Was steht auf der Krankschreibung drauf?

Ja, denn eine Krank­schreibung ist kein Arbeits­verbot. Der Arzt nennt auf der Bescheinigung lediglich die voraus­sicht­liche Dauer der Arbeits­unfähigkeit. Wenn Sie sich früher wieder fit fühlen, dürfen Sie arbeiten gehen. Dann sollten Sie Ihrem Chef aber lieber die ärzt­liche Diagnose mitteilen, damit er Risiken abschätzen kann. Er hat Ihnen und auch Ihren Kollegen gegen­über eine Sorgfalts­pflicht: Wer krank zur Arbeit geht, riskiert, Kollegen anzu­stecken und sich selbst nicht genügend auszukurieren.

Ist für Ihren Arbeit­geber klar erkenn­bar, dass Sie nicht in der Lage sind, Ihre Leistung zu erbringen, sollte er Sie nach Hause schi­cken. Sonst haftet er bei einem Schaden unter Umständen mit.

Der Schutz der gesetzlichen Unfall­versicherung ist dagegen grund­sätzlich nicht gefährdet, wenn Sie krank­geschrieben arbeiten.

Eine „Gesund­schreibung“ gibt es nicht. Es schadet jedoch nicht, wenn Sie einen Arzt beur­teilen lassen, ob Sie wirk­lich wieder arbeits­fähig sind. Wenn Sie gegen den Rat des Arztes wieder arbeiten gehen und dann einen Rück­fall erleiden und länger als nötig ausfallen, kann das sogar ein Verstoß gegen arbeits­vertragliche Pflichten darstellen.

Zahlen, Codes, verschiedene Begriffe – vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, was eigentlich auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, steht? Und welchen der gelben Zettel müssen Sie als Patient wo abgeben?

Grundsätzlich darf eine Arbeitsunfähigkeit, umgangssprachlich Krankschreibung genannt, nur aufgrund einer ärztlichen Untersuchung bescheinigt werden. Zudem bekommt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nur ein Versicherter, der Anspruch auf Entgeltfortzahlung hat.

Bescheinigung für den Arbeitgeber

Die Bescheinigung setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Der erste Teil ist für die Krankenkasse, der zweite für den Arbeitgeber bestimmt. Laut Gesetzgeber muss die Krankschreibung spätestens nach drei Tagen beim Arbeitgeber vorliegen. Allerdings kann dieser andere Fristen verlangen. Meistens ist dieser Punkt im Arbeitsvertrag geregelt. Mittlerweile ist vielfach üblich, dass die Bescheinigung am ersten Krankheitstag vom Arbeitgeber verlangt wird. Übrigens: Auf dem Teil der Bescheinigung, die der Arbeitgeber erhält, ist die Diagnose nicht sichtbar.

Bescheinigung für die Krankenkasse

Den Teil der Bescheinigung, der für die Krankenkasse bestimmt ist, senden Sie bitte innerhalb einer Woche an Ihre Krankenkasse. Mit der Meine SBK-App geht das ganz einfach digital - so sparen Sie das Porto.

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Worüber die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung informiert

Name, Vorname, Adresse, Geburtsdatum

Diese Angaben entsprechen den Daten, die auf der Gesundheitskarte gespeichert sind.

Status

  1. Mitglieder
  2. Familienversicherte
  3. Rentner und familienversicherte Angehörige

Erstbescheinigung/Folgebescheinigung

Stellt ein Arzt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) erstmals wegen einer Erkrankung aus, kreuzt er das Feld „Erstbescheinigung“ an. Ein Kreuz wird bei „Folgebescheinigung“ gesetzt, wenn eine AU wegen derselben Krankheit erneut ausgestellt wird. Tritt eine neue Erkrankung auf und war der Arbeitnehmer zwischenzeitlich wieder gesund, wenn auch nur kurzfristig, kreuzt der Arzt „Erstbescheinigung“ an.

Arbeitsunfall/Arbeitsunfallfolgen/Berufskrankheit

Im Falle eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit darf der Hausarzt keine AU ausstellen, dies müssen dann Ärzte der Berufsgenossenschaft tun.

Beginn der Arbeitsunfähigkeit

In der Zeile „arbeitsunfähig seit ...“ trägt der Arzt ein, von welchem Tag an Arbeitsunfähigkeit besteht.

Voraussichtlicher Zeitraum der Arbeitsunfähigkeit

In das Kästchen „Voraussichtlich arbeitsunfähig bis einschließlich ...“ setzt der Arzt das Datum ein, bis zu dem der Versicherte aufgrund des erhobenen ärztlichen Befundes arbeitsunfähig sein wird. Dabei zählen Samstage, Sonntage, Feiertage, Urlaubstage oder arbeitsfreie Tagen aufgrund einer flexiblen Arbeitszeitregelung (sogenannte Brückentage) ebenfalls zur Arbeitsunfähigkeit.

Feststellungsdatum

Die Feststellung der Arbeitsunfähigkeit darf weder vor- noch rückdatiert werden. Der Arzt muss genau den Tag eintragen, an dem er die Arbeitsunfähigkeit festgestellt hat. 

Diagnose

In diesem Feld trägt der Arzt die Diagnose in Form der international gebräuchlichen ICD-Codes ein.

Versorgungsleiden (BVG)

Dies kreuzt der Arzt an, wenn es sich bei der Diagnose um ein nach dem Bundesversorgungsgesetz (BVG) anerkanntes Leiden handelt, zum Beispiel Kriegs-, Wehroder Zivildienstbeschädigung oder gesund heitliche Schäden als Opfer von Gewalttaten. 

MDK

Falls der Arzt zum Beispiel eine medizinische Prüfung durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen für erforderlich hält, wird dies an dieser Stelle vermerkt.

Persönliche Kundenberatung

Von Mensch zu Mensch für Ihre Gesundheit.

Eine Krankenkasse soll persönlich und menschlich sein. Sie soll für Sie da sein und Leistungen bieten, die zu Ihnen passen. Und Sie möchten sichergehen, in den besten Händen zu sein, wenn es drauf ankommt. Erfahren Sie hier, was „persönlich“ bei der SBK heißt und warum das etwas ganz Besonderes ist.

Kann man auf dem Krankenschein sehen was man hat?

Wichtig: Wenn Sie bei Ihrem Chef die Bescheinigung Ihrer Arbeitsunfähigkeit einreichen, müssen Sie nicht befürchten, dass dieser damit auch erfährt, weshalb Sie krankgeschrieben wurden. Diese Information fehlt hier nämlich – und zwar aus gutem Grund.

Was bedeuten die Codes auf der Krankschreibung?

Was bedeutet der ICD-10-Code auf Ihrer Krankmeldung? Die Abkürzung „ICD” steht für „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems”. Mithilfe des ICD -Codes können weltweit Krankheiten und Gesundheitsprobleme eindeutig zugeordnet werden.