Show
EinführungNach dem Filmen folgt der Filmschnitt. Die Nachbearbeitung jedes Films kann mit Schnittprogrammen
für den Computer oder auch mit Apps für Smartphone und Tablet erfolgen. Equipment und HilfsmittelFür den Schnitt benötigt ihr:
HauptteilUm den kompletten Schneidevorgang zu demonstrieren gehen wir im Folgenden davon aus, dass wir einen Film schneiden, in dem ein Beruf vorgestellt werden soll und der mit einer Kamera gedreht wurde (in diesem Kapitel als “Berufsporträt” bezeichnet). Das Rohmaterial besteht aus einer Interviewsequenz des Handwerkers sowie Schnittbildern, die seine Tätigkeit und seinen Arbeitsplatz veranschaulichen sollen. Vorbereitung des FilmschnittsBevor wir mit dem eigentlichen Schnitt beginnen, ist es wichtig, dass wir uns einen Überblick über das gefilmte Material verschaffen und dieses ggf. auch schon vorsortieren, um uns dann während des Schnitts besser zu recht zu finden.
Nicht
immer ist das Videodateiformat, das die Kamera speichert, mit der Schnittsoftware kompatibel. Wenn Du merkst, dass die Schnittsoftware ein Dateiformat nicht importieren kann, finde heraus, welche Formate von der Schnittsoftware unterstützt werden und konvertierte sie mit einer Konvertierungssoftware (z.B. das kostenlose SUPER oder der kostenpflichtige Adobe Media Encoder). Für unser Berufsporträt wurde der Ordner “Berufsporträt” angelegt. In diesem befinden sich nun zwei weitere Unterordner, “Interviewsequenz” und “Schnittbilder”, in die die Videodateien schon vor dem Schnitt einsortiert wurden. Anlegen eines neuen Filmprojekts mit Adobe Premiere Elements 13Nach Start von Premiere Elements erscheint das folgende Fenster: Hier klicken wir auf “Video Editor” und dann auf “Neues Projekt”. Nun erscheint der eigentliche Arbeitsbereich für den Schnitt. Hier klicken wir erst einmal auf “Speichern” in der obersten Zeile rechts und speichern das Projekt unter dem Namen “Berufsporträt_Handwerker.prel” in einem neu angelegten Unterordner des Hauptordners von “Berufsporträt” mit dem Namen “Premiere Elements”, um einen guten Überblick über die Dateien im Hauptordner zu behalten. In der zweiten Zeile von oben können wir nun zwischen den Modi “Schnell” und “Experte” wählen. Im Modus “Schnell” haben wir im Schnittfenster (die Zeitleiste unten) jeweils eine Spur für Text / Titel, Videomaterial (Videodatei von der Kamera mit dazugehöriger Audiospur), und zwei weitere Audiospuren z.B. für Off-Text und Musik. Im Modus “Experte” können insgesamt vier Videospuren im Schnittfenster bearbeitet werden. Im Unterschied zum “Schnell”- Modus kann hier der Ton der Videospuren auch unabhängig von der Videospur bearbeitet werden. Außerdem bietet der Experten-Modus den Menüpunkt “Projektelemente”, also alle Video- und Audiodateien, Titel, Bilder und Grafiken, die in dem Projekt verwendet werden sollen, übersichtlich angeordnet werden können. Medien hinzufügenFür den Schnitt unseres Handwerker Porträts werden wir im Folgendem im Experten-Modus arbeiten. Über den Button “Medien hinzufügen” oben links können wir Dateien aus unterschiedlichen Quellen zu unserem Videoprojekt hinzufügen. Z.B. von der Festplatte oder von einer an den Computer angeschlossenen Kamera. Alle Importierten Dateien, werden in dem Ordner gespeichert, wo das auch das Filmprojekt angelegt wurde. (Über den Menü-Punkt “Webkamera oder WDM-Gerät” können wir auch direkt Aufnahmen über eine angeschlossene Webkamera machen). Für unser Berufsporträt wählen wir nun also die Option “Medien hinzufügen” und dann “Dateien und Ordner” und wechseln im kommenden Dateibrowser zum Hauptordner “Berufsporträt”. Nun markieren wir den Ordner “Interviewsequenz”. Anschließend klicken wir auf “Ordner importieren”. Nun wird der Ordner “Interviewsequenz” unter “Projektelemente” (zweite Zeile von oben links) angezeigt und wir können mit
Doppelklick auf den Ordner alle Videodateien darin sehen. Über den kleinen Button am rechten Rand der Projektelemente können wir verschiedene Optionen in Bezug auf die Ansicht der Projektelemente (Raster oder Listenansicht) und in Bezug auf die Sortierung der Projektelemente (Dateiname oder Dauer) auswählen. Hier können wir auch neue Ordner im Bereich Projektelemente anlegen (z.B. um das Videomaterial hier zu sortieren, falls dies noch nicht vorher im Windows Explorer geschehen ist). Mit Doppelklick auf die Videodateien erscheint ein kleines Vorschaufenster, in dem man die jeweilige Videodatei in einem eigenen kleinen Vorschaumonitor anschauen kann. Mit Klick auf “In-P. setzen” und “Out-P. setzen” kann man an der gewählten Cursorposition den Anfangs- und Endpunkt eines Bereiches des Clips in dem kleinen Vorschaufenster auswählen. Zieht man nach Auswahl eines Bereichs das Bild der Voransicht per “Drag & Drop” auf eine Videospur im Schnittfenster, so erscheint nur der ausgewählte Bereich des Clips in der Timeline. Dies ist nützlich wenn ihr das Material schon vorher in einem reinen Videoplayer gesichtet habt und nun anhand der Zeitmarken, die ihr euch dabei notiert habt, Videomaterial in das Schnittfenster einfügen möchtest. Wenn wir die Clips der Interviewsequenz noch nicht vor dem Schnitt über einen separaten Videoplayer gesichtet haben, können wir das ansonsten im Schnittfenster tun. Dazu machen wir einen Doppelklick auf den Ordner “Interviewsequenz” in den Projektelementen und wählen dann dort alle Dateien aus (entweder durch Markieren mit dem Mauszeiger bei gedrückter Hochstelltaste oder über den Befehl “Strg + A”). Per “Drag & Drop” ziehen wir nun alle Dateien auf Video- und Audiospur 1 im Schnittfenster. Mit dem Scrollbalken am unteren Ende des Schnittfensters können wir uns entlang der Zeitleiste bewegen und können so das Video- und Audiomaterial vom Anfang der Zeitleiste bis zum Ende anschauen und bearbeiten.
Über das Müllereimer-Symbol im Fenster
“Projektelemente” können wir Dateien oder auch ganze Ordner aus dem Bereich “Projektelemente” löschen. Das bedeutet aber nicht, dass diese Elemente auch auf der Festplatte gelöscht werden!
Nachdem entweder ein Bereich der einzelnen Clips (In-Points und Out-Points) oder alle Clips komplett auf die Videospur 1 im Schnittfenster gelegt wurden können wir nun dort weiter schneiden. Dazu verändern wir mit Klick in die Zeitleiste am oberen Rand des Schnittfensters die Position des roten Cursors (roter vertikaler Strich mit blauem Dreick am oberen Ende) und können so ganz schnell an eine bestimmte Stelle im Schnittfenster springen.
Möchten wir einen Schnitt machen, also
einen Clip teilen, setzen wir den roten Cursor mit dem blauen Dreieck am oberen Ende an die entsprechende Position und klicken auf die kleine Schere, die am Cursor zu sehen ist. Nun sehen wir das an der Stelle, wo der Schnitt gesetzt wurde das Material in der Videospur geteilt wurde.
Schnittbilder einfügenSchnittbilder machen unseren Beitrag interessanter, da man die Informationen nicht nur über das was unser Protagonist erzählt erhält, sondern auch über Filmaufnahmen veranschaulicht wird. Hierzu fügen wir regelmäßig Videoausschnitte aus dem Ordner “Schnittbilder” aus den Projektelementen auf “Videospur 2”, also über der Videospur mit dem Interview ein. Wir können das Gesprochene direkt mit Schnittbildern veranschaulichen oder die Schnittbilder auch zeitversetzt zum Gesprochenen setzen. Dies kann muss man immer individuell entscheiden. Wird das Gesprochene direkt durch Schnittbilder veranschaulicht, erhält der Zuschauer die gleiche Information über das Gesprochene und das Bild, was im professionellen Bereich, als plump angesehen wird. Manchmal ist es aber unvermeidllich das Gesprochene direkt zu veranschaulichen, wenn z.B. der Handwerker die Bestandteile einer Maschine erklärt und der Zuschauer natürlich in diesem Moment auch die Bestandteile der Maschine sehen möchte! ÜberblendungenDer harte Schnitt, also gar kein Überblendungseffekt, ist der meist eingesetzte Übergang von einem Clip
zum nächsten. Meisten kommen bei Film und Fernsehen nur die Übergänge “Weiche Blende” (langsame Überblendung zwischen zwei Clips) der “Übergang zu schwarz” zum Einsatz. Eine Überblendung wird in Premiere Elements auf folgende Weise gemacht:
Titel, Bauchbinden und Abspann einfügenBevor wir mit dem Einfügen von Titeln, Bauchbinden und dem Abspann beginnen klicken wir zunächst mit einem Rechtsklick auf das Voransichtsfenster und wählen
dann die Option “Sichere Ränder”. Alle grafischen Elemente, wie auch Titel und Bauchbinden, sollten sich innerhalb des äußeren Rahmens der nun eingeblendeten Ränder befinden. Ein klassischer Abspann, der sich von unten nach oben bewegt bewegt sich natürlich auch außerhalb der sicheren Ränder. Für eine Bauchbinde benötigen wir einen Text am unteren Bildschirmrand (innerhalb der sicheren Ränder), der z.B. durch ein Rechteck hinterlegt wird. Wie auch beim Titel ziehen wir zunächst ein Standardtextelement an die entsprechende Position im Schnittfenster. Wir formatieren den Text über das Fenster “Anpassungen” genau wie auch beim Titel. Über den Reiter “Formen” können wir Rechtecke, Ovale, Linien in das Monitorfenster einfügen. Für die Bauchbinde können wir z.B. eine Rechteck verwenden, das wir am unteren Bildschirmrand (innerhalb der sicheren Ränder platzieren). Nachdem wir das Rechteck erstellt und auch die Farbe nach unseren Vorstellungen angepasst haben, müssen wir dafür sorgen, dass es keine Textelemente überdeckt. Dies erreichen wir indem wir mit der rechten Maustaste auf das Textelement klicken und dann im Untermenü unter “Anordnen” “In den Hintergrund” auswählen.
Nun können wir den Text auf das Rechteck ziehen, so dass er weiterhin sichtbar bleibt. Nachdem wir Titel und Bauchbinden erstellt haben benötigen wir noch einen Abspann. Diesen können wir z.B. ganz klassisch wie bei einem Spielfilm gestalten, wo sich die Namen
aller am Film beteiligten langsam von unten nach oben aus dem Bildschirmrand bewegen. Musik und Off-Text einfügenIm Expertenmodus haben wir im Schnittfenster noch zwei weitere Audiospuren, um einen Offtext (Audiospur “Sprachkommentar”) und Musik
(Audiospur “Soundtrack”) in unser Projekt einzubinden. Weitere MöglichkeitenDu kennst nun die wichtigsten Grundlagen um einen Film zu schneiden, Übergänge zu gestalten, Titelelemente
und zusätzliche Audiospuren einzufügen. In Premiere Elements kannst Du außerdem diverse Effekte auf Video- und Audiomaterial anwenden (unter “Effekte”) oder Musik und Geräusch (unter “Audio”) zu deinem Clip hinzufügen. Ausgabe des Films in verschiedene DateiformateNachdem wir den Film in Premiere Elements fertig bearbeitet haben, können wir uns entscheiden, über welches Medium er veröffentlicht werden soll (z.B. auf einer DVD oder auf einer Videoplattform). Danach richtet sich auch das Dateiformat, in dem er ausgegeben werden muss. Wie man einen Film mit Premiere Elements ausgibt, erfährst Du im Kapitel Dateien für die Archivierung und Veröffentlichung richtig ausgeben. Bearbeiten von Videos mit mehreren VideospurenHat man eine Szene (z.B. bei einem Spielfilm) oder ein Ereignis (z.B. Interview oder Sportereignis) mit mehreren Kameras gleichzeitig gefilmt, so können wir in Premiere Elements mehrere Videospuren im Modus “Experte” nutzen um das Material zunächst zu synchronisieren und
anschließend zu schneiden. Wir legen bewusst nicht auf die Clips der Kamera 1 auf die Spuren “Video 1 und Audio 1”, sondern auf “Video 2 und Audio 2”, weil Kamera 1 den Interviewer gefilmt hat und dieses Material weniger zu sehen sein soll, als die Clips von Kamera 2, die vorwigend den Interviewpartner zeigen. Im Vorschaufenster (und somit
auch im fertigen Film) ist immer das Videomaterial zu sehen, das auf der obersten Spur im Schnittfenster liegt. Da beide Kameras das Interview gleichzeitig gefilmt haben, können wir nun die Clips, die auf den Video- und Audiospuren 1+2 liegen synchronisieren. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
Du weißt nun, wie man mehrere Video- und Audiospuren synchronisiert. Nach der Synchronisation verläuft der Schnitt, prinzipiell wie beim Berarbeiten von nur einer Videospur. Wichtig ist aber, dass wenn an einer bestimmten Stelle über beide Spuren geschnitten werden soll, kein Clip an der jeweiligen Stelle ausgewählt werden darf, da sonst nur ein Schnitt im ausgewählten Clip gemacht wird! Häufige Fehler
ÜbungenSchneiden macht am meisten Spaß, wenn man an seinem eigenen Filmprojekt arbeitet! Versuche die einzelnen Arbeitschritte, die in diesem Kapitel beschrieben, werden für dein eigenes Filmprojekt nachzuvollziehen. Verwandte Themen und Links zu externen RessourcenKapitel: Grundlagen der Arbeit mit der Kamera / Weiterführende Kenntnisse für die Arbeit mit der Kamera / Grundlagen der Beleuchtung / Filme richtig strukturieren Arbeitsweise mit JugendlichenLängere Zeit vor dem Schnittcomputer sitzen empfinden Jugendliche oft als langweilig. Außerdem können normalerweise nur zwei Mitglieder eine Filmprojektgruppe an einem
Schnittrechner gleichzeitig arbeiten. Sorgen Sie deshalb bei der Arbeit in Gruppen dafür, dass die Teilnehmer sich regelmäßig beim Schneiden abwechseln, auch wenn dies vielleicht die Qualität des Films etwas negativ beeinflusst, da Fähigkeiten der Teilnehme variieren können. Nur auf diese Weise können aber alle Teilnehmer Fähigkeiten für den Filmschnitt entwickeln. Der Lernzuwachs sollte im Vordergrund stehen nicht das Produkt. FachausdrückeWas ist besser Premiere Pro oder After Effects?Wenn Sie Videoclips in Sequenzen schneiden möchten, ist Premiere Pro ein ausgezeichneter Ausgangspunkt. Aber wenn Sie absolut professionelle Videos mit allem Schnickschnack erstellen möchten, sollten Sie es tun auch mit After Effects.
Was bedeutet Rendern in Premiere?Wenn Sie eine Vorschau rendern, erstellt Premiere Pro Dateien auf der Festplatte. Diese Vorschaudateien enthalten die Ergebnisse aller von Premiere Pro während einer Vorschau verarbeiteten Effekte.
Welche Grafikkarte für Adobe Premiere Elements?Premiere Elements 2023 erfordert eine aktuelle Version des Intel-Grafiktreibers. Ihre Intel-Treiberversion muss Version 27.20.100.8476 oder neuer sein, damit Stabilitäts- und Leistungsprobleme vermieden werden.
Ist Adobe Premiere Pro gut?Adobe Premiere Pro CC gehört zu den besten Videobearbeitungsprogrammen, die es auf dem Markt gibt. Mit seiner umfangreichen Ausstattung erfüllt es vor allem Profi-Ansprüche. In unserem Test konnte Premiere Pro auch mit einem hohen Bedienkomfort punkten.
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