12 tage am stück arbeiten 2 tage frei

Anzahl an maximal aufeinander folgenden Arbeitstagen laut deutschem Arbeitsrecht und dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH)

Eine bestimmte Verteilung der Ersatzruhetage, ermöglicht, 32 Tage am Stück zu arbeiten. Der Europäische Gerichtshof entschied 2017 allerdings eine maximale Anzahl von 12 hintereinander folgenden Arbeitstagen. Durch das Ordnungsprinzip im Arbeitsrecht überwiegt das Urteil des EuGHs. 

Geht man davon aus, dass der Arbeitnehmer*in Sonn- und Feiertagsarbeit ausübt und die Sonntagsarbeit durch einen Ersatzruhetag innerhalb der nächsten 14 Tage ausgeglichen werden muss, kann durch eine bestimmte Verteilung der Ersatzruhetage 32 Tage am Stück gearbeitet werden. Denn das Arbeitsrecht legt nicht fest, dass der Ersatzruhetag nach dem Sonntag gesetzt werden muss.
Allerdings entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) am 09.11.2017 (C-306/16), in einem portugiesischen Rechtsstreit, dass maximal 12 Tage hintereinander gearbeitet werden dürfen, da im portugiesischen Arbeitsrecht, ein freier Ruhetag pro Woche zu gestatten ist. Der Bezugsraum für den wöchentlichen Ruhetag beträgt in Deutschland 14 Tage, der in Portugal 1 Woche. Man kann davon ausgehen, dass wenn ein ähnlicher deutscher Rechtsstreit vor das EuGH treten würde, dieses sich für eine maximale Folge von 12 Arbeitstagen entscheiden würde. Dies liegt am bestehenden Ordnungsprinzip im Arbeitsrecht, wodurch die Urteile des EuGHs die höchste Rechtsquelle darstellen und somit das deutsche Arbeitszeitgesetz sich diesem unterordnen muss. 

Im Rahmen der ArbeitnehmerHilfe können sie sich kostenlos zu der Arbeitszeit in ihrem Betrieb individuell und fachkundig von den Fachanwältinnen und Fachanwälten für Arbeitsrecht beraten lassen. Die Anwälte für Arbeitnehmer*innen erklären ihnen gerne Schritt-für-Schritt, ob ihre geleistete Arbeitszeit rechtens ist oder nicht?
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Berlin (dpa/tmn) - Endlich Wochenende! Viele Beschäftigte können sich am Freitag auf zwei Tage Erholung freuen. Anderswo wird auch am Wochenende gearbeitet. Aber nach wie vielen Tagen muss es dann einen freien Tag geben?

Laut Arbeitszeitgesetz können Arbeitnehmer in der Regel an den Werktagen, also von Montag bis Samstag, beschäftigt werden, erklärt Peter Meyer, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin. An Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen dürfen sie in der Regel nicht beschäftigt werden.

Es gibt aber auch Branchen oder Berufe, in denen Sonn- und Feiertagsarbeit nötig und erlaubt sind, etwa zur Wartung der an den Werktagen benötigten IT oder im Krankenhaus.

Durcharbeiten bis zu 19 Tagen möglich

Hier sind Fälle möglich, in denen Beschäftigte wesentlich länger auf einen freien Tag warten müssen: "Wer an einem Montag anfängt zu arbeiten, kann theoretisch nach dem Arbeitszeitgesetz bis zu 19 Tagen am Stück arbeiten, bevor für die Sonntagsarbeit ein Ersatzruhetag gewährt werden muss", sagt Meyer. Denn laut Gesetz muss Sonntagsarbeit erst nach 14 Tagen mit einem freien Tag ausgeglichen werden.

Das sei aber ein sehr theoretischer Fall, so der Fachanwalt. Vielfach bestimmten Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen frühere arbeitsfreie Tage.

Zur Person: Peter Meyer ist Fachanwalt für Arbeitsrecht und Mitglied des geschäftsführenden Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV).

Die Richter des Europäischen Gerichtshofes haben sich im November 2017 mit der Frage beschäftigt, ob ein Arbeitgeber zwingend die wöchentliche Ruhezeit am Ende des Arbeitszeitraumes gewähren muss.

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Der Fall: Casino-Mitarbeiter verlangt Überstundengeld

Diesem Fall zugrunde lag die Klage eines Casino-Mitarbeiters aus Portugal, welcher des Öfteren an sieben aufeinanderfolgenden Tagen gearbeitet hatte und für den jeweils siebten Tag Überstundengeld forderte.

Die Richter des EuGH entschieden aber, dass er darauf keinen Anspruch habe. Nach ihrer Auffassung verlange das Unionsrecht nicht, dass die wöchentliche Mindestruhezeit spätestens an dem Tag gewährt wird, der auf einen Zeitraum von sechs aufeinanderfolgenden Arbeitstagen liegt. Vielmehr kommt es nur darauf an, dass dies innerhalb jedes Siebentagezeitraumes geschieht.

Dies bedeutet, dass Arbeitgeber innerhalb der EU die Möglichkeit haben, Arbeitnehmer 12 Tage am Stück arbeiten zu lassen, wenn Sie die Ruhetage jeweils an den Anfang und an das Ende des Arbeitszeitraumes stellen.

Die Richter wiesen aber darauf hin, dass die dem Urteil zugrundeliegende Arbeitszeitrichtlinie arbeitnehmerfreundlichen nationalen Arbeitszeitregelungen nicht entgegenstehe. Des Weiteren gelte in jedem Fall die festgeschriebene tägliche Ruhezeit von 11 Stunden und die wöchentliche durchschnittliche Höchstarbeitszeit von 48 Stunden.

Wie viele Tage am Stück arbeiten sind gesetzlich erlaubt?

Somit sind nach dem Arbeitszeitgesetz 19 Arbeitstage in Folge möglich. Allerdings sollen bei der Arbeitszeitgestaltung die gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse (§ 6 ArbZG) berücksichtigt werden. Eine dieser Erkenntnisse ist, dass es keine Arbeitsperioden von 7 oder mehr Arbeitstagen in Folge geben soll.

Wie viele Tage darf man hintereinander arbeiten Österreich?

Der freie Tag kann an einem beliebigen Tag innerhalb des Siebentagezeitraums gewährt werden, berichtet „Focus Online“. Damit kann ein Chef den Arbeitnehmer zwölf Tage am Stück arbeiten lassen, ohne dass das Gesetz in die Quere kommt.

Wie viel Tage frei?

Das Bundesurlaubsgesetz schreibt ein Minimum von 20 Werktagen bei einer Fünftagewoche und 24 Tage bei einer Sechstagewoche vor. In dieser Zeit müssen Arbeitnehmer ihrer Arbeit nicht nachgehen, werden aber trotzdem bezahlt. In bestimmten Ausnahmefällen besteht darüber hinaus ein Anspruch auf noch weiteren Urlaub.

Wie viele Tage am Stück darf man arbeiten Schweiz?

Arbeitnehmende dürfen höchstens an 6 aufeinanderfolgenden Arbeitstagen beschäftigt werden. Danach muss zwingend ein Ruhetag bezogen werden (Art. 16 ArGV 1). Zwischen zwei Arbeitstagen ist eine Ruhezeit von mindestens 11 Stunden einzuhalten.