Wie lange tut ein umgeknickter Fuß weh?

Beim Springen ungünstig gelandet oder über etwas gestolpert? Ein falscher Schritt? Man ist schnell umgeknickt. Doch was meint das eigentlich? Und wie ernst ist das Umknicken zu nehmen?

Egal ob Alltagsverletzung oder Verletzung beim Sport – umgeknickt ist man schnell einmal. Doch was versteht man eigentlich darunter?

Wie lange tut ein umgeknickter Fuß weh?

Umgeknickt: Harmlos oder ernste Folgen? – © AdobeStock/337578364

Wann spricht man von „umgeknickt“?

In den meisten Fällen handelt es sich beim Umknicken um eine klassische Verstauchung. Landläufig kennen wir dafür auch den Begriff „umknöcheln“. Und das liegt daran, dass wir aufgrund der Beschaffenheit unserer Füße eher nach innen umknicken, was zu einer Verletzung der Bänder an der Außenseite des Fußes – also beim äußeren Knöchel – führt. Man spricht dann medizinisch vom sogenannten Supinationstrauma. Grund dafür ist, dass beim Umknicken die Bänder, die eine Vielzahl an Knochen im Fuß halten, um eine optimale Bewegung in alle Richtungen zu gewährleisten, überdehnt werden. Das Sprunggelenk ist von jeder vierten Sportverletzung betroffen.

Umknicken harmlos oder ernste Folgen?

Ob sich das Umknicken als harmlos herausstellt oder ob es behandlungsbedürftige Folgen nach sich zieht, hängt davon ab, was genau beim Umknicken passiert ist. Man unterscheidet beim Umknicken zwischen folgenden Schweregraden:

  • Überdehnung – landläufig auch Verstauchung  
  • Bändereinriss
  • Bänderriss

Während die Überdehnung meist rasch von alleine wieder ausheilt, benötigen Bänderriss und Bändereinriss ärztliche Behandlung. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie schwer Sie umgeknickt sind, sollten Sie jedenfalls ärztlichen Rat hinzuziehen.

Im Folgenden finden Sie jedoch einige Anhaltspunkte, ob Ihre Bänder nur überdehnt sind oder ob es sich um einen Einriss handeln könnte.

Umgeknickt – Symptome bei Überdehnung

Ist es beim Umknicken nur zur einer Überdehnung der Bänder gekommen, bleibt das Gelenk stabil. Dennoch schwillt der Bereich beim Umknicken zumeist an und das Gelenk schmerzt. Der Schmerz kann auch bei einer Überdehnung sehr intensiv sein. Handelt es sich um ein leichtes Umknicken, so bessern sich diese Beschwerden aber meist schon nach wenigen Tagen wieder.

Umgeknickt – Symptome bei Bänderriss

Ist beim Umknicken ein Band eigerissen oder ist es gar zu einem Bänderriss gekommen, ist zumeist eine gewisse Gelenkinstabilität symptomatisch. Das bedeutet, dass zu dem Schmerz und der Schwellung das Gefühl hinzukommt, dass man nicht mehr sicher auf dem umgeknickten Fuß stehen kann. Das Gehen und Stehen ist eingeschränkt. Ob es sich tatsächlich um einen Bänderriss handelt, stellt der Arzt mittels MRT- oder Ultraschalluntersuchung fest.

Was tun, wenn man umgeknickt ist?

Ist Ihr Gelenk instabil, sollten Sie jedenfalls einen Arzt aufsuchen. Aber auch wenn Ihre Schmerzen nicht nach wenigen Tagen deutlich nachgelassen haben, ist es wichtig, ärztlich abklären zu lassen, ob das Umknicken nicht zu einer ernsteren Verletzung geführt hat. Aber selbst bei einer leichten Form des Umknickens ist es wichtig, dass Sie sich ausreichend Zeit geben, dass die Verletzung ausheilen kann. Andernfalls kann auch die leichte Verstauchung weiterreichende Folgen haben. Das bedeutet, dass Sie den verletzten Bereich auf jeden Fall schonen sollten und dass Sie unmittelbar nach dem Umknicken mit der Bewegung oder dem Training aufhören sollten, um das verletzte Gelenk nicht weiter zu belasten.

Für ein möglichst rasches Kurieren des Umknickens sollten Sie als Sofortmaßnahme nach dem PECH-Modell handeln. Es besagt:

Fast jeder kennt es. Einmal nicht aufgepasst und schon ist es passiert und der Fuß umgeknickt. Verletzungen am Sprunggelenk zählen nicht nur zu den häufigsten Sportverletzungen, sondern kommen auch im Alltag vor. Welche Auswirkungen Umknickverletzungen auf Deine Bänder haben und wie Du diese behandeln und vermeiden kannst, das verraten wir Dir in diesem Beitrag.

Wie entstehen Verletzungen am Sprunggelenk?

Ganz typisch für Verletzungen am Sprunggelenk sind vorhergehende Umknickbewegungen. Mediziner sprechen daher bei Sprunggelenkverletzungen auch vom Supinationstrauma, also einer Verletzung, die durch Umknicken nach außen ausgelöst wurde. Die Schwere der Verletzung ist dabei meist abhängig von der Schnelligkeit und dem Ausmaß mit dem der Fuß umknickt. Daher sind vor allem auch Sportler in Sportarten mit häufigen Richtungswechseln und Sprüngen betroffen, dazu zählen u.a. Basketball, Handball und Tennis oder Trailrunning. Bei einer Umknickverletzung im Sprunggelenk wird meist eines von drei Außenbändern verletzt. Besonders häufig betroffen ist das schwächste der drei, das den vorderen Rand des Außenknöchels mit dem Sprungbein verbindet. Neben dem Riss eines Bandes sind auch Überdehnungen und Zerrungen sehr häufig, die zwar ebenfalls schmerzhaft sind, aber bei denen das Band intakt bleibt.

Fuß umgeknickt – erste Hilfe gegen Schmerzen und Schwellung

Wenn Du mit dem Fuß umgeknickt bist, dann wirst Du vermutlich unter Schmerzen und einer starken Schwellung leiden. Vor allem bei Außenbandrissen kommt es zum Bluterguss mit der typischen Blaufärbung im Knöchelbereich aufgrund von Einblutung ins Gewebe.

Egal was der Auslöser war und wie schwer die Verletzung ist, richte Dich bei Deinen Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Sprunggelenkverletzung zunächst nach der PECH – Regel.

Die PECH-Regel steht für:

  • P: Pause – Schone den betroffenen Knöchel
  • E: Eis – Kühle das verletzte Gelenk für mind. 15-20 min mit einem Kühlpack oder kaltem Wasser
  • C: Compression – Lege einen Kompressionsverband an, um ein zu starkes Anschwellen zu vermeiden
  • H: Hochlegen – Lagere das verletzte Bein hoch

Wann muss ich mit einem umgeknickten Fuß zum Arzt?

Wie schwer die Verletzung des Fußes tatsächlich ist, das kann nur ein Arzt beurteilen. Bei leichteren Fällen heilt die Verletzung von selbst ab, sofern das betroffene Gelenk für einige Zeit geschont wird.

Bei starken Schmerzen, starker Schwellung oder Blutergüssen solltest Du Dich aber besser frühzeitig beim Arzt untersuchen lassen. Eine schnelle Behandlung kann den Behandlungserfolg verbessern und helfen Langzeitschäden wie chronische Instabilitäten oder Arthrosen zu verhindern.

Wie wird eine Sprunggelenkverletzung behandelt?

Die Therapie hängt von der Schwere der Verletzung ab. Eine konservative Behandlung durch Ruhigstellen ist dabei in den meisten Fällen einer OP vorzuziehen.

Bei einer leichten Bänderdehnung wirst Du nach einigen Tagen Pause bereits schmerzfrei sein und kannst das Gelenk wieder voll belasten. Bei einem Bänderriss wird Dein Sprunggelenk dagegen für einige Wochen mit einer Orthese ruhig gestellt werden müssen.

Wichtig zu wissen ist, dass es auch nach Abklingen der Symptome und auch wenn Du von Deinem Arzt bereits die Erlaubnis zur vollen Belastung erhalten hast, immer noch Wochen bis Monate dauern kann, bis Deine Bänder wieder zu 100% fest sind. In dieser Zeit ist das Risiko erneut umzuknicken und Dich zu verletzen deutlich erhöht.

Wie kann ich dem (erneuten) Umknicken vorbeugen?

Der wirksamste Schutz vor (erneuten) Verletzungen am Sprunggelenk ist es das Umknicken zu verhindern. Hilfreich sind dafür z.B. Übungen zur Stärkung der Muskulatur und des Band- und Sehnenapparates. Doch selbst gut trainierte Sportler sind vor Verletzungen nicht komplett geschützt, denn bei schnellen Richtungswechseln oder in unebenem Gelände besteht immer die Gefahr umzuknicken.

In vielen Sportarten schwören die Sportler deshalb auf Tapes oder Orthesen, die das Sprunggelenk stabilisieren und vor seitlichem Umknicken schützen sollen.

Dies ist insbesondere für Athleten wichtig, die bereits an einer Bandinstabilität leiden und daher Gefahr laufen sich immer wieder zu verletzen.

Wie lange schonen nach Umknicken?

Bei einer leichten Verstauchung kann man nach ungefähr einer Woche wieder normal gehen. Sind die Bänder angerissen oder gerissen, kann es Wochen dauern, bis der Fuß wieder voll belastbar ist.

Wann mit umgeknickten Fuß zum Arzt?

Bei folgenden Symptomen sollte jedoch der Hausarzt aufgesucht werden: Die Körperstelle ist stark geschwollen oder es ist ein Bluterguss vorhanden. Die betroffene Person verspürt ein Knacken oder Reissen. Das Fussgelenk ist nach dem Umknicken instabil.

Was tun bei Schmerzen nach Umknicken?

Fuß umgeknickt – erste Hilfe gegen Schmerzen und Schwellung.
P: Pause – Schone den betroffenen Knöchel..
E: Eis – Kühle das verletzte Gelenk für mind. ... .
C: Compression – Lege einen Kompressionsverband an, um ein zu starkes Anschwellen zu vermeiden..
H: Hochlegen – Lagere das verletzte Bein hoch..

Wie lange tut eine Bänderdehnung weh?

Teilweise heilt eine Bänderdehnung binnen weniger Tage so weit aus, dass Sie kaum noch bemerkt wird. In anderen Fällen bestehen über einen längeren Zeitraum Schmerzen. Üblicherweise heilt die Verletzung jedoch innerhalb von ein bis zwei Wochen aus.