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1. Was ist Arthrose?Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung. Bei dem Leiden verschleißt der Knorpel an den Gelenken. Er ist eine Schutzschicht, die sich zwischen den beiden Knochenenden befindet, und verhindert im Normalfall, dass die Knochen aufeinander reiben. Außerdem dient der Knorpel als eine Art Stoßdämpfer, der die Belastung gleichmäßig auf das Gelenk verteilt. Durch Abnutzung, falsche Belastung und aus anderen Gründen kann der Knorpel Schaden nehmen oder sogar verschwinden. Da der Verschleiß kennzeichnend für eine Arthrose ist, gilt sie als eine degenerative Gelenkerkrankung. Praktisch alle Gelenke können betroffen sein. Häufig tritt eine Arthrose an Knie, Hüfte, Schultergelenken, Händen und Fingern sowie an den Füßen auf. Der Gelenkschaden bereitet Betroffenen oft große Schmerzen und macht das Gelenk steifer, damit auch weniger beweglich. Patienten neigen dazu, das Gelenk zu schonen. Dadurch entsteht jedoch ein Teufelskreis: Der Knorpel wird schlechter durchblutet und verliert weiter an seiner Schutzfunktion. Außerdem kann die Schonhaltung andere Gelenke ungünstig belasten. Video: Was passiert bei einer Arthrose?Heilbar ist Arthrose nicht. Mit Physiotherapie und anderen Maßnahmen lässt sich der Verlauf aber häufig aufhalten, lassen sich die Beschwerden eine Zeit lang lindern. Schmerzmittel helfen ebenfalls gegen die Symptome. Bei fortgeschrittener Arthrose kann mittels Operation das beeinträchtigte Gelenk durch ein Kunstgelenk (Prothese) ersetzt werden. Der Knorpelverschleiß kann unterschiedliche Ursachen haben. Im Laufe der Erkrankung kann sich das betroffene Gelenk wiederholt entzünden (im Englischen heißt die Erkrankung wegen der Begleitentzündung Osteoarthritis), was zu erheblichen Schmerzen, manchmal auch Schwellungen führt.
Ein gesunder Knorpel (links) verteilt den Druck; ein infolge Arthrose beschädigter (rechts) kann das nicht mehr © W&B/Setzer 2. Welche Formen von Arthrose gibt es?Rund 100 voll ausgeformte Gelenke gibt es im menschlichen Körper. Im Prinzip kann eine Arthrose an jedem von ihnen auftreten. Besonders anfällig für Knorpelschaden sind jedoch die Gelenke, die ständig stark beansprucht werden und große Lasten zu schultern haben – also die Gelenke an den unteren Gliedmaßen, an der Lendenwirbelsäule sowie an den Händen. Kommt es nur an einem Gelenk zum Verschleiß, bezeichnen Fachleute das als Monarthrose. Sind dagegen mehrere Gelenke betroffen, ist von einer Polyarthrose die Rede. Wichtige Arthroseformen:
Mehr Informationen zu den einzelnen Arthrose-FormenMehr Informationen zu den einzelnen Arthrose-Formen
Arthrose der Hand- und Fingergelenke Wenn die Finger- oder Handgelenke schmerzen, oder wenn sich an den Fingergelenken kleine Knoten bilden, kann eine Arthrose die Ursache sein. Mehr über Symptome und Therapie
Hüftarthrose (Coxarthrose) Der Verschleiß des Hüftgelenks ist eine relativ häufige Form von Arthrose, die den Alltag deutlich beeinträchtigen kann
Arthrose des Kniegelenks (Gonarthrose) Als Gonarthose oder Kniegelenksarthrose bezeichnen Mediziner den Gelenkverschleiß des Knies. Was gegen die Beschwerden hilft und welche operativen Möglichkeiten es gibt
3. Welche Ursachen hat Arthrose?Das Alter ist ein wichtiger Faktor bei der Entstehung einer Arthrose. Häufig entwickelt sie sich bei Menschen über 50. Je mehr Jahre ein Gelenk "auf dem Buckel" hat, desto eher finden sich an ihm Verschleißerscheinungen. Allerdings ist das Alter nicht der einzige Risikofaktor für eine Arthrose. Außerdem müssen die Gelenke nicht zwangsläufig im höheren Alter Schaden nehmen. Wer konsequent wichtige beeinflussbare Risikofaktoren vermeidet, hat gute Chancen, sich lange schmerzfrei bewegen zu können. Mediziner sprechen von einer "primären Arthrose", wenn der Verschleiß ohne ersichtlichen Grund an einem gesunden Gelenk auftritt. Die Ursachen sind in diesem Fall noch nicht klar. Vermutlich spielt die genetische Veranlagung hier eine Rolle. Betroffen sind meist Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Bei der "sekundären Arthrose" liegen dagegen einer oder mehrere eindeutig benennbare Risikofaktoren vor, die den Gelenkschaden fördern. Diese sind vor allem:
4. Stadien einer ArthroseEine Arthrose entsteht nicht über Nacht, sondern hat sich in der Regel über einen längeren Zeitraum hinweg schleichend entwickelt, bevor Betroffene die ersten Beschwerden bemerken. Dabei durchläuft die Krankheit meist folgende typische Entwicklungsstadien:
© W&B/Martina Ibelherr Stadium 1Im Frühstadium zeigt der Knorpel bereits leichte Veränderungen, beginnt sich auszudünnen. Betroffene verspüren keine oder kaum Schmerzen.
© W&B/Martina Ibelherr Stadium 2Der Verschleiß hat sich weiterentwickelt. Der Knorpel ist stellenweise angefasert und kann den Druck schlechter verteilen. Das beschleunigt die Entwicklung der Arthrose. Die Gelenkinnenhaut (grün) kann gereizt sein. Es treten Beschwerden auf, die Betroffene oft zum Arzt treiben.
© W&B/Martina Ibelherr Stadium 3Ein Zwischenstadium. Der Knorpel ist stark beschädigt, der Gelenkspalt – also der Abstand zwischen den Knochen – verkleinert sich. Die Belastung für die Knochen steigt. Knöcherne Auswüchse, Osteophyten genannt, können sich zum Druckausgleich bilden (an den mit roten Pfeilen gekennzeichneten Stellen). Das Gelenk büßt an Beweglichkeit ein, Entzündungen sind möglich.
© W&B/Martina Ibelherr Stadium 4Das Spätstadium. Der Knorpel hat sich stark zurückgebildet, die Knochen reiben direkt aufeinander. Es haben sich knöcherne Auswüchse gebildet (Stellen mit roten Pfeilen). Betroffene haben zum Teil unerträgliche Schmerzen. Das Gelenk versteift. 5. Symptome einer ArthroseSchmerzen, Steifigkeitsgefühl und Bewegungsdefizit im betroffenen Gelenk sind typische Anzeichen einer Arthrose. Beschwerden können anfangs auch nur leicht ausgeprägt sein oder sogar fehlen. In späteren Stadien können weitere Hinweise hinzukommen.
Gelenkschmerzen Ist es Arthrose? Rheuma? Oder vielleicht die Gicht? Mehr zu Ursachen von Gelenkschmerzen, Wissenswertes zu Diagnose und Therapie. Mit Gelenkschmerz-Check Arthrose oder Arthritis?Eine Arthritis ist eine Entzündung eines oder mehrerer Gelenke. Bei einer Arthrose liegt dagegen chronischer Verschleiß eines Gelenks vor. Es handelt sich also um verschiedene Krankheiten. Allerdings kommt es infolge einer Arthrose oft auch zu einer Entzündung. Eine häufige Arthritis-Form ist Rheuma, auch "rheumatoide Arthritis" genannt. Auslösend sind krankhafte Immunvorgänge. Eine Arthritis kann aber noch verschiedene andere Ursachen haben.
6. Diagnose bei ArthroseKommt ein Patient mit Gelenkschmerzen in die Praxis, wird der Arzt versuchen, mit einigen Fragen mehr über die Beschwerden zu erfahren. Zu diesen gehören: Wann treten die Schmerzen auf? Wie äußern sie sich? Wie lange verspürt der Patient sie schon? Außerdem wird er sich danach erkundigen, ob es bekannte Fälle von Gelenkbeschwerden in der Familie gibt, ob weitere Beschwerden vorliegen und ob der Betreffende in der Vergangenheit einen Unfall oder eine Operation mit Beteiligung der Finger oder Gliedmaßen hatte. Zusätzlich zum Patientengespräch (Anamnese) wird der Arzt das Gangbild beziehungsweise die allgemeine Beweglichkeit des Patienten prüfen und das betroffene Gelenk näher auf Bewegungsumfang, Schmerzhaftigkeit, Schwellungen und andere Veränderungen in Augenschein nehmen. Diese Untersuchungen dienen dazu, dem Verdacht auf eine Arthrose nachzugehen und einen ersten Eindruck zu gewinnen, wie weit der Gelenkverschleiß fortgeschritten ist und welche Behandlungsschritte ratsam sind. Weitere Untersuchungsmethoden können dem Arzt bei Bedarf ein klareres Bild der Gelenkveränderungen verschaffen. Nennenswert sind hier vor allem:
7. Behandlung: Was hilft bei Arthrose?Eine Arthrose ist nicht heilbar. Der Schaden an Knorpel und Knochen lässt sich nicht rückgängig machen. Stattdessen zielt die Behandlung darauf ab, ein Fortschreiten zu verhindern und die Beschwerden des Patienten zu lindern. Dazu greift der Arzt zunächst zu konservativen Therapieverfahren, etwa Physiotherapie und Schmerzmitteln. Zeigen diese nicht die gewünschte Wirkung, können operative Maßnahmen folgen. Diese reichen von der Korrektur von Fehlstellungen bis zum Einsetzen eines Kunstgelenks. Unabhängig von der jeweiligen Behandlungsmethode ist das aktive Mitwirken des Patienten wichtig für den Therapieerfolg bei Arthrose. Der Betroffene muss sich ausreichend auf schonende Art bewegen, um Gelenk und Knorpel zu unterstützen, und auf eine ausgewogene Ernährung achten, um etwaiges Übergewicht abzubauen. Wer sich daran hält, hat gute Chancen, den Gelenkverschleiß zu bremsen oder sogar zu stoppen. Konservative Therapie bei ArthroseEine Vielzahl von nicht-operativen Maßnahmen können den Verlauf einer Arthrose eindämmen und den Schmerzen entgegenwirken. Welche zum Einsatz kommen, muss der Arzt im Einzelfall entscheiden.
Video: Diese Übungen stärken Ihre Gelenke© webvideo screenpulse, www.screenpulse.de Operation bei ArthroseEin chirurgischer Eingriff kann sinnvoll sein, wenn die Arthrose trotz Ausschöpfen der nicht-operativen Verfahren fortschreitet und die Patienten unter Schmerzen leiden. Die Vorgehensweise hängt dabei von der jeweiligen Arthroseform und dem Zustand des Patienten ab.
Was kann im schlimmsten Fall bei Arthrose passieren?Eine Arthrose ist schmerzhaft und führt schlimmstenfalls zu einer Gelenkversteifung. Bevor eine Operation notwendig wird, können alternative Heilverfahren helfen: Sie wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd.
Was löst einen Arthroseschub aus?Die Ursachen – wie kommt es zu Arthrose? Arthrose kann auftreten, wenn sich der Gelenkknorpel zwischen den jeweiligen Knochen mit den Jahren degenerativ abnutzt. Sie kann aber auch die Folge von Verletzungen, Gelenkinfektionen durch Bakterien oder knöchernen Fehlstellungen sein.
Wird Arthrose durch Bewegung schlimmer?Davon abgesehen, scheint der weit verbreitete Bewegungsmangel Arthrosen zu begünstigen. Gelenken, die zu wenig bewegt werden, fehlt es an Gelenkschmiere. Das ist die Gelenkflüssigkeit, die die Knorpelzellen mit Nährstoffen versorgt.
Was sollte man bei Arthrose nicht tun?Was darf ich bei Arthrose nicht essen?. gesättigte Fettsäuren: Butter, Schlagsahne, Schmalz, Wurstwaren.. gehärtete Fette: Kekse, Fertiggerichte und -kuchen.. Arachidonsäure: tierische Lebensmittel, Fleisch, Innereien, Eier, Käse, Wurst, Milch.. |