Man unterscheidet zwei Gruppen von Verdauungsorganen: die Organe des Verdauungstrakts und die Nebenorgane der Verdauung. Zur ersten Gruppe gehören Mund, Rachen, Speiseröhre, Magen, Dünndarm und Dickdarm. Zur zweiten Gruppe gehören Zähne, Zunge, Gallenblase und bestimmte Verdauungsdrüsen (Speicheldrüsen, Leber, Bauchspeicheldrüse). Die aufgenommene Nahrung durchläuft den Verdauungstrakt und wird dabei mechanisch und chemisch – durch die Enzyme der Nebenorgane der Verdauung – zerlegt. Show
Bemerkenswert ist: Zwei der Verdauungsorgane – die Bauchspeicheldrüse und die Leber – sind lebenswichtige Organe. Wird die Leber beschädigt, so regeneriert sie sich in den meisten Fällen spontan selbst. Elaine N. Marieb, Human Anatomy & Physiology, frei nach der 6. englischsprachigen Ausgabe. Skip to content
Verdauung | Verdauungsorgane und ErkrankungenAn der Verdauung sind viele Organe beteiligtNAHRUNG FÜR KÖRPERZELLEN DURCH VERDAUUNG VERFÜGBAR MACHENDie Verdauung (Digestion) ist der Vorgang, bei dem aufgenommene Nahrung zerkleinert wird und anschließend im Verdauungstrakt aufgespalten wird. Im ersten Schritt der Verdauung spalten Verdauungsenzyme die Nahrung chemisch auf (Hydrolyse). Die daraus gewonnenen Nährstoffe werden aus dem Darm an das Blut weitergeleitet, das sie schließlich zu den Körperzellen transportiert. Natürliche Substanzen, die nicht verwertet werden können, scheidet der Körper aus. An der Verdauung sind verschiedene Organe im Verdauungstrakt beteiligt. Neben der Speiseröhre übernehmen auch die Verdauungsorgane Magen, Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Dünndarm und Dickdarm verschiedene Aufgaben beim Verdauungsprozess. Verdauung und VerdauungsorganeVERDAUUNGSPROZESS BEGINNT BEREITS IM MUNDDie Mahlzeit wird im ersten Schritt der Verdauung bereits beim Kauvorgang mit den Zähnen mechanisch zerkleinert und durch das spezielle Speichelenzym Pytalin im Mund vorverdaut. Dieses Enzym kommt im wässrigen Speichel vor und ist auch unter dem Begriff Amylase bekannt. Pytalin spaltet am Beginn der Verdauung Stärke in verschiedene Zucker auf. Gründliches Kauen führt zu vermehrter Speichelbildung und unterstützt so den Verdauungsprozess. TRANSPORT DURCH DIE SPEISERÖHREAus dem Mund gelangt der eingespeichelte Nahrungsbrei durch Schlucken in die Speiseröhre (Ösophagus). Die Speiseröhre ist ein muskulärer Schlauch, der hinter der Luftröhre liegt. Wellenförmige Muskelbewegungen (Peristaltik) der Speiseröhre pressen die Nahrung bereits nach wenigen Sekunden schon in den Magen.
© Avanne Troar/Fotolia.com ID 30065809 (stock.adobe.com) Im Normalfall kann der Mageninhalt nicht in die Speiseröhre zurückfließen, weil der Ruhedruck des unteren Schließmuskels der Speiseröhre (Ösophagussphinkter) dafür verantwortlich ist, dass der Mageneingang verschlossen bleibt. Nur während des Schluckens und um verschluckte Luft auszustoßen, erschlafft der Schließmuskel beim gesunden Menschen vorübergehend. Eine Funktionsstörung der Speiseröhre kann für einen gesteigerten Rückfluss von Magensäften in die Speiseröhre verantwortlich sein, der bei längerem Kontakt die Schleimhäute der Speiseröhre angreifen und schädigen kann und das typische Begleitsymptom Sodbrennen auslöst. HERSTELLUNG VON NAHRUNGSBREI IM MAGENDer Nahrungsbrei gelangt während der Verdauung durch den Magenmund (Cardia) und wird zunächst im Magen gesammelt. Der Magen hat ein Fassungsvermögen von etwa 1,5 bis 2 Litern und ist durch die Magenschleimhaut ausgekleidet. Die Magenschleimhaut enthält zahlreiche Drüsenzellen
mit unterschiedlichen Funktionen, die man in 3 Zelltypen unterteilt. Während 2 Typen von Drüsenzellen an der Salzsäureproduktion beteiligt sind, produziert der 3. Zelltyp zähen Schleim, der die Magenschleimhaut vor der aggressiven Salzsäure schützt. Verdauung im DünndarmDÜNNDARM SETZT NÄHRSTOFFE FÜR DEN KÖRPER FREIDer Dünndarm besteht aus verschiedenen Stationen, die im Zwölffingerdarm beginnen (Duodenum) und im Hüftdarm (Ileum) enden. Im Zwölffingerdarm wird die Magensäure neutralisiert und mit Gallenflüssigkeit und Bauchspeicheldrüsensekret versetzt. Innerhalb von drei bis sechs Stunden schließen Verdauungsenzyme im Dünndarm Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße aus dem Nahrungsbrei auf und die Zellen der Dünndarmwand (Dünndarmzotten) übernehmen die freigesetzten Nährstoffbausteine, um sie in den Blutkreislauf und die Lymphe überzuleiten. Funktion der Bauchspeicheldrüse bei der VerdauungBAUCHSPEICHELDRÜSE BILDET VERDAUUNGSENZYME UND HORMONEDie Bauchspeicheldrüse übernimmt bei der Verdauung und Stoffwechsel 2 wichtige Funktionen. Zum einen bildet sie täglich etwa 2 bis 4 Liter Pankreassekret mit Verdauungsenzymen, die Bestandteile aus der aufgenommenen Nahrung aufspalten (exokrine Funktion) und zum anderen bildet sie verschiedene Hormone wie das wichtige Insulin, das den Blutzuckerspiegel senkt (endokrine Funktion). Daneben bildet sie das Hormon Glukagon, das für einen Anstieg des Blutzuckers verantwortlich ist. Glukagon stellt einen Gegenspieler des Insulins dar. Funktion der LeberDIE LEBER ALS WICHTIGER TEIL DES VERDAUUNGSAPPARATESDie Leber (Hepar) gilt mit einem Gewicht zwischen 1500 bis 2000 Gramm als größtes inneres Organ des menschlichen Körpers. Unterhalb des Zwerchfells liegend, ist sie fast vollständig von den unteren Rippen umgeben und nimmt nahezu den gesamten oberen rechten Raum der Bauchhöhle ein. Die Leber zählt zu den wichtigsten Organen, etwa 2000 Liter Blut fließen täglich durch das lebenswichtige Organ. Die Leber steuert zentrale Stoffwechselvorgänge durch Milliarden von hochflexiblen Leberzellen (Hepatozyten). Zu seinen Aufgaben zählen:
Funktion von Gallenblase und GallengängenGALLE IST AN MEHREREN VERDAUUNGSVORGÄNGEN BETEILIGTDie Gallenblase übernimmt mehrere Funktionen im Verdauungsprozess. Insofern ist sie hauptsächlich an der Verdauung und Aufnahme von Fetten, dem Ausscheiden nicht nierengängiger Stoffwechselprodukte sowie der chemischen Umwandlung und Ausscheidung von Fremdstoffen beteiligt. Die Gallenblase und die Gallengänge bilden ein komplexes verzweigtes Hohlorgansystem. Das System dient dazu, die Gallenflüssigkeit, die in der Leber produziert wird, über verschiedene Gallengänge in den Zwölffingerdarm (Dünndarm) zu transportieren. Die Gallenblase sammelt, speichert und konzentriert die Gallenflüssigkeit durch Eindickung auf etwa 40 % des Ausgangsvolumens. Bei Bedarf zieht sich die Gallenblase zusammen und schüttet so die zur Fettverdauung notwendige Gallenflüssigkeit in den Zwölffingerdarm aus, wo sie dem Speisebrei beigemengt wird, der vom Magen in den Darm gelangt. Die in den Leberzellen produzierte Gallenflüssigkeit dient der Verdauung von Fetten und Ölen. Die wässrige Lösung enthält Gallensäuren, Phospholipide, Cholesterin, Eiweiße, Gallenfarbstoffe (u.a. Bilirubin) und Elektrolyte und dient als Emulgator, durch den sich Fette und Öle mit Wasser verbinden können. Sie sind fähig, im Dünndarm langkettige Fettsäuren, Monoglyceride, Cholesterin und fettlösliche Vitamine aufzunehmen. Im Krummdarm werden die Gallensäuren großteilig zurück gewonnen und gelangen über die Pfortader zurück in die Leber. Etwa 20 % der Gallensäuren gelangen in den mittleren Darmabschnitt (Kolon), wo sie zunächst von Bakterien verstoffwechselt und anschließend wieder zurück gewonnen werden. Verdauung im DickdarmABBAU DER RESTLICHEN NAHRUNGSBESTANDTEILEDanach wird der verbliebene Nahrungsbrei in den circa zwei Meter langen Dickdarm übergeben, wo ihm Wasser entzogen wird und Bakterien unter Bildung von Gasen und verschiedenen Säuren wie Milchsäure, Buttersäure oder Essigsäure die Nahrungsbestandteile abbauen. Dieser Prozess benötigt im Durchschnitt zwölf bis vierundzwanzig Stunden. Alle unverdaulichen Stoffe, die weder durch Bakterien noch durch Verdauungsenzyme abgebaut werden konnten, gelangen in den Mastdarm und kommen nach weiterem Wasserentzug über den Anus als Stuhl zur Ausscheidung. Bildquelle Titebild: © JanVasê Quellen und weiterführende Links:
WICHTIGE HINWEISE ZU GESUNDHEITSTHEMEN Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen Beitrag teilenÄhnliche ArtikelWelche Organe sind für die Verdauung zuständig?Das Verdauungssystem besteht aus dem Magen-Darm-Trakt (Gastrointestinaltrakt) sowie den daran angeschlossenen Drüsen (Speicheldrüsen, Leber und Bauchspeicheldrüse). Gemeinsam bilden sie eine funktionelle Einheit, z.B. dient die Gallenblase als Speicher für das von der Leber produzierte Verdauungssekret.
Was ist an der Verdauung beteiligt?Beim Menschen sind Mund, Rachen, Speiseröhre, Magen, Dünndarm und Dickdarm direkt an der Verdauung beteiligt. Gallenblase und Drüsen, wie die Speicheldrüsen, die Leber und die Bauchspeicheldrüse gehören hingegen zu den Nebenorganen. Die Verdauungsorgane bilden zusammen das Verdauungssystem.
Welches Organ gibt Verdauungssäfte ab?Für die Verdauung sind zudem weitere Organe, wie die Leber, die Bauchspeicheldrüse und die Gallenblase, wichtig. Sie geben Verdauungssäfte und Enzyme in den Darm ab, die für die Aufspaltung der Nahrung benötigt werden .
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