Gerade wer keinen Keller hat, um Kartoffeln zu lagern, hat schnell das Problem, dass die frisch gekauften Kartoffeln keimen. Was nun? Sind keimende Kartoffeln wirklich giftig und ungenießbar – oder kann ich sie noch essen? Show
Kartoffeln können größere Mengen an giftigen Glykoalkaloiden wie etwa Solanin und Chaconin enthalten. Beide Giftstoffe sind eigentlich natürliche Inhaltsstoffe in der Kartoffel, sie reichern sich vor allem in grünen, keimenden und beschädigten Knollen sowie in Kartoffelschalen an. Kann ich keimende und grüne Kartoffeln noch essen?So erkennen Sie giftige Kartoffeln:
In den grünen Stellen der Kartoffel stecken unverträgliche Stoffe wie Solanin. (Foto: Shutterstock / FotoHelin) Solanin: Anzeichen für eine Vergiftung durch KartoffelnNehmen Menschen zu viel Solanin und Chaconin zu sich, kann das zu folgenden Symptomen führen:
Kartoffelvergiftung durch Solanin vermeiden
Hier finden Sie weitere Tipps zum Lagern von Kartoffeln: Kartoffeln richtig lagern: So gibt es keine grünen und schrumpeligen Knollen Keller, Kühlschrank oder Speisekammer – wo werden Kartoffeln am besten gelagert? Mit diesen fünf Tipps rund ums Kartoffeln Lagern haben grüne, schrumpelige und keimende Knollen keine Chance. Weiterlesen… Solanin in Kartoffeln – Empfehlungen des BfRAuch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor stark keimenden Kartoffeln: Nachdem sich im November 2015 eine Familie durch den Verzehr von Pell- und Backkartoffeln vergiftet hatte, hat das Institut weitere Daten zu Glykoalkaloidgehalten in Kartoffeln gesammelt und bewertet. Nach der Auswertung der Daten hat das Bundesinstitut eine Absenkung des maximal empfohlenen Glykoalkaloidgehalts auf maximal 100 Milligramm Solanin pro Kilogramm Speisekartoffeln empfohlen. Zuvor wurden Kartoffeln mit einem Glykoalkaloidgehalt von bis zu 200 mg/kg als unbedenklich eingestuft. Gefahr einer Kartoffelvergiftung ist geringEine Untersuchung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) aus dem Jahr 2005 ergab, dass 92 Prozent der Kartoffelproben weniger als 100 mg/kg Solanin und Chaconin enthielten. Dabei waren Frühsorten und Saisonware aus dem Herbst stärker belastet als Lagerkartoffeln aus der ersten Jahreshälfte. Kartoffeln vom Vortag: Sind aufgewärmte Kartoffeln gesünder? Bratkartoffeln, Kartoffelbrei oder Pommes: Die gelben Knollen gibt es in zig Varianten. Doch sind Kartoffeln frisch am besten oder sollten Sie sie besser am nächsten Tag aufwärmen, weil sie dann gesünder sind? Keimende Kartoffeln sorgen immer wieder für Fragezeichen in den Köpfen von Hobbyköchen. Kann man sie essen oder nicht? Grundsätzlich gilt für die Ernährung: Gemüse isst man am besten ganz frisch. Das heißt jedoch keinesfalls, dass man alles wegwerfen muss, was schon vor ein paar Tagen gekauft wurde. Die meisten Gemüsesorten können auch noch deutlich später, also nach einer längeren Lagerung, oder sogar mit Keimen völlig ohne Bedenken verputzt werden. Wie sieht es aber mit keimenden Kartoffeln aus? Sind sie noch für den Verzehr geeignet? Oder ist man dann ein Fall für den Giftnotruf oder eine andere ➤Notrufnummer? Warum sind keimende Kartoffeln giftig?Beim Lagern entstandene Keime an den Knollen solltest du für eine gesunde Ernährung nicht einfach ignorieren. In einer Kartoffel mit Keimen entsteht nämlich Solanin. Zwar ist die Substanz nur in geringen Mengen enthalten und auch nur schwach giftig, zu Durchfall, Erbrechen und Kopfschmerzen kann Solanin dennoch führen. Gekeimte Kartoffeln musst du aber trotzdem nicht grundsätzlich wegwerfen! Wann kann ich keimende Kartoffeln doch noch essen? (adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});Schau dir jede einzelne Kartoffel genau an: Wenn sie noch ist, solltest du die Keime großzügig herausschneiden. Dann sind die Kartoffeln noch für den Verzehr geeignet. Du kannst sie also wie gewohnt zubereiten. Aufpassen musst du in diesem Fall: Sind die Kartoffeln ist der Gehalt an Solanin sehr wahrscheinlich sehr hoch, sodass du dann lieber neue Kartoffeln kaufen gehen solltest. Im Idealfall kaufst du immer nur so viele Kartoffeln, wie du auch in den nächsten Tagen verbrauchen kannst. Dann entfällt eine lange Lagerung und die stärkehaltigen Knollen bekommen gar keine Chance, zu keimen oder Solanin zu enthalten. Zaubern lässt sich aus Kartoffeln ja einiges für eine abwechslungsreiche Ernährung. ➤Reiberdatschi ist da nur eine von vielen Ideen. Achte nicht nur auf die Keime, sondern auch auf die Farbe der Kartoffeln. ➤Knollen mit grünen Stellen solltest du nämlich ebenfalls nur unter einer Bedingung essen. Welche das ist, erfährst du im verlinkten Artikel. Schäle bei grünen Stellen also nicht wild drauflos, sondern schau lieber einmal in unseren Text. Ach, und hier noch ein Tipp: Wenn du wissen willst, ob Eier, die schon lange lagern, noch frisch sind, hilft dir dieser ➤ Eier-Frischetest! Was passiert wenn man keimende Kartoffeln isst?Beim Lagern entstandene Keime an den Knollen solltest du für eine gesunde Ernährung nicht einfach ignorieren. In einer Kartoffel mit Keimen entsteht nämlich Solanin. Zwar ist die Substanz nur in geringen Mengen enthalten und auch nur schwach giftig, zu Durchfall, Erbrechen und Kopfschmerzen kann Solanin dennoch führen.
Kann man Kartoffeln mit grünen Trieben noch essen?Kartoffeln sind ein gesundes Nahrungsmittel. Weisen sie jedoch grüne Stellen auf, sollten diese nicht mitgegessen werden. Sie enthalten vermehrt Solanin, ein natürliches Gift, das die Pflanze vor Fressfeinden schützt.
Kann man aus keimenden Kartoffeln noch Pellkartoffeln machen?Empfehlung für die Zubereitung von leicht gekeimten Kartoffeln: Kartoffeln vor Gebrauch abkeimen (Keime abbrechen) und schälen; das Kochwasser entsorgen und nicht verwenden. Die Knollen können auch als Pellkartoffeln gegart und anschließend gepellt werden.
Was kann man mit keimenden Kartoffeln machen?Nicht wegwerfen, sondern pflanzen
Allerdings kann man gekeimte Kartoffeln sehr gut als Saatkartoffeln für die Pflanzung im nächsten Jahr verwenden und im Garten oder Kübel pflanzen. Das gilt sowohl für Knollen aus dem Supermarkt als auch aus eigener Ernte.
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