Wer bekam das Erbe von Roy Black?

Veröffentlicht am 14.11.2006 | Lesedauer: 3 Minuten

Quelle: pa/KPA

Ein Rentnerpaar betreut in Dortmund ein Museum mit Erinnerungsstücken des Schlagerstars. Irmgard und Friedhelm Tiemann sind die Wächter eines wahren Schatzes für Fans.

Das „Graceland von Aplerbeck“ liegt an Dortmunds östlicher Stadtgrenze. Hierhin pilgern die Fans von Roy Black seit dessen Tod vor 15 Jahren. Denn hier, in einer fast ländlichen Wohnsiedlung an der Grenze zum Schwerter Wald, hat der bayerische Schlagersänger fast 20 Jahre lang eine zweite Heimat gefunden.

Irmgard und Friedhelm Tiemann sind die Wächter eines Schatzes, der offiziell den Namen „Roy Black Archiv“ trägt. Goldene Schallplatten, Goldene Stimmgabeln, Löwen-Trophäen von Radio Luxemburg, Schallplatten-Raritäten, Filmplakate, Roy-Black-Schokolade, Teddybären, Fan-Geschenke: Roy Blacks Erbe füllt eine komplette Dachwohnung. Alleine die Ordnermasse mit den gesammelten Presseartikeln über den Künstler erstreckt sich über mehrere Regalreihen. „Wir wollen das Andenken an Roy Black bewahren“, sagt Friedhelm Tiemann.

Wer sich telefonisch anmeldet, darf werktags mit bis zu drei anderen Personen das Dortmunder Roy-Black-Museum besichtigen. Die Nachfrage ist groß. „Wir sind bis zum Jahresende ausgebucht“, betonen die Tiemanns. Der Eintritt ist frei, inklusive Führung mit Anekdoten aus dem Leben von Gerhard Höllerich, der nach seinem Idol Roy Orbison und wegen seiner dunklen Haarfarbe den Künstlernamen Roy Black annahm. Zu erzählen haben die Tiemanns eine Menge, schließlich waren sie 20 Jahre eng mit Roy Black befreundet und haben ihn auf Tourneen begleitet: Sie arbeitete in der Garderobe, er als Fahrer und Verkäufer von Platten und Postern.


Kennengelernt hat das Dortmunder Paar Roy Black 1971 während der Bundesgartenschau in Köln, wo der Sänger auftrat. „Wir gingen nachmittags spazieren, da habe ich Roy Black singen gehört“, blickt Irmgard Tiemann zurück. Spontan sei sie in eine Halle gerannt, auf deren Bühne Roy Black gerade probte. Nach den Proben habe der Sänger die Tiemanns mit den Worten begrüßt: „Gestatten, mein Name ist Roy Black.“ Man plauderte, sah sich wieder, freundete sich an, bis Roy Black eines Tages zum Kaffeetrinken in Dortmund auftauchte – und gleich auch die Nacht auf dem Sofa des Ehepaares verbrachte. Die Tiemanns besorgten dem Star schließlich sogar eine feste Bleibe. Sie ist heute, Tür an Tür zur Wohnung mit dem Roy-Black-Archiv, immer noch im Originalzustand erhalten. Das versichern die beiden beim Rundgang durch Roys ehemalige Gemächer mehrfach.

Das Domizil, das Roy Black selbst nach weit entfernten Konzerten noch einem Hotelzimmer vorgezogen haben soll, ist klein und bescheiden, mit Dachschrägen, dunklen Möbeln, Mini-Theke und winziger Küche. Im Kühlschrank lagern heute noch Produkte aus der DDR, an der Wohnzimmerwand hängt der Roy-Black-Starschnitt aus der Bravo. „Es hat nur wenige Sekunden gedauert, dann war Roy Black wieder Gerd Höllerich“, sagt Friedhelm Tiemann. Die Tiemanns beschreiben den Frauenschwarm als „ganz normalen Menschen“, der gerne fernsah und mit seinem Hund spazieren ging, sie berichten von Grillabenden mit den Nachbarn, von nächtlichen Gesangsübungen, Partys mit Musikerkollegen und davon, dass Schlagersänger nicht miteinander befreundet sind. Und von Roy Blacks Reaktion, wenn er schlechte Kritiken bekam. Dann, verrät Friedhelm Tiemann, habe er gewütet und „gefaucht“. Dennoch sei Roy Blacks Devise stets gewesen: „Schreibt die Presse nicht mehr über dich, dann bist du weg.“

Anmeldungen unter: 0231/484046

Black (Hier: als "Kinderarzt Dr. Fröhlich") ist 1991 gestorben.

© ORF

Roy Blacks Tochter Nathalie sprach zum ersten Mal über den frühen Tod ihres berühmten Vaters.

Am 9. Oktober vor 25 Jahren starb Roy Black an Herzversagen. Zum Zeitpunkt seines Todes war seine Tochter Nathalie gerade einmal 25 Tage alt. Über ihren berühmten Vater hat sie bis dato nie öffentlich gesprochen. Jetzt gab die Design-Studentin zusammen mit ihrer Mutter Carmen Böhning der Zeitschrift Bunte ein Interview.

"Hätte meinen Vater gerne kennengelernt"

"Wenn man komplett ohne Vater aufgewachsen ist, gibt es nichts, das man vermissen könnte", erzählt die 25-Jährige über Roy Black. "Natürlich hätte ich ihn gern kennengelernt."

Gefehlt hätte es ihr aber an nichts. Auch eine Vaterfigur würde sie nicht vermissen.

ABD0027_20161003 - ARCHIV - Der deutsche Schlagersänger Roy Black am 29.04.1975 in Hamburg. Foto: Lothar Heidtmann/dpa (zu dpa Erinnerung an Roy Black ist 25 Jahre nach seinem Tod etwas verblasst vom 03.10.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++

© Bild: APA/dpa/Lothar Heidtmann

"Meine Mutter hat wirklich immer alles dafür getan, dass ich alles habe", versichert Nathalie. Sie sei "liebevoll und behütet aufgewachsen".

Will nicht auf berühmten Namen reduziert werden

So wie ihre Mutter Carmen, lebt auch Nathalie ein bescheidenes Leben fernab vom Medienrummel. Ihren Status als Promi-Tochter will sie nicht für eigene Zwecke nutzen. Auf Society-Partys lässt sie sich nicht blicken, studiert stattdessen Produkt-, Objekt- und Raumdesign.

"Ich möchte einfach ganz normal leben und nicht ständig nur darauf reduziert werden, dass ich die Tochter von Roy Black bin", erklärte sie. "Das ist schließlich keine Leistung, die ich mir selbst erarbeitet habe."

"Wer zuletzt lacht, lacht am besten", Hotelier Frobenius und seine Nichte Sabine haben finanzielle Probleme. Ihre letzte Hoffnung ist der Mertens-Konzern, der am Kauf ihres Hotels interessiert ist. Von einer Freundin erfährt Sabine, dass Generaldirektor Mertens inkognito als Gast erscheinen will. Statt des älteren Herren erscheint jedoch dessen Neffe Robby. Unter falschem Namen wird er der neue Portier des Hotels.Im Bild: Roy Black. SENDUNG: ORF2 - SO - 31.07.2011 - 14:25 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF/LISA. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606

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"Eine Hochzeit hätte vieles einfacher gemacht"

Carmen Böhning hatte Roy Black 1989 kennengelernt. Über seinen Tod sagte die heute 50-Jährige gegenüber der Bunte: "Gerhards (Anmn. der bürgerliche Name des Schlagerstars war Gerhard Höllerlich) früher Tod war eine ganz ungute Sache für uns. Das muss man einfach so sagen. Wir waren nicht verheiratet."

Die Holzkünstlerin weiter: "In unserem Fall wäre mit einer Hochzeit vieles einfacher gewesen. Dann wäre mit seinem Tod kein Verwaltungsakt in Gang gesetzt worden. Gerhard hatte sein Testament noch nicht geändert, weil unsere Tochter gerade erst geboren war."

Nach Roy Blacks Tod hätten zuerst weder sie noch Nathalie etwas geerbt. Später sei ihrer Tochter ein Pflichtteil aus dem Erbe ausbezahlt worden.

Carmen Böhning 08.05.2015, Velden am Wörthersee, 25 Jahre Jübiläum Ein Schloss am Wörthersee

© Bild: KURIER/Rainer Eckharter

"Ich habe weder geerbt, noch habe ich mit seinem Tod auch nur einen Euro verdient – bis heute nicht. Alles, was Nathalie und ich erreicht haben, haben wir aus eigenen Stücken geschaffen", beteuert die ehemalige Verwaltungsangestellte.

"Außerdem habe ich das allerbeste Andenken an Gerhard bekommen, was man sich als Frau wünschen kann – unsere Tochter."

Roy Black war vor seiner Liaison mit Böhning mit dem Model Silke Vagts zusammen. Das Paar hatte 1974 geheiratet. Die Ehe wurde 1985 geschieden. Mit ihr hat Black einen Sohn.

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Was macht Nathalie böhning heute?

Roy Blacks Tochter Nathalie über ihren berühmten Vater Mitte der 80-er trennte sich das Paar. Mit Carmen Böhning hatte Roy Black eine gemeinsame Tochter. Nathalie ist heute 30 Jahre alt und wurde nach ihrem Studium zur erfolgreichen Geschäftsfrau. Als ihr berühmter Vater starb, war sie erst wenige Tage alt.

Wo befindet sich das Grab von Roy Black?

Straßberger FriedhofRoy Black / Ort der Beerdigungnull

Wie hat Roy Black geheißen?

Sein Tod sorgt nun, 20 Jahre später, für neue Schlagzeilen. Bisher hatte es immer geheißen, Black sei an Herzversagen gestorben. Peter Schmalisch, der Rechtsanwalt des Sängers, sagte: "Natürliches Herzversagen. Kein Alkohol, keine Tablette", wie die "Bild am Sonntag" im November 1997 berichtete.

Was macht Carmen Böhning?

“ Als Black sich 1989 in Carmen Böhning verliebte, war sie Verwaltungsangestellte der Stadt Mülheim (NRW). Heute arbeitet sie als Holzkünstlerin.

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