Wie bekomme ich wieder eine gute Bonität?

Sie können in Vorbereitung des Kreditgespräches mit der Bank oder einem Wohnbau-Finanz-Experten an ein paar Hebeln ansetzen, um Ihre Bonität zu verbessern.

Tipp Nummer 1: KSV Einträge vor Kreditantragstellung überprüfen

Haben Sie mal vergessen Kreditraten, Handyrechnungen, Abos oder Kaufraten über einen längeren Zeitraum pünktlich zu zahlen. Dann könnten Sie bereits einen negativen KSV Eintrag haben. Nach zwei Mahnungen kann es soweit sein. Allerdings muss in der ersten Mahnung auf den KSV Eintrag hingewiesen werden und danach noch eine Frist von vier Wochen verstreichen bevor der Eintrag erfolgt. Der KSV sammelt generell Informationen über Ihr Zahlungsverhalten. Dies können auch positive Informationen sein, wie zum Beispiel eine vorzeitige Rückzahlung eines Kredites.

Es gibt noch andere Bonitätsauskünfte, z.B. die Kleinkreditevidenz (KKE: Konsumkredite, Leasingverträge, Überziehungsrahmen) oder von der Kreditauskunft CRIF (früher Deltavista).

Aber niemand ist unfehlbar und es kann vorkommen, dass noch veraltete oder gar falsche oder unvollständige Daten von Ihnen gespeichert sind. Auch die Historie darf nicht zu lange in die Vergangenheit gehen. Informationen zu fälligen und beglichenen Forderungen dürfen beispielsweise 3 volle Kalenderjahre lang gespeichert werden. Haben Sie einen Kredit bereits vollständig zurückgezahlt, auch dann muss der KSV die Daten innerhalb einer vorgegebenen Frist löschen.

Um zu erfahren, welche Daten der KSV über Sie gesammelt hat, empfehlen Ihnen Experten jährlich vom kostenlosen Auskunftsrecht Gebrauch zu machen. Dieses steht Ihnen gesetzlich (§34 Bundesdatenschutzgesetz) zu. Das gilt insbesondere vor einem Kredit, denn vielleicht haben Sie bereits vergessen, wie lange die letzten Zwischenfälle bei der Begleichung von Verbindlichkeiten (Rechnungen, Kreditrückzahlungen...) zurückliegen. Fakt ist jedenfalls, dass die Löschfristen für negative Eintragungen bei fünf Jahren (nach vollständiger Zahlung der Schuld) oder sieben Jahren (nach Abschlagszahlung oder Schuldenregulierungsverfahren) liegen.

Tipp Nummer 2: Negative KSV Einträge löschen lassen

Während Sie Flüchtigkeitsfehler in positiven KSV Einträgen durch formlose Schreiben korrigieren lassen können, ist die Löschung von Negativ-Einträgen schon etwas schwieriger.

Beispielsweise bei den sogenannten „Informationsverbundsystemen“ KKE (Kleinkreditevidenz) und Warnlisten (enthält Fälligstellung bzw. Rechtsverfolgung nach qualifiziertem Zahlungsverzug bei Girokonten, Krediten und Kreditkarten oder gar nach Betrugshandlungen) können Sie nur dann Einträge löschen lassen, wenn Daten unrechtmäßig verarbeitet wurden, sie schlicht falsch sind oder Sie nachweisen können, dass diese für die Beurteilung Ihrer Bonität nicht mehr von Bedeutung sind.

Letzteres wäre der Fall, wenn sich beispielsweise durch Erbschaft Ihre Finanzlage dermassen verbessert hat, dass Sie alle Schulden zurückgezahlt haben. Allerdings muss hier jeder Einzelfall beurteilt werden. Dies erfordert professionelle Hilfe durch einen Anwalt und kostet Geld.

Aber es gibt gute Nachrichten: Unter bestimmten Bedingungen können Sie beim KSV Einträge über einen kurzfristigen Zahlungsverzug vorzeitig aus dem Register löschen lassen, und zwar, wenn:

  • Forderung des KSV nach 2012 mitgeteilt wurde,
  • der Betrag unter 2.000 Euro liegt,
  • Sie die Forderung (Rechnung) binnen sechs Wochen beglichen haben und der Gläubiger die Forderung als beglichen bestätigt und
  • keine gerichtlichen Vollstreckungstitel vorliegen.

Tipp Nummer 3: Laufende Konsumkredite und Leasingverträge vorzeitig zurückzahlen

Es klingt für Sie vielleicht auf den ersten Blick verrückt. Sie brauchen ohnehin Geld und sollen nun noch Geld aufwenden um einen laufenden Kleinkredit zu tilgen oder einen Leasingvertrag vorzeitig zu beenden. Trotzdem macht es Sinn:

Erstens erhöht sich dadurch der Rückzahlungsspielraum für den geplanten Wohnkredit und zweitens ist so ein Vorgehen fast wie ein Ritterschlag in Ihrem Verhaltensrating bei der Hausbank, das sich dadurch drastisch verbessert. Vereinfacht ausgedrückt: Es hinterlässt vor allem bei Ihrer Hausbank einen guten Eindruck, der Ihnen in punkto Kreditgewährung und Konditionen Pluspunkte einbringt - ganz zu schweigen vom frei werdenden Handlungsspielraum.

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Viele Verbraucher gehen davon aus, dass Sie eine gute Bonität haben, wenn keine Zahlungsverpflichtungen von laufenden Krediten oder offenen Rechnungen anstehen. Diese Annahme über die Kreditwürdigkeit ist jedoch nicht ganz richtig. Für einen guten bis sehr guten Bonitätsscore müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt werden, wobei die genauen Entscheidungskriterien je nach Auskunftei oder Bank variieren.

Als Verbraucher profitierst Du beispielsweise bei der Kontoeröffnung oder beim Abschließen von Krediten und Verträgen von einer guten Bonität. In unserem Ratgeber erfährst Du, was eine gute Bonität überhaupt genau ist und welche Daten wichtig bei der Bonitätsprüfung sind.

Inhaltsverzeichnis

  • Was ist eine gute oder sehr gute Bonität?
    • Der Schufa-Score: Gute Bonität bei der Schufa
    • Welche Faktoren beeinflussen die Bonitätsbewertung?
  • Diese Vorteile bietet eine hohe Kreditwürdigkeit
  • Kann man sich eine gute Bonität selbst aufbauen?
    • Acht Tipps für eine gute Bonität
  • Kein Kredit trotz sehr guter Bonität?
  • Fazit: Darum solltest Du auf eine gute Bonität achten
  • Kredit auch mit nicht optimaler Bonität anfragen!

Was ist eine gute oder sehr gute Bonität?

Die Bonität oder auch Kreditwürdigkeit bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft eines Wirtschaftssubjektes, Zahlungsverpflichtungen zurückzuzahlen. Angegeben wird die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern und Unternehmen mit Hilfe des Bonitätsscore. Dieser gibt an, wie gut die Bonität und wie hoch das Risiko eines Zahlungsausfalls ist. Um als Kreditnehmer eine gute bis sehr gute Bonität zu haben, ist ein hoher Score notwendig. Grundsätzlich gilt also die Faustregel: Je höher der Score, desto höher ist die Bonität. Allerdings ist zu beachten, dass die verschiedenen Auskunfteien unterschiedliche Score-Tabellen führen. Generell kann man 95 % als Richtwert für eine gute Bonität ansehen, der u. a. bei der bekanntesten Auskunftei Deutschlands, der Schufa, gilt. Ein Bonitätsscore von 100 % ist prinzipiell nicht möglich, da stets das Risiko eines Zahlungsausfalls durch das Versterben des Kreditnehmers besteht. Die genannten Kriterien zur Zahlungsfähigkeit gelten dabei sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen.

Der Schufa-Score: Gute Bonität bei der Schufa

Viele Banken und Kreditgeber greifen zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit von Kunden auf Auskunfteien zurück. Am gängigsten ist der Schufa-Score zur Bonitätseinstufung. Dieser gibt das Risiko eines Zahlungsausfalls an. Je größer der Score-Wert, desto kleiner ist das Risiko. Um bei der Auskunftei Schufa mit einer guten Bonität eingestuft zu werden ist ein Score-Wert von mindestens 95 % notwendig. Das Risiko des Zahlungsausfall ist hier gering bis überschaubar. Mit einem Score-Wert von über 97,5 % spricht man von einer sehr guten Bonität bei der Schufa und einem sehr geringen Ausfallrisiko. In der nachfolgenden Tabelle findest Du alle Schufa-Scores mit den dazugehörigen Risikoeinschätzungen.

Welche Faktoren beeinflussen die Bonitätsbewertung?

Um die Bonität zu beurteilen, werden zahlreiche Daten von Auskunfteien und Banken berücksichtigt. Wie viele und welche Daten wie stark in die Bewertung der Bonität eingehen, ist dabei unterschiedlich. Du kannst aber davon ausgehen, dass die folgenden Daten immer in die Beurteilung Deiner Kreditwürdigkeit einfließen:

  • Daten zur Person: Name, Vorname, Geburtsdatum, Geschlecht, Adresse
  • Bisheriges Zahlungsverhalten: Sowohl negative als auch positive Zahlungsmerkmale werden zur Ermittlung der Bonität herangezogen. Als Negativmerkmale gelten beispielsweise Zahlungsausfälle, Zahlungsunregelmäßigkeiten oder Mahnungen. Positiv anzurechnen sind pünktliche Rückzahlungen von Krediten, Rechnungen und Kreditkartenabrechnungen.
  • Inkassodaten: offene Rechnungen, die an ein Inkassounternehmen weitergeleitet wurden
  • Gerichtsdaten: Harte Negativmerkmale sind hierbei die Nichtabgabe der Vermögensauskunft, ausgeschlossene Gläubigerbefriedigung, nicht nachgewiesene Gläubigerbefriedigung oder Insolvenzverfahren
  • Informationen über laufende Kredite und bestehende Konten sowie Kreditkarten

Diese Vorteile bietet eine hohe Kreditwürdigkeit

Verfügst Du über eine gute Bonität, kannst Du in verschiedenen Situationen davon profitieren. Die Bonität spielt eine wichtige Rolle bei Finanzierungen und der Kreditvergabe, aber auch beim Abschluss von Verträgen für Handys, Versicherungen oder Leasing. Bevor Du etwaige Leistungen in Anspruch nehmen kannst, wirst Du aber zunächst einer Bonitätsprüfung unterzogen. Abhängig von Deiner Kreditwürdigkeit bekommst Du anschließend die Konditionen angeboten. Je besser Deine Bonität, desto bessere Konditionen bekommst Du geboten. Mit einer guten Bonität kannst Du also sogar Geld sparen. Ein bekanntes Beispiel dafür stellt die Kreditvergabe bei der Bank dar. Nachdem Du eine Kreditanfrage gestellt hast, beurteilt die Bank im nächsten Schritt Deine Kreditwürdigkeit. Anschließend erhältst Du entweder eine Kreditzusage bei ausreichender Bonität oder eine Absage bei schlechter Bonität. Die Kreditzusage ist an bestimmte Konditionen gebunden. Die besten Konditionen erhältst Du mit der besten Bonität. Konkret bedeutet dies, dass der Kreditzins sinkt, umso höher Deine Bonität ist.

Kann man sich eine gute Bonität selbst aufbauen?

Viele Verbraucher und Unternehmen stellen sich die Frage, ob sich eine gute Bonität erarbeiten lässt. In der Tat ist dies möglich, aber sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen sollten dabei einige Dinge beachten, um ihre Bonität schrittweise zu verbessern. Zunächst einmal sollte regelmäßig von der Selbstauskunft Gebrauch gemacht werden. Dabei haben Verbraucher sogar die Möglichkeit, die Schufa Selbstauskunft einmal im Jahr kostenlos anzufordern. Sie erhalten eine Datenkopie von der Auskunftei und können überprüfen, ob alle Daten richtig erfasst sind und gegebenenfalls beantragen, fehlerhafte Daten korrigieren oder löschen zu lassen. Außerdem sollte ein zuverlässiges Zahlungsverhalten an den Tag gelegt werden, das heißt, Zahlungsverpflichtungen, wie Rechnungen, Kredite und Kreditkartenabrechnungen, sollten sofort beglichen werden. Zahlungsausfälle sind unbedingt zu vermeiden. Ebenfalls sollte möglichst selten ein Kontowechsel stattfinden. Eine Beschränkung auf wenige Girokonten ist ratsam, alte Konten und Kreditkarten sollten bei der Bank gekündigt werden. Des Weiteren sind mehrere Kleinkredite kontraproduktiv für eine gute Bonität. Hier empfiehlt es sich, die Kredite umzuschulden. Abschließend ist zum Aufbau einer guten Bonität von häufigen Kreditanfragen abzuraten. Eine Kreditanfrage wird für 12 Monate in der Bonität gespeichert und kann diese sogar negativ beeinflussen. Alternativ zur Kreditanfrage kann die Konditionsanfrage verwendet werden, um die Bonität zu prüfen. Diese ist bonitätsneutral und kann somit Deine Kreditwürdigkeit nicht negativ beeinflussen.

Acht Tipps für eine gute Bonität

  1. Bonitätsdaten regelmäßig über die Selbstauskunft überprüfen & falsche Schufa-Eintrage löschen oder korrigieren lassen
  2. Ungenutzte Konten und Kreditkarten kündigen
  3. Rechnungen, Kreditkartenabrechnungen und Kreditraten pünktlich bezahlen
  4. Häufige Umzüge und Wohnortwechsel vermeiden
  5. Eventuelle Negativmerkmale, wenn möglich, vor einer Kreditanfrage löschen lassen
  6. Auf Konditionsanfrage statt Kreditanfrage bestehen
  7. Viele Kleinkredite vermeiden und Kredite möglichst umschulden
  8. Überblick über die eigenen Finanzen behalten

Kein Kredit trotz sehr guter Bonität?

Auch bei guter Bonität kann es zu Kreditabsagen kommen. Dies ist meist auf das interne Score-Verfahren der Banken zurückzuführen. Grund für eine Absage können beispielsweise das Alter oder Einkommen sein. Anhand Deiner persönlichen Daten wirst Du einer Personengruppe mit ähnlichen Merkmalen zugeordnet. Kommt es bei dieser Gruppe oft zu Zahlungsausfällen und Problemen, wird Dir die Kreditzusage verwehrt. Ein weiterer Grund kann ein Dir unbekannter Schufa Eintrag sein, wenn Du lediglich davon ausgehst, eine sehr gute Bonität zu haben. Erhältst Du trotz guter Bonität keinen Kredit bei der Bank, hast Du immer noch die Möglichkeit, Kreditnehmer bei auxmoney zu werden. Mit unserem auxmoney-Score ermitteln wir Deine Kreditwürdigkeit und bieten faire Kreditchancen für jeden. Verzichte auf zwielichtige Angebote für Kredit ohne Schufa und frage kostenlos und unverbindlich einen Kredit bei auxmoney an!

Auskunfteien

Schufa-Score

Schlechte Bonität

Bonitätsnachweis

Bonitätsprüfung

Schufa-Löschung

Schufa-Eintrag

Schufa-Selbstauskunft

Schufa-Speicherung

Fazit: Darum solltest Du auf eine gute Bonität achten

Egal ob bei der Wohnungssuche, bei Krediten oder beim Abschluss von Verträgen – eine gute Bonität ist von Vorteil. Deshalb ist es wichtig, sich mit dem Thema Kreditwürdigkeit zu beschäftigen und den eigenen Bonitätsscore zu kennen. Auch eine schlechte Bonität ist nicht der Untergang und lässt sich verbessern. Besonders bei Kreditanfragen spielt die Bonitätsprüfung eine zentrale Rolle. Oftmals entscheidet schon der Schufa-Score über Kreditzusage oder -absage. Jedoch kann es trotz guter Bonität bei der Auskunftei zu Kreditabsagen von der Bank kommen. Ein möglicher Grund dafür ist, dass die Bank Alter oder Wohnort als Entscheidungskriterium für die Kreditvergabe ansieht. Bei auxmoney hingegen kannst Du einfach und unverbindlich eine Kreditanfrage stellen. Mit unserem auxmoney-Score, der über 300 Faktoren in die Bonitätsprüfung einbezieht, garantieren wir faire Kreditchancen für alle!

Wie kann man seine Bonität wieder herstellen?

10 Tipps wie Sie Ihre Bonität steigern können.
Tipp 1: Zweiten Kreditnehmer aufnehmen. ... .
Tipp 2: Girokonten und Kreditkarten reduzieren. ... .
Tipp 3: Haushaltsplanung vornehmen. ... .
Tipp 4: Kostenlosen Kreditvergleich durchführen. ... .
Tipp 5: Mehrere Kredite zusammenfassen. ... .
Tipp 6: Rechnungen zeitnah bezahlen..

Wie lange bleibt eine schlechte Bonität?

Die meisten Bonitätseinträge werden nach drei Jahren aus der Bonitätsauskunft entfernt. Hierbei unterscheidet man zwischen taggenauer Löschung und Löschung nach Beendigung des dritten Kalenderjahres. Ebenfalls wichtig: Ein gespeicherter Eintrag in der Bonitätsakte muss nicht immer etwas Negatives sein.

Warum ist meine Bonität so schlecht?

Fehlerhafte Schufa-Daten können zu schlechter Bonität führen Gängige Fehler sind zum Beispiel verspätete Zahlungen, die zu Unrecht aufgelistet werden, Forderungen in falscher Höhe oder abbezahlte Kredite, die nur nicht rechtzeitig aus der Auskunft gelöscht werden.