Welche Bereiche wurden im Osten verstaatlicht?

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Verstaatlichung und Privatisierung in Österreich 1946-1986

Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen: ZögU / Journal for Public and Nonprofit Services

34. Jahrg., H. 2, Innocationsprozesse und institutioneller Wandel in öffentlichen Unternehmen seit den 1970er-Jahren: Beispiele aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (2011)

, pp. 126-147 (22 pages)

Published By: Nomos Verlagsgesellschaft mbH

https://www.jstor.org/stable/41318646

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Journal Information

Die Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen (Journal for Public and Nonprofit Services) ist eine wissenschaftliche Fachzeitschrift. Sie versteht sich als Informations-, Diskussions- und Dokumentationsschrift und ist zugleich Organ des Bundesverbandes Öffentliche Dienstleistungen - Deutsche Sektion des CEEP.

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Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen: ZögU / Journal for Public and Nonprofit Services © 2011 Nomos Verlagsgesellschaft mbH
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  1. stiftung
  2. aktuelles

Am 8. Februar 1972 beschloss das Politbüro der SED die Verstaatlichung aller in der DDR noch existierenden Privatunternehmen. In den kommenden Monaten wurden rund 11.000 Industrie- und Baubetriebe liquidiert. Am 13. Juli 1972 vermeldete Erich Honecker Kremlchef Leonid Breschnew den Abschluss der Kampagne. Fortan gab es in der DDR private Betriebe nur noch vereinzelt im Handwerk und Kleingewerbe, ihr Anteil an der Gesamtwirtschaft war jedoch verschwindend gering.

Die betroffenen Unternehmer wurden im Zuge der Kampagne unter erheblichen Druck gesetzt. Waren Kreditvergaben auch zuvor schon an staatliche Beteiligungen an den Betrieben geknüpft, wurde nun massiv nach Verstößen gegen Preis- und Steuerregularien gesucht, um sie strafrechtlich zu belangen. Wer seinen Betrieb „freiwillig“ aufgab, erhielt die geringste dafür vorgesehene Entschädigung. Diese Gelder wurden auf Treuhandkonten überwiesen und jährlich in kleinen Beträgen ausgezahlt. Wer in den Augen der SED-Führung ausreichend „politisch zuverlässig“ war, „durfte“ in der Folge im ehemals eigenen, jetzt „volkseigenen“ Betrieb weiterarbeiten.

Die Zwangsmaßnahmen bildeten die letzte Welle von Verstaatlichungen in der DDR mit dem Ziel einer umfassenden sozialistischen Planwirtschaft. Bereits in den 1940er-Jahren hatte die sowjetische Militäradministration die Banken und Sparkassen sowie Großgrundbesitz und Betriebe der Großindustrie beschlagnahmt. In den 1950er Jahren folgten nun durch die SED-Regierung Enteignungen in der bäuerlichen Landwirtschaft, im Gewerbe, aber auch bei Dienstleistungsunternehmen, Gaststättenbetrieben und von Wohneigentum.

Die Verstaatlichung 1972 stand in direktem Zusammenhang mit einem Macht- und Richtungswechsel in der DDR. Walter Ulbricht hatte den in den 1960er Jahren noch existierenden Privatunternehmen mit seinem Reformexperiment des „Neuen Ökonomischen Systems“ noch gewisse Freiräume gelassen. Ulbrichts Sturz durch Honecker am 3. Mai 1971 wurde im inneren Machtzirkel des Politbüros mit dessen wirtschaftspolitischen Fehlentscheidungen begründet. Honecker ging es fortan um einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel und die Rückkehr zur Planwirtschaft der 1950er-Jahre.

Die Idee einer sozialistischen Planwirtschaft ohne private unternehmerische Initiative sollte – zunehmend geprägt durch Mangel und gestützt auf Auslandskredite – nach der letzten Enteignungskampagne noch 17 Jahre Bestand haben. Die kommunistischen Machthaber mussten schließlich 1989 den Offenbarungseid leisten.

Was wurde in der DDR verstaatlicht?

In der DDR galt das Prinzip des Sozialismus: Privateigentum und Wirtschaft wurden verstaatlicht.

Was wird verstaatlicht?

Bei einer Verstaatlichung übernimmt der Staat die Verantwortung und den Besitz von Firmen, Unternehmen oder Banken, die eigentlich Privateigentum sind. Auch Immobilien oder Rechte können auf den Staat übergehen, ebenso ganze Wirtschaftszweige wie Bergbauindustrien. Dabei kauft der Staat Anteile eines Unternehmens.

Welche Bundesländer waren in der DDR?

22. Juli 1990: Die freigewählte Volkskammer der DDR beschließt, die neuen fünf Länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen zu bilden. Ostberlin wird Teil des Landes Berlin. Außerdem beschließen die Abgeordneten für den 14. Oktober Landtagswahlen.

Was gab es nicht in der DDR?

Die DDR war ein sozialistischer Staat, in dem die Menschen nicht frei leben konnten. Es gab keine freien Wahlen, die Macht lag alleine bei einer Partei. 1989 gab es in der DDR eine friedliche Revolution, die DDR brach zusammen.