Ovulationstest gleich schwangerschaftstest

Versucht eine Paar schwanger zu werden, bleibt dabei aber erfolglos, kann dies verschiedene Ursachen haben. In der Frühphase der Bemühungen zu einem gemeinsamen Kinderwunsch liegt es oft daran, dass man den idealen Zeitpunkt im biologischen Rhythmus für eine erfolgreiche Empfängnis immer wieder verpasst. Die Fruchtbarkeit der Frau wandelt sich mit dem Zyklus. Ist dieser beispielsweise sehr unregelmäßig, ist es gar nicht so einfach den richtigen Zeitraum für eine günstige Befruchtung der Eizelle zu bestimmen. Eine der einfachsten Methoden um sich diesem Zeitpunkt anzunähern bietet ein Ovulationstest.

Die fruchtbaren Tage im weiblichen Zyklus

Eine weibliche Eizelle kann nur einmal pro Zyklus, und dies in einem Zeitraum von wenigen Stunden, befruchtet werden. Aktuelle Studien gehen davon aus, dass männliche Samenzellen etwa vier bis sechs Tage im Körper einer Frau überleben und zeugungsfähig bleiben, bevor sie absterben. Eine Eizelle hingegen ist nur rund sechs bis 24 Stunden nach dem Eisprung befruchtungsfähig. Falls der Wunsch nach einer Schwangerschaft besteht, sollte es in diesem Zeitfenster zum Geschlechtsverkehr kommen.

Umgekehrt ist bei natürlicher Verhütung dieser Zeitraum in Sachen Sex tabu. Doch auch bei regelmäßigen Zyklen kann der Zeitpunkt des Eisprungs von Zyklus zu Zyklus variieren. Jahrelanges Einnehmen der Pille, das Alter oder äußere Umstände beispielsweise können sich auf den Menstruationszyklus auswirken.

Manche Frauen spüren den Eisprung und somit ihre fruchtbaren Tage ganz intuitiv. Der Eisprung – auch Ovulation genannt – macht sich ihnen etwa durch kurze, ziehende bis stechende Schmerzen im Bereich der Eierstöcke oder durch eine spürbare Veränderung der Stimmung bemerkbar. Doch in den meisten Fällen muss man Muttermund und/oder Zervixschleim kontrollieren, um die fruchtbaren Tage bestimmen zu können. Auch das genaue Messen der Körpertemperatur kann Aufschluss über einen erfolgten Eisprung geben. Eine weitere, sehr zuverlässige und einfache Möglichkeit bietet der hier genannte Ovulationstest.

Wie funktioniert ein Ovulationstest?

Beim Ovulationstest wird mittels Streifen oder digitalem Test der LH-Wert im Urin gemessen. LH steht für Luteinisierendes Hormon, auch Lutropin genannt. Es wird benötigt, um den Eisprung auszulösen. Rund 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung steigt der LH-Wert im Körper der Frau rapide an, es kommt zum sogenannten LH-Peak (Spitze). Ovulationstests zeigen diesen sprunghaften Anstieg mit einer Zuverlässigkeit von rund 99 Prozent an. Kann der LH-Peak mittels Ovulationstest nachgewiesen werden, so kann man auch von einem innerhalb der darauffolgenden 24 bis 36 Stunden erfolgenden Eisprung ausgehen. Nach dem Eisprung fällt der LH-Wert ebenso sprunghaft wieder ab und wird durch die Messung auch nicht mehr in dieser Höhe angezeigt. Dadurch ergibt sich die hohe Zuverlässigkeitsrate.

Sowohl Streifentests als auch digitale Ovulationstests können in Apotheken, Drogeriemärkten oder im Internet erworben werden. In der Zuverlässigkeit gibt es kaum Unterschiede zwischen den verschiedenen Testarten. Allerdings ist der digitale Test aufgrund des eindeutig angezeigten Ergebnisses benutzerfreundlicher. Pro Zyklus muss man mit rund 20 bis 40 Euro rechnen, je nach Hersteller und Testart. Im Internet stößt man mittlerweile aber auch auf günstigere Großpackungen. Nicht verwendete Teststreifen können zudem auch in einem späteren Zyklus verwendet werden.

Wann greift man auf Ovulationstests zurück?

Bleibt der Kinderwunsch längere Zeit unerfüllt, können Ovulationstests hilfreich sein. Vor allem bei unregelmäßigen Zyklen erhöhen sich die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung der Eizelle, wenn man den Zeitpunkt des Eisprungs und somit der fruchtbaren Tage bestimmen kann.

In manchen Fällen kann es auch sinnvoll sein zu überprüfen, ob überhaupt ein Eisprung stattfindet. Dies ist vor allem dann empfehlenswert, wenn es monatelang trotz regelmäßigen Regelblutungen und verhütungsfreiem Geschlechtsverkehr zu keiner Schwangerschaft gekommen ist.

Voraussetzungen und richtige Anwendung

Bevor eine Frau mit Ovulationstests beginnen kann, sollte sie ihre ungefähre Zykluslänge kennen. Dazu empfiehlt es sich, den Zyklus über einige Monate hinweg zu kontrollieren. Periodenkalender oder auch spezielle Apps erweisen sich dabei als hilfreiche Aufzeichnungstools.

Ein Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung und endet mit dem Tag vor dem Beginn der folgenden Periode. Bei Abweichungen von bis zu vier Tagen ist ein Mittelwert zur Bestimmung der ungefähren Zyklusdauer ausreichend. Bei größeren Abweichungen empfiehlt es sich, den kürzesten gemessenen Zyklus als Ausgangswert zu verwenden, um die fruchtbaren Tage nicht zu verpassen.

Die auf diese Weise errechnete Zykluslänge in Tagen minus 17 ergibt den ersten Tag im Zyklus, an dem ein Ovulationstest verwendet werden sollte. Ist der Zyklus beispielsweise 30 Tage lang, wird am 13. Tag des Zyklus erstmals getestet (30-17=13). Der genaue Zeitpunkt ist dabei nicht entscheidend. Da allerdings ein zuverlässiges Ergebnis nur dann zu erwarten ist, wenn vor dem Test mindestens vier Stunden nicht uriniert wurde, empfiehlt sich der Morgen als idealer Messzeitpunkt. Zudem muss jeden Tag zum ungefähr selben Zeitpunkt gemessen werden.

So wie bei einem Schwangerschaftstest wird auch bei einem Ovulationstest die Testspitze gemäß Gebrauchsanweisung wenige Sekunden in Urin getaucht. Dabei empfiehlt es sich, den Urin in einem sauberen Gefäß aufzufangen.

Bei digitalen Tests zeigt ein Symbol an, ob ein Anstieg des LH-Wertes gemessen wurde oder nicht. Dazu muss zuerst eine Testspitze am Messgerät angebracht werden, die danach in Urin getaucht wird. Die Teststreifen der digitalen Tests allein zeigen kein Ergebnis an sondern funktionieren nur in Kombination mit dem beiliegenden Messgerät.

Bei herkömmlichen Streifentests erscheint eine Referenzlinie, die anzeigt, ob der Test korrekt funktioniert. Zusätzlich zu dieser Linie erscheint bei einem positiven Ergebnis – also bei einem Anstieg des LH-Wertes – eine zweite Linie. Ist diese Linie mindestens ebenso stark ausgeprägt wie die Referenzlinie, kann von einem Eisprung in den darauffolgenden Stunden ausgegangen werden.

Bei Kinderwunsch sollte innerhalb von 48 Stunden nach dem positiven Testergebnis Geschlechtsverkehr erfolgen, um eine Befruchtung der Eizelle zu ermöglichen.

Ist der Test negativ – ist bei herkömmlichen Tests die zweite Linie also deutlich heller als die Referenzlinie oder erscheint gar keine zweite Linie, bzw. zeigt der digitale Test ein negatives Ergebnis – wird am folgenden Tag neuerlich gemessen. Dies wird so lange fortgesetzt, bis ein bevorstehender Eisprung angezeigt wird. Setzt die Periode ein, ohne dass ein LH-Anstieg angezeigt wurde, fand in diesem Zyklus höchstwahrscheinlich kein Eisprung statt. Dies ist nicht ungewöhnlich, sollte aber ärztlich abgeklärt werden, vor allem wenn der Eisprung wiederholt ausbleibt oder wenn der Kinderwunsch schon einige Monate unerfüllt geblieben ist.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit bei einem positiven Ovulationstest schwanger zu werden?

Zuverlässigkeit: Ovulationstests haben sich beim Nachweis des LH-Anstiegs zu mindestens 99 % als zuverlässig erwiesen und können die beiden besten Tage für eine Empfängnis zuverlässig bestimmen.

Wie viele Tage nach Ovulationstest Schwangerschaftstest?

Bei einer bestehenden Schwangerschaft gelingt der Hormonnachweis bereits sechs bis acht Tage nach der Befruchtung. Das bedeutet, dass etwa zwei Tage seit Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter vergangen sind.

Warum ist ein Ovulationstest vor der Periode positiv?

Bei einem positiven Ergebnis des Ovulationstests weißt Du, wann Deine nächste Periode beginnt, da der Eisprung 12–16 Tage vor Einsetzen der Periode stattfinden. Es wird davon abgeraten, den Test für die Aufzeichnung des Eisprungs zu nutzen, um eine Schwangerschaft zu vermeiden.

Ist der LH Wert erhöht wenn man schwanger ist?

Kann ich mit dem LH-Test sehen, ob ich schwanger bin? Ähnlich dem luteinisierende Hormon ist das Schwangerschaftshormon HCG (das humane Choriongonadotropin), zumindest was seine chemische Struktur angeht. Ein LH-Test kann somit auch positiv bei einer Schwangerschaft sein.