Was ist der unterschied zwischen zwerchfell und rippenfell

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Synonyme: Brustfell, Lungenfell, Rippenfell
Englisch: pleura

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Definition
  • 2 Anatomie
    • 2.1 Innervation
  • 3 Histologie
  • 4 Physiologie
  • 5 Pathophysiologie

1 Definition

Als Pleura bezeichnet man die zweiblättrige Mesothelschicht des Thorax, die zu den serösen Häuten zählt.

2 Anatomie

Die Pleura wird aus dem embryonalen Coelom gebildet. Sie besteht aus 2 Blättern und einem dazwischen liegenden Spalt:

  • Pleura visceralis (Lungenfell): Sie ist das innere Blatt der Pleura, das die beiden Lungenflügel umhüllt und wird auch Pleura pulmonalis genannt. Sie geht im Bereich des Lungenhilus in das äußere Blatt über.
  • Pleura parietalis (Rippenfell): Sie ist das äußere Blatt der Pleura und kleidet die Thoraxwand sowie die kraniale Seite des Zwerchfells von innen aus.
  • Cavitas pleuralis (Pleuraspalt): Sie wird auch Cavum pleurae genannt und liegt zwischen den beiden Pleurablättern. Dieser Spalt wird von einigen Millilitern seröser Flüssigkeit, der Pleuraflüssigkeit, ausgefüllt.

Die Pleura parietalis kann nach dem jeweils bedeckten Körperabschnitt weiter unterteilt werden in:

  • Pleura diaphragmatica: Bedeckt das Zwerchfell
  • Pleura mediastinalis: Bedeckt das Mediastinum. Der Teil der Pleura mediastinalis, der dem Perikard anliegt, kann auch als Pleura pericardiaca bezeichnet werden.
  • Pleura costalis: Bedeckt die Rippen

An den lateralen Seiten des Diaphragma sowie im Bereich des Mediastinums bildet die Pleura so genannte Rezessus, die als Reservefalten bei der Inspiration eine Ausdehnung der Lunge ermöglichen. Man unterscheidet insgesamt 4 Rezessus:

  • Recessus costodiaphragmaticus
  • Recessus costomediastinalis
  • Recessus phrenicomediastinalis
  • Recessus vertebromediastinalis

Im Bereich der pleurafreien Dreiecke fehlt der Pleuraüberzug. Den Bereich der Pleura, der kranial über die erste Rippe hinausragt, nennt man Pleurakuppel (Cupula pleurae).

2.1 Innervation

Vermutlich ist nur die parietale Pleura sensibel innerviert. Die Afferenzen der Pleura diaphragmatica und der Pleura mediastinalis laufen über den Nervus phrenicus, die Afferenzen der Pleura costalis über die Interkostalnerven.

3 Histologie

Der Aufbau der Pleura mit einer Tunica serosa und einer Tela subserosa gleicht dem anderer seröser Häute. Die zweischichtige Tunica serosa besteht aus:

  • Lamina epithelialis: Einschichtiges Serosaepithel aus platten Mesothelzellen, das für die spiegelglatte Konsistenz verantwortlich ist. Die Mesothelzellen sezernieren die schleimige, zähe Serosaflüssigkeit.
  • Lamina propria: Serosabindegewebe mit Blut- und Lymphgefäßen. Die Lamina propria enthält viele elastische Fasern, die Dimensionsänderungen der Pleura während In- und Exspiration erlauben.

Die unter der Tunica serosa liegende Tela subserosa dient als Verschiebeschicht. Sie besteht aus lockerem Bindegewebe, das ebenfalls reich an elastischen und kollagenen Fasern ist.

4 Physiologie

Die Pleura dient als Verschiebespalt zwischen Brustwand und Lunge. Durch einen Unterdruck im Pleuraspalt (-5 cm H2O) und die Kapillaradhärenz der beiden Pleurablätter folgt die Lunge den Bewegungen von Brustwand und Zwerchfell, so dass die Muskulatur dieser Strukturen die Atembewegungen ermöglicht.

5 Pathophysiologie

Bei einer Aufhebung des Unterdrucks im Pleuraspalt durch eine Verletzung (beispielsweise Pneumothorax) kann die Lunge den Exkursionen der Atemmuskulatur nicht mehr folgen. Bei weiterer Druckerhöhung kommt es konsekutive zu einem Kollaps des betroffenen Lungenflügels.

In den Rezessus der Pleura kann sich unphysiologisch viel Flüssigkeit (Blut, Exsudat, Eiter, etc.) ansammeln. Man spricht dann von einem Pleuraerguss.

Diese Seite wurde zuletzt am 15. Juni 2018 um 15:25 Uhr bearbeitet.

Bei einer Pleuritis ist das Brustfell (Pleura) entzündet. Dazu kommt es aus verschiedenen Gründen. Häufig sind Infektionen die Ursache.

Die Pleura ist eine dünne Gewebsschicht, die der Lunge und der Innenseite der Rippen anliegt. Diese werden auch Lungenfell und Rippenfell genannt. Zwischen den Schichten ist ein sehr kleiner Spalt, der Pleuraspalt, der normalerweise sehr wenig Flüssigkeit enthält.

Bei einer Entzündung kann es zu krankhafter Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuraspalt kommen (Pleuritis exsudativa). Man spricht auch vom Pleuraerguss. Auch Luft kann sich ansammeln (sogenannter Pneumothorax). Sammelt sich bei einer Pleuritis kein Pleuraerguss an, bezeichnet man dies als Pleuritis sicca (trockene Form der Pleuritis).

Welche Ursachen hat eine Pleuritis?

Eine Brustfellentzündung kann bei verschiedenen Erkrankungen bzw. Infektionen auftreten, als Symptom (primäre Pleuritis, diese kommt selten vor) oder als Begleiterkrankung, das bedeutet eine Erkrankung, die zusätzlich zur Grunderkrankung besteht (sekundäre Pleuritis). Eine Brustfellentzündung kann auftreten bei:

  • Viralen Infektionen, bakteriellen Infektionen (z.B. Lungenentzündung, Tuberkulose), Infektionen mit Pilzen oder Parasiten,
  • Lungenembolie,
  • Systemische/Autoimmunerkrankungen (z.B. Systemischer lupus erythematodes, Rheumatoide Arthritis),
  • Krebserkrankungen (z.B. Lungenkrebs),
  • Brust- und Herzoperationen (z.B. nach Bypass der Herzkranzgefäße),
  • Erkrankungen des oberen Bauchraumes (z.B. Pankreatitis),
  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen u.v.m.

Eine Brustfellentzündung kann mit einem Erguss, dem Pleuraerguss, einhergehen. Dabei sammelt sich aufgrund krankhafter Prozesse Flüssigkeit an (Pleuritis exsudativa).

Welche Symptome können auftreten?

Je nach Ausprägung und Ursache können die Symptome variieren.

  • Schmerz in der Brust (stärker beim Atmen),
  • Fieber,
  • Dyspnoe (erschwerte Atmung),
  • Husten sowie
  • Pleurareiben (Reibegeräusch beim Abhorchen).

Hinweis

Schmerzen im Brust-, Rücken- oder Oberbauchbereich können verschiedene Ursachen haben. Zeigen sich Symptome wie z.B. plötzlicher, einseitiger Schmerz im Brustbereich, starker oder zunehmender Schmerz sowie zusätzlich ausstrahlender Schmerz, einengendes Gefühl im Brustkorb, Atemnot oder Bewusstlosigkeit etc. sofort die Ärztin/den Arzt verständigen (Notruf 144).

Wie wird die Diagnose gestellt?

Im Zuge der Diagnose wird die Krankengeschichte besprochen (Anamnese). Mithilfe verschiedener körperlicher Untersuchungen (z.B. Abklopfen und Abhören) und verschiedener Tests werden die Symptome abgeklärt. Wesentlich ist unter anderem das Erkennen der zugrunde liegenden Erkrankung, sofern diese nicht bereits bekannt ist. Durchgeführt und veranlasst werden können je nach individuellen Voraussetzungen unter anderem:

  • Röntgen des Brustbereiches,
  • CT des Brustbereiches,
  • Ultraschall (z.B. Herz),
  • MRT,
  • Laboruntersuchungen (Blutuntersuchungen z.B. arterielle/kapilläre Blutgaswerte, Antikörperbestimmung, Untersuchung des Sputums), je nach Erregerverdacht ev. Punktion bzw. Biopsie und weitere Untersuchung im Labor,
  • Tuberkulintest,
  • Pulsoxymetrie,
  • EKG, etc.

Wie erfolgt die Behandlung?

Zu den Maßnahmen der Behandlung zählt die Behandlung der Grunderkrankung, der Entzündung und der Symptome (Schmerzmittel). Je nach Ursache werden Antibiotika oder pilzhemmende Mittel angewendet. Weitere Informationen zur Behandlung der Grunderkrankung finden Sie unter Krankheiten.

Ev. ist es auch notwendig, Luft oder Flüssigkeit aus dem Pleuraraum zu entnehmen. Dafür können Eingriffe vorgenommen werden, z.B. Punktion, Drainage oder Pleurodese (Pleuraverklebung). Weitere Informationen dazu finden Sie unter

  • Pneumothorax,
  • Pleuraerguss sowie
  • Pleurapunktion.

Wohin kann ich mich wenden?

Bei Beschwerden im Brustbereich können Sie sich an folgende Ärztinnen/Ärzte wenden:

  • Hausärztin/Hausarzt
  • Fachärztin/Facharzt für Innere Medizin (mit Spezialisierung auf Pulmologie oder Kardiologie)

Hinweis

Symptome wie Schmerzen im Brustbereich sind für Laien oft schwer zuordenbar. Bei starken Schmerzen, Atemnot etc. sofort handeln und die Rettung 144 verständigen.

Akutbehandlungen sowie Pleurapunktionen (in den meisten Fällen), Drainagen sowie Pleurodesen werden im Krankenhaus durchgeführt.

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Expertenprüfung durch: Prim. Priv.-Doz. Dr. Bernd Lamprecht

Wo genau ist das Rippenfell?

Die Pleura oder das Rippenfell überzieht die Innenseite des Brustkorbes; als Lungenfell bildet die Pleura die Außenhaut der Lunge. Beide Häute sind durch eine Umschlagfalte miteinander verbunden. Der feine Zwischenraum zwischen den Häuten nennt sich Pleuraspalt.

Wo tut es weh Bei einer Rippenfellentzündung?

Schmerzempfindlich ist dabei nur das Rippenfell – dieses dafür aber umso mehr. Die Reibung, die beim Atmen zwischen den beiden Häuten entsteht, sorgt bei einer trockenen Pleuritis für starke, atemabhängige und stechende Brustschmerzen. Je tiefer der Erkrankte einatmet, desto mehr schmerzt es.

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Ist die Pleura mit dem Zwerchfell verwachsen?

Die Tela subserosa der Pleura parietalis ist sowohl am Perikard als auch am Zwerchfell fest verwachsen. Den restlichen Strukturen des Mediastinums liegt das Blatt nur locker verhaftet an, wobei sich dort auch kleinere Fetteinlagerungen finden.