Nasenbluten (Epistaxis)Zuletzt aktualisiert am 27. November 2020 Show Wichtigste Maßnahme: Den Kopf nach vorne beugen! Nasenbluten wird häufig durch Nasenbohren aber auch durch Bluthochdruck ausgelöst. Es kann aber auch eine Arteriosklerose bewirken, dass ein Blutgefäß in der Nase plötzlich platzt. Blutverdünnende Medikamente zählen ebenfalls zu den Hauptauslösern für Nasenbluten. Gelingt es nicht, die Blutung innerhalb von 10 Minuten zu stoppen, sollte man zum Arzt. Dieser führt eine Nasenspiegelung durch und verödet das betroffene Blutgefäß unter örtlicher Betäubung.
Heftiges Schnäuzen, Niesen oder Nasenbohren kann die feinen Gefäße der stark durchbluteten Nasenschleimhaut verletzen und daher zu Blutungen führen. Besteht ein Schnupfen oder eine Allergie (z. B. Tierhaarallergie) schwillt die Nasenschleimhaut an, wodurch das Risiko für Nasenbluten steigt. Ist die Nase trocken oder wurde eine Operation im Nasen-Rachen-Raum durchgeführt, kann es ebenfalls vorübergehend aus der Nase bluten. Besonders bei Erwachsenen ist Nasenbluten häufig auch ein Indiz für erhöhten Blutdruck oder eine Arteriosklerose. Weitere mögliche Ursachen für Nasenbluten sind:
Nasenbluten bei KindernBei Kindern kommt es häufig zu Nasenbluten. Obwohl es meist schmerzfrei verläuft, verursacht es bei Betroffenen und deren Eltern nicht selten Stress. Dabei sind harmlose, mit dem Finger oder durch Fremdkörper verursachte Verletzungen der häufigste Auslöser. Auch ein dumpfer Schlag auf die Nase beim Herumtollen kann bereits Nasenbluten hervorrufen, da die Nasenschleimhaut von Kindern besonders in Phasen größerer Wachstumsschübe empfindlich ist. Eine Behandlung im Krankenhaus ist erforderlich, falls Fremdköper in der Nase stecken oder die Blutung nach maximal zehn Minuten noch immer nicht aufgehört hat. Außerdem sollten häufige oder besonders starke Blutungen von einem HNO-Spezialisten abgeklärt werden, um etwaige schwerwiegende Ursachen auszuschließen. Um Nasenbluten zu stoppen, sollten folgende Sofortmaßnahmen durchgeführt werden:
Der Kopf sollte also nicht – wie fälschlicherweise oft angenommen – nach hinten geneigt werden. Dadurch kann es passieren, dass das Blut in den Rachen fließt und womöglich in der
Luftröhre landet. (Verschluckungs- und Erstickungsgefahr!). Außerdem sollten Sie keine Taschentücher in die Nase stecken. Das Herausziehen reizt die empfindlichen Gefäße unnötig, wodurch die Blutung möglicherweise erneut einsetzt. Gelingt es nicht, die Blutung innerhalb der ersten 10 Minuten zu stillen, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Das gilt ebenso, wenn möglicherweise auch eine Kopfverletzung im Spiel ist und das Nasenbluten dadurch entstanden sein könnte. Liegt bei Kindern der Verdacht von Fremdkörpern in der Nase vor, müssen diese fachgerecht durch einen HNO-Arzt entfernt werden. Um die Ursache für Nasenbluten zu orten, führt der Arzt eine Nasenspiegelung (Nasenendoskopie, Rhinoskopie) durch. Unter Anwendung eines Endoskops weitet er dazu vorsichtig die Nasenflügel des Betroffenen, um anschließend mit einem Licht in das Nasenloch zu leuchten. Folglich kann er u.a. die Nasenscheidewand beurteilen. Diese ist mit einer sehr gut durchbluteten Schleimhaut ausgekleidet. Häufig liegt hier die Blutungsursache. Außerdem macht der Arzt beim Patienten meist eine Blutabnahme. Sie ist wichtig, weil dadurch z.B. eine mögliche Blutgerinnungsstörung, wie etwa eine Thrombose festgestellt bzw. ausgeschlossen werden kann. Darüber hinaus ist eine Blutdruckmessung Teil der Untersuchung. Zeigt sich dabei Bluthochdruck, kann auch dieser zur blutenden Nase geführt haben. Bleibt der Grund für das Nasenbluten unklar, oder tritt es häufig stark auf, können diese bildgebenden Verfahren Aufschluss über die Ursache geben:
Liegt die Blutungsquelle im vorderen Nasenabschnitt, verödet der HNO-Arzt die entsprechenden Blutgefäße mit einer Elektrode. Das geschieht unter örtlicher Betäubung und wird meist ambulant vorgenommen. Kann das Nasenbluten dadurch nicht gestillt werden, führt der behandelnde Arzt häufig salbengetränkte Gazestreifen in beide Nasenhöhlen ein, auch wenn die Blutung nur aus einem Nasenloch kommt. Es ist wichtig, dass die Tamponade
möglichst die gesamte Nase ausfüllt. Durch gleichmäßigen Druck auf die Blutgefäße wird das Nasenbluten gestoppt. Ist ein Blutgefäß im hinteren Nasenabschnitt geplatzt, erfolgt die Versorgung ebenfalls mit einer Tamponade, welche unter Vollnarkose platziert wird und die hintere Nasenöffnung zum Rachen hin blockiert. Die Tamponade verbleibt 2 bis 3 Tage in der Nase und ist aufgrund der beeinträchtigten Nasenatmung oft sehr unangenehm. Erst wenn diese Maßnahme die Blutung nicht gänzlich zum Stillstand bringt oder sie unmittelbar nach Entfernung der Tamponade wieder einsetzt, ist eine Operation unumgänglich. Dabei wird das betroffene Blutgefäß mit einer Elektrode verödet, wodurch die Blutstillung erreicht wird. Eine Operation ist aber nur in Einzelfällen notwendig, denn oft ist Nasenbluten ein Symptom, z.B. für Bluthochdruck. Vitamin K ist für die Blutgerinnung wichtig. Daher sollte Gemüse, wie Brokkoli oder Spinat immer wieder am Speiseplan stehen. Übergewicht begünstigt u.a. die Entstehung von Bluthochdruck, der wiederum zu Nasenbluten führen kann, Abnehmen wirkt vorbeugend. Wichtig ist es auch nicht nasen zu bohren. Autor:in: Redaktionelle Bearbeitung: Medizinisches Review: Zuletzt aktualisiert: 27. November 2020 10. Februar 2016 Stand der medizinischen Information:27. November 2020 Quellen: Interview mit OA Dr. Franz Windisch, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Wahlarzt Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, T. Lenarz, H.-G. Boenninghaus, Springer Verlag, 14. Auflage, Berlin, 2012 Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, S. Andreae et. al., Georg Thieme Verlag, 2. Auflage, Stuttgart, 2008 Wann kann Nasenbluten gefährlich sein?Nasenbluten - wann muss man zum Arzt? Wenn das Nasenbluten bei Erwachsenen nach 20 Minuten nicht zum Stillstand gebracht werden kann (bei Kindern früher!), droht ein zu hoher Blutverlust. Der Betroffene muss umgehend zum Arzt! Ebenso, wenn die Blutung außergewöhnlich stark ist oder die Nase sichtbar verletzt ist.
Was macht man gegen plötzliches Nasenbluten?Nasenbluten - erste Hilfe
Eine effektive Maßnahme zum Stoppen der Blutung ist das Zusammendrücken der Nasenflügel für einige Minuten. Unterstützend kann man einen kalten (Wasch)lappen oder ein Kühl-Pack in den Nacken legen. Die Blutgefäße in der Nase ziehen sich dann durch einen Reflex zusammen.
Wie lange darf man Nasenbluten haben?Nasenbluten: Meist harmlos, selten schwerwiegend
Dabei ist Nasenbluten häufig harmlos. Meistens liegt die Blutungsquelle vorne in der Nasenscheidewand. Hier ist die Schleimhaut besonders gut durchblutet, aber auch dünn und verletzlich. Normalerweise hört der Spuk nach ein paar Minuten wieder auf.
|