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AllgemeinesDie Eider (dänisch Ejderen) ist mit 188 Kilometern der längste (Wander)Fluss Schleswig-Holsteins. Sie entwässert ein Gebiet von 3275 km³; ihr mittlerer Abfluss beträgt 6,5 m³/s. Die Wasserqualität der Eider hat sich seit 1990 verschlechtert. Besaß der größte Teil des Flusses die Güteklasse II (mäßig belastet), wurde im Jahre 2000 nur noch die Obereider damit eingestuft. Zwischen Rendsburg und Breiholz erhielt der Fluß nun die Güteklasse III (stark verschmutzt), von Breiholz bis Neuenfähre die Klasse II-III (kritisch belastet), und erst der weitere Unterlauf wieder die II. Mehrere Sperrwerke und der Nord-Ostsee-Kanal gliedern die Eider in verschiedene Teile, sich sowohl ökologisch als auch limnologisch stark unterscheiden:
Auf dieser Seite des Wasserstraßen-Informationsservice (ELWIS) kann man seine vorgesehene Fahrtstrecke auf Bundeswasserstraßen auf bestehende Schleusensperrungen kontrollieren. Nach dem seit 2013 gültigen Konzept der Bundeswasserstraßen fällt die Eider in den niedrigsten Status der "sonstigen Wasserstraßen". Somit werden auf ihr nur noch Erhaltungsarbeiten finanziert, und auch die nur "nach Kassenlage", d.h. wenn Geld zur Verfügung steht. Man räumt noch eventuelle Biberbäume, wirkt aber sonst im Rahmen des Bundesprogrammes "Blaues Band" auf Renaturierung hin (Sichüberlassen, Abbau von Stegen, Stilllegung von Schleusen), ohne dem Tourismus den gleichen Wert zu geben. Ein langfristig schleichender Verfall der Bundeswasserstraße ist damit abzusehen. Hinweise zum Nahverkehr und zu Übernachtungsmöglichkeiten findet man im Artikel Deutschland. Den Freunden des Aufbaubieres zur Beachtung: Die zulässige Blutalkoholkonzentration auf dem Wasser beträgt genauso wie an Land 0,5 mg/g (BinSchStrO §1.02 Abs. 7, §1.03 Abs. 4, sowie SeeSchStrO §3, §61 Abs. 1). Obereider und Nord-Ostsee-KanalDie Eider entspringt etwa 11 km nordöstlich von Neumünster bei Klein Buchwald. Ihre Quellarme speisen den Bothkamper See (Privatgewässer). Von dort fließt sie erst ein kleines Stück nach Südwesten, um Bordesholm im Süden und Osten zu umrunden. Bei Hochwasser ist sie im Einer ab Brügge, sonst ab Schmalstede befahrbar. Flintbek und den Stadtrand von Kiel streifend (die rechte (=Ost-)seite des Schulensees ist gesperrt), mündet sie schließlich in den Westensee. Dessen direkte Passage ist kostenfrei; die Restflächen (so nicht gesperrt) sind nur gegen Gebühr beim Privatbesitzer zu bepaddeln. Knapp östlich des Flemhuder Sees vorbeifließend, mündet sie in den Nord-Ostsee-Kanal, der bis Rendsburg im Wesentlichen dem alten Flußtal folgt. In diesem Bereich existieren noch Altarme der Eider sowie der Rest des alten Eiderkanals. Auch fließt der Kanal (und damit die Eider) durch den Schirnauer und Audorfer See. In Rendsburg entspringt die Eider sozusagen neu, da kein Wasser aus dem Nord-Ostsee-Kanal zurück in den Fluss gelangt. Der Oberlauf bis zum Westensee ist landschaftlich vielgestaltiger als Binnen- und Tideneider. BinneneiderDie Kilometerzählung des Wasser- und Schiffahrtsamtes setzt deshalb den Kilometer Null bei Rendsburg. Die Binneneider ist faktisch ein stehendes Gewässer, das sich lang durch die Eider-Treene-Niederung zieht und mit starken Deichen gesichert ist. Bei starkem Wind kann das Paddeln beschwerlich sein. Durch die ehemals bei Ebbe und Flut auftretenden Strömungen hat sich das Flussbett der Eider tief in den weichen Marschboden geschnitten. So findet man vor allem in scharfen Flusskurven Wassertiefen bis zu 20 m vor. Die Binneneider ist bei Eider- km 22,78 durch den 2,5 km langen Gieselaukanal über eine Schleuse mit dem Nord-Ostsee-Kanal verbunden, der bei Oldenbüttel (NOK-km 41,2) in den Nord-Ostsee-Kanal mündet. Bei Hohnerfähre mündet die Sorge in die Binneneider. Von 1935 bis 1937 wurde südöstlich von Friedrichstadt die Eiderabdämmung Nordfeld gebaut. Grund dafür waren neben der Schiffbarmachung der Eider auch die immer wiederkehrenden Überschwemmungen und Zerstörungen in den Marschen links und rechts des Flusses. Die Obereider ist seit 2009 keine Binnenschifffahrtsstraße mehr; von wo ab sie jetzt diesen Status trägt, wäre zu ermitteln. TideneiderAb der Schleuse Nordfeld (km 78) mäandert die Eider über 30 km von Friedrichstadt nach Tönning. Ab jetzt ist die Eider ein Tidefluss, der Brack- und Süßwasserwatten aufweist; allerdings sind die bei Flut überschwemmten Flächen bis Tönning weniger als 200 m breit. Der Tidenhub beträgt am Eidersperrwerk im Mittel 3,6 m bei Spring- und 2,6 m bei Nippzeit, Tönning durchschnittlich 2,6 m und in Nordfeld schließlich 2,0 m. Der Brackwasserbereich ist etwa 6 bis 7 km lang und liegt bei Ebbe direkt am Eidersperrwerk, wird aber bei Flut etwa 10 km flussaufwärts geschoben. Die Fahrwassertiefe in der gesamten Tideneider beträgt zwei bis drei Meter. Die Bodenzusammensetzung, die am Sperrwerk vor allem aus Fein- und Mittelsanden besteht, nimmt flussaufwärts an Teilchengröße ab und ist bis Friedrichstadt auf reinen Schlick zusammengesunken. Ab Tönning beginnt der neun Kilometer lange, im beständigen Flussbett 200 - 300 m und mitsamt den Wattflächen bis zu 2 km breite Purrenstrom - Mündungstrichter. Am Purrenstrom befinden sich zwei Naturschutzgebiete: "Dithmarscher Eiderwatt" am Südufer und "Grüne Insel mit Eiderwatt" im Katinger Watt am Nordufer. Am Südwestende des Purrenstroms befindet sich das große Eidersperrwerk (km109), das die Außen- von der Binneneider angrenzt. "Friedrichstadt selber ist sehr klein und eine Grachtentour ist in 40 Minuten vorbei. Wenn man aber von 'Fietje-Town' die Treene aufwärts bis Schwabstedt und zurück paddelt, sind das doch ca. 14 Genußkilometer. Die Tideneider hat einen 'bösen Haken': nur bei Hochwasser kann man anlanden, sonst sind die Ufer zu verschlickt. Einem Ortsunkundigen ist abzuraten. - Fährt man aber bis Süderstapel an die Eider (oberhalb der Abdämmung Nordfeld), findet man ein wirklich reizvolles Paddelrevier mit Galeriewäldern." Zitat Schlumi in http://www.kanuforum.de/showthread.php?t=1838 vom 1.9. 2008 "Es empfiehlt sich nicht, den Fluß unterhalb Friedrichstadt zu befahren, da dieses Stück sehr langweilig ist. Lohnend ist es für Kanus, bei Friedrichstadt in die Treene zu fahren." (KELLER 1922) AußeneiderMit dem Bau des Eidersperrwerks (1967 - 1973) wurde dem Bedürfnis nach Sturmflutsicherheit Rechnung getragen. Die Tide wird geregelt beibehalten, solange es die Wetterlage zulässt, der Tidenstrom jedoch empfindlich gedrosselt. Damit ist der Tidenhub ist den Gemeinden flussaufwärts stark abgesunken und die Zone mit Salz- und Brackwasser wesentlich geschrumpft. Allerdings verstärkte sich nun ein Effekt, der schon nach dem Bau der Schleuse Nordfeld aufgetreten war: die zunehmende Versandung der Fahrrinne. Der Flutstrom trägt mehr Sedimente mit sich, als der Ebbstrom und die schwache Eigenströmung des Flusses wieder abtragen können. Deshalb begann man ab 1980 die Flut zu drosseln. Dies führt nun seit den 1990er Jahren zu einem erhöhten Rückstau, weil nicht genügend Oberflächenwasser abfließen kann. Am Eidersperrwerk beginnt der Nationalpark "Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer". Derzeit herrschen zwischen den Watten der Nordsee Wassertiefen zwischen drei und acht Metern. Die seewärtige Begrenzung zur Nordsee wurde mit Eider-km 111,150 festgelegt. Zwischen Tönning und Rendsburg gilt die Seeschifffahrtsstraßenordnung.
StreckenbeschreibungenGesamter Flußlauf
Obereider
Untereider
Fahrtberichte
Einsetzstellen
Forumsdiskussionen
Schlafen im BootshausEinige Wassersportvereine stehen müden Wasserwanderern, die sich anmelden, offen; DKV-Mitgliedern (mit Ausweis) wird Rabatt gewährt. Näheres bietet die Info-Seite des DKV. Hakt man bei der Vereinssuche unten das Kästchen "DKV-Kanustation" an und gibt unter "PLZ" die ersten zwei Ziffern der Postleitzahl des gewünschten Gebietes ein, werden alle Vereine des Postleitzahlgebietes mit Übernachtungsangebot gezeigt. Noch leichter sucht man in der Kartendarstellung der Vereine und Kanustationen (die allerdings weder alle Vereine noch alle Kanustationen zeigt). Da diese Übernachtungen ehrenamtlich und freiwillig angeboten werden, geht bitte verantwortungsvoll damit um. Weblinks
Schleusen
Pegel und Gezeiten
Wetter
KartenDie nachfolgenden Seekarten sind veraltet und zum Navigieren nicht aktuell. Zur Tourenplanung aber dürften sie sich noch eignen.
Adressen des Wasser- und Schifffahrtsamtes und der Wasserschutzpolizei
Die Eider als BundeswasserstraßeHinweise zur Kennzeichnungspflicht der BooteDie Eider ist zwischen Rendsburg und ihrer Mündung in die Nordsee Bundeswasser- bzw. Seeschiffahrtsstraße. Deshalb gelten, wenn die Wasserschutzpolizei einen schlechten Tag hat, alle erdenklichen Vorschriften der Binnenschiffahrtsstraßen-Ordnung. Unabhängig vom Wortlaut der Verordnung über die Kennzeichnung von auf Binnenschiffahrtsstraßen verkehrenden Kleinfahrzeugen (Binnenschiffahrts-Kennzeichnungsverordnung - KlFzKV-BinSch.) vom 21.2.1995, die mit Muskelkraft betriebene Wasserfahrzeuge von der amtlichen Kennzeichnung ausschließt, gilt § 2.02 der Binnenschiffahrtsstraßenordnung weiter, wonach diese Boote zwar nicht amtlich zu registrieren, aber dennoch mit 10 cm großen lateinischen Buchstaben zu benennen sind. Namenlose Boote sollen den Namen oder Abkürzung der zugehörigen Organisation tragen, dazu kommen in jedem Fall auf Außen- oder Innenseite Namen und Anschrift des Eigentümers. Von dieser Regelung sind nur Surfbretter ausgenommen. Zu der Problematik siehe auch den Artikel Kennzeichnungspflicht. Tips zu Motorboot-RasernIm Herbst 2012 wurden die Regeln für Motorbootführerscheine gelockert. Bisher waren Motoren bis 5 PS = 3,68 kW führerscheinfrei; nun können Sportboote schon von 16jährigen mit einem Motor bis 15 PS = 11,03 kW betrieben werden, ohne einen Führerschein zu benötigen. (Einzige Ausnahme bleibt der Rhein: Motorbootflitzer mit mehr als 5 PS waren dem Gesetzgeber auf der "Bundeswasserautobahn" dann doch zu unsicher.) Eine gleichzeitige Versicherungspflicht gibt es nicht. Die Neuregelung ist bereits in die Sportbootführerscheinverordnungen See und Binnen, die See-Sportbootverordnung, die Binnenschifffahrt-Sportbootvermietungsverordnung und die Binnenschifferpatentverordnung übernommen worden. Die Motorenindustrie freut sich über Höchstgeschwindigkeiten von 40-50 km/h – Paddler, Segler und Ruderer, der Deutsche Olympische Sportbund sowie auch Binnenschiffer geben sich skeptisch. Ohne Führerschein zu fahren bedeutet auch, keine Kenntnis von Befahrungs- und Verkehrsregeln zu haben. In den kommenden Jahren ist mit einer Zunahme von Konflikten und/oder Unfällen mit Motorbootfahrern zu rechnen; neben Raserei muß mit ungewollten Rempeleien ("Anfahrungen") ungeübter Motorbootfahrer gerechnet werden (siehe diese Statistik, S. 8, wobei diese im Jahr 2011 endet; die Wasserschutzpolizei Mecklenburg-Vorpommern registrierte im Juli 2012 mehr Sportbootunfälle als 2010 und 2011 zusammen.) Eine Überprüfung der Regelung wurde nebulös nach drei Jahren Laufzeit angekündigt. Bisher gibt es keine zentrale Statistik für Sportbootunfälle; Kanuten und Ruderer listen Unfälle, die ihnen zu Ohren kommen, jeder für sich auf. In jedem Fall sollte bei Rempeleien, Rasern und Provokationen die Wasserschutzpolizei informiert werden. Außerdem sollte ein Unfall-Berichtsbogen mit Datum, Gewässer bzw. Unfallstelle, Hergang und Folgen sowie Alter des Verunglückten an den Deutschen Kanuverband, Unfallbericht, PF 10 03 15, 47003 Duisburg, oder serviceDINGSBUMSkanu.de, geschickt werden (Das gilt übrigens auch für Paddelunfälle ohne Motorboote.) "Und noch ein praktischer Tip: Die rasenden Wassermotorräder wissen oft genau um die Problematik ihres Verhaltens und reagieren auf eine hochgehaltene Kamera mit sofortigem Bremsen, manchmal auch mit Meckern und Schimpfen. Das muss man aushalten." (WOLLNER 2013) Links
Quellen
Notrufnummern
Literatur
Karten
Artikel in PaddelzeitschriftenSiehe auch
Kanu-Sport
Kanumagazin
Kajak-Magazin
Seekajak
QuellenDer Text dieser Beschreibung fußt auf dem Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Eider.
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