Gilt für SUSE Linux Enterprise Server 15 SP1 Show
Komplexe Systemkonfigurationen erfordern besondere Festplatteneinrichtungen. Im Rahmen der Installation können alle gängigen Partitionierungsaufgaben durchgeführt werden. Um Gerätenamen mit Blockgeräten zu erhalten, verwenden Sie die Blockgeräte 10.1 Verwenden der Expertenpartitionierung #Die in Abbildung 10.1, „Das YaST-Partitionierungsprogramm“ gezeigte Expertenpartitionierung ermöglicht die manuelle Änderung der Partitionierung einer oder mehrerer Festplatten. Sie können Partitionen hinzufügen, löschen, bearbeiten und deren Größe verändern sowie auf die Soft-RAID und LVM-Konfiguration zugreifen. Warnung: Neupartitionierung des laufenden Systems Auch wenn es möglich ist, ein laufendes System neu zu partitionieren, ist das Risiko eines Fehlers mit daraus folgendem Datenverlust sehr hoch. Versuchen Sie daher eine Neupartitionierung des installierten Systems möglichst zu vermeiden. Sollten Sie dies trotzdem versuchen, führen Sie zuvor unbedingt eine vollständige Datensicherung durch. Abbildung 10.1: Das YaST-Partitionierungsprogramm # Tipp: IBM Z: Gerätenamen IBM Z erkennt nur DASDs und SCSI-Festplatten. IDE-Festplatten werden
nicht unterstützt. Aus diesem Grund werden die Geräte in der Partitionstabelle für das erste erkannte Gerät als Alle bestehenden oder vorgeschlagenen Partitionen auf allen angeschlossenen Festplatten werden in der Liste im YaST-Dialogfeld angezeigt. Ganze Festplatten werden als Geräte ohne Nummern aufgeführt, beispielsweise als Mehrere funktionale Ansichten sind in der im linken Fensterbereich verfügbar. Verwenden Sie die Ansichten, um Informationen zu vorhandenen Speicherkonfigurationen zu erhalten oder um Funktionen wie Wenn Sie das Experten-Dialogfeld während der Installation ausführen, wird auch sämtlicher freier Speicherplatz aufgeführt und automatisch ausgewählt. Soll zusätzlicher Speicherplatz für SUSE Linux Enterprise Server bereitgestellt werden, gehen Sie die Liste der Partitionen von unten nach oben durch und geben Sie den erforderlichen Speicherplatz frei. 10.1.1 Partitionstabellen #Mit SUSE Linux Enterprise Server können Sie verschiedene Partitionstabellen erstellen und verwenden. In einigen Fällen wird die Partitionstabelle als Festplattenkennung bezeichnet. Die Partitionstabelle ist für den Boot-Vorgang des Computers unverzichtbar. Soll der Computer aus einer Partition in einer soeben erstellten Partitionstabelle gebootet werden, überprüfen Sie, ob das Tabellenformat durch die Firmware unterstützt wird. Führen Sie den YaST-Partitioner aus, klicken Sie in der auf den Namen der entsprechenden Festplatte und wählen Sie › . 10.1.1.1 Master Boot Record #Der Master-Boot-Record (MBR) ist die ältere Partitionstabelle auf IBM-PCs. Dies wird auch als MS-DOS-Partitionstabelle bezeichnet. Der MBR unterstützt lediglich vier primäre Partitionen. Falls die Festplatte bereits einen MBR aufweist, können Sie mit SUSE Linux Enterprise Server zusätzliche Partitionen in dieser Tabelle anlegen und als Installationsziel heranziehen. Die Beschränkung auf vier Partitionen lässt sich mithilfe einer erweiterten Partition umgehen. Die erweiterte Partition selbst ist eine primäre Partition und kann wiederum weitere logische Partitionen aufnehmen. UEFI-Firmware-Versionen unterstützen in der Regel das Booten vom MBR im Legacy-Modus. 10.1.1.2 GPT-Partitionstabelle #UEFI-Computer arbeiten standardmäßig mit einer GUID-Partitionstabelle (GPT). Falls eine Festplatte noch keine Partitionstabelle enthält, legt SUSE Linux Enterprise Server eine GPT an. Ältere BIOS-Firmware-Versionen unterstützen das Booten von GPT-Partitionen nicht. Für die folgenden Funktionen benötigen Sie eine GPT-Partitionstabelle:
Anmerkung: Falsche Bezeichnung für Partitionen, die mit Parted 3.1 (oder früher) erstellt wurden Bei GPT-Partitionen, die mit Parted 3.1 (oder früher) erstellt wurden, wurde der Microsoft Basic Data-Partitionstyp anstelle der neueren, Linux-spezifischen GPT-GUID herangezogen. Neuere Parted-Versionen legen für solche Partitionen das irreführende
Flag Mit dem folgenden Befehl entfernen Sie das Flag:
10.1.1.3 Partitionierungstabellen unter IBM Z #Auf IBM Z-Plattformen unterstützt SUSE Linux Enterprise Server sowohl SCSI-Festplatten als auch Direct Access Storage Devices (DASD). Während sich SCSI-Datenträger wie oben beschrieben partitionieren lassen, sind für DASDs maximal drei Partitionseinträge in den entsprechenden Partitionstabellen möglich. 10.1.2 Partitionen # Der YaST-Partitionierer kann Partitionen mit verschiedenen Dateisystemen
erstellen und formatieren. In SUSE Linux Enterprise Server wird standardmäßig das Dateisystem Auch weitere gängige Dateisysteme stehen zur Auswahl: 10.1.2.1 Erstellen von Partitionen #Zum Erstellen einer Partition wählen Sie und wählen Sie dann eine Festplatte mit freiem Speicherplatz aus. Die tatsächliche Modifikation kann im Karteireiter erfolgen:
10.1.2.2 Btrfs-Partitionierung #Das Standard-Dateisystem für die Root-Partition ist Btrfs. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Kapitel 7, Systemwiederherstellung und Snapshot-Verwaltung mit Snapper und Chapter 1, Overview of File Systems in Linux. Das Root-Dateisystem ist das Standard-Subvolume und wird nicht in der Liste der erstellten Subvolumes aufgeführt. Als Btrfs-Standard-Subvolume kann es als normales Dateisystem eingehängt werden. Wichtig: Btrfs auf einer verschlüsselten Stammpartition Die standardmäßige Partitionierungseinrichtung schlägt die Stammpartition als Btrfs mit Sie können Snapshots von Btrfs-Subvolumes erstellen, wahlweise manuell oder auch automatisch
bei bestimmten Systemereignissen. Wenn beispielsweise Änderungen am Dateisystem vorgenommen werden, ruft
Ein Rollback der Bootloader-Konfiguration wird nicht unterstützt. Die obigen Verzeichnisse sind abhängig von der Architektur. Die ersten beiden Verzeichnisse gelten für AMD64-/Intel 64-Computer und die letzten beiden Verzeichnisse für IBM POWER bzw. für IBM Z. /home Wenn /opt , /var/opt Produkte von Drittanbietern werden in der Regel in /srv Enthält Daten für Web- und FTP-Server. Ausgeschlossen, damit bei einem Rollback kein Datenverlust eintritt. /tmp , /var/tmp , /var/cache , /var/crash Alle Verzeichnisse, die temporäre Dateien und Caches enthalten, werden aus den Snapshots ausgeschlossen. /usr/local
Dieses Verzeichnis wird bei der manuellen Installation von Software verwendet. Dieses Verzeichnis wird ausgeschlossen, damit die betreffenden Installationen bei einem Rollback nicht deinstalliert werden. /var/lib/libvirt/images Die Standardposition für Images von virtuellen Rechnern, die mit libvirt verwaltet werden Dieses Verzeichnis wird ausgeschlossen, damit bei einem Rollback keine Images von virtuellen Rechnern durch ältere Versionen
ersetzt werden. Standardmäßig wird dieses Subvolume mit der Option /var/lib/mailman , /var/spool Verzeichnisse, die Emails oder Email-Warteschlangen enthalten, werden ausgeschlossen, damit kein Email-Verlust nach einem Rollback eintritt. /var/lib/named Enthält Zonendaten für den DNS-Server. Aus den Snapshots ausgeschlossen, damit ein Nameserver auch nach einem Rollback noch funktionsfähig ist. /var/lib/mariadb , /var/lib/mysql , /var/lib/pgqsl Diese Verzeichnisse enthalten Datenbankdaten. Standardmäßig werden diese Subvolumes mit der Option /var/log Standort der Protokolldatei. Aus den Snapshots ausgeschlossen, damit die Protokolldateien auch nach dem Rollback eines fehlerhaften Systems noch analysiert werden können. Tipp: Größe der Btrfs-Partition Gespeicherte Snapshots belegen mehr Speicherplatz. Sie sollten daher ausreichend Speicherplatz für Btrfs reservieren. Für eine Btrfs-Root-Partition mit den standardmäßigen Subvolumes wird 20 GB Speicherplatz empfohlen. 10.1.2.3 Verwalten von Btrfs-Subvolumes mit YaST #Die Subvolumes einer Btrfs-Partition können nunmehr mit dem YaST-Modul verwaltet werden. Sie können neue Subvolumes hinzufügen und bestehende Subvolumes entfernen. Prozedur 10.1: Btrfs-Subvolumes mit YaST #
10.1.3 Bearbeiten einer Partition #Wenn Sie eine neue Partition erstellen oder eine bestehende Partition bearbeiten, können verschiedene Parameter festgelegt werden. Bei neuen Partitionen reichen die von YaST festgelegten Standardparameter in der Regel aus und müssen nicht geändert werden. Gehen Sie wie folgt vor, um Ihre Partitionseinstellungen manuell zu bearbeiten:
Anmerkung: Ändern der Größe von Dateisystemen Die Größe eines bestehenden Dateisystems können Sie ändern, indem Sie die Partition auswählen und verwenden. Beachten Sie, dass die Größe von eingehängten Partitionen nicht verändert werden kann. Um die Größe von Partitionen zu ändern, hängen Sie die entsprechende Partition aus, bevor Sie den Partitionierer ausführen. 10.1.4 Optionen für Experten #Nach Auswahl eines Festplattengeräts (wie ) im Bereich können Sie im unteren rechten Bereich im Fenster auf das Menü zugreifen. Im Menü stehen folgende Kommandos zur Verfügung: Erstellen einer neuen Partitionstabelle Mithilfe dieser Option können Sie eine neue Partitionstabelle am ausgewählten Gerät erstellen. Warnung: Erstellen einer neuen Partitionstabelle Durch Erstellen einer neuen Partitionstabelle auf einem Gerät werden alle Partitionen und deren Daten unwiederbringlich von diesem Gerät entfernt. Diesen Datenträger klonenMit dieser Option können Sie das Layout einer Gerätepartition ohne den Inhalt auf andere verfügbare Datenträger klonen. 10.1.5 Erweiterte Optionen #Nach Auswahl des Hostnamens des Rechners (obere Ebene des Baums in der ) können Sie unten rechts im Fenster auf das Menü zugreifen. Im Menü stehen folgende Kommandos zur Verfügung: Konfigurieren von iSCSI Für den Zugriff auf SCSI über IP-Block-Geräte müssen Sie zunächst iSCSI konfigurieren. Dadurch erhalten Sie weitere verfügbare Geräte in der Hauptpartitionsliste. Konfigurieren von MultipathDurch Auswahl dieser Option können Sie die Multipath-Optimierung an den unterstützten Massenspeichergeräten konfigurieren. 10.1.6 Weitere Partitionierungstipps #Im folgenden Abschnitt finden Sie einige Hinweise und Tipps für die Partitionierung, die Ihnen bei der Einrichtung Ihres Systems helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. 10.1.6.1 Anzahl der Zylinder # Einige Partitionierungstools beginnen bei der Nummerierung der Zylinder mit 10.1.6.2 Verwenden von |