „Der große Diktator“ ahmte er Adolf Hitler zur Zeit des Nationalsozialismus nach und machte sich über ihn lustig.

Für seine Komödien über die amerikanische Politik wurde er als Kriegsgegner vom Geheimdienst FBI misstrauisch beobachtet. Bis in die Siebzigerjahre durfte daher der Stern auf dem berühmtem "Hollywood Walk of Fame" nicht gesetzt werden.

1952 entschied sich Chaplin, die USA zu verlassen und in Europa zu bleiben. Er zog in die Schweiz und arbeitete dort weiter. Doch ab 1967 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Am 25. Dezember 1977 starb er im Alter von 88 Jahren.

Kinder Charlie Chaplins

Charlie Chaplins Privatleben war lange Zeit sehr unerfüllt. Er sorgte durch zahlreiche Affären und insgesamt vier Eheschließungen für große Skandale. Mit seiner zweiten Ehefrau, Lita Grey, bekam er 1924 einen Sohn. Lita Grey war damals erst 15 Jahre alt. Seine letzte Ehe mit Oona O'Neill, die bis an sein Lebensende hielt, brachte acht gemeinsame Kinder hervor.

Zu seinen Kindern war Chaplin distanziert. Alle Kinder Charlie Chaplins rebellierten irgendwann:So zog Geraldine aus, Michael folgte etwas später und wurde drogenabhängig. Und Charlie Chaplins Tochter Victoria brannte mit einem Clown durch. Alle seine Kinder wurden Künstler: Sie schreiben, schauspielern, produzieren Filme.

Nach seinem Tod bleibt Charlie Chaplin ein Weltstar. Seine Filme sowie seine Musik werden heute noch aufgeführt und hoch gelobt.

Filme mit Charlie Chaplin

In diesen Filmen wirkte Charlie Chaplin als Darsteller mit:

  • 1915: Charlie Chaplin - A Woman
    Original: A Woman
    Slapstickfilm
  • 1916: Der Vagabund
    Original: The Vagabound
    Slapstickfilm
  • 1918; Ein Hundeleben als Tramp
    Original: A Dog's Life
    Stummfilm
  • 1924: Goldrausch als Goldsucher
    The Gold Rush
    Komödie
  • 1925: Der Zirkusals Tramp
    The Circus
    Komödie
  • 1928: Show People
    Original: Show People
    Komödie
  • 1931: Lichter der Großstadtals Tramp
    Original: City Lights
    Tragikomödie
  • 1937: Moderne Zeiten
    Slapstickfilm
  • 1940: Der große Diktator
    Original: The Great Dictator
    Komödie
  • 1947: Monsieur Verdoux - Der Frauenmörder von Paris
    Original: Monsieur Verdoux
    Komödie
  • 1952: Rampenlicht
    Original: Limelight
    Drama
  • 1957: Ein König in New York
    Original: A King in New York
    Tragikomödie

Warum lebte Charlie Chaplin in der Schweiz?

Beruf Schauspielerin

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Berühmte Zitate von Charlie Chaplin

Viele Lebensweisheiten sind uns auch heute noch im Ohr geblieben. Die berühmtesten Zitate Charlie Chaplins könnt ihr in dieser Liste lesen.

  • "Die Jugend wäre eine schönere Zeit, wenn sie erst später im Leben käme."
  • "Es ist keine Kunst, jung zu sein, wenn man vierundzwanzig ist."
  • "Von einem gewissen Alter ab tut auch die Freude weh."
  • "An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser."
  • "Ich gehe gern durch den Regen, damit mich niemand weinen sehen kann."
  • "Manche sind nur ehrlich geworden, nachdem sie entdeckt haben, dass auch das sich lohnen kann."
  • "Wer das Leben zu ernst nimmt, braucht eine Menge Humor, um es zu überstehen."
  • "Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag."

Zitate aus "Der große Diktator"

Der Spielfilm "Der große Diktator" zeigt Charles Chaplin als Adolf Hitler während des deutschen Nationalsozialismus. Der Film galt als Satire auf Adolf Hitler und war sehr erfolgreich. Diese Zitate sind besonders in Erinnerung geblieben:

  • "Wir denken zu viel und fühlen zu wenig."
  • "Wir sollten am Glück des Anderen teilhaben und nicht einander verabscheuen. Wir wollen uns nicht hassen oder verachten."
  • "Die Männer, die heute die Menschlichkeit mit Füßen treten, werden nicht immer da sein. Ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen und auch ihr Hass."
  • "Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein, wir müssen es nur wieder zu leben lernen."
  • "Nur wer nicht geliebt wird, hasst."
  • "Ihr als Volk habt allein die Macht, die Macht, Kanonen zu fabrizieren, aber auch die Macht, Glück zu spenden."
  • "Lasst uns kämpfen für eine neue Welt, für eine anständige Welt, die Jedermann gleiche Chancen gibt, die der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt."

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  • Film
  • Schauspieler
  • Weltveränderer

Wo wohnte Chaplin in der Schweiz?

Charlie Chaplins Zuhause in der Schweiz war das Manoir de Ban in Corsier-sur-Vevey am Genfersee. Er kaufte das Anwesen Ende 1952 und lebte dort mit seiner Familie bis zu seinem Tod im Jahr 1977.

Was wollte Chaplin mit seinem Film erreichen?

Chaplins Ziel war die eindringliche Gefahr und das radikale Potential der unmenschliche, rassistische und zerstörerische NS-Ideologie aufzudecken.

Was hat Charlie Chaplin getan?

Chaplin war von nun an Filmschauspieler bei den Keystone Filmstudios in den USA und verdiente mit Stummfilmen sein Geld. Mit wachsendem Erfolg stieg auch sein Gehalt - Chaplin verdiente bis zu 150.000 Dollar pro Woche. Er wechselte mehrere Male die Filmunternehmen, bis er 1915 den Höhepunkt seiner Karriere erreichte.

Wann ist Charlie Chaplin in die Schweiz gezogen?

Der Komiker lebte von 1952 bis zu seinem Tod in der Nähe von Vevey. Als ihm aus politischen Gründen die Wiedereinreise in die Staaten verwehrt wurde, zog der Komiker 1952 in die Schweiz.