Welches Schloss kann man nicht knacken?

Manchmal führt kein Weg daran vorbei, das eigene Fahrradschloss zu knacken. Der Schlüssel ist verloren gegangen, abgebrochen, das Schloss ist eingefroren oder jemand anderes hat sich am Schloss zu schaffen gemacht und es dabei beschädigt - all das sind Gründe, warum das Schloss aufzubrechen die Lösung ist.

Welches Schloss kann man nicht knacken?

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Das eigene Fahrradschloss mit dem Bolzenschneider knacken

Der einfachste Weg, ein Fahrradschloss zu knacken, ist meist der Bolzenschneider. Ein Bolzenschneider ist ein großes Werkzeug, das es erlaubt, die meisten Schlösser im Handumdrehen aufzutrennen. Versuchen Sie diese Lösung aber lieber, nachdem Sie die anderen Methoden probiert haben. Nicht immer ist rohe Gewalt nötig.

  • Wenn sich das Fahrrad an einem öffentlichen Platz befindet, stellen Sie zunächst sicher, dass Sie nachweisen können, dass es sich um Ihr Fahrrad handelt. Sonst kann es großen Ärger mit der Polizei oder Passanten geben. Bringen Sie am besten alte Fotos von Ihnen mit dem Fahrrad, Zeugen oder am besten den Kaufbeleg mit.
  • Besorgen Sie sich einen Bolzenschneider, der stark genug für das Schloss ist. Große Baumärkte verleihen sie auch häufig. Umso länger die Griffe sind, desto leichter fällt der Schnitt.
  • Entfernen Sie, wenn möglich, die Ummantelung und setzen Sie den Bolzenschneider so am Schloss an, dass die Kette, der Bügel oder der Draht im Schnabel der Zange liegen.
  • Achten Sie auf Ihre Finger. Auch vor ihnen macht der Bolzenschneider nicht Halt. Wenn alles sicher ist, greifen Sie beide Enden und schließen sie wie eine Schere.
  • Sie werden schnell merken, ob diese Methode Erfolg hat oder nicht. Es kann sein, dass Sie mehrmals zudrücken müssen.
  • Wenn sich aber gar nichts tut, muss der Seitenschneider (Flex) ran. Holen Sie sich dazu jedoch Hilfe, wenn Sie nicht wissen, wie man mit einer Flex umgeht. Die Verletzungsgefahr ist bei diesem Gerät sehr hoch.

Fahrradschloss ohne Schlüssel aufbrechen

Ein Fahrradschloss lässt sich auch ohne Gewalt öffnen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Der Schlüsseldienst: Oft vergisst man, dass Schlüsseldienste nicht nur Türen öffnen. Fragen Sie einfach an, ob man Ihnen dort weiterhelfen kann.
  • Ersatzschlüssel: Erkundigen Sie sich beim Hersteller, ob dort Ersatzschlüssel bestellt werden können. Halten Sie dazu die Seriennummer Ihres Schlosses bereit. Sie sollte sich auf dem Schließzylinder oder dem Gehäuse befinden.
  • Wenn der Schlüssel abgebrochen ist, können Sie versuchen, ihn mit einer Packzange zu drehen oder herauszuziehen.

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So können Sie Ihr Fahrradschloss knacken. imago images / Eibner

Das Fahrradschloss knacken, wenn der Schlüssel nicht mehr funktioniert

Wenn der Schlüssel nicht mehr ins Schloss geht oder sich nicht drehen lässt, gibt es ebenfalls verschiedene Wege, das Schloss zu öffnen:

  • Bringen Sie das Fahrrad möglichst ins Warme. Im Winter frieren Schlösser oft ein. Warten Sie ein paar Stunden, bis das Schloss aufgetaut ist.
  • Haben Sie keine Zeit, verwenden Sie Schlossenteiser.
  • Wenn das Schloss trotz allem klemmt, verwenden Sie kein Kriechöl! Das führt nur zu weiteren Verschmutzungen. Es gibt für diesen Zweck spezielles Graphitpulver.

Videotipp: Fahrradschloss mit eingebautem Alkoholtest

Welches Schloss kann man nicht knacken?

Aktuell viel gesucht

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Welches Schloss kann man nicht knacken?

Der Fahrradschloss-Test hat gezeigt: Ein gutes Fahrradschloss muss nicht teuer sein. Simple Modelle können zwar schnell geknackt werden, aber neue Fahrradschlösser werden immer sicherer. Die Stiftung Warentest 20 verschiedene Modelle untersucht, vom Bügel- bis zum Kettenschloss. Am besten schnitten letztere ab. Die Preisspanne zieht sich vom günstigen Decathlon-Modell für rund 30 Euro bis zum teuren Kryptonite-Schloss für rund 100 Euro. Wir stellen die Fahrradschloss-Testsieger vor und verraten Tipps, wie Sie Ihr Fahrrad am besten vor Diebstahl schützen. Außerdem erfahren Sie worauf beim Kauf eines Fahrradschlosses zu achten ist. Der Fahrradschloss-Test wurde von Stiftung Warentest durchgeführt und in der Ausgabe 05/2021 veröffentlicht. Wir haben die Angebote und Verfügbarkeiten zuletzt im Oktober 2022 geprüft.

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Fahrradschloss Test: Stiftung Warentest ermittelt auch Schadstoffe

Stiftung Warentest untersucht eine große Bandbreite an Fahrradschloss-Modellen, darunter Bügelschlösser, Faltschlösser, Kettenschlösser, Rahmenschlösser und Textilmantelschlösser. Grundsätzlich sorgt erstmal jeder Typ Schloss für Schutz. Im Test gibt es in der Kategorie Sicherheit mehrheitlich gute Noten. Die Tester nehmen jedoch auch Kriterien wie die Handhabung und eine mögliche Schadstoffbelastung unter die Lupe, was einigen Modellen viele Minuspunkte einbringt.

Das Ergebnis: Am besten schneiden drei Kettenschlösser und ein Faltschloss ab, sie erreichen alle die Gesamtnote 1,9 (gut), die beste Wertung im Test. Aber auch unter den Bügelschlössern und den Rahmenschlössern gibt es jeweils eine klare Empfehlung mit Note 2,0 (gut). Das beste Textilmantelschloss erreicht ebenfalls eine gute Wertung (Note 2,4). Insgesamt sind es 10 der 20 getesteten Modelle, die mit der Wertung „gut“ abschließen. Vier Modelle erreichen immerhin die Testwertung „befriedigend“, die übrigen sechs Fahrradschlösser werden jedoch aus verschiedenen Gründen mit der Wertung „mangelhaft“ abgestraft, darunter auffällig viele Bügelschlösser.

Unter anderem wurde das Kryptonite New York Lock Fahgettaboudit Mini (bei Amazon anschauen) aufgrund zu hoher Schadstoffbelastung auf "mangelhaft" abgewertet; im Test war es das aufbruchsicherste Bügelschloss (Teilnote 1,0).

Das lesen Sie in unserem Artikel: Die Top-Empfehlungen von Stiftung Warentest sehen Sie in einer Übersichtstabelle, danach stellen wir Ihnen die besten Fahrradschlösser im Detail vor. Anschließend erfahren Sie Hintergründe zum Testverfahren. Im Beratungsteil erklären wir erklären Ihnen zudem die Unterschiede zwischen den Fahrradschloss-Typen sowie die Merkmale eines guten Fahrradschlosses.

Die besten Fahrradschlösser im Test von Stiftung Warentest

Testsieger der Kettenschlösser: Kryptonite New York Chain 1210

Kettenschloss-Testsieger: Kryptonite New York Chain 1210

Das Kryptonite New York Chain 1210 bietet eine hohe Sicherheit und Haltbarkeit, das Kettenschloss ist durch sein hohes Gewicht aber recht unhandlich.

VorteileSehr gute SicherheitHohe HaltbarkeitSchlüssel mit Lampe

Das Kettenschloss Kryptonite New York Chain 1210 (zum Preisvergleich) ist eines von vier Modellen im Test, die bei der Aufbruchsicherheit mit der Wertung „sehr gut“ abschneiden (Note 1,4). Generell haben die wuchtigen Kettenschlösser mit ihren massiven Metallgliedern hier Vorteile. Der Nachteil ist das Gewicht: Das Kryptonite ist mit 3,8 Kilogramm das schwerste Fahrradschloss im Test. Da das Kryptonite wie die meisten Kettenschlösser ohne Halterung für das Fahrrad kommt, müssen Sie die Kette zudem im Rucksack oder im Fahrradkorb transportieren. Das alles hat zur Folge, dass die Handhabung nur die Wertung „ausreichend“ bekommt (Note 3,7). Immerhin ist die 97 cm lange Kette recht flexibel beim Anschließen und die Gebrauchsanleitung ist laut den Testern hervorragend.

In Hinsicht auf die Haltbarkeit kann sich das ummantelte Kettenschloss sehen lassen: Der Schutz vor Korrosion ist zwar nicht ganz perfekt, der Zylinder ist aber vor Verschmutzung geschützt und die Schlüssel sind stabil. Die Wertung lautet hier „gut“ (Note 1,8). Ähnlich schneidet das Fahrradschloss auch in der Schadstoffprüfung ab (Note 1,7), das Kryptonite ist nicht ganz frei von Schadstoffen, es lassen sich jedoch keine gesundheitlich relevanten Mengen feststellen. Das Modell kommt mit drei Schlüsseln, wovon einer mit einem LED-Licht für den Einsatz bei Dunkelheit versehen ist.

Für das hochwertige Kettenschloss Kryptonite New York Chain 1210 zahlen Sie rund 90 Euro. Das ist recht teuer, Sie bekommen aber eine zuverlässige Sicherheit.

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Das Kettenschloss Kryptonite New York Chain 1210 bietet eine sehr gute Sicherheit.

Bild: Kryptonite

Preistipp der Kettenschlösser: Decathlon B’Twin 900 Chain L

Kettenschloss-Preistipp: Decathlon B’Twin 900 Chain L

Das Decathlon B’Twin 900 Chain L ist ein Preis-Leitungs-Tipp, das Kettenschloss kann es mit vielen deutlich teureren Modellen aufnehmen. Es schützt immerhin noch "gut" vor Diebstahl. Sein Gewicht von unter 2 kg ist auch ok, zudem ist es schadstofffrei. Die Handhabung könnte aber etwas besser sein, zudem fehlt ein Rahmenhalter.

VorteileGute SicherheitStarke HaltbarkeitFrei von Schadstoffen

NachteileAbzüge bei der Handhabung

Das Kettenschloss Decathlon B'Twin 900 Chain L schafft es im Test der Aufbruchsicherheit nicht ganz zu einer „sehr guten“ Wertung (Note 1,6), der Schutz vor Langfingern ist aber dennoch überzeugend – vor allem für den niedrigen Preis des Modells. Zudem ist das Decathlon für ein Kettenschloss überraschend leicht, nämlich nur 1,7 Kilogramm schwer, was aber dennoch nicht auf die Sicherheit geht. Die Handhabung ist befriedigend (Note 3,1), die Kette ist mit 78 Zentimetern nicht so lang wie andere Modelle, aber dennoch flexibel beim Anschließen. Eine Halterung für die Kette ist auch hier nicht dabei. Die Gebrauchsanleitung fanden die Tester eher mau.

Bei der Haltbarkeit schlägt sich das Decathlon trotz des geringen Preises stark, nämlich „sehr gut“ (Note 1,2). Die Kette ist vor Korrosion gefeit, der Zylinder ist schmutzresistent und die drei beiliegenden Schlüssel sind stabil. Bei der Schadstoffprüfung finden die Tester sogar gar nichts: Das Fahrradschloss ist gänzlich frei von Belastung und bekommt daher die Bestnote 1,0 (sehr gut).

Das Decathlon B'Twin 900 Chain L liegt in der Gesamtnote gleichauf mit mehreren deutlich teureren Modellen: Für das Kettenschloss zahlen Sie nur rund 35 Euro – ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Das Kettenschloss Decathlon B’Twin 900 Chain L ist der Preis-Leistungs-Tipp.

Bild: Decathlon

Einer der vier Testsieger mit Gesamtnote 1,9 (gut) ist das Faltschloss Axa Newton Promoto+ 4 100/10,5. Die Aufbruchsicherheit und die Haltbarkeit des Modelles sind gut, die Handhabung ist befriedigend. Im Schadstofftest gibt es nichts Wesentliches zu beanstanden. Das Produkt ist aber derzeit komplett vergriffen. Sie können die Verfügbarkeit des Axa-Faltschlosses auf Amazon oder bei Bestcheck prüfen.

Top-Empfehlung der Bügelschlösser: Abus Granit Plus 640/135HB150

Bügelschloss-Top-Empfehlung

Das Abus Granit Plus 640/135HB150 zeigt im Test eine exzellente Haltbarkeit, es ist schadstofffrei und noch einigermaßen sicher - aber nicht das sicherste. Ein Bügelschloss ist zudem wenig flexibel. Ein Vorteil im Alltag ist das geringe Gewicht von unter 1 kg. Eine Fahrradhalterung fehlt im Lieferumfang.

VorteileGute SicherheitPerfekte HaltbarkeitKeine Schadstoffe

NachteileFehlende Halterung

Im Gegensatz zu Ketten- und Faltschlössern sind Bügelschlösser in der Flexibilität eingeschränkt, Sie können das Fahrrad nur an eng begrenzten Stellen anschließen. Das macht die Top-Empfehlung der Bügelschlösser, das Abus Granit Plus 640/135HB150 (zum Preisvergleich), jedoch mit anderen Vorzügen wett. In der Gesamtwertung erreicht das Modell die Note 2,0 (gut), liegt also nur knapp hinter den Testsiegern. Die Aufbruchsicherheit mit der Note 1,8 (gut) ist vergleichbar, wenn auch nicht auf Spitzenniveau. Die Handhabung hat die erwähnten Einschränkungen bei der Vielseitigkeit, zudem wird das Abus ohne Halterung geliefert. Das Bügelschloss ist aber nur 0,8 Kilogramm schwer. Die Gebrauchsanleitung ist hervorragend. Insgesamt gibt es für die Handhabung die Note 3,0.

Sowohl bei der Haltbarkeit als auch bei der Schadstoffprüfung fährt das Abus aber Bestwertungen ein, jeweils die Note 1,0. Das Bügelschloss ist perfekt vor Korrosion und Verschmutzung des Zylinders gefeit. Schadstoffe konnten die Tester keine finden. Zwei Schlüssel sind im Lieferumfang enthalten, einer davon hat eine LED-Lampe. Mit der Größe von 15 mal 8 Zentimetern fällt das Bügelschloss für einige Einsatzzwecke recht klein aus. Das sollten Sie beachten.

Das Bügelschloss Abus Granit Plus 640/135HB150 bekommen Sie für rund 70 Euro. Haltbarkeit und Sicherheit sprechen für das Modell, störend ist aber die fehlende Halterung für das Fahrrad.

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Das Bügelschloss Abus Granit Plus 640/135HB150 ist eine Alternative zu den Ketten- und Faltschlössern, hat jedoch eine andere Handhabung.

Bild: Abus

Weitere Empfehlungen

Rahmenschloss-Empfehlung: Trelock RS 453 Protect-O-Connect

Falls Sie Ihr Schloss gerne direkt am Rahmen befestigen möchten, dann ist das Trelock RS 453 Protect-O-Connect die beste Empfehlung aus dem Test. Um Ihr Rad sicher zu befestigen, sollten Sie jedoch auf jeden Fall die Zusatzkette kaufen mit anschließen. Sonst ist das Rahmenschloss kaum mehr als eine Art Wegfahrsperre und nicht sicher. Die Stiftung Warentest hat die Kette ZR 455 / 100 (bei Amazon anschauen) getestet, die rund 35 Euro extra kostet.

Sicherstes Bügelschloss: Kryptonite New York Lock Fahgettaboudit Mini

Das Kryptonite New York Lock Fahgettaboudit Mini hat sich im Test als das sicherste Fahrradschloss erwiesen, an dem sich Diebe am längsten die Zähne ausbeißen - gleichzeitig ist es auch mit das haltbarste. Allerdings haben die Prüfer einen zu hohen Schadstoff-Anteil im Kunststoffmantel festgestellt, weshalb das Schloss auf die Note "mangelhaft" abgewertet wurde.

Wie viel kostet ein gutes Fahrradschloss?

Ob Sie ein günstiges oder teures Modell wählen, ist in erster Linie eine Frage der persönlichen Vorlieben.Beim Faktor Sicherheit versagen die wenigsten der Schlösser. Qualitätsunterschiede gibt es aber in anderen Aspekten wie Handhabung oder auch bei der Schadstoffbelastung. Hier schneiden die günstigen Modelle oft schlechter ab. Dennoch finden Sie Top-Modelle auch schon im Preisbereich von 30 Euro. Viele hochwertige Fahrradschlösser kosten aber eher 80 Euro und mehr. Schlösser mit spezieller Technik können auch bei 150 oder sogar 200 Euro liegen, der Mehrwert ist hier aber nicht wirklich gegeben. 

Die wichtigsten Typen von Fahrradschlössern

Fahrradschlösser lassen sich in mehrere Kategorien einteilen:

  • Kabel-/Panzerkabelschlösser: Wie der Name schon sagt, wird hier ein flexibles Kabel (fast immer ein Stahlseil) benutzt, an dessen Enden das eigentliche Schloss sitzt. Diese Schlösser sind leicht, einfach zu handhaben und flexibel. Dafür bieten sie meistens nur einen sehr unzureichenden Schutz und sind eher Wegfahrsperren als echte Schlösser. Besser sind hier Panzerkabelschlösser, bei denen das Stahlseil zusätzlich von einer Stahlhülle ummantelt ist. Diese wird zusätzlich durch eine feste Textil- oder robuste Kunststoffschicht geschützt.
  • Bügelschlösser: Statt eines flexiblen Stahlkabels wird ein fester, U-förmiger Bügel benutzt, der in einem soliden Verschlussriegel steckt. Diese Schlösser gelten als praktisch aufbruchsicher, da an den dicken Stahlbügeln auch Bolzenschneider scheitern. Allerdings erkauft man die Sicherheit eines Bügelschlosses durch ein recht hohes Gewicht, zudem sind sie sperrig, da sie sich natürlich nicht so frei platzieren lassen wie ein Stahlkabel. Bügelschlösser werden üblicherweise mit einer Halterung fürs Fahrrad geliefert, denn sonst ist der Transport ziemlich schwierig.
  • Faltschlösser: Faltschlösser bestehen aus einzelne Stahlgliedern, die über Scharniere verbunden sind. Faltschlösser sind wie Bügelschlösser recht schwer, lassen sich aber dank ihrer Scharniere zu handlichen und kompakten Päckchen zusammenlegen. Sie sind dadurch flexibler als Bügelschlösser, aber bei weitem nicht so einfach in der Handhabung wie Kabelschlösser. Ihre schwächsten Stellen sind die Scharniere, die sich bei besonders günstigen Modellen häufig ohne große Probleme aufbrechen lassen.
  • Kettenschlösser: Kettenschlösser kombinieren gewissermaßen Bügel- mit Kabelschlössern. Statt eines Stahlkabels steckt in ihrem Innern allerdings eine stabile Stahlkette. Dadurch sind sie so flexibel wie ein Kabel-, zugleich aber so aufbruchsicher wie ein Bügelschloss. Das gilt allerdings nur, wenn die einzelnen Kettenglieder dick genug sind, ansonsten hat ein Bolzenschneider hier leichtes Spiel. Ein sicheres Kettenschloss bringt daher naturgemäß ein sehr hohes Gewicht auf die Waage. Es gibt sie in verschiedenen Längen. Stabile und schwere Kettenschlösser eigenen sich besonders für die stationäre Befestigung, für unterwegs sind sie häufig zu schwer. 
  • Smart-/Alarmschlösser: Hierbei handelt es sich um eine recht neue Art von Schlössern. Smartschlösser setzen eine App auf dem Smartphone voraus und sollen sich automatisch verschließen bzw. öffnen, wenn man sich vom Rad entfernt oder sich ihm wieder nähert. Klingt gut, erweist sich in der Praxis aber bislang als nicht wirklich funktionstüchtig, weshalb aktuell keines dieser Schlösser wirklich zu empfehlen ist. Praxistauglicher sind hier schon alarmgesicherte Schlösser, die laut Alarm schlagen, wenn sich jemand an ihnen zu schaffen macht. Zwar sind Sie nicht so aufbruchsicher wie etwa ein Bügel- oder Panzerschloss, setzen dafür aber auf den lauten Signalton, um potenzielle Diebe abzuschrecken. 
  • Schlüssel vs. Zahlencode: Beim Schloss selbst gibt es in jeder Kategorie unterschiedliche Schließmethoden, wobei es eher eine Geschmacksfrage ist, welche Methode man bevorzugt. Standard sind hier die klassischen Schlüssel (bei teureren Modellen besitzt ein Schlüssel auch eine LED, was das Auf- und Zusperren im Dunkeln erleichtert), daneben gibt es aber auch Zahlenschlösser. Schlüssel bieten den Vorteil, dass die Zahlenkombination nicht ausspioniert werden kann oder jemand durch puren Zufall ein Schloss öffnet. Dafür können Sie einen Schlüssel verlieren und der Schließzylinder kann durch Dreck und Staub verstopft werden. Bei Zahlenschlössern sammelt sich zwar ebenfalls Dreck an, aber der führt in der Praxis nicht zu einer vollständigen Blockierung des Schlosses.

Was sollte ein gutes Fahrradschloss mitbringen?

Ein gutes Fahrradschloss muss vor allem das Fahrrad vor Diebstahl schützen beziehungsweise einem Dieb so lange standhalten, bis dieser wegen Zeitnot aufgibt. Denn je besser das Schloss, desto länger braucht der Dieb, um es zu kacken. Zudem sollte es einfach in der Handhabung und leicht zu transportieren sein.

Auf die Länge kommt es an! Ist es zu klein, können Sie Ihr Rad nicht wirklich sicher abschließen; ist es zu lang, lässt es sich schwer transportieren und nimmt zudem gehörig an Gewicht zu. Bei Schlössern mit einem Schlüssel sollte der Schließzylinder einen Staubschutz besitzen. Bei der Aufbruchsicherheit sollte es Angriffen von Seitenschneidern, Bolzenschneidern und Sägen Widerstand leisten. Hier hat der ADFC (Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club) festgelegt, dass ein Schloss einem dreiminütigen Angriff Stand halten muss.

Gegen das Zersägen mit einem Winkelschleifer ist übrigens kein Schloss gefeit – damit kriegt man jeden Stahl irgendwann zerschnitten. Allerdings sind sie sehr laut und es muss viel Zeit investiert werden, um den harten Stahl eines Schlosses zu durchtrennen. Da Fahrraddiebe aber leise und schnell arbeiten, setzen sie in der Regel keine Winkelschleifer ein.

Welches Schloss kann man nicht knacken?

Eine gute Quelle für Tipps rund ums Rad und seine optimale Sicherung ist auch die Online-Präsenz des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC).

Bild: ADFC

Tipps & Tricks: So schließen Sie Ihr Fahrrad am besten ab

Selbst das beste Schloss ist nur so gut, wie es eingesetzt wird. Folgende Verhaltensregeln sollte man beherzigen:

  • Abschließen: Ganz gleich, wie kurz Sie Ihr Rad unbeaufsichtigt lassen – ist Ihr Rad nicht abgeschlossen, braucht ein Dieb nur ein paar Sekunden, um damit zu verschwinden.
  • Anschließen: Abschließen ist gut, anschließen ist besser: Schließen Sie Ihr Rad möglichst immer an einen festen Gegenstand an (etwa einen Laternenpfahl oder ein Straßenschild). Andernfalls packt der Dieb Ihr abgeschlossenes Rad einfach auf einen Transporter.
  • Durchschließen: Das Schloss sollte immer Rad und Rahmen verbinden. Sonst montiert der Dieb einfach rasch das abgeschlossene Vorder- bzw. Hinterrad aus und nimmt Ihr Rad mit.
  • Sichtbar bleiben: Je abgelegener und versteckter Ihr Fahrrad abgestellt ist, desto reizvoller wird es für Diebe. Wann immer möglich, sollten Sie Ihr Rad gut sichtbar auf einem belebten Platz abstellen, am besten in erhöhter Position (was allerdings nur selten möglich ist). Vermeiden Sie nach Möglichkeit dunkle Hofeingänge oder schlecht einsehbare Seitenstraßen.
  • Doppelt schließen: Wenn Sie Ihr Rad für längere Zeit unbeaufsichtigt draußen stehen lassen müssen, sollten Sie nach Möglichkeit zwei Schlösser einsetzen. Da viele Diebe auf einen speziellen Schlosstyp spezialisiert sind, ist es eine gute Idee, zwei Schlösser unterschiedlichen Typs zu benutzen, etwa ein Panzerketten- und ein Bügelschloss.

Das bedeutet Lockpicking: Diebe haben generell zwei Möglichkeiten, ein Schloss zu knacken: Entweder durch den Einsatz von roher Gewalt, etwa mit einem Bolzenschneider. Oder durch Fingerspitzengefühl, indem sie den Schließmechanismus aushebeln. Hier gehen die Diebe gewissermaßen so vor, wie der Schlüsseldienst, der eine Haustür gewaltfrei öffnet. Diese Methode wird "Lock picking" genannt. Dagegen sind die wenigsten Schlösser wirklich gefeit, aber Lock picking setzt sehr viel Können, Erfahrung, Spezialwerkzeug und vor allem viel Zeit voraus. In der Praxis der Fahrraddiebe spielt Lock picking daher keine nennenswerte Rolle.

Häufige Anwenderfragen zu Fahrradschlössern

Wieviel kostet ein gutes Fahrradschloss?

Der Preis eines guten Fahrradschlosses hängt sehr davon ab, welche Art von Fahrrad Sie damit sichern möchten. Bei Kinderfahrrädern oder bei Rädern, die Sie immer im Auge behalten (etwa, weil Sie eine kurze Pause auf der Radtour einlegen) genügt oft schon ein einfaches Kettenschloss für rund 10 Euro. Wenn Sie Ihr Rad allerdings für ein paar Stunden unbeaufsichtigt lassen möchten, dann sollten Sie nicht am falschen Ende sparen. Gute Schlösser kosten dann schon mal rund 50 Euro. Wenn Sie Ihr Rad für längere Zeit draußen stehen lassen müssen, dann empfiehlt sich ein stationäres Schloss, für das Preise um die 90 bis über 100 Euro fällig werden können.

Worauf muss ich beim Kauf eines Fahrradschlosses achten?

Das entscheidende Kriterium beim Kauf eines Fahrradschlosses ist nicht so sehr der Preis, sondern vor allem der Einsatzzweck des Schlosses. Ein Schloss, das Sie im Alltag immer am Rad dabei haben möchten, sollte hinreichend aufbruchsicher sein, dabei aber nicht zu schwer und einfach in der Handhabung. Generell gilt, dass Sie bei besonders günstigen Schlössern lieber zweimal hinschauen sollten, bevor Sie es kaufen. Soll das Rad dagegen stationär gesichert werden, spielt die Mobilität keine große Rolle, dafür umso mehr die Aufbruchsicherheit.

Wo soll ich ein Fahrradschloss kaufen?

Wenn Sie sicher sind, welches Schloss Sie haben möchten, dann spricht nichts gegen den Einkauf im Onlineshop. Wenn Sie sich noch nicht entschieden haben, ob Sie lieber ein Ketten-, Panzerkabel- oder Bügelschloss einsetzen möchten oder ausprobieren möchten, ob das gewünschte Schloss zu Ihrem Rad passt, empfiehlt sich eine Beratung beim Fachhändler. Der ist auch über aktuelle Entwicklungen und Neuheiten auf dem Laufenden.

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Welches Schloss ist am sichersten?

Die besten Testergebnisse liefern seit Jahren immer wieder dieselben Schlösser und Hersteller ab: Abus und Trelock aus Deutschland, Knog (Australien) und Kryptonite (USA) liefern immer wieder Testsieger.

Welches Fahrradschloss ist nicht zu knacken?

Gute Nachrichten für Fahrradbesitzer: Ingenieure haben ein Material entwickelt, das Schlösser unknackbar machen soll. Ihre Inspiration für das Material mit dem Namen "Proteus" haben sie in der Natur gefunden, bei der Grapefruit und bei Seeschnecken.

Welche Fahrradschlösser empfiehlt die Polizei?

Bügelschlösser wie das Trelock BS 650 werden von Versicherungen empfohlen. Ein Bügelschloss in typischer U-Form aus speziell gehärtetem Stahl bietet ebenfalls eine hohe Sicherheit. Sie werden von Polizei und Versicherungen empfohlen.

Was ist sicherer Faltschloss oder Kettenschloss?

Faltschlösser zählen als Kombination von Bügelschloss und Kettenschloss. Sie werden wie ein Zollstock zusammengelegt und am Fahrrad befestigt. Durch ihre Stabilität bringen sie dieselbe Sicherheit mit wie ein Bügelschloss. Allerdings kann die Einsatzfähigkeit je nach Länge des Faltschlosses eingeschränkt sein.