Kann man kartoffeln noch essen wenn sie triebe haben

Gerade wer keinen Keller hat, um Kartoffeln zu lagern, hat schnell das Problem, dass die frisch gekauften Kartoffeln keimen. Was nun? Sind keimende Kartoffeln wirklich giftig und ungenießbar – oder kann ich sie noch essen?

Kartoffeln können größere Mengen an giftigen Glykoalkaloiden wie etwa Solanin und Chaconin enthalten. Beide Giftstoffe sind eigentlich natürliche Inhaltsstoffe in der Kartoffel, sie reichern sich vor allem in grünen, keimenden und beschädigten Knollen sowie in Kartoffelschalen an.

Kann ich keimende und grüne Kartoffeln noch essen?

So erkennen Sie giftige Kartoffeln:

  • Kartoffeln mit vielen und großen Keimen sollten Sie nicht mehr essen, sondern wegwerfen. Hat die Kartoffel nur wenige und kleine Keime, besteht keine Gesundheitsgefahr. Diese können Sie großzügig herausschneiden und die Kartoffel wie gewohnt zubereiten. Als Faustregel gilt: Wenn die Keime länger als 1 Zentimeter sind, sollten Sie die Kartoffel entsorgen.
  • Auch eine Grünverfärbung der Kartoffel ist ein Anzeichen für einen hohen Solanin-Gehalt. Grüne Kartoffeln sollten Sie vorsichtshalber nicht mehr verzehren. Kleine grüne Stellen können Sie großzügig ausschneiden.
  • Bei höheren Glykoalkaloid-Konzentrationen können Kartoffelgerichte bitter schmecken. Ein Hinweis, das Gericht lieber stehenzulassen!

Kann man kartoffeln noch essen wenn sie triebe haben

In den grünen Stellen der Kartoffel stecken unverträgliche Stoffe wie Solanin. (Foto: Shutterstock / FotoHelin)

Solanin: Anzeichen für eine Vergiftung durch Kartoffeln

Nehmen Menschen zu viel Solanin und Chaconin zu sich, kann das zu folgenden Symptomen führen:

  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Benommenheit
  • Atemnot
  • Krämpfe

Kartoffelvergiftung durch Solanin vermeiden

  • Um das Risiko auf ein Minimum zu reduzieren, sollten Kartoffeln immer kühl, dunkel und trocken gelagert werden. 
  • Verwenden Sie das Kochwasser von Kartoffeln nicht weiter.
  • Wechseln Sie das Frittierfett von Kartoffelprodukten regelmäßig.
  • Insbesondere Kinder sollten keine ungeschälten Kartoffeln essen.
  • Da Frühkartoffeln besonders gefährdet sind, sollten diese nicht lange gelagert werden.

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Solanin in Kartoffeln – Empfehlungen des BfR

Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor stark keimenden Kartoffeln: Nachdem sich im November 2015 eine Familie durch den Verzehr von Pell- und Backkartoffeln vergiftet hatte, hat das Institut weitere Daten zu Glykoalkaloidgehalten in Kartoffeln gesammelt und bewertet. Nach der Auswertung der Daten hat das Bundesinstitut eine Absenkung des maximal empfohlenen Glykoalkaloidgehalts auf maximal 100 Milligramm Solanin pro Kilogramm Speisekartoffeln empfohlen. Zuvor wurden Kartoffeln mit einem Glykoalkaloidgehalt von bis zu 200 mg/kg als unbedenklich eingestuft.

Gefahr einer Kartoffelvergiftung ist gering

Eine Untersuchung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) aus dem Jahr 2005 ergab, dass 92 Prozent der Kartoffelproben weniger als 100 mg/kg Solanin und Chaconin enthielten. Dabei waren Frühsorten und Saisonware aus dem Herbst stärker belastet als Lagerkartoffeln aus der ersten Jahreshälfte.

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Keimende Kartoffeln sorgen immer wieder für Fragezeichen in den Köpfen von Hobbyköchen. Kann man sie essen oder nicht?

Grundsätzlich gilt für die Ernährung: Gemüse isst man am besten ganz frisch. Das heißt jedoch keinesfalls, dass man alles wegwerfen muss, was schon vor ein paar Tagen gekauft wurde. Die meisten Gemüsesorten können auch noch deutlich später, also nach einer längeren Lagerung, oder sogar mit Keimen völlig ohne Bedenken verputzt werden. Wie sieht es aber mit keimenden Kartoffeln aus? Sind sie noch für den Verzehr geeignet? Oder ist man dann ein Fall für den Giftnotruf oder eine andere ➤Notrufnummer?

Warum sind keimende Kartoffeln giftig?

Beim Lagern entstandene Keime an den Knollen solltest du für eine gesunde Ernährung nicht einfach ignorieren. In einer Kartoffel mit Keimen entsteht nämlich Solanin. Zwar ist die Substanz nur in geringen Mengen enthalten und auch nur schwach giftig, zu Durchfall, Erbrechen und Kopfschmerzen kann Solanin dennoch führen. Gekeimte Kartoffeln musst du aber trotzdem nicht grundsätzlich wegwerfen! 

Wann kann ich keimende Kartoffeln doch noch essen? (adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});

Schau dir jede einzelne Kartoffel genau an: Wenn sie noch

ist, solltest du die Keime großzügig herausschneiden. Dann sind die Kartoffeln noch für den Verzehr geeignet. Du kannst sie also wie gewohnt zubereiten.

Aufpassen musst du in diesem Fall: Sind die Kartoffeln

ist der Gehalt an Solanin sehr wahrscheinlich sehr hoch, sodass du dann lieber neue Kartoffeln kaufen gehen solltest.

Im Idealfall kaufst du immer nur so viele Kartoffeln, wie du auch in den nächsten Tagen verbrauchen kannst. Dann entfällt eine lange Lagerung und die stärkehaltigen Knollen bekommen gar keine Chance, zu keimen oder Solanin zu enthalten. Zaubern lässt sich aus Kartoffeln ja einiges für eine abwechslungsreiche Ernährung. ➤Reiberdatschi ist da nur eine von vielen Ideen. 

Achte nicht nur auf die Keime, sondern auch auf die Farbe der Kartoffeln. ➤Knollen mit grünen Stellen solltest du nämlich ebenfalls nur unter einer Bedingung essen. Welche das ist, erfährst du im verlinkten Artikel. Schäle bei grünen Stellen also nicht wild drauflos, sondern schau lieber einmal in unseren Text.

Ach, und hier noch ein Tipp: Wenn du wissen willst, ob Eier, die schon lange lagern, noch frisch sind, hilft dir dieser ➤ Eier-Frischetest!

Was passiert wenn man keimende Kartoffeln isst?

Beim Lagern entstandene Keime an den Knollen solltest du für eine gesunde Ernährung nicht einfach ignorieren. In einer Kartoffel mit Keimen entsteht nämlich Solanin. Zwar ist die Substanz nur in geringen Mengen enthalten und auch nur schwach giftig, zu Durchfall, Erbrechen und Kopfschmerzen kann Solanin dennoch führen.

Kann man Kartoffeln mit grünen Trieben noch essen?

Kartoffeln sind ein gesundes Nahrungsmittel. Weisen sie jedoch grüne Stellen auf, sollten diese nicht mitgegessen werden. Sie enthalten vermehrt Solanin, ein natürliches Gift, das die Pflanze vor Fressfeinden schützt.

Kann man aus keimenden Kartoffeln noch Pellkartoffeln machen?

Empfehlung für die Zubereitung von leicht gekeimten Kartoffeln: Kartoffeln vor Gebrauch abkeimen (Keime abbrechen) und schälen; das Kochwasser entsorgen und nicht verwenden. Die Knollen können auch als Pellkartoffeln gegart und anschließend gepellt werden.

Was kann man mit keimenden Kartoffeln machen?

Nicht wegwerfen, sondern pflanzen Allerdings kann man gekeimte Kartoffeln sehr gut als Saatkartoffeln für die Pflanzung im nächsten Jahr verwenden und im Garten oder Kübel pflanzen. Das gilt sowohl für Knollen aus dem Supermarkt als auch aus eigener Ernte.