Was verdient ein Arzt an einem Rezept

Tja, eine gute Frage. Wieviel verdient die Apotheke an einem Rezept? Viel weniger als unsere Kunden denken! Verschreibungspflichtige Arzneimittel haben einen einheitlichen Preis, kosten also in jeder deutschen Apotheke gleich viel – zum Schutz der Patienten. Die Preise legt die Arzneimittelpreisverordnung fest.

Was die Apotheke beim Verkauf eines Medikaments verdient, ist ebenfalls gesetzlich festgeschrieben. Die Berechnung orientiert sich am Einkaufspreis, den wir Apotheker für das Medikament beim Großhandel bezahlen. Nehmen wir mal an, Frau Müllers Medikament Schnellgesund hat einen Einkaufspreis von 73,32 Euro und Abgabepreis von 100 Euro, inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer. Die allein sind schon 15,97 Euro.

Vergütung bei Kassenrezepten

Wenn Frau Müller mit einem Kassenrezept zu uns kommt, kann unser Verdienst ganz einfach nach folgender Formel errechnet werden:

3 % des Apothekeneinkaufspreises
+ 8,35 Euro Apothekenhonorar (immer 8,35 € je Medikament, unabhängig vom Preis)
– 1,49 € Apothekenabschlag für die Krankenkasse zzgl. Mehrwertsteuer (1,77 € brutto je Medikament)

Das heißt für unser Beispiel, dass wir bei der Einlösung des Schnellgesund-Kassenrezeptes 9,06 Euro verdienen:
2,20 € (3 % von 73,32 € Einkaufspreis) + 8,35 € – 1,49 €

Frau Müller selbst muss hier eine Zuzahlung von 10 Euro leisten. Die erhält die Krankenkasse.

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) hat uns freundlicherweise ein sehr schönes Schaubild dazu zur Verfügung gestellt:

Was verdient ein Arzt an einem Rezept

Vergütung bei Privatrezepten

Mit einem Privatrezept für das Medikament Schnellgesund, hätten wir auch nicht viel mehr verdient. Die Vergütung wird nach derselben Formel berechnet, nur der Apothekenabschlag von 1,77 Euro zugunsten der Krankenkasse entfällt. Denn Frau Müller rechnet ihr Privatrezept direkt mit der Krankenkasse ab, nicht mit uns.

3 % des Apothekeneinkaufspreises
+ 8,35 € Apothekenhonorar

Also: 2,20 € (3 % von 73,32 Euro Einkaufspreis) + 8,35 € = 10,55 €

Wir würden also 10,55 Euro an diesem Privatrezept verdienen. Frau Müller müsste in diesem Fall die kompletten Kosten von 100 Euro des Apothekenabgabepreises erst einmal selbst bezahlen und anschließend persönlich mit der Krankenkasse abrechnen. Dabei muss sie dann noch eine vielleicht individuell vereinbarte Selbstbeteiligung berücksichtigen.

Auch hierzu gibt es vom LAV ein Schaubild:

Was verdient ein Arzt an einem Rezept

Vergütung – Kosten = Gewinn

Wir verdienen also gar nicht so viel an einem Medikament, oder? Schließlich werden von den errechneten Beträgen dann noch Miete, Gehälter, Lagerkosten, Werbung, kostenlose Serviceleistungen und vieles mehr bezahlt. Der Anteil der rezeptpflichtigen Medikamente in einer durchschnittlichen Apotheke beträgt rund 83 Prozent.

Regelmäßig wird die Rechenformel für den Betrag, den die Apotheke an einem Rezept verdient, zwar angepasst – zuletzt wurde das Apothekehonorar im Januar 2013 auf 8,35 Euro erhöht. Der Mehraufwand, der zum Beispiel allein durch die Einführung der Rabattverträge zwischen Krankenkassen und Pharmaherstellern entstand, etwa bei der Bearbeitung von Arztrezepten, wird dabei nach wie vor kaum berücksichtigt. Auch die Kosten für die Lagerhaltung steigen stetig: Jede Krankenkasse schließt eigene Verträge mit Herstellern ab. Wir müssen dann den Wirkstoff, den es im Schnitt in 5 Stärken und je 3 Packungsgrößen gibt – und noch von verschiedenen Herstellern –, möglichst sofort griffbereit haben. Hinzu kommen ausführliche Beratungsgespräche mit vielen Kunden, die nur sehr ungern ihre gewohnten Medikamente vom gewohnten Hersteller wechseln wollen, obwohl es der Rabattvertrag ihrer Krankenkasse nötig macht.

Ärzte spielen eine sehr wichtige Rolle in unserem Gesundheitssystem. Sie erkennen und heilen Krankheiten, lindern Beschwerden und verlängern Leben. Ohne Zweifel übernehmen Ärzte eine überaus verantwortungsvolle Aufgabe für unsere Gesellschaft. Doch wie viel verdienen Ärzte?

Im Folgenden erfahren Sie alle Informationen zum Arzt-Gehalt.

Arzt Gehalt: 3 wichtige Fakten

  • Monatliches Einstiegsgehalt von Ärzten: ca. 4.600 Euro Bruttogehalt
  • Jährliches Durchschnittsgehalt von Ärzten: Ca. 84.000 Euro Bruttogehalt
  • Qualifikation für den Beruf: Medizinstudium & ärztliche Approbation

Arzt Gehalt: Karriere lohnt sich!

Die Karriere als Arzt lohnt sich! Der StepStone Gehaltsreport aus dem Jahr 2020 zeigt, dass angestellte Ärztinnen und Ärzte die Bestverdiener im Vergleich zu anderen Berufsgruppen sind. Laut der Statistik liegt das durchschnittliche Arzt-Gehalt bei 92.316 Euro pro Jahr. Pro Monat verdienen Ärzte also 7.693 Euro.

Natürlich verdient nicht jeder Arzt gleichviel. Einen großen Einfluss auf die Vergütung nimmt die Karriereposition. Hierbei wird unterschieden zwischen Assistenzärzten, Fachärzten, Oberärzten und Chefärzten. Ein Assistenzarzt verdient natürlich weniger als ein Chefarzt.

Was verdient ein Arzt an einem Rezept
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Zuletzt aktualisiert: 09. August 2022

Assistenzarzt Gehalt

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Zuletzt aktualisiert: 09. August 2022

Facharzt Gehalt

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Zuletzt aktualisiert: 09. August 2022

Oberarzt Gehalt

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Zuletzt aktualisiert: 09. August 2022

Leitender Oberarzt Gehalt

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Zuletzt aktualisiert: 09. August 2022

Chefarzt Gehalt

5 Einflussfaktoren auf das Arzt Gehalt

Im Unterschied zu anderen Berufsgruppen sind regionale Gehaltsunterschiede beim Arzt-Gehalt eher weniger zu verzeichnen. Da sich der Verdienst an den jeweiligen Tarifvertrag des Arbeitgebers orientiert, spielt die Region eine eher untergeordnete Rolle. Die Größe des Arbeitsgebers hat in diesem Zusammenhang ebenfalls keinen Einfluss.

Folgende Kriterien beeinflussen das Einkommen als Arzt:

  1. Angestellt oder selbstständig (z.B. eigene Praxis oder Honorararzt)
  2. Tarivertrag oder außertarifliche Bezahlung
  3. Festgehalt oder an die Auslastung der Praxis gebunden
  4. Berufserfahrung
  5. Position

Arzt Gehalt im Krankenhaus

Das Arzt Gehalt in Krankenhäusern orientiert sich an den jeweiligen Tarifverträgen sowie der Berufserfahrung bzw. der Position. Je weiter Ärzte in ihrer Karriere vorankommen, desto mehr verdienen sie. In Deutschland wird zwischen folgenden Arten von Tarifverträgen in Deutschland unterschieden:

  • für Universitätskliniken (z.B. Charité Berlin, Universitätsklinikum Frankfurt)
  • für kommunale Krankenhäuser (z.B. Kliniken der Stadt Köln, Klinikum Dortmund)
  • für private Krankenhäuser (z.B. Kliniken der Betreiber Helios, AMEOS oder Asklepios)

In diesen Tarifverträgen richtet sich der monatliche Verdienst des Arztes nach der jeweiligen Position und der Dauer der Berufsausübung.

  • Assistenzarzt Gehalt: Ca. 4.700€ – 6.300€
  • Facharzt Gehalt: Ca. 6.200€ – 8.100€
  • (Leitender) Oberarzt Gehalt: Ca. 7.700€ – 10.600€
  • Chefarzt Gehalt: Ca. > 11.000€ (Außertarifliche Bezahlung)

Das Arzt Gehalt mit einer eigenen Praxis

Pauschale Aussagen zum durchschnittlichen Arzt-Gehalt von niedergelassenen Ärzten können leider nicht getätigt werden. Dies liegt daran, dass verschiedene Störvariablen die Ermittlung des Einkommens beeinträchtigen. So können die Praxen sehr unterschiedliche Einkommen und Ausgaben haben. Zum Beispiel werden diese durch die Größe der Praxis und des Einzugsgebietes, der maximalen Arbeitszeit oder der Behandlungsart (konservativ vs. operativ) etc. beeinflusst. Weiterhin unterscheidet sich das Einkommen niedergelassener Ärzte hinsichtlich der einzelnen Fachrichtungen. Gemäß dem statistischem Bundesamt liegt der jährliche Reinertrag (nach Abzug von Personalkosten und sonstigen Ausgaben) einer Praxis bei durchschnittlich 190.000€ brutto. Die nachfolgende Tabelle liefert einen Vergleich des Verdienstes von niedergelassenen Ärzten:

PlatzFachbereichEinnahmen pro PraxisReinertrag1Radiologe2.343.000 €850.000 €2Augenarzt728.000 €370.000 €3Hautarzt543.000 €284.000 €4Orthopäde669.000 €311.000 €5Urologe564.000 €302.000 €6Chirurg611.000 €281.000 €7Internist583.000 €282.000 €8HNO-Arzt466.000 €223.000 €9Frauenarzt415.000 €217.000 €10Allgemeinmediziner405.000 €227.000 €11Kinderarzt427.000 €228.000 €12Neurologe / Psychiater324.000 €180.000 €Quelle: Destatis (Statistisches Bundesamt) – Kostenstruktur bei Arztpraxen.

Arzt Gehalt: Der anteilige Gewinn von niedergelassenen Ärzten

Die Tabelle zeigt, dass die hohen Bruttoeinnahmen der niedergelassenen Arztpraxen irreführend sein können. Denn die tatsächlichen Einnahmen (Reinertrag) können abzüglich aller Aufwendungen unterschiedlich ausfallen. 

Die Auswertung vom statistischen Bundesamt verdeutlicht dies anhand der Gegenüberstellung einer Praxis für Allgemeinmedizin und einer Praxis für Radiologie:

Praxis für Allgemeinmedizin

Die durchschnittlichen Einnahmen einer allgemeinmedizinischen Praxis belaufen sich auf 405.000 Euro, bei Ausgaben in Höhe von 178.000 Euro. Die Verrechnung führt zu einem Reinertrag von 227.000 Euro pro Praxis (167.000 Euro pro Praxisinhaber) – also bleiben über 50 % der Einnahmen.

Praxis für Radiologie

In der Radiologie liegen die durchschnittliche Einnahmen bei 2.343.000 Euro. Jedoch verbuchen radiologische Praxen ebenfalls auch enorme Ausgaben in Höhe von 1.493.000 Euro. Obwohl dies lediglich etwa 36 % Reingewinn an den Einnahmen sind, bleiben stattliche 850.000 Euro Reingewinn pro Praxis (373.000 pro Praxisinhaber).

Arzt Gehalt: Welcher Arzt verdient am meisten?

Das Gehalt für Ärzte wird in Krankenhäuser durch die jeweiligen Tarifverträge geregelt. Jedoch werden Chefärzte außertariflich bezahlt. Dabei liegt das durchschnittliche Monatsbruttogehalt ungefähr bei 24.000 Euro. Aufgrund der außertariflichen Bezahlung kann der Verdienst vom Chefarzt stark variieren. Entscheidend hierfür ist das Verhandlungsgeschick des Arztes. 

Im Gegensatz zum Klinikgehalt, wo der Verdienst von Ärzten relativ nah beieinander liegt, sind die Unterschiede beim Einkommen als niedergelassener Arzt größer. Bei einem Arzt mit einer Niederlassung in einer eigenen Praxis ist vor allem die Fachrichtung ausschlaggebend für den Verdienst. Im Vergleich zeigt sich, dass Radiologen mit 31.000 Euro Monatsgehalt bruttoam meisten verdienen.

Arzt Gehalt: Voraussetzungen für den Job

Damit man als Arzt Geld verdienen kann, wird ein Studium der Medizin sowie die damit einhergehende Approbation als Arzt vorausgesetzt. Die Regelstudienzeit für das Medizinstudium beträgt 12 Semester – also 6 Jahre. Die meisten Studenten benötigen jedoch etwas länger bis sie als Arzt ihr Einstiegsgehalt erhalten. Laut Statista sind es genau genommen 13,8 Semester.

Insgesamt setzt sich das Medizinstudium aus drei Bausteinen zusammen:

  • Vorklinik
  • Klinik
  • Praktisches Jahr

Der vorklinische Teil dauert vier Semester. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem gesunden Menschen und seiner Anatomie. In den nachfolgenden drei Jahren (klinischer Teil) werden Therapieformen und Krankheiten verschiedener klinischer Fächer gelehrt. Schwerpunkte sind unter anderem:

  • Allgemeinmedizin
  • Chirurgie
  • Dermatologie
  • Frauenheilkunde
  • Kinderheilkunde
  • Innere Medizin
  • Pathologie

Abschließend findet das Praktische Jahr (PJ) statt. Während des Praktischen Jahres sind die Medizinstudenten direkt in einer Klinik oder einem Krankenhaus tätig und führen praktische Tätigkeiten in den Gebieten der Inneren Medizin, der Chirurgie und in einem Wahlfach aus. Neben den ersten praktischen Erfahrungen erhalten die Mediziner auch eine Vergütung. Diese ist jedoch nicht mit dem monatlichen Lohn von Ärzten vergleichbar. Gemäß dem BAföG-Höchstsatz beträgt die maximale PJ-Vergütung monatlich 597 Euro.

Kann der Arzt sehen ob ich das Rezept eingelöst habe?

Ob der Patient ein Rezept tatsächlich in der Apotheke einlöst, erfährt der Arzt in der Regel nicht.

Wie viele Medikamente darf ein Arzt verschreiben?

Generell können auf einem Rezept bis zu drei verschiedene Fertigarzneimittel verordnet werden. Theoretisch wäre es also möglich, dass der Arzt/die Ärztin dreimal dasselbe Medikament in der größten Normgröße verordnet.

Welcher Arzt verdient am meisten Österreich?

Fachärzte verdienen im Allgemeinen besser als Allgemeinmediziner. Bei den Einstiegsgehältern liegt der Unterschied in einer Range von 5.000 bis 10.000 Euro im Jahr. Allgemeinmediziner im Krankenhaus verdienen zum Einstieg etwa 50.000 Euro bis 80.000 Euro, Fachärzte 55.000 Euro bis 90.000 Euro im Jahr.

Wie viel kostet ein Arztbesuch in Deutschland?

Ein einfacher Arztbesuch beim Hausarzt mit kurzem Arztgespräch und körperlicher Untersuchung kostet während der Sprechstunde rund 25 Euro. Weitere Kosten fallen an für: Überweisungen. Medikamenten-Verordnungen (Rezept)