Wann muss der Arbeitgeber die Krankenversicherung zahlen?

Viele fragen sich, vor allem wenn sie in die Teilzeit wechseln, was im Hinblick auf die Sozialversicherung zu beachten ist. Sind Sie zum Beispiel krankenversichert, wenn Sie in Teilzeit arbeiten? Besteht eine Pflicht, sich gegen Erkrankungen zu versichern? Gibt es womöglich Einkommensgrenzen?

Kurz & knapp: Krankenversicherung bei Teilzeit

Muss ich als Teilzeitkraft eine Krankenversicherung abschließen?

Ja, dem Versicherungsvertragsgesetz zufolge muss auch bei einem Teilzeitjob eine Krankenversicherung vorliegen.

Woher weiß ich, welche Krankenversicherung ich abschließen muss?

Dies ist normalerweise abhängig vom Gehalt. Detailliertere Infos finden Sie hier.

Wann besteht bei einem Job in Teilzeit keine Krankenversicherungspflicht?

Wann Sie als Arbeitnehmer in Teilzeit von einer Versicherungsfreiheit profitieren, lesen Sie hier.

Was Sie im Zusammenhang mit der Teilzeit bezüglich der Krankenversicherung berücksichtigen müssen, erfahren Sie im nachstehenden Ratgeber.

Inhalt

  • Nutzen Sie den kostenlosen Teilzeitrechner
  • Kurz & knapp: Krankenversicherung bei Teilzeit
  • Welche Regelungen bestehen bezüglich der Krankenversicherung bei Teilzeit?
    • Wann sind Sie von der Krankenversicherungspflicht bei Teilzeitjobs befreit?
    • Weiterführende Suchanfragen

Welche Regelungen bestehen bezüglich der Krankenversicherung bei Teilzeit?

Wann muss der Arbeitgeber die Krankenversicherung zahlen?
Wann muss der Arbeitgeber die Krankenversicherung zahlen?
Teilzeitjob: Die gesetzliche Krankenversicherung richtet sich nach bestimmten Einkommensgrenzen.

Grundsätzlich besteht eine Versicherungspflicht für die gesetzliche Krankenversicherung. Dies wird durch ein entgeltliches Beschäftigungsverhältnis ausgelöst. Dabei bestehen gewisse Einkommensgrenzen. Nach unten hin sollte ein geringfügiger Umfang der Vergütung nicht unterschritten und nach oben hin darf die Jahresentgeltgrenze nicht überschritten werden. Letzteres wird auch als Versicherungspflichtgrenze bezeichnet. Diese wird jährlich angepasst und beträgt 2019 60.750 Euro.

Sind Sie Teil derer, die nicht pflichtversichert sind, müssen Sie sich gegebenenfalls freiwillig gesetzlich oder privat krankenversichern. Das gilt insbesondere für all jene, die einen Teilzeitjob ausüben und die besagte untere Grenze nicht überschreiten.

Doch wie sieht es bei einer nur vorübergehenden Teilzeit und der Krankenversicherung aus? Manchmal kann es sein, dass Sie nur vorübergehend in Teilzeit arbeiten. Sollten Sie dadurch unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze fallen, wären Sie eigentlich versicherungspflichtig in einer gesetzlichen Krankenversicherung. Doch sinkt das Gehalt nur vorübergehend, hat dies keine Auswirkungen.

Zusatzinfo: Als geringfügige Beschäftigung gelten alle entgeltlichen Tätigkeiten, bei denen das Arbeitentgelt regelmäßig im Monat 520 Euro nicht überschreitet (Stand Oktober 2022; siehe § 8 Viertes Buch Sozialgesetzbuch).

Wann sind Sie von der Krankenversicherungspflicht bei Teilzeitjobs befreit?

Wie erwähnt, schließen sich die Beschäftigung in Teilzeit und die Krankenversicherung aus, wenn es sich um eine geringfügige Bezahlung handelt – also weniger als bei einem Minijob gezahlt wird.

Wann muss der Arbeitgeber die Krankenversicherung zahlen?
Wann muss der Arbeitgeber die Krankenversicherung zahlen?
Sind Sie in Teilzeit beschäftigt? Die Krankenversicherung ist dann Pflicht, wenn Sie mehr als 520 Euro verdienen.

In diesem Fall gilt für die Arbeitnehmer die Versicherungsfreiheit. Es wird davon ausgegangen, dass der Lebensunterhalt typischerweise nicht aus der Beschäftigung selbst resultiert, sondern aus anderen Einnahmen oder Unterhaltsansprüchen bestritten werden kann.

Im Übrigen gilt die Befreiung für alle Beschäftigten in Teilzeit für die Krankenversicherung gleichzeitig auch für die Arbeitslosen- und Pflegeversicherung.

Rentenversicherungspflichtig sind Sie trotzdem. Dabei werden vom Arbeitgeber gegebenenfalls pauschale Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung übernommen. Der Arbeitnehmer muss in diesem Zusammenhang Beitragsanteile zur Rentenversicherung entrichten.

Sollten arbeitsunfähige Versicherte nach ärztlicher Feststellung stufenweise wieder in die Tätigkeit eingegliedert werden, greift die Versicherungsfreiheit bei Teilzeit bezüglich der Krankenversicherung nicht. Das erzielte Arbeitsentgelt ist beitragspflichtig und auf das Krankengeld anzurechnen.

Rund 80% der Deutschen sind in einer Gesetzlichen Krankenkasse versichert. Bei aktuell 96 Krankenkassen (Stand 02.01.2023) ist die Verwaltung und Beitragsabführung eine Herausforderung für jeden Arbeitgeber.

Besonders wertvoll ist dies im Bereich der Umlagesätze – also der Erstattung der Krankenkassen an Sie als Arbeitgeber bei Krankheit des Arbeitnehmers zum Ausgleich Ihrer Aufwendungen für trotzdem zu zahlende Löhne und Gehälter. Hier bieten die Kassen teilweise sehr unterschiedliche Prozentsätze der Erstattung an. Zusätzlich unterscheiden sich die Kosten dafür je Kasse. Ein Vergleich lohnt sich also!

Bitte beachten Sie dabei: Als Arbeitgeber haben Sie das freie Kassenwahlrecht Ihrer Mitarbeiter zu respektieren! Eine Vorstellung von kassenindividuellen Vorteilen für die Versicherten der für Sie als Arbeitgeber interessanten Kassen ist aber natürlich trotzdem statthaft. So kann eine freiwillige Entscheidung Ihrer Mitarbeiter im Unternehmenssinne erfolgen.

Derzeit haben wir Informationen zu folgenden Bereich für Sie hinterlegt:

  • Vergleich der Beitragssätze, denn seit Januar 2019 zahlen Sie als Arbeitgeber nicht nur die Hälfte des allgemeinen Krankenkassenbeitrags von 14,6%, sondern auch die Hälfte des kassenindividuellen Zusatzbeitrags. Sie finden in unseren Übersichten die preisgünstigsten Krankenkassen, mit denen sowohl Sie als Arbeitgeber als auch Ihre Mitarbeiter bares Geld sparen können.
  • Vergleich der Umlagesätze, also die Höhe der Lohnerstattung durch die Krankenkasse an Sie als Arbeitgeber und die Kosten dafür.
    Sie können in der übersichtlichen Tabelle leicht nach Höhe des Erstattungssatzes sowie den Beitragssätzen sortieren.
  • Vorteile aus dem Bereich der Gesundheitsförderung. Die Krankenkassen sind gesetzlich verpflichtet, namhafte Beträge in die Gesundheitsförderung zu investieren. Hierzu haben diese eine Reihe von Programmen entwickelt, Arbeitgeber und ihre Mitarbeiter zu unterstützen. Bessere Gesundheit der Mitarbeiter führt zu weniger Fehltagen und damit zu höherer Effizienz im Unternehmen!
    Als Highlight gibt es von manchen Kassen sogar Bonuszahlungen an Arbeitgeber für das Angebot Betrieblicher Gesundheitsförderung.
  • Übersicht aufgelöster bzw. fusionierter Krankenkassen seit dem Jahr 2000, so dass Sie eine direkte Zuordnung zur heute zuständigen Kasse vornehmen können.

Zusätzlich haben wir für Sie als Arbeitgeber eine direkte Kontaktmöglichkeit zu einer Reihe von Gesetzlichen Krankenkassen geschaffen, mit der Sie ohne Umwege die zuständigen Mitarbeiter für Betriebliches Gesundheitsmanagement bzw. Betriebliche Gesundheitsförderung erreichen.

Wann muss der Arbeitgeber keine Krankenversicherung zahlen?

Für die Berechnung müssen Sie das Arbeitsentgelt, also Lohn oder Gehalt, nur bis zur sogenannten Beitragsbemessungsgrenze (BBG) ansetzen. Für Entgelt, das darüber liegt, brauchen Sie und Ihr Arbeitnehmer keine Beiträge zu zahlen. Diese Grenze gibt es für die Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung.

Wird die Krankenversicherung vom Arbeitgeber bezahlt?

Der Arbeitgeber übernimmt die Hälfte des allgemeinen Beitragssatzes zur Krankenkasse in Höhe von 14,6 Prozent sowie die Hälfte des kassenindividuellen Zusatzbeitrags. Unternehmen mit weniger als 30 Mitarbeiten zahlen zusätzlich die Umlage U1 und die Umlage U2. Beide Umlagen übernimmt der Arbeitgeber vollständig.

Bis wann muss der Arbeitgeber mich bei der Krankenkasse anmelden?

Frist für die Anmeldung Der Beginn einer Beschäftigung ist mit der ersten folgenden Lohn- und Gehaltsabrechnung zu melden. Die Meldung muss jedoch spätestens innerhalb von sechs Wochen nach ihrem Beginn erfolgen.

Wann zahlt der Arbeitgeber einen Zuschuss zur Krankenversicherung?

Wann muss ich einen Zuschuss zur privaten Krankenversicherung eines Arbeitnehmers zahlen? Den Zuschuss zur privaten Krankenversicherung zahlt der Arbeitgeber, wenn der privat versicherte Arbeitnehmer krankenversicherungsfrei oder von der Krankenversicherungspflicht ausgeschlossen ist.