Wen trifft der kleine Prinz auf seiner Reise?

Der Erzähler trifft einen kleinen Prinzen. Der kleine Prinz ist auf der Suche nach neuen Freunden. Er erzählt Geschichten von seiner Reise zur Erde. Auf der Reise trifft der kleine Prinz einen König, einen Geschäftsmann, einen Fuchs und viele andere...

„Lebewohl“, sagte er.

Der Fuchs sagte:

„Höre nun noch mein Geheimnis.

Man sieht nur mit dem Herzen gut.

Das wirklich Wichtige

ist für die Augen unsichtbar.“

Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry ist eines der berühmtesten Bücher auf der Welt. Es geht um Freundschaft und was im Leben wichtig ist.

Lesen Sie hier die ersten Kapitel aus Der kleine Prinz! Ausschließlich zum Gebrauch als Leseprobe. Alle Rechte vorbehalten.

"Der kleine Prinz" gilt bis heute als eines der meistgelesenen Bücher der Welt. Im Jahre 1943 als Kunstmärchen veröffentlicht, ging der französische Autor Antoine de Saint-Exupéry mit seiner Erzählung in die Literaturgeschichte ein.

Kunstmärchen werden auch moderne Märchen genannt. Das sind Märchen, bei denen die Autor*innen im Gegensatz zu den Volksmärchen eindeutig bestimmt werden können.

Inhaltlich brechen die Autor*innen mit überlieferten Sagen und bestimmen ihre Figuren frei und damit selbst. Auch formal sind Kunstmärchen meist komplexer, weil sie z.B. aus Rahmen- und Binnenhandlung bestehen können.

Die Erzählung handelt von einem Piloten, dem Ich-Erzähler, der in der Sahara-Wüste notlanden muss. Dort trifft er auf ein Männchen, den kleinen Prinzen, der ihn fortan über die verschiedenen Planeten informiert, die er vor seiner Reise zur Erde besucht hat. Dabei erfährt der Pilot einiges über sich selbst, die Eigenarten der Erwachsenenwelt und den Zauber des Lebens.

Aus den Gesprächen der beiden Figuren ergeben sich verschiedene Themen, diese handeln von Freundschaft, Liebe und Menschlichkeit.

Weil der kleine Prinz sich mit speziellen Themen beschäftigt, sollten einige Begriffe geklärt werden, bevor man sich dem Inhalt des Märchens widmet.

"Boa Constrictor"

Der Erzähler berichtet zu Beginn des Kunstmärchens von seiner Zeichnung einer in einem Hut versteckten Boa Constrictor als Kind.

Als Boa Constrictor wird eine Königsschlange bezeichnet. Sie gehört zur Familie der Riesenschlange und kommt von Kolumbien bis Südamerika vor.

"Baobab"

Der kleine Prinz erwähnt immer wieder die Gefährlichkeit der Baobab-Samen. Diese reißt er vorsorglich aus, damit sein kleiner Planet nicht überwuchert und damit unbewohnbar wird.

"Baobab" ist die botanische Begriffsbezeichnung für Affenbrotbäume. Diese sind auf dem afrikanischen Kontinent beheimatet (insbesondere auf Madagaskar und in Australien).

"Der kleine Prinz" – Zusammenfassung

Im Folgenden erhältst Du eine Zusammenfassung der Handlung von "Der kleine Prinz". Das Kunstmärchen beginnt mit einer Erzählerrede: Der Ich-Erzähler führt in die Geschichte ein, indem er schildert, wie gerne er als kleiner Junge gezeichnet hat.

Die Erzählung über die Zeichnung des Elefanten in der Schlange bildet gemeinsam mit dem Appell am Ende des Kunstmärchens den äußeren Rahmen der Erzählung, während die eigentliche Erzählung in Form von zwei Rückblenden in den Rahmen eingebunden ist. Mehr dazu findest Du in "Sprache und Aufbau in "Der kleine Prinz".

Der Elefant in der Schlange

Fasziniert von einer Schlange, die sechs Monate braucht, um ihre Beute zu verdauen, erinnert sich der Ich-Erzähler in der Rahmenhandlung an sein sechsjähriges Ich und seine Zeichnung einer Schlange, die einen Elefanten verdaut. Die Erwachsenen in seinem Umfeld sahen in der Zeichnung jedoch nur einen Hut.

Um den Erwachsenen seine Zeichnung zu erklären, zeichnete der Erzähler eine weitere Zeichnung, eine Röntgenansicht, die den Elefanten im Inneren der Schlange zeigte. Die Erwachsenen, die sich an diesem Bild störten, rieten dem Erzähler, das Zeichnen aufzugeben und sich stattdessen mit Geografie oder Mathematik zu beschäftigen. Der Erzähler, der als Kind noch Maler werden wollte, hörte deshalb mit sechs Jahren auf, zu zeichnen.

Der Erzähler erkannte, dass die Erwachsenen die Dinge stets oberflächlich betrachten. Denn auch wenn seine Zeichnung auf den ersten Blick wie ein Hut aussehen mag, könnten die Erwachsenen durch den Gebrauch ihrer Fantasie erkennen, dass es sich um eine Schlange handelt, die einen Elefanten in ihrem Magen hat. Deshalb entschied sich der Erzähler gegen den Beruf des Künstlers und wurde stattdessen Pilot.

Die Begegnung mit dem kleinen Prinzen

Nachdem der Erzähler als kleines Kind erkannt hatte, dass er sich mit Erwachsenen nur über pragmatische Themen wie Politik und Krawatten unterhalten kann, lebt er bis ins Erwachsenenalter in Einsamkeit.

An dieser Stelle setzt der erste Rückblick ein. Der Erzähler berichtet von den Geschehnissen vor sechs Jahren, als er mit seinem Flugzeug über der Wüste Saharas notlanden muss. Nach der ersten Nacht erscheint vor ihm ein Männchen, der sich als "der kleine Prinz" vorstellt. Der Prinz mit dem goldenen Haar berichtet, dass er von dem kleinen Asteroiden B 612 kommt und bittet den Piloten, ihm ein Schaf zu zeichnen. Da der Pilot aber kein Schaf zeichnen kann, zeichnet er dem kleinen Prinzen eine Kiste, in der sich das Schaf befindet. Der kleine Prinz reagiert mit Freude, weil er kein Problem damit hat, sich das Schaf vorzustellen.

Obwohl der kleine Prinz nie auf Fragen antwortet, erfährt der Pilot in den darauffolgenden acht Tagen einiges über das Leben des kleinen Prinzen und über die Erlebnisse, die dieser auf seinem Weg zur Erde mit den Menschen gemacht hat.Die Reparatur des Flugzeugs wird dabei für den Piloten zu einer Nebentätigkeit.

Der kleine Prinz und sein Planet

Zu Beginn erfährt der Pilot etwas über den Planeten, auf dem der kleine Prinz lebt. Dieser ist so klein, dass er dreiundvierzigmal am Tag seiner Lieblingsbeschäftigung, Sonnenuntergänge zu beobachten, nachgeht. Weil er außerdem sehr wenig Platz auf seinem Planeten hat, entfernt er regelmäßig die Schösslinge der bedrohlichen Baobab-Bäume, die ausgewachsen zu groß für seinen Planeten wären.

Auf seinem Planeten sind drei Vulkane angesiedelt, die er täglich fegt, damit sie nicht ausbrechen. Außerdem hat er eine kleine Rose, die er mit Bedacht pflegt, obwohl die beiden manchmal aneinander geraten. Die Rose möchte jederzeit von dem kleinen Prinzen umsorgt werden, und verlangt von ihm, dass er sie vor allen erdenklichen Gefahren schützt.

Obwohl die Rose ihren kleinen Prinzen liebt, erzählt sie ihm lange nichts von ihrer Liebe für ihn. Erst als sich der kleine Prinz auf seine Planetenreise aufmachen will, gesteht ihm die Rose ihre Liebe.

Die Planetenreise des kleinen Prinzen

An dieser Stelle setzt der zweite Rückblick ein. Der kleine Prinz berichtet dem Erzähler, dass er von Planet zu Planet reiste, bevor er auf der Erde landete. Jeder Planet wurde von nur einem Menschen bewohnt. Diese Menschen unterschieden sich voneinander durch ein bestimmtes Charakteristikum. Es gab einen König, einen Eitlen, einen Säufer, einen Geschäftsmann, einen Laternenanzünder und zuletzt einen Geografen. Jeder Planetenbesuch des kleinen Prinzen endete mit dessen Bemerkung, dass die Erwachsenen komisch seien:

Die Erwachsenen sind seltsam, sagte sich der kleine Prinz während seiner Weiterreise.1

Jeder dieser Planetenbewohner steht für eine bestimmte Eigenart eines Menschen, die der kleine Prinz als komisch erachtete und nicht verstand. Der Geschäftsmann zählte etwa Sterne, nur um sie zu besitzen, während der Säufer trank, um zu vergessen, dass er sich schämte.

Als der kleine Prinz schließlich in der Sahara landete, traf er auf eine gelbe Giftschlange. Die Schlange bekundete dem Prinzen ihr Mitleid, da die Erde ein harter Ort, und die Menschen darin einsam seien. Sie versprach dem kleinen Prinzen, ihm mit ihrem Gift zu helfen, wenn sein Heimweh zu groß werde.

Die Freundschaft mit dem Fuchs

Nach seiner Begegnung mit der Schlange machte sich der kleine Prinz auf eine lange Wanderung durch die Welt. Er stellte ernüchternd fest, dass sein Planet im Vergleich zur Erde mickrig, und seine Blume nur eine von vielen Blumen war. Dabei glaubte er doch, all dies sei einzigartig.

Getrübt von dieser Erkenntnis traf der Prinz auf einen Fuchs, der ihn bat, ihn zu zähmen. Einander zähmen bedeute, sich umeinander zu kümmern, sich vertraut machen und damit einzigartig füreinander zu werden. Der kleine Prinz besuchte den Fuchs nun täglich und kümmerte sich um ihn. Die beiden freundeten sich durch das Zähmen miteinander an. Dadurch erinnerte sich der kleine Prinz an seine Rose und daran, wie fürsorglich er sich stets um sie gekümmert hatte.

Der Fuchs half dem kleinen Prinzen zu begreifen, dass seine Rose einzigartig und seine Liebe zu ihr echt war, unabhängig davon, dass es noch unzählige weitere ihrer Art gab. Nachdem der kleine Prinz den Fuchs gezähmt hatte, schenkte dieser ihm ein Geheimnis. Dieses Geheimnis lautete:

Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wichtigste ist für die Augen unsichtbar.1

Der kleine Prinz lernte von dem Fuchs, dass Menschen und Dinge erst an Bedeutung gewinnen, wenn sie gezähmt werden. Einander zähmen bedeutet laut dem Fuchs, füreinander einzigartig zu werden. Als Beispiel hierfür führte der Fuchs seine Perspektive auf das Weizenfeld auf. Bevor er den kleinen Prinzen kennengelernt hatte, hatte der Weizen keine Bedeutung für ihn. Nachdem der Prinz jedoch den Fuchs gezähmt hatte, verband der Fuchs die goldenen Körner des Weizens immer mit dem goldenen Haar des Prinzen.

Auf seiner Weiterreise traf der Prinz auf einen Weichensteller und einen Pillenhändler. Vom Ersteren erfuhr er, dass die Menschen ohne Ziel unterwegs seien, während der Pillenhändler dafür sorgte, dass die Menschen Zeit sparten, indem durch die Pillen ihr Durstgefühl verschwand.

Ein Weichensteller ist eine Person, die im Bahnbetrieb Weichen und Signale bedient. Mit einer Weiche ist die Gleiskonstruktion einer Bahn gemeint.

Die Wüstenwanderung

Nach den Erzählungen des kleinen Prinzen über seine Planetenerfahrungen ist die Reparatur des Fliegers beinahe fertiggestellt. Als dem Piloten und dem kleinen Prinzen das Wasser ausgeht, laufen sie los, um einen Brunnen zu finden. Als sie schließlich eine Trinkquelle finden, ist das lang ersehnte Wasser für die beiden wie ein Geschenk.

Den kleinen Prinzen veranlasst dieses Geschehen über den Garten mit den unzähligen Rosen zu sprechen.

Durch den Fuchs hat er gelernt, dass eine einzige Rose ihm mehr geben kann, als ein ganzer Garten voller Rosen. Ähnlich ergeht es ihm mit dem Wasser: Ein Schluck Wasser kann genau das sein, was er braucht, und in dem Moment, in dem er dem Verdursten nahe ist, mehr wert sein als alles andere. Deshalb wundert es den kleinen Prinzen, dass die Menschen 5000 Rosen züchten, und trotzdem unzufrieden bleiben, während er aus eigener Erfahrung weiß, dass bereits eine einzelne Rose oder ein Schluck Wasser Wunder bewirken können.

Daraufhin bittet der kleine Prinz den Piloten, einen Maulkorb für sein Schaf zu zeichnen. Schließlich muss er seine Rose vor dem Schaf beschützen, falls das Schaf die Rose verspeisen möchte.

Der Abschied des kleinen Prinzen

Nachdem der Pilot noch einmal zu seinem Flieger zurückkehrt, um die Reparatur vollständig abzuschließen, verabredet der kleine Prinz sich heimlich mit der gelben Schlange. Sie soll ihn beißen, sodass er zurück auf seinen Planeten kehren kann. Kurz bevor dies geschieht, kehrt der Pilot zurück zum Brunnen und bittet den kleinen Prinzen, bei ihm zu bleiben. Dieser aber möchte nicht bleiben, auch wenn er ebenfalls sehr traurig ist – er leidet schrecklich an Heimweh und vermisst seine Rose.

Inzwischen sind der Pilot und der kleine Prinz Freunde geworden. Der kleine Prinz versichert seinem Freund, dass er nur nachts die Sterne zu beobachten brauche, um sich an ihn zu erinnern. Seinen Körper würde er nicht auf seinen Planeten mitnehmen können, denn er sei zu schwer und ohnehin nur eine Hülle. Daraufhin lässt er sich von der gelben Schlange beißen – sein Körper aber ist am nächsten Morgen verschwunden.

An dieser Stelle kehrt der Erzähler erneut in die Rahmenhandlung zurück. Sechs Jahre später denkt der Pilot mit Sorge an seinen kleinen Freund und dessen Blume. Der Erzähler appelliert an seine Leser*innen, sich auch um die banalen Dinge, wie seiner Sorge, ob das Schaf die Blume gefressen hat oder nicht, zu sorgen. Ganz gleich, was die Erwachsenen davon halten.

"Der kleine Prinz" – Charakterisierung

Da "Der kleine Prinz" zu den "Kunstmärchen" zählt, kommen nicht nur der Charakterisierung der Menschen eine zentrale Rolle zu. Die Rose des kleinen Prinzen, der Fuchs und die Schlange sind ebenfalls wichtige Figuren. Auch die verschiedenen Planetenbewohner können als Figuren analysiert werden.

Nachfolgend findest Du eine Charakterisierung der zentralen Figuren aus "Der kleine Prinz": der Pilot, der kleine Prinz, die Rose, der Fuchs und die Schlange.

Der Pilot

  • fungiert als Ich-Erzähler

  • ist sehr ruhig

  • ist offen gegenüber dem kleinen Prinzen

  • ist phantasievoll

  • wendet sich vermeintlich wichtigen Aufgaben des Erwachsenenlebens ab

  • erinnert sich durch die Erlebnisse mit dem kleinen Prinzen an seine Kindheitstage.

  • hat blondes Haar und trägt einen goldenen Schal

  • kommt von dem kleinen Asteroiden B 612

  • lebt dort gemeinsam mit einer Rose, die ihm sehr am Herzen liegt und drei Vulkanen

  • liebt Sonnenuntergänge

  • pflegt jeden Tag sorgsam seinen Planeten

  • ist genügsam

  • ist phantasievoll

  • antwortet nie auf Fragen

  • offenbart seine Gefühlswelt

  • ist sentimental, schwermütig, traurig und sehnsüchtig

  • wertet nie final, sondern bleibt in seiner Meinung offen

  • ist interessiert

  • und stellt den Gegensatz der Erwachsenenwelt dar

Die Rose

  • ist schön

  • möchte von dem kleinen Prinzen umsorgt werden

  • ist stolz

  • ist eitel

  • verlangt viel

  • ist empfindlich

  • ist kompliziert

  • ist zärtlich und gefühlvoll

  • ist widersprüchlich

Der Fuchs

  • lehrt den kleinen Prinzen die Freundschaft und das Wesentliche
  • ist weise
  • ist verständnisvoll
  • mag Gesellschaft
  • ist intelligent
  • ist weltoffen

Die Schlange

  • ist geduldig
  • hört dem kleinen Prinzen zu
  • hält die Menschen für einsam
  • ist kraftvoll
  • ihr Gift macht sie mächtig
  • ist Vermittlerin zwischen dem Körperlichen und dem Geistigen
  • ist aus mythologischer Sicht sowohl Symbol für Auflösung als auch für Lebensenergie

"Der kleine Prinz" – Aufbau und Sprache

Der Autor Antoine de Saint-Exupéry wählt einen einfachen und damit anschaulichen Sprachstil, der zum fantasievollen Inhalt passt. Auch wenn das Märchen heute in allen Altersklassen bekannt ist, verfasste Saint-Exupéry dieses ursprünglich als Kinderbuch.

Eindeutige Merkmale eines Kunstmärchens sind zum Beispiel

  • eine eindeutige Bestimmung des Autors

  • Anfang und Ende der Erzählung sind nicht formelhaft (z.B. "Es war einmal...")

  • die Figuren sind komplex: Sie sind nicht "nur" gut oder böse

  • die Welt ist komplex: Es kann mehrere Deutungsweisen des Dargestellten geben

Im kleinen Prinzen lassen sich folgende Merkmale des Kunstmärchens ausmachen:

  • der Autor, Autor Antoine de Saint-Exupéry, ist bekannt

  • Anfang und Ende sind nicht formelhaft

  • die Orte der Handlungen sind bekannt, wenn auch teilweise fiktiv (Sahara, Asteroid B 612, die Erde und sechs Planeten 325-330)

  • von den Figuren geht eine Komplexität aus (z.B. der kleine Prinz, der fröhlich ist, aber auch traurig und schwermütig und von seinem Planeten flüchtet, weil er die Gefühle zu seiner Rose nicht versteht)

  • Antoine de Saint-Exupéry vermittelt ein komplexes Weltbild, indem er die Menschen und deren Beziehungen untereinander mit einer eigenen Philosophie unterlegt. Freundschaft, Liebe und Verantwortung stellen dabei zentrale Themen dar.

Meist sind die Sätze kurz, nicht verschachtelt und stellen einfache Hauptsätze dar:

"Ich habe Schwierigkeiten mit einer Blume", sagt der kleine Prinz.

In "Der kleine Prinz" verwendet der Erzähler eine leicht verständliche Sprache, die vor allem Begriffe aus den folgenden Bereichen umfasst:

  • dem kosmischen Bereich: Stern, Wasser, Erde, Sonne, Blume,

  • dem Reich der Tiere: Schlange, Fuchs, Elefant, Schaf, Raupe, Schmetterling,

  • dem technischen Bereich: Karabiner, Bolzen, Hammer

Das Kunstmärchen hat 27 Kapitel, wobei das erste und letzte Kapitel den äußeren Rahmen bilden. In diesen beiden Kapiteln berichtet der Erzähler aus der Gegenwart. Die Gegenwart dieses Rahmens findet sechs Jahre nach der Begegnung mit dem kleinen Prinzen statt. Dies veranschaulicht, dass der Erzähler nur über sein sechsjähriges-Ich und der Erfahrung mit der Erwachsenenwelt berichtet, weil er den kleinen Prinzen getroffen hat und sich auf diese Weise daran zurückerinnert.

In diesen Rahmen eingebettet sind die Kapitel 2-26 als erste Rückblende. Dabei stellen die Kapitel 9-15 den zentralen Teil der Erzählung dar – also eine Rückblende in der Rückblende – da dort die Planetenbesuche des kleinen Prinzen thematisiert und die Erwachsenen in ihren Eigenarten dargestellt werden.

"Der kleine Prinz" – Zitate

Zur Verdeutlichung des Sprachstils findest Du im Folgenden Zitate aus "Der kleine Prinz":

Du wirst immer verantwortlich sein für das, was du zähmst. Du bist für deine Rose verantwortlich.1

Dieses Zitat stammt aus der Episode, in der der kleine Prinz sich mit dem Fuchs anfreundet. Auch das nachfolgende Zitat stammt aus dieser Episode und veranschaulicht die Einmaligkeit einer Freundschaft, die zwei Personen durch das Zähmen aneinander bindet:

Aber wenn du mich zähmst, brauchen wir einander. Du wirst für mich auf der ganzen Welt einmalig sein. Ich werde für dich auf der ganzen Welt einmalig sein.1

Während der kleine Prinz sich von seinem Pilotenfreund verabschiedet, muntert er ihn auf, indem er angibt, dass der Pilot immer an ihn denken werde, wenn er nachts in den Himmel blicke. Dies veranschaulicht das folgende Zitat:

Wenn du in der Nacht den Himmel betrachtest, weil ich auf einem von ihnen wohne, dann wird es für dich so sein, als ob alle Sterne lachten, weil ich auf einem von ihnen lache.1

"Der kleine Prinz" – Interpretation

"Der kleine Prinz" – Freundschaft und Liebe

Aus dem Zähmverhalten des Fuchses und des kleinen Prinzen kann die Freundschaft als zentrales Motiv des Kunstmärchens hervorgehen. Nicht nur freundet sich der kleine Prinz mit dem Fuchs an, indem er ihn täglich besucht und sich um ihn kümmert – er realisiert durch ihn auch, dass ihm seine Blume eine bedeutende Freundin und seine Liebe zu ihr echt ist.

Für den Fuchs bedeutet Zähmen "eine Bindung eingehen". Wer einander zähmt, wird "einander brauchen". Der Fuchs erklärt dem kleinen Prinzen, dass das Zähmen ein Lernprozess sei, bei dem man einander näher kommt und sich kennenlernt. Dafür braucht man Geduld und muss sich Zeit nehmen. Eine Sache, die wie der Fuchs anmerkt, "in Vergessenheit geraten ist".

Durch die Geduld und die Zeit, die man sich nimmt, um jemandem näher zu kommen, wird Vertrauen geschaffen und Bedeutung geformt. Die Bedeutung einer Freundschaft oder einer Liebe wächst schließlich aus den gemeinsamen Erfahrungen und ist somit mit keiner anderen Freundschaft oder Liebe zu vergleichen. Damit sind die Menschen, die einander lieben oder befreundet sind, immer einzigartig füreinander.

"Der kleine Prinz" – Zitate Fuchs

Während das Kunstmärchen mehrere Botschaften transportiert, fällt das Geheimnis, das der Fuchs dem kleinen Prinzen schenkt, besonders ins Gewicht:

Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Nachdem der kleine Prinz feststellt, dass seine Blume vielen anderen Blumen gleicht, ist er darüber enttäuscht. Durch den Fuchs und das Geheimnis, das dieser dem kleinen Prinzen schenkt, lernt der kleine Prinz zu begreifen, wie wichtig es ist, hinter die Oberfläche zu sehen. Denn während er in seiner Enttäuschung nur das Aussehen der Blume berücksichtigt, vergisst er über seine Beziehung zu ihr nachzudenken.

Der Fuchs lehrt dem kleinen Prinzen schließlich, dass das Zähmen, also das "Füreinanderdasein" von Bedeutung ist. Die Blume ist somit einzigartig für den kleinen Prinzen, obwohl sie tausend anderen ihrer Art gleicht. Dass nur der kleine Prinz das sehen kann, liegt daran, dass er mit dem Herzen sieht – nicht mit den Augen.

Diese Botschaft knüpft auch an die einzelnen Planetenbesuche des kleinen Prinzen an. So erachtet er etwa den Geschäftsmann, der die Sterne zählt, nur um sie zu besitzen, als merkwürdig. Das könnte daran liegen, dass dieser das Wesentliche nicht sieht. Er ergötzt sich an seinem Besitztum und verliert darüber hinaus aus den Augen, dass die Sterne auch für tieferes Empfinden, wie die Freundschaft, stehen können.

"Der kleine Prinz" – Sinn des Lebens

Der kleine Prinz wird auch als eine Auseinandersetzung mit dem Sinn des Lebens interpretiert. Dabei spielt der Geist eine zentrale Rolle. Während der Körper als Hülle betrachtet wird, ist es der Geist, der die Dinge einzigartig macht und sie beseelt. Die Schlussszene, in der der Erzähler davon berichtet, dass er den Körper des kleinen Prinzen nicht mehr gefunden hat, unterstreicht das Motiv des Geistes. Denn es ist der Geist, der Bedeutung schafft. Was für den Piloten bleibt, ist die Erinnerung an seinen Freund und der Nachthimmel, der ihn immerfort an den kleinen Prinzen erinnern wird.

Das Verb beseelen meint "innerlich erfüllen" oder "mit Seele erfüllen".

Der Geist wächst durch Liebe und Freundschaft – ihn zu entdecken, benötigt den Blick hinter die Oberfläche der Dinge. Die Hinwendung zum Herzen, denn "das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar".

Dieser Blick hinter die Oberfläche wächst durch Erfahrungen. Erst als der Pilot und der kleine Prinz dem Verdursten nahe sind, erscheint ihnen das Wasser des Brunnens als zauberhafte Rettung. In diesem Augenblick ist das Wasser für die beiden mehr als ein Getränk, denn es steht in Verbindung mit einer langen Reise durch die Wüste und der empfundenen Angst, zu verdursten.

Auf dieselbe Weise hat das Weizenfeld für den Fuchs eine Bedeutung. Bevor er den kleinen Prinzen trifft, ist ihm der Weizen egal, denn er isst kein Brot. Seitdem aber der kleine Prinz ihn gezähmt hat, erinnert ihn der goldene Weizen an das goldene Haar des Prinzen.

Ähnlich sind die Sterne für den Piloten nicht nur Sterne: Sie erinnern ihn an das Lachen des kleinen Prinzen. Die Sterne sind für ihn Glöckchen und ihr Läuten klingt wie das Lachen des kleinen Prinzen.

Auf diese Weise werden die Dinge und Erlebnisse zu Symbolen der eingegangenen Verbindungen zwischen den Menschen. Ihre Bedeutung ist einzigartig und ihr Wert individuell, aber sie alle zeigen auf, dass es auf das Wesentliche ankommt.

"Der kleine Prinz" – Weltkritik

Weil jeder Planetenbesuch des kleinen Prinzen mit seiner Bemerkung, dass die Erwachsenen komisch seien, endet, kann das Kunstmärchen als Kritik an der Gesellschaft und der Welt gedeutet werden.

Der erste Planet wird von einem König bewohnt, der sich selbst und seine Macht so ernst nimmt, dass er sogar dem Wunsch des kleinen Prinzen, die Sonne zum Untergehen zu bewegen, nachkommt. Obwohl er keine Untertanten hat, über die er gebieten könnte, ist er von sich selbst und seinem Herrschertum überzeugt.

Der Eitle will um jeden Preis als der schönste und beste Mensch gelten, unabhängig vom Wahrheitsgehalt dieser Aussagen. Der Geschäftsmann ist davon überzeugt, die Sterne zu besitzen und dadurch reich zu sein, obwohl er eigentlich nichts besitzt. Der Laternenanzünder arbeitet auf dieselbe Weise und nach derselben Vorschrift, obwohl sich die Art der Arbeit erheblich geändert hat. Ihm wird alle Lebensfreude geraubt – trotzdem arbeitet er auf selbstlose Art weiter.

Der Geograf schreibt Bücher, aber war an keinem der Orte, über die er schreibt. Die getriebenen Menschen sind stets auf der Reise, ohne zu wissen, was und wohin sie wollen. Sie sparen so viel Zeit, dass sie nicht wissen, was mit der gesparten Zeit anzufangen ist.

Erzähltechnisch wird diese Kritik mithilfe der Rückfragen des kleinen Prinzen an die jeweiligen Planetenbewohner aufgeführt. Auf dem Planeten des Geschäftsmanns, der die Sterne zählt, erkundigt sich der kleine Prinz nach dem Grund für die Tätigkeit des Sternenzählers. Dabei zeigt er die Sinnlosigkeit dieser Tätigkeit auf:

"Wie kann man die Sterne besitzen?"

"Wem gehören sie?", fragte der Geschäftsmann mürrisch.

"Ich weiß nicht. Niemandem."

"Also gehören sie mir, weil ich als Erster daran gedacht habe.""Das reicht?"

Hierdurch ermöglicht es der kleine Prinz, die Welt der Erwachsenen aufzuzeigen. In dieser Welt laufen die Erwachsenen umher, ohne nach dem Sinn ihrer Tätigkeiten zu fragen. Der kleine Prinz zeigt die Sinnlosigkeit dieser Welt auf, weil sie nichts als die Oberfläche bedient.

In einer solchen Welt haben die Menschen keine Zeit, einander zu zähmen – Freundschaft und Liebe rücken in den Hintergrund und gelten als Zeitfresser. Wenn in einer Welt Äußerlichkeit, Besitztum und Reichtum Bedeutung haben, dann wird nicht mit dem Herzen geurteilt.

Folgt man dem Erzähler, so sind es einzig die Kinderaugen, die dazu fähig sind, die Welt mit dem Herzen zu beurteilen und die Sinnlosigkeit der Erwachsenenwelt zu entlarven.

Bedeutung der Motive

Im Folgenden erhältst Du eine Interpretation der beiden Motive "Die Schlange" und "Die Rose".

"Der kleine Prinz" – Die Schlange

Die Schlange ist die erste Figur, auf die der kleine Prinz bei seiner Ankunft auf der Erde trifft. Das Gespräch zwischen den beiden ist vertraut, aber auch rätselhaft. Die Schlange lässt den kleinen Prinzen wissen, dass sie ihn weiter wegbringen kann "als ein Ozeandampfer". Ihr Gift ist ihre Macht, denn es tötet.

Dass die Schlange dem Prinzen ihre Hilfe verspricht, erklärt, weshalb der kleine Prinz sich am Ende seiner Reise auf der Erde durch ihr Gift zurück auf seinen Planeten befördern lässt. Die Schlange dient somit als Vermittlerin zwischen dem Körper des kleinen Prinzen, den er unmöglich auf seinen Planeten mitnehmen kann, da er zu schwer ist, und seinem Geist.

Weil das Wesentliche für die Augen unsichtbar ist, ist auch der Körper des kleinen Prinzen nur eine Hülle. Es ist sein Geist, der zurück zu seiner Rose kehrt. Deshalb sagt der kleine Prinz zu dem Piloten: "Es wird aussehen, als hätte ich Schmerzen ... es wird ein wenig aussehen, als würde ich sterben. So ist das halt." Die Schlange hilft dem kleinen Prinzen also, mit seinem Geist zu seiner Rose zurückzukehren.

In der Mythologie gilt die Schlange als Symbol der Auflösung, des Chaos und der Finsternis. Gleichzeitig wird sie als Symbol der Lebensenergie betrachtet.

"Der kleine Prinz" – Die Rose

Die Rose ist der Grund, weshalb der kleine Prinz verreist und der Grund, weshalb er zurück zu seinem Planeten kehrt. "Ich habe Schwierigkeiten mit einer Blume", erklärt der Prinz der Schlange nach seiner Ankunft auf der Erde. Nachdem er den Rosengarten besucht, wird er wütend, da er geglaubt hat, seine Rose sei einzigartig. Erst durch den Fuchs lernt er, dass sie das auch ist – aber nicht, weil ihr Äußeres sie besonders macht. Nachdem der kleine Prinz zutiefst betrübt darüber ist, erschließen sich ihm Freundschaft und Liebe erst später, nämlich durch die Freundschaft mit dem Fuchs.

Die Geschichte des kleinen Prinzen und seiner Rose zeigt die Fürsorge und Verantwortung auf, die Liebe und Freundschaft mit sich bringen. Von Anfang an beobachtete er die Rose sorgsam. Zu Beginn weiß der kleine Prinz nicht, wie ihr Samen auf seinen Planeten gekommen war. Er gießt sie jeden Tag und schützt sie vor dem Wind. Die Rose aber ist so empfindlich, dass sie ihn immer wieder darauf aufmerksam machte, auf seine dauernde Fürsorge und Hilfe angewiesen zu sein. Dies führt so weit, dass der kleine Prinz unglücklich wird und seinen Planeten verlässt.

Der Grund dafür, dass er seinen geliebten Planeten verlässt, findet sich in den unverstandenen Gefühlen zu seiner Blume wieder. Gefühle, die er nach seiner Reise einzuordnen und zu hüten weiß. Weil er von Planet zu Planet reist, kann seine Reise als Lern- und Reifeprozess begriffen werden.

Auf seiner Reise erst lernt der Prinz, dass er seine Rose liebt. In ihm erwacht ein Gefühl der Verantwortung für seine Blume, sodass er schließlich mithilfe des Geheimnisses, das ihm der Fuchs anvertraut, versteht, dass er für seine Rose verantwortlich ist. Deshalb opfert er schließlich seinen Körper, um zu seiner Rose zurückzukehren.

"Der kleine Prinz" – Botschaft

Die Botschaft des kleinen Prinzen gilt bis heute als universell: Er lehrt, einen kindlichen Blick auf die Welt zu bewahren, indem die Werte von Freundschaft, Liebe und Menschlichkeit als unabdingbar für ein gelungenes Leben betrachtet werden.

Der kleine Prinz lehrt seine Leser*innen, die Dinge über die Oberfläche hinaus zu betrachten, er zeigt, dass das Sehen mit dem Herzen zu dem schönsten Ergebnis führt, und dass nichts stärker ist, als Freundschaft, Liebe und Menschlichkeit. In einer von Konsum beherrschten Welt kann der kleine Prinz die Menschen daran erinnern, was laut Saint-Exupèry wirklich zählt.

"Der kleine Prinz" – Autor Antoine de Saint-Exupéry

Antoine de Saint-Exupéry wurde im Juni 1900 geboren und starb Ende Juli 1944. Er war ein französischer Schriftsteller, Dichter, Aristokrat, Journalist und Flugpionier. Weltweit bekannt wurde er durch sein Kunstmärchen "Der kleine Prinz" (Le Petit Prince lautet der Titel der Originalausgabe auf Französisch) und seine lyrischen Werke über die Luftfahrt.

Saint-Exupéry war vor dem Zweiten Weltkrieg ein erfolgreicher Verkehrspilot, der bei der Luftpost in Europa, Afrika und Südamerika arbeitete. Zu Beginn des Krieges trat er in die französische Luftwaffe ein und flog, bis zum Waffenstillstand mit Deutschland, Aufklärungsflüge.

Aufklärungsflüge sind Flüge, die dazu dienen, der Armee taktische oder strategische Tipps für Manöver weiterleiten.

Nach seiner Entlassung aus der französischen Luftwaffe reiste er in die USA, um die dortige Regierung davon zu überzeugen, in den Krieg gegen Nazideutschland einzutreten.

Saint-Exupéry verbrachte 28 Monate in Amerika, in denen er drei seiner wichtigsten Werke: "Der kleine Prinz", "Nachtflug" (Vol de Nuit) und "Wind, Sand, Sterne" (Terre des Hommes). Der Autor verschwand und starb vermutlich am 31. Juli 1944 bei einem Aufklärungsflug von Korsika aus über dem Mittelmeer.

Welche Personen trifft der kleine Prinz?

So trifft er eine Reihe von einsamen Personen: einen König, der ein fiktives Reich beherrscht und für den der kleine Prinz nur ein Untertan ist; einen Eitlen, der ihn als Bewunderer sieht; einen Alkoholiker, der trinkt, um seine Trunksucht zu vergessen; einen Geschäftsmann, der behauptet, die Sterne zu besitzen; einen ...

Warum geht der kleine Prinz auf die Reise?

Der kleine Prinz ist ein Junge, der auf einem Planeten wohnt. Dort wächst auch eine Rose, die der kleine Prinz sehr liebt. Er verlässt sie aber, weil er hofft, auf einem anderen Planeten einen Freund zu finden.

Was passiert am Ende von der kleine Prinz?

Der Flieger fleht den kleinen Prinzen an, ihn nicht zu verlassen. Dieser tröstet ihn, er brauche nur zu den Sternen aufzuschauen, um sich an seinen Freund zu erinnern. Er werde es genauso halten. Der kleine Prinz stirbt am Schlangengift und am nächsten Morgen ist sein Körper verschwunden.

Was passiert in der kleine Prinz?

Das Märchen „Der kleine Prinz“ („Le Petit Prince“) veröffentlichte Antoine de Saint-Exupéry im Jahr 1943. In der Geschichte geht um einen ungewöhnlichen Prinzen, der auf einer Reise durch das Universum unterwegs ist. Dabei trifft er auch auf einen Piloten, der in der afrikanischen Sahara notlanden musste.