Wie lange sollte eine Schwangere schlafen

Der Bauch ist kugelrund, das Ungeborene bewegt sich: Es ist gar nicht so einfach, die richtige Schlafposition in der Schwangerschaft zu finden. Dabei ist Schlaf gerade jetzt so wichtig. Wir erklären dir, welche die besten Schlafpositionen für dich und dein Baby sind.

Artikelinhalt

  • Welche Schlafposition in der Schwangerschaft ist erlaubt?
  • Schlafposition in der Schwangerschaft: auf dem Bauch
  • Schlafposition in der Schwangerschaft: auf dem Rücken
  • Schlafposition in der Schwangerschaft: auf der Seite
  • Weitere Tipps für guten Schlaf in der Schwangerschaft
  • Wenn nichts mehr hilft ...

Ruhe, Entspannung und ausreichend Schlaf. Das ist gerade in der Schwangerschaft wichtig, denn dein Körper arbeitet auf Hochtouren, während sich in dir ein neues Lebewesen entwickelt. Und auch das Ungeborene braucht die Ruhephasen, um sich gut entwickeln zu können. Die richtige Schlafposition in der Schwangerschaft zu finden, ist dabei nur eine von einer ganzen Reihe Herausforderungen. Denn viele Schwangere liegen unbequem oder machen sich Sorgen, dass sie durch die falsche Schlafposition womöglich ihrem Baby schaden könnten. Also: Wie solltest du am besten liegen und wie lieber nicht?

Welche Schlafposition in der Schwangerschaft ist erlaubt?

Schlafposition in der Schwangerschaft: auf dem Bauch

Wenn du eine Bauchschläferin bist, kannst du während deiner Schwangerschaft weiterhin auf dem Bauch schlafen. Allerdings solltest du die ersten Wochen genießen, denn bald, ca. zwischen der 12. und 22. Schwangerschaftswoche, ist Schluss. Dann wird das Schlafen auf dem Bauch unangenehm und du wirst dir mit Sicherheit eine andere Schlafposition für deine Schwangerschaft suchen müssen. Allerdings ist es nicht der Bauch der Bauchschläferinnen dann Probleme bereitet. Vielmehr sind es die Brüste, die das Schlafen in Bauchlage unangenehm machen. Sie wachsen bei den meisten Schwangeren schon zu Beginn der Schwangerschaft stark an und beginnen nicht selten auch zu schmerzen. Gerade starke Berührungen und eben auch das Schlafen in Bauchlage kann dann ganz schön weh tun.

Schlafposition in der Schwangerschaft: auf dem Rücken

Mit dem Schlafen auf dem Rücken während der Schwangerschaft ist das so eine Sache. Hierum ranken sich viele Thesen, die Schwangeren Angst machen können. Denn: Ist der Bauch gegen Ende der Schwangerschaft dick und schwer, kann das Gewicht der Gebärmutter auf die sogenannte Vena Cava , die untere Hohlvene, drücken. Mit steigendem Gewicht des Bauches wächst auch die Gefahr, dass diese Vene ganz abgedrückt wird. Dies kann dazu führen, dass dein Kreislauf absackt und dir schwindelig und übel wird (Vena-Cava-Kompressionssyndrom). Die Vena Cava transportiert nämlich dein Blut von unten zum Herzen, sorgt für die Entgiftung der Nieren und hilft mit, dass im Körper nicht zu viel Wasser eingelagert wird. 

Eine weitere Gefahr bei der Rückenposition in der Schwangerschaft besteht darin, dass auch das Baby beim Abdrücken der Hohlvene zu wenig Sauerstoff erhält.

Aber nun bloß keine Panik, falls du morgens in Rückenposition aufwachst! Solltest du dich nachts in Rückenlage drehen und die Hohlvene dabei wirklich abgedrückt werden, meldet sich dein Körper und du wirst in der Regel wach. Entweder drehst du dich dann – ohne dass du dich am nächsten Morgen daran erinnern kannst – auf die Seite oder du wirst wach, weil dir unwohl ist.

Laut einigen wissenschaftlichen Untersuchungen ist vor allem die Schlafposition beim Einschlafen ausschlaggebend. In dieser Position verbringst du die meiste Zeit in der Nacht. Kurze Phasen in der Rückenposition sind nicht bedenklich.

Schlafposition in der Schwangerschaft: auf der Seite

Wenn Du gut auf der Seite schlafen kannst, wird das vermutlich auch in der Schwangerschaft eine gute Schlafposition für dich sein. Hier stellt sich nur die Frage: linke Seite oder rechte Seite? Denn auch da gibt es Unterschiede.

Schlafen auf der linken Seite

Seitenschläferinnen sollten während der Schwangerschaft bevorzugt auf der linken Seite schlafen. Es gibt hierzu Studien, die ergeben haben, dass werdende Mütter, die hauptsächlich auf der linken Seite schlafen, ein geringeres Risiko für Fehlgeburten ab der 28. Schwangerschaftswoche aufweisen. Das kann damit zusammenhängen, dass die bereits oben erwähnte Vena Cava auf der rechten Seite des Körpers verläuft und daher beim Schlafen auf der linken Seite nicht abgedrückt werden kann. Das Lymphsystem kann in der Schlafposition auf der linken Seite ungehindert arbeiten und Wassereinlagerungen können besser verhindert werden. Für deine Organe und das Herz ist die Position schonender und dein Kind kann gut mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. 

Auch wenn du während der Schwangerschaft unter Sodbrennen oder/und Verdauungsbeschwerden leidest, solltest du diese Schlafposition ausprobieren.

Schlafen auf der rechten Seite

Wenn du die linke Seite als Schlafposition ausprobierst und festgestellt hast, dass sie für dich nicht funktioniert, weil du einfach nicht schlafen kannst oder dich vielleicht sogar unwohl fühlst oder dir dabei schlecht wird, kannst du natürlich auch auf der rechten Seite schlafen. Letztlich ist es am wichtigsten, auf dein Körpergefühl zu hören. Dein Körper kann dir am besten sagen, was gut für dich und dein Kind ist.

Das Schlafen auf der Seite noch angenehmer machen

Gerade in der fortgeschrittenen Schwangerschaft kann die Seitenlage nachts etwas unangenehmer werden, weil der Bauch  nach unten zur Seite zieht. Dem kannst du Abhilfe schaffen, indem du ein Stillkissen oder ein Seitenschläferkissen zur Hilfe nimmst. Du kannst dir das Kissen seitlich unter den Bauch klemmen und ihn damit stützen. Viele Schwangere finden es auch angenehm, ein Bein über das Kissen zu legen und es sich somit zwischen die Beine zu klemmen. Besonders praktisch: Ein zum Schlafen verwendetes Stillkissen kannst du nach der Geburt zum Stillen oder Fläschchengeben deines Babys weiterverwenden. Die Anschaffung lohnt sich also auf jeden Fall.

Weitere Tipps für guten Schlaf in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft ist unruhiger Schlaf oder auch komplette Schlaflosigkeit keine Seltenheit. In deinem Körper wird auf Hochtouren gearbeitet, denn immerhin entsteht ein neues Lebewesen in dir. Die Hormone sind in Aufruhr und können gerade nachts für ein ordentliches Kopfkino sorgen. Damit du abends besser zur Ruhe kommst, kannst du es mit folgenden Tricks probieren:

  • Wenn Gedankenkreisen dir den Schlaf raubt, schreibe deine Gedanken vorm Zubettgehen auf. Das hilft, den Kopf frei zu bekommen.
  • Ein entspannendes Bad vor dem Schlafengehen kann Körper und Kopf auf die Nachtruhe vorbereiten und ein schönes Ritual werden.
  • Mindestens 30 Minuten vorm Schlafengehen solltest du die Finger von Computer, Smartphone oder TV-Fernbedienung lassen.
  • Trinke über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit und dafür abends etwas weniger, damit du nachts nicht zur Toilette musst.
  • Sorge für eine gute Belüftung im Schlafzimmer, denn frische Lust verhilft zu einem besseren Schlaf.
  • Im Schlafzimmer sollte es nicht zu warm sein. Idealerweise sollte die Raumtemperatur nicht über 17 Grad liegen.

Wenn nichts mehr hilft ...

Es ist nicht ungewöhnlich, dass dein Schlaf in den letzten Wochen der Schwangerschaft unruhig wird. Jetzt geht es darum, nicht zu verzweifeln. Wenn du nicht schlafen kannst, stehe ruhig auf, genieße einen Tee und versuche zu entspannen. Vielleicht klappt es eine halbe Stunde später besser. Spätestens wenn das Kind da ist, wird es mit der ungestörten Nachtruhe ohnehin erst einmal vorbei sein. Sieh dies als gute Vorbereitung auf die turbulenten Monate, die kommen. 

Ist viel liegen gut in der Schwangerschaft?

Bei vielen Problemen in der Schwangerschaft verordnen Ärzte Bettruhe. Dabei gibt es so gut wie keinen Nachweis, dass das etwas bringt. Im Gegenteil: Langes Herumliegen kann sogar schaden.

Wie wichtig ist Schlaf für Schwangere?

Die vom Körper eingeforderten Extrastunden an Schlaf sind natürlich und sinnvoll während einer Schwangerschaft, da der Körper nun große Veränderungen durchmacht und sich ein neuer Mensch im Bauch der Mutter entwickelt. Beschwerden können entstehen, wenn die Schwangere den benötigten Schlaf nicht bekommt.

Ist zu wenig Schlaf in der Schwangerschaft schädlich?

Der Unterschied in Bezug auf das Risiko, vorzeitige Wehen zu erfahren, war erheblich: Frauen, die unter Schlaflosigkeit litten, hatten 30% häufiger vorzeitige Wehen, jene mit Schlafapnoe, 50%. Dadurch wird das ungeborene Kind einem großen Risiko ausgesetzt.

Warum können Schwangere nachts nicht schlafen?

Auch Sodbrennen, Wadenkrämpfe oder „unruhige Beine“ (Restless-legs-Syndrom) sind oft für Schlafunterbrechungen verantwortlich. Ein weiterer Grund für unterbrochenen Schlaf ist der wachsende Bauch: Schwangere finden oft nur schwer eine bequeme Schlafposition und wachen auf, wenn sie ihre Lage wechseln müssen.