Was ist wenn man kein hungergefühl hat

Ursachen von Appetitlosigkeit und Hilfe : Keinen Hunger?

Mal keinen Hunger zu verspüren ist normal: Aufgrund von heißen Sommermonaten oder einer anfänglichen Verliebtheitsphase sinkt manchmal die Lust auf Essen.

Fühlen Sie sich jedoch über einen längeren Zeitraum hinweg appetitlos, sollten Sie den Ursachen auf den Grund gehen. Hier lesen Sie mehr zur Appetitlosigkeit und wo Sie Hilfe bekommen.

Warum fühle ich mich appetitlos?

Die Lust auf Essen entsteht auf eine recht komplizierte Weise. Daran beteiligt sind Körpersignale, Vorgänge im Gehirn, Botenstoffe und individuelle Sinneswahrnehmungen. Auch die Psyche, der eigene Wille sowie äußere Umstände spielen eine Rolle. Der Appetit zeigt im Grunde an, wie gut all diese Faktoren zusammenspielen. Fehlt er, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Symptome wie Übelkeit, Ekel und Geruchs- oder Geschmacksveränderungen, die mit einer Appetitlosigkeit einhergehen können, empfinden Betroffene oftmals als Ursache für ihren ausbleibenden Hunger. Erfahren Sie im Folgenden mehr zu weiteren Gründen.

Ursachen von Appetitlosigkeit

Eine Appetitlosigkeit kann plötzlich entstehen oder sich über einen längeren Zeitraum entwickeln.1 Die Auslöser sind vielfältig: Neben Stress, Alkohol- oder Nikotinkonsum und Liebeskummer kommen noch weitere Faktoren infrage:

• psychische Erkrankungen: Depressionen oder Demenz können zum Beispiel Auslöser für Appetitlosigkeit sein. Auch Magersucht ist eine mögliche Ursache für den Verlust des Appetits.
• körperliche Erkrankungen: Darunter fallen Infektionskrankheiten, Magen-Darm-Beschwerden, Gallensteine, Geschmacks- oder Geruchsstörungen, Karies, Krebs oder Schwierigkeiten beim Schlucken.
• Medikamente: Als Nebenwirkung von beispielsweise Antidepressiva oder Beruhigungsmittel fühlen sich Betroffene nach der Einnahme möglicherweise appetitlos und haben keinen Hunger.
• Auch Veränderungen im Leben sorgen bei manchen für ein reduziertes Hungergefühl. Das kann beispielsweise eine Schwangerschaft oder ein höheres Alter sein. Wird der Biorhythmus – Rhythmus von physiologischen Vorgängen wie Wachstum und Leistungsfähigkeit – durch beispielsweise den Beruf (Schichtdienst) durcheinandergebracht, führt das manchmal ebenfalls zu Appetitlosigkeit.

Oftmals gilt: Verschwindet die Ursache der Appetitlosigkeit, dann kehrt auch der Appetit wieder zurück.

Appetitlosigkeit bei älteren Menschen

Das Geschmacks- und Geruchsempfinden nimmt mit dem Alter immer mehr ab.1 Das ist zwar eine natürliche Entwicklung, die aber unter Umständen zu Appetitlosigkeit führt. Wenn ältere Personen keinen Hunger mehr haben, kann das noch weitere Gründe haben: Zahnprobleme, Kau- und Schluckbeschwerden, altersbedingte Krankheiten oder auch Einsamkeit und Verluste in der Familie sowie dem Freundeskreis zählen dazu.

Betroffene mit einem höheren Lebensalter sollten deshalb darauf achten, dass ihre Ernährung besonders vitamin- und mineralstoffreich ist.

Wenn Kinder keinen Hunger haben

Bereits Kinder haben ein gutes Gespür dafür, was sie brauchen. Das gilt auch für ihr Hunger- und Sättigungsgefühl. Doch besonders Kleinkinder durchlaufen viele verschiedene Essens- und Lebensphasen sowie Entwicklungsschritte. Dadurch sind Veränderungen in ihrem Empfinden ganz normal.

Kinderkrankheiten oder Änderungen in ihrem gewohnten Alltag können ebenfalls Ursachen für die Appetitlosigkeit bei ihnen sein. Auch Eltern müssen sich dann auf neue Bedürfnisse und Gewohnheiten einstellen.

Eine kinderärztliche Beratung wird dann notwendig, wenn der Nachwuchs über einen längeren Zeitraum schlecht isst und auffallen

Der Kinderarzt kann mit betroffenen Familien über Schwierigkeiten sprechen, ihnen Tipps geben oder sie im besten Fall beruhigen, dass alles in Ordnung ist.

• blass,
• zierlich,
• matt und
• müde ist.

Hilfe bei Appetitlosigkeit

Um möglichen Folgen wie ungewolltem Gewichtsverlust, geschwächtem Immunsystem oder allgemeiner Schwäche entgegenzuwirken, sollten Sie frühzeitig etwas gegen Appetitlosigkeit tun. Hier erhalten Sie ein paar nützliche Tipps, wenn Sie sich appetitlos fühlen:

• Essen Sie immer, wenn es geht.
• Beobachten Sie, zu welcher Tageszeit Sie mehr Appetit haben. Essen Sie in der Zeit reichlich und energiereich (zum Beispiel Gerichte mit Butter, Ölen, Nüssen oder Milchprodukte in Vollfettstufe).
• Nehmen Sie alles zu sich, auf das Sie Lust haben.
• Drei große Mahlzeiten am Tag sind Ihnen zu viel? Dann essen Sie lieber fünf bis sechs kleine Portionen über den Tag verteilt.
• Erinnerungshilfen unterstützen dabei, an das Essen zu denken. Stellen Sie sich einen Wecker oder machen Sie sich Notizen.
• Kleine Snacks wie Nüsse oder Trockenobst sollten immer in Sichtweite stehen und griffbereit sein.
• Wenn Sie unterwegs sind, packen Sie am besten was zum Essen ein (beispielsweise Gebäck oder Riegel).
• Sorgen Sie stets für einen ausreichenden Vorrat an Lebensmitteln, damit Sie jederzeit und ohne Aufwand etwas zu sich nehmen können.
• Trinken Sie nur kleine Schlucke zum Essen. Besser ist es, zwischen den Mahlzeiten zu trinken, um den Magen nicht zu füllen.

Erinnern Sie sich an Ihre Vorlieben und versuchen Sie Ihre Lieblingsspeisen zu genießen. Verschiedene Möglichkeiten können Sie dabei unterstützen, dem Appetit auf die Sprünge zu helfen:

• Appetitanregende Lebensmittel wie Ingwer, Schnittlauch und Zimt verwenden.
• Verschiedene Konsistenzen und Zubereitungsarten austesten.
• Vor dem Essen eine Umgebung mit einer angenehmen Atmosphäre (Kerzen, Blumen, Servietten) schaffen.
• Große Teller nutzen, dann erscheint die Portion kleiner.
• Mit Kochsendungen und -büchern die Lust auf bestimmte Gerichte steigern.
• Durch regelmäßige Bewegung an der frischen Luft das Hungergefühl fördern.

Bestandteile einer appetitanregenden Ernährung sind außerdem: frisches Obst und Gemüse, mageres Fleisch sowie Geflügel, Nüsse wie auch Vollkornprodukte.1 Sie bemerken bei sich schon über einen längeren Zeitraum hinweg Appetitlosigkeit? Dann sollten Sie einen Arzt um Hilfe bitten.