Wer ist für den ESC verantwortlich?

Nach dem entt�uschenden Abschneiden von Malik Harris beim diesj�hrigen ESC will der Norddeutsche Rundfunk offenbar sein Konzept f�r den Vorentscheid ein wenig �ndern. "Es wird Eurovision-Fan-Sachkompetenz in das Team eingebracht", k�ndigte "Dr. Eurovision" Irving Wolter, der f�r den NDR arbeitet, in einem Live-Chat an. "Es wird auf jeden Fall eine Veranstaltung, die n�her an den Herzen der Fans ist, als wir es in den letzten Jahren erlebt haben."

Die Verantwortlichen wollten "wirklich was �ndern" und "erfolgreich sein", sagte Wolter weiter. Die Radiobeteiligung sei allerdings "nicht vom Tisch". "Es ist ja auch wichtig, dass das Radio beteiligt wird, vielleicht in einer anderen Form, wie das 2022 der Fall war." Der NDR, der seit 1996 f�r den deutschen ESC-Beitrag verantwortlich ist, hat sich noch nicht offiziell zu seinen Pl�nen ge�u�ert.

Dieses Jahr hatte die Auswahl der Songs zu einiger Kritik gef�hrt. Die sechs Finalsongs waren ma�geblich von den ARD-Radiopopwellen ausgesucht worden (queer.de berichtete). Dabei h�tten sie mehr auf Radiotauglichkeit geachtet als auf Siegchancen beim Songcontest, hie� es vonseiten von ESC-Fans.

Insbesondere, dass es die Metalcore-Band Electric Callboy nicht in die Auswahl schaffte, stie� vielen sauer auf. Die Band aus Castrop-Rauxel startete in Folge der Ablehnung richtig durch: Nach ihrer Niederlage bei der ESC-Auswahl ver�ffentlichte Electric Callboy ein Album, das auf Rang eins der deutschen Charts sprang und sich auch in mehreren anderen europ�ischen L�ndern in den Charts platzierte � angesichts des internationalen Erfolgs w�re auch ein gutes Abschneiden beim ESC wahrscheinlich gewesen. Einen neuen Anlauf gibt es aber nicht: Electric Callboy k�ndigten bereits an, im n�chsten Jahr nicht mehr f�r den ESC zur Verf�gung zu stehen.

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Trotzdem sei laut Wolter nicht alles schlecht verlaufen: Malik Harris habe schlie�lich "mehr zu tun" gehabt, als es bei Jendrik ("I Don't Feel Hate") im Vorjahr der Fall gewesen sei. Harris belegte zwar den letzten Platz beim ESC, der Song "Rockstars" schaffte es in Deutschland aber bis auf Platz acht der Charts und platzierte sich auch in den Hitparaden in �sterreich und der Schweiz. Der offen schwule Jendrik, der 2021 immerhin Vorletzter beim ESC-Finale wurde, verfehlte dagegen die Top-100 der deutschen Charts und landete lediglich auf dem 102. Platz.

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Ohnehin wird darauf verwiesen, dass ein gutes Ergebnis beim ESC nicht unbedingt einen Song zum europa- oder gar weltweiten Superhit aufsteigen l�sst. So waren der ukrainische Siegersong "Stefania" und der britische Zweitplatzierte "Space Man" zwar in ihren Heimatl�ndern erfolgreich, in den deutschen Charts schafften sie es � anders als Malik Harris � aber nicht in die Top-Ten.

Als erfolgreich erwies sich dagegen der armenische Beitrag "Snap" von Rosa Linn, der ebenfalls auf Platz acht der deutschen Charts kletterte. "Snap" wurde auch zu einem Hit in vielen europ�ischen L�ndern und Lateinamerika und platzierte sich sogar in den US-Charts. Allerdings trat der Erfolg erst Monate nach dem ESC ein, als das Lied auf TikTok viral ging. Beim Songcontest kam Rosa Linn nur auf den 20. Platz.

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Deutschland hatte zuletzt einen Lauf, wenn es um Fehlschl�ge beim ESC geht. In den letzten sieben Songcontests belegte der vom NDR oder einem NDR-Vorentscheid bestimmte Song in sechs F�llen den letzten oder vorletzten Platz. Einzige Ausnahme war 2018 das Lied "You Let Me Walk Alone" von Michael Schulte, das es auf Rang vier und 26 Finalsongs schaffte. Die letzten Jahren gelten trotzdem als die schlechteste Periode f�r deutsche Songs seit dem Start des Festivals im Jahr 1956. Die besten Ergebnisse in diesem Jahrhundert hatte der NDR zwischen 2010 und 2012, als er beim Vorentscheid mit dem Privatsender ProSieben kooperierte.

Deutscher Vorentscheid bereits im Februar

Wie "ESC Kompakt" berichtet, soll im Februar 2023 ein deutsches TV-Finale zur ARD-Primetime ausgestrahlt werden. Dieses Jahr fand die Auswahlshow Anfang M�rz statt (queer.de berichtete). "Der reichweitenst�rkste unabh�ngige deutschsprachige Nachrichtenblog zum Eurovision Song Contest" meldet weiter, dass das Publikum beim Voting "ma�geblich beteiligt" werden soll. Geplant seien 50 Prozent. Zudem wird es mehr Songs geben als die sechs, die dieses Jahr antreten durften. Demnach seien acht bis zw�lf konkurrierende Lieder geplant.

Der n�chste ESC findet im Mai 2023 in Liverpool statt (queer.de berichtete). Eigentlich h�tte das Siegerland Ukraine den Songcontest austragen sollen. Die Europ�ische Rundfunkunion entschied jedoch schon wenige Wochen nach dem Sieg, dass das Land aufgrund des russischen Angriffskrieges aus Sicherheitsgr�nden das Event nicht austragen k�nne (queer.de berichtete).

Wer ist für den ESC verantwortlich?

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Wer führt durch den ESC?

Barbara Schöneberger führt als Moderatorin durch die "ESC - Aftershow" 2022. Nach dem Eurovision Song Contest geht es mit der "ESC - Aftershow" 2022 in der ARD weiter: Hier gibt es alle Infos rund um Gäste, Moderatorin, Sendetermin und Übertragung im TV oder Stream.

Wer entscheidet wer zum ESC darf?

In einigen Ländern sind sie von Herrschersgnaden ausgewählt, in anderen Ländern entscheiden die verantwortlichen Sender, wer zum Eurovision Song Contest darf. In den meisten Teilnehmerländern gibt es aber einen nationalen Vorentscheid.

Wer entscheidet ESC Halbfinale?

Die Startreihenfolge für das erste Halbfinale hatte die European Broadcasting Union (EBU) am 29. März bekannt gegeben. Neben den teilnehmenden Ländern durften als sogenannte Big-Five-Länder auch Italien und Frankreich im ersten Semi mit abstimmen, welche Acts ins Finale kommen.