Unsere Fachinformationen werden regelmäßig überprüft und ergänzt. Stillen ist Nahrung für Bauch und Seele und eine gelingende Stillbeziehung gibt Müttern viel Selbstvertrauen. Nicht immer klappt jedoch alles problemlos: Zu den häufigsten Ursachen für ein frühzeitiges Abstillen trotz Stillwunsch
gehört die Sorge um "zu wenig Milch". Obwohl es tatsächliche medizinische Gründe für eine unzureichende Milchproduktion geben kann, beruht das Gefühl, zu wenig Milch zu haben, in den allermeisten Fällen auf unrealistischen Vorstellungen vom normalen Stillverhalten beziehungsweise dem allgemeinen Verhalten eines Säuglings. Auch Unerfahrenheit, mangelnde Unterstützung (im Umfeld und durch Fachpersonal) sowie fehlendes Wissen über die Physiologie der Laktation sind Faktoren,
die zu vorschnellen Urteilen über einen vermeintlichen "Milchmangel" führen können. In den ersten Wochen und Monaten ist es nicht immer leicht, das normale Spektrum an Erfahrungen mit einem kleinen Baby richtig zu deuten und von beunruhigenden Anzeichen zu unterscheiden. Typische Zeichen, die besonders häufig für Verunsicherung sorgen: Eltern interpretieren diese Faktoren oft als Zeichen dafür, dass die Muttermilch nicht ausreicht, sie geben jedoch keine zuverlässigen Hinweise auf die Milchmenge und das Gedeihen des Kindes. Weit aussagekräftiger zur Beurteilung der Situation sind Faktoren, die das Gewicht, die Ausscheidungen und das allgemeine Gedeihen des Kindes berücksichtigen. Anzeichen für eine ausreichende Milchproduktion und ein gutes Gedeihen:
Ausführliche Leitlinien mit Auflistung der dazugehörenden Evidenzen bietet ILCA, der Internationale Dachverband der Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC. Sie finden diese auf der folgenden Seite: Lesen Sie außerdem ausführlich weiter auf unserer Fachseite: Tatsächlich unzureichende MilchproduktionNatürlich gibt es auch Situationen, in denen tatsächlich eine zu geringe Milchbildung vorliegt bzw. das Kind nicht ausreichend gedeiht. Häufige Faktoren, die zu einer tatsächlich unzureichenden Milchproduktion führen können:
Einen Überblick über mütterliche Erkrankungen, die Ursache einer unzureichenden Milchproduktion sein könnten, gibt der folgende Artikel von Gudrun von der Ohe, den wir Ihnen zum Download zur Verfügung stellen: Lösungsansätze, die die Erhöhung der Milchproduktion unterstützen
Zum Thema Stillfreundliche Zufütterung empfehlen wir unser 2019 aktualisiertes Statement: Weitere Informationen zum Thema Zufütterung und der Frage, welche Nahrung dafür geeignet ist, erhalten Sie auf unserer folgenden Facheite: Galaktogogen (Milchbildungsfördernde Wirkstoffe)Traditionell werden zur Anregung der Milchproduktion in vielen Kulturen sogenannte Galaktogogen eingesetzt. Sie stärken meist die Zuversicht der Mütter, ausreichend Milch zu bilden und tragen in einigen Fällen zur Entspannung bei. Manchmal handelt es sich um reichhaltige Nahrungsmittel, die der jungen Mutter Energie für ihre neue Aufgabe zur Verfügung stellen. Wenn sie der Mutter gut tun, können sie weiter angewendet werden, auch wenn sie physiologisch betrachtet keine milchfördernden Eigenschaften haben. Vermeintlich milchbildungssteigernde Substanzen werden jedoch immer wieder auch verwendet, ohne zuvor die Ursachen für die geringe Milchproduktion zu untersuchen und das Stillmanagement genau zu überprüfen. Daher sollten Galaktogogen nur als Ergänzung eingesetzt werden und können eine umfassende Analyse und Beratung der stillenden Mutter nicht ersetzen. Medikamentöse Galaktogogen sind auf Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen hin kritisch zu untersuchen. In manchen Fällen können medikamentöse Maßnahmen zur Steigerung des Prolaktinspiegels angezeigt sein, auch einige "natürliche", auf Kräutern basierende Galaktogogen scheinen in gewissem Ausmaß tatsächlich milchbildungsfördernd zu wirken (z.B. Bockshornkleesamen Phenum Grecum, die heute in Kapselform erhältlich sind). Genauere Angaben zu Dosierungen und Indikationen finden Sie im folgenden Artikel von Gudrun von der Ohe über die Dosierungsempfehlungen beim Einsatz von Domperidon als Galaktogogum: Manchmal ist ein Informationsblatt, das alle wichtigen Punkte noch einmal schriftlich zusammenfasst, in der Beratung von jungen Eltern hilfreich. Zwei kostenlos zum Download zur Verfügung stehende Blätter von La Leche Liga Deutschland e.V. eignen sich sehr gut dafür: Stillen fördernStillen fördernMit Ihrer Hilfe können wir fundiertes Fachwissen und nützliche Dokumente für die Praxis weiterhin kostenfrei auf unserer Webseite zur Verfügung stellen.Spenden Wie erkenne ich das mein Baby nicht mehr satt wird?All diese Anzeichen können Hinweise darauf sein, dass Dein Baby nicht satt wird.. Langsame/ nicht ausreichende Gewichtsentwicklung.. weniger als 4-6 „volle“ Windeln am Tag (egal, ob Stuhlgang oder Urin).. konzentrierter (sehr gelber, stark riechender) Urin, grüner Stuhl beim gestillten Kind.. Unzufriedenheit und Unruhe.. Kann man plötzlich zu wenig Milch haben?Angst, starker Stress, Anspannung, Zeitdruck oder Leistungsdruck in der Familie oder im Berufsleben können ebenfalls zur vorübergehenden Hemmung des Milchflusses führen, weil Adrenalin die Ausschüttung von Oxytocin blockiert.
Wann reicht Stillen nicht mehr aus?Rund um den sechsten Lebensmonat sind die Babys soweit, auch anderes bekommen zu können als Muttermilch. Bis zum Beginn des fünften Lebensmonats sollten Babys nur Muttermilch oder Pre-Nahrung bekommen, wenn nicht oder nur teilweise gestillt wird.
Kann es sein dass meine Muttermilch nicht satt macht?Wenn Du das Gefühl hast, Dein Baby wird nicht satt oder dockt nicht richtig an, dann ziehe Deine Hebamme oder Stillberaterin hinzu, damit sie die Stillposition und das Trinkverhalten begutachten kann.
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