Fahrgastrechte-Formular der Deutschen Bahn. Bahnkunden können es verwenden, wenn sie ihren Erstattungsanspruch schriftlich geltend machen. © picture alliance / ZB Show
Elektronisches Ticket. Der Anspruch auf Entschädigung (wegen einer Verspätung), die Erstattung des Ticketpreises wegen eines Zugausfalls und der Anspruch auf Erstattung von notwendigen Taxi- und Hotelkosten können online über das Kundenkonto auf bahn.de oder die Handy-App DB Navigator erfolgen, wenn das Ticket online gebucht wurde und der Kunde zuvor ein Kundenkonto bei der Deutschen Bahn eröffnet hatte. Das sagen Bahnkunden über den neuen Online-Antrag. Der Online-Antrag ist recht neu. Es gibt ihn erst seit Juni 2021. Den Antrag empfinden viele als bequem, da nur wenig selbst von der Kundin oder dem Kunden einzutragen ist (etwa Bankdaten und tatsächliche Ankunftszeit) und das Geld in der Regel nur wenige Tage nach Antragstellung auf dem Konto des Kunden ist. Das hat eine Leserumfrage der Stiftung Warentest im Frühjahr 2022 ergeben. Online-Antragsteller kritisieren allerdings, dass die Kommunikation zwischen Servicecenter Fahrgastrechte und Kunde bei Rückfragen zum Online-Antrag immer noch per Post erfolge. Am Schalter gekauftes Ticket aus Papier. Haben Kunden ihre Tickets „klassisch“ am Schalter oder an einem Automaten gekauft, muss der Antrag schriftlich erfolgen. Dies gilt auch für Kunden, die ihr Ticket im Rahmen einer Sonderaktion etwa in einem Supermarkt gekauft haben. Die Bahn bietet dafür das Fahrgastrechte-Formular an. Bahnkunden sind aber nicht verpflichtet, das Formular zu nutzen. Der Antrag kann auch formlos schriftlich gestellt werden. Formloser Antrag genügt auchWer seinen Antrag formlos stellt, sollte folgende Daten in das Schreiben aufnehmen: Anschrift, Datum der Reise, Darstellung der geplanten Zugverbindung, Angaben zum tatsächlichen Reiseverlauf, Kontoverbindung und Unterschrift. Die Stiftung Warentest empfiehlt aber, das Fahrgastrechte-Formular zu verwenden. Darin werden alle notwendigen Daten abgefragt. Das Risiko, etwas zu vergessen, sinkt. Das Formular bekommen Fahrgäste beim Zugbegleiter, im DB Reisezentrum oder online. Ideal ist es, wenn sich Kunden vor dem (verspäteten) Erreichen ihres Zielbahnhofs ein Fahrgastrechte-Formular vom Zugpersonal geben lassen, auf dem der Schaffner die Verspätung bereits bestätigt. Antrag einschicken oder abgebenWer am Schalter ein Bahnticket aus Papier gekauft hat, kann die Erstattung nicht elektronisch (etwa per E-Mail oder über die Bahn-Website) beantragen. Solche Kunden müssen das ausgefüllte Fahrgastrechte-Formular entweder im DB Reisezentrum abgeben oder an das Servicecenter Fahrgastrechte schicken (Adresse: DB Dialog GmbH Servicecenter Fahrgastrechte, 60647 Frankfurt am Main). Die Abgabe des Formulars in Bahnhof kann natürlich nervig sein, wenn dort eine Schlange ist, hat aber den Vorteil, dass der Kunde dort sofort seine Verspätungsentschädigung erhalten kann. Wer den Weg über das Servicecenter Fahrgastrechte wählt, muss erfahrungsgemäß ein paar Wochen warten bis das Geld auf seinem Konto ist. Ausgaben für Hotel und TaxiHatte ein Fahrgast im Zuge einer Bahnverspätung erstattungsfähige Ausgaben für eine Hotelübernachtung oder Taxifahrt, muss er seinem Erstattungsantrag entsprechende Quittungen beifügen. Belege hochladen bei Online-Antrag. Beim Online-Antrag der Deutschen Bahn reicht es, Fotos von den Belegen zu machen und diese über das Bahn.de-Kundenkonto oder die Handy-App DB Navigator vor dem Klick auf „Entschädigung beantragen“ hochzuladen. Bitte beachten: Die Fotos müssen die gesamte Quittung gut lesbar abbilden. Sie dürfen also nicht verwackelt sein und dürfen nicht nur Ausschnitte des Belegs zeigen. Außerdem können nur Belege mit einem Gesamtwert in Höhe von maximal 120 Euro hochgeladen werden. Sobald die Gesamtsumme der Belege über Taxi- und Hotelausgaben 120 Euro übersteigt, muss der Fahrgast die Originalbelege per Post an das Servicecenter Fahrgastrechte einschicken. Belege beilegen beim Fahrgastrechte-Formular. Wer den Entschädigungsantrag nicht online stellen kann (etwa weil er sein Ticket am Automaten gekauft hat), muss die Belege in Kopie dem ausgefüllten Fahrgastrechte-Formular beifügen und den gesamten Antrag an das Servicecenter Fahrgastrechte einschicken. Das gilt bei Zeitfahrkarten (z.B. Monats- oder Jahreskarte)Besitzer einer Zeitfahrkarte für den Regionalverkehr haben das Problem, dass ihnen für einen Verspätungsfall bei einer Fahrt zweiter Klasse nur 1,50 Euro als Entschädigung zustehen. Sie müssen also noch weitere Verspätungsanträge einreichen, um insgesamt die Mindestsumme für Auszahlungen von vier Euro zu erreichen. Fahrgastrechte-Formular. Wer seine Entschädigung über das Fahrgastrechte-Formular geltend macht, füllt für jeden Verspätungsfall ein Formular aus und reicht diese gebündelt ein, sobald er die 4 Euro-Grenze erreicht hat. Nutzer einer Zeitfahrtkarte müssen dem Antrag eine Kopie ihres Fahrscheins beilegen. Steht auf der Fahrkarte kein Preis, ist zudem ein Kostennachweis einzureichen (etwa Rechnungskopie). Das gilt nicht für Besitzer der Bahncard 100. Online-Antrag. Wer seine Entschädigung über sein Kundenkonto auf bahn.de oder über die Handy-App DB Navigator beantragt, kann Anträge zwar nicht mehrere Anträge gebündelt auf einen Schlag einreichen. Allerdings sammelt das Servicecentre Fahrgastrechte im Hintergrund für den Kunden die Anträge und überweist die Entschädigung eigenständig, sobald die 4-Euro-Grenze erreicht ist. Das berichtet eine Bahnsprecherin auf Anfrage von test.de. Alternative: Digitale FahrgasthelferWer sein Ticket am Schalter oder am Automaten gekauft hat, kann die Verspätungsentschädigung nicht online bei der Deutschen Bahn beantragen, sondern muss das „Fahrgastrechte-Formular“ ausfüllen und im Reisezentrum abgeben oder auf eigene Kosten an das Servicecenter Fahrgastrechte in Frankfurt am Main schicken. Vor allem Vielfahrer, die häufiger von Zugverspätungen betroffen sind, nervt das, da sie bei jedem Vorfall erneut ihre persönlichen Daten in das Fahrgastrechte-Formular eintragen müssen. Bequemer geht es über Online-Fahrgasthelfer. Sie fungieren als digitaler Postbote: Der Kunde gibt auf der Website des Dienstes seine Daten ein (meist reicht neben den persönlichen Daten ein Foto des Bahntickets). Der Dienst füllt den Papierantrag aus und schickt ihn ans Servicecenter Fahrgastrechte. Bei Folgeanträgen greift er auf die Stammdaten des Nutzers zu. Es gibt derzeit vier digitale Fahrgasthelfer auf dem Markt. Die günstigsten Anbieter sind Robin Zug und Zug-Erstattung: Fahrkartenerstattung.de: Der Anbieter verlangt eine Provision von 28,90 Prozent der von der Bahn gezahlten Entschädigung oder Erstattung. Beispiel: Von 25 Euro Verspätungsentschädigung erhält der Anbieter also 7,23 Euro. Einzelnen Kunden bietet Fahrkartenerstattung den Kauf des Entschädigungsanspruch gegen die Bahn an („Express-Entschädigung“). Der Kunde erhält den Kaufpreis nach Angaben des Anbieters innerhalb von in der Regel 24 Stunden. Der Kaufpreis beträgt 65 bis 88,5 Prozent des Entschädigungsbetrages. Refundrebel.com: Der Anbieter verlangt eine Provision in Höhe von 29,75 Prozent der Entschädigung oder Erstattung. Beispiel: Von 25 Euro Verspätungsentschädigung erhält der Anbieter also 7,44 Euro. Robin-Zug.de: Der Anbieter verlangt eine Provisionin Höhevon pauschal 99 Cent bei Fahrten im Nahverkehr, bei Fahrten im Fernverkehr (ICE, IC, Bahncard 100) pauschal 1,99 Euro. Beträgt der Entschädigungsbetrag 15 Euro oder mehr, zahlt der Kunde als Provision 1,99 Euro. Der erste Antrag über Robin-Zug.de ist kostenfrei. Zug-Erstattung.de: Die Provision für den Anbieter beträgt pauschal 99 Cent pro Antrag. Der erste Antrag im Jahr ist kostenfrei. Der Sonderfall FlixtrainDie meisten, aber nicht alle Eisenbahnunternehmen haben sich dem Servicecenter Fahrgastrechte angeschlossen. Flixtrain gehört zu diesen Ausnahmefällen. Flixtrain-Kunden müssen ihre Ansprüche daher direkt bei Flixtrain geltend machen. Das Unternehmen bietet auf seiner Internetseite leider kein Antragsformular an. Flixtrain ist über folgende Kontaktdaten erreichbar: Ein Jahr Frist für AntragstellungDie Ansprüche auf Entschädigung und Erstattung können bis zu ein Jahr nach Ende der Geltungsdauer der Fahrkarte geltend gemacht werden (Artikel 60 der europäischen Fahrgastrechte-Verordnung). Wer etwa eine Jahresfahrkarte für 2021 gekauft hat, kann seine Ansprüche aus Fahrten im Jahr 2021 bis Ende 2022 bei der Bahn einfordern. Was macht man wenn der Flixtrain ausfällt?Wenn eure Flixtrain-Fahrt ausgefallen ist und ihr eine Erstattung beantragen wollt, ruft das Kontaktformular bei Flixtrain auf:. Wählt im Formular „Zu welchem Thema können wir Dir helfen“ die Option „Rückerstattung beantragen“.. Bei der genaueren Themenangabe wählt ihr „Fahrt storniert“.. Warum fällt Flixtrain so oft aus?„Grund für die Reduzierung der Kapazitäten ist die sinkende Nachfrage durch die Omikron-Variante und der Wiederanstieg der Trassenpreise“, sagte Flixtrain-Sprecher Sebastian Meyer der Berliner Zeitung. „Wir informieren alle Fahrgäste proaktiv über den Ausfall ihrer Fahrt.
Was passiert wenn der Flixbus ausfällt?Bei Fahrten im Fernliniendienst mit einer Dauer von mehr als drei Stunden haben die Fahrgäste bei Annullierung oder Verzögerung der Abfahrt von einem Busbahnhof von mehr als 90 Minuten Anspruch auf angemessene Hilfeleistung. Dazu gehören Imbisse, Mahlzeiten und Erfrischungen sowie erforderlichenfalls Unterbringung.
Wie gut ist Flixtrain?Persönliches Fazit:
Ich werde auf jeden Fall wieder mit Flixtrain fahren. Sowohl die Buchung als auch die Reise waren umkompliziert, für meine Bedürfnisse reichte der Komfort aus und ich habe für Hin- und Rückreise circa ein Viertel von dem gezahlt, was üblicherweise bei der Deutschen Bahn anfällt.
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