Welche Eigenschaften dürfen beim fahren nachteilig beeinflusst werden?

Welche Eigenschaften dürfen beim fahren nachteilig beeinflusst werden?
Welche Eigenschaften dürfen beim fahren nachteilig beeinflusst werden?

Sicher oder unsicher?

Welche Eigenschaften dürfen beim fahren nachteilig beeinflusst werden?

Fahrradanhänger


[Fahrradanhänger - sicher oder unsicher?]
Welche Eigenschaften dürfen beim fahren nachteilig beeinflusst werden?
[Fahrradanhänger - alles was Recht ist]
Welche Eigenschaften dürfen beim fahren nachteilig beeinflusst werden?
[Mit dem Fahrradanhänger im Ausland]
[Kindertransport im Fahrrad-Anhänger] [Erfahrungen mit dem Ritschie2] [Der Hund im Fahrrad-Anhänger]
[Hersteller von Fahrradanhängern] [Weitere Infos]  

Zunächst einige Fakten, die weiter unten noch ausgeführt werden:

  • Der Transport von Kindern im Fahrradanhänger ist sicherer als auf Fahrradkindersitzen.
  • Fahrradhelme im Kinderanhänger sind meines Erachtens nicht notwendig. Der Hänger bietet ausreichend Schutz. In vielen Fällen sind Helme auch ungeeignet, weil die Höhe des Hängers nicht ausreicht und der Helm gegen die Rücklehne stößt. Der Kopf bzw. Nacken wird nach vorn gebogen, das Kind sitzt weder bequem noch entspannt.
  • Für den Transport von Fahrradanhängern in öffentlichen Verkehrsmitteln konsultieren Sie bitte die entsprechende Verkehrsgesellschaft. Als Kinderwagen genutzte und entsprechend umgebaute Hänger dürfte in der Regel auch als Kinderwagen bewertet werden.
  • In Deutschland gibt die Prüfsiegel TÜV, GS und das Europäische CE-Zeichen. Eine Amerikanische Prüfnorm ist die ASTM F1975-02
  • Security: It's widely accepted that the transport of children within trailers is much saver than the transport within bike seats.
  • Some people ask for extra protection with bike helmets. Others don't recommend this; Typical trailers are not suited for helmets (inner height, backrest contact of head with helmet)
  • transport of trailers within public transports (trains, busses, underground, ...).
    It's possible within some German trains, but not all. It's uncommon for city transport (U-Bahn, S-Bahn, Strassenbahn)
  • certificates: Products in Germany should carry tha national TÜV, GS or the european CE sign. An American test is ASTM F1975-02.

Englisch von Martin Trautmann

Immer wieder hört man, dass der Transport von Kindern im Fahrradanhänger unsicher sei. Ich frage mich, worauf diese Behauptung beruht. Fest steht, dass der Transport im Kindersitz wesentlich unsicherer als im Anhänger ist. Das Fahrrad wird sehr unstabil – sowohl im Stand als auch während der Fahrt. Sie können das Rad nicht abstellen und sich dabei außer Reichweite begeben. Stellen Sie sich vor, das Kind bewegt sich, das Rad kippt um. Die Fallhöhe ist sehr hoch. Das Fahrverhalten ist stark und nachteilig beeinflusst, da der beladene Kindersitz den Schwerpunkt nach oben verschiebt.
Und ein Anhänger? Ein Anhänger ist auffällig, beeinflusst das Fahrverhalten und die Stabilität des Rades kaum. Sie können es unbesorgt abstellen. Wenn es zur Kollision mit einem Auto kommen sollte, wird der Hänger in den meisten Fällen vom Auto weggeschoben, nicht aber überrollt.
Das Allianz Zentrum für Technik hat bereits 1996 Crash-Versuche gemacht, die das bestätigen.

Der Rheinisch-Westfälische Technische Überwachungsverein (RWTÜV) hat sich mit der Sicherheit von Fahrradanhängern auseinandergesetzt und einige Mindestanforderungen aufgestellt. Freilich sind diese Mindestanforderungen in keiner Weise gesetzliche Vorschrift, vielmehr sind die Hersteller angehalten, diese Mindestanforderungen im Interesse ihrer Kunden zu erfüllen.

Aufgrund der fehlenden gesetzlichen Bestimmungen findet man auch Konstruktionen, die nicht immer verkehrssicher sind. Dieses hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) dazu veranlaßt, den RWTÜV mit einer Untersuchung von Fahrradanhängern zu beauftragen.
Sowohl die BASt, der RWTÜV als auch das Bundesministerium für Verkehr und einige Hersteller befürworten eine Bauartgenehmigungspflicht für Anhängerkupplungen. Diesem zentralen Bauteil hat man beim RWTÜV daher besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
An die Kupplung werden folgende Anforderungen gestellt:

  • Das unbeabsichtigte Lösen kann zu schweren Unfällen führen. Eine Abreißsicherung bietet zusätzlichen Schutz.
  • Fällt das Zugfahrrad um, darf der Anhänger nicht mit umgekippt werden. Vorraussetzung ist daher eine ausreichende Winkelbeweglichkeit. Dies ist natürlich bei einspurigen Anhängern nicht möglich. Einspurige Anhänger werden allerdings auch nicht als Kinderanhänger, sondern ausschließlich als Lastenanhänger angeboten.
  • Eine einfache Handhabung ohne Werkzeug ist nicht unbedingt nötig, aber doch wünschenswert.

Nicht nur die Ankupplung des Anhängers an das Zugfahrzeug ist wichtig für die Sicherheit des Gespanns, sondern auch die Fahreigenschaften der Fahrrad-Anhänger-Kombination. Mit Hilfe von Computersimulationen sowie von Fahrversuchen hat man die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Anhängertypen und dem Zugfahrrad untersucht. Da in dieser Untersuchung nur auf die Fahreigenschaften des Gespanns eingegangen werden sollte und alle anderen für die praxistauglichkeit entscheidenden Parameter wie z.B. Belastbarkeit unberücksichtigt blieben, reduzierte sich die Anhängervielfalt auf zwei Grundtypen: die an der Sattelstütze angekuppelten und die in der Nähe der Hinterradnabe angekuppelten Hänger.
Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Bei der Bremsung wird das Fahrrad von einem Anhänger am Hinterrad angehoben. Dadurch wird der Bremsweg verlängert. Bei einem an der Sattelstütze angekuppelten Hänger tritt dieser Effekt wesentlich stärker auf, als bei einem tiefer angekuppelten Hänger. Der Bremsweg ist daher bei tief angekuppelten Fahrradanhängern in der Regel kürzer als bei hoch angekuppelten (bei gleichem Zugfahrrad und gleicher Anhängelast). Auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Hinterrad beim Bremsen in Kurven ausbricht, ist bei niedriger Deichsel geringer.

Das Rutsch- und Kippverhalten von Anhängern ist ebenfalls ein wichtiger, sicherheitsrelevanter Aspekt. Es ist u.a. abhängig von der Schwerpunktlage. Ein Anhänger neigt zum Kippen, wenn der Schwerpunkt zur kurvenäußeren Seite verschoben ist oder die Bodenhaftung groß ist. Bei schlechter Bodenhaftung (z.B. durch nasse oder verschmutzte Straße) oder nach innen verschobenem Schwerpunkt beginnt der Hänger schnell zu rutschen. Aus diesem Grunde sollte ein Anhänger immer symmetrisch beladen werden. Besonders bei Kinderanhängern ist dieser Punkt problematisch, weil diese Anhänger meistens zwei Sitze haben. Wird nur ein Fahrgast transportiert, kommt man bei vielen Anhängern um eine unsymmetrische Beladung kaum herum. Der RWTÜV fordert daher eine Sitz- und Gurtgestaltung, die eine mittige Sitzposition ermöglicht.
Auch der Ort der Ankupplung an das Fahrrad hat einen Einfluß auf das Kippverhalten: ein an der Sattelstütze angekuppelter Hänger neigt eher zum Umkippen, als ein in der Nähe der Hinterradachse angekuppelter. Eine Spurbreite von 75 cm oder mehr sorgt ebenfalls für Kippstabilität.

Die Studie zeigt, dass bei Beachtung einiger Regeln ein Fahrrad-Anhänger-Gespann durchaus ein sicheres Verkehrsmittel ist. Meiner Meinung nach ist ein Kinderanhänger sicherer als ein mit Kindersitzen beladenes Fahrrad, da

  • ein Fahrrad mit Anhänger nicht so leicht übersehen wird.
  • Kindersitze die Fahreigenschaften des Fahrrades wesentlich stärker und nachteiliger verändern als Anhänger.
  • ein mit Kind beladenes Fahrrad kaum abgestellt werden kann, ohne dass das Risiko des Umkippens besteht.
  • ein Kind in einem sich überschlagenden Anhänger bei Vorhandensein eines Überrollbügels meist unbeschadet bleibt.
  • ein Kind im Kindersitz beim Umkippen des Rades verletzt werden kann, da der Schutz der Halswirbelsäule und oftmals auch des gesamten Rückens nicht ausreichend ist (ohne oder mit falsch benuztem Helm ist auch der Kopf stark gefährdet).

Vorraussetzung für eine hohe Sicherheit des Gespanns ist, dass

  • sich die Kupplung nicht lösen kann (vergl. Forderung des RWTÜV).
  • bei Kinderanhängern stabile Gurte und Gurtschlösser sowie ein Überrollbügel vorhanden sind.
  • die Ladung sicher und unverrückbar befestigt ist.
  • die Bremsen des Zugfahrzeugs ausreichend stark sind. (Es gibt Anhänger, die mit bis zu 90 kg belastet werden können. Zusammen mit dem Anhängergewicht, das um 10 kg liegt, kann die zusätzliche Last mehr als 100 kg betragen, die von den Fahrradbremsen mitgebremst werden muss!)
  • das Rücklicht von Anhänger + Ladung nicht verdeckt wird. Da dies bei Kinderanhängern immer der Fall ist, muss der Anhänger eine eigene Schlußleuchte haben, die auch batteriebetrieben sein darf.
  • die Spurbreite mindestens 75 cm beträgt.
  • der Fahrstil den Eigenschaften des Gespanns angepasst wird.

In der Vergangeneheit wurden verschiedene Anhänger mit Auflaufbremsen vorgestellt. Damit sollte es möglich sein, den durch den Anhänger verursachten zusätzlichen Bremsweg zu verkürzen. Die Bremsen des Zugfahrrades werden entlastet und das Fahrverhalten des Gespanns beim Bremsvorgang verbessert. Allerdings zeigte ein Test der Stiftung Warentest im Heft 05/03, dass die Funktion zu wünschen übrig ließ. Die gebremsten Anhänger waren eher schlechter als besser gegenüber den ungebremsten. Mittlerweile gibt es keine Anhänger mit Auflaufbremsen mehr am Markt.

Abschließend bleibt zu sagen, dass jeder Anhängerbesitzer oder jeder, der es werden möchte, zur Zeit noch selbst dafür verantwortlich ist, dass er keine Gefahr für sich und andere wird. Solange es keine konkreten Vorschriften für die Hersteller gibt, müssen Sie sich auf Ihren gesunden Menschenverstand und die Beratung des Fachhandels verlassen. Bei Beachtung einiger grundsätzlicher Dinge können Sie sicher sein, sicher zu fahren.

Übrigens: Wenn Sie mit Ihrem Fahrrad-Anhänger in den Urlaub fahren wollen und dabei nicht in Deutschland bleiben, sollten Sie berücksichtigen, dass im Ausland andere Bestimmungen als in Deutschland gelten.


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© Mai 2000Peter de Leuw
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