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Bearbeiten Synonyme: Brustfell, Lungenfell, Rippenfell Inhaltsverzeichnis
1 DefinitionAls Pleura bezeichnet man die zweiblättrige Mesothelschicht des Thorax, die zu den serösen Häuten zählt. 2 AnatomieDie Pleura wird aus dem embryonalen Coelom gebildet. Sie besteht aus 2 Blättern und einem dazwischen liegenden Spalt:
Die Pleura parietalis kann nach dem jeweils bedeckten Körperabschnitt weiter unterteilt werden in:
An den lateralen Seiten des Diaphragma sowie im Bereich des Mediastinums bildet die Pleura so genannte Rezessus, die als Reservefalten bei der Inspiration eine Ausdehnung der Lunge ermöglichen. Man unterscheidet insgesamt 4 Rezessus:
Im Bereich der pleurafreien Dreiecke fehlt der Pleuraüberzug. Den Bereich der Pleura, der kranial über die erste Rippe hinausragt, nennt man Pleurakuppel (Cupula pleurae). 2.1 InnervationVermutlich ist nur die parietale Pleura sensibel innerviert. Die Afferenzen der Pleura diaphragmatica und der Pleura mediastinalis laufen über den Nervus phrenicus, die Afferenzen der Pleura costalis über die Interkostalnerven. 3 HistologieDer Aufbau der Pleura mit einer Tunica serosa und einer Tela subserosa gleicht dem anderer seröser Häute. Die zweischichtige Tunica serosa besteht aus:
Die unter der Tunica serosa liegende Tela subserosa dient als Verschiebeschicht. Sie besteht aus lockerem Bindegewebe, das ebenfalls reich an elastischen und kollagenen Fasern ist. 4 PhysiologieDie Pleura dient als Verschiebespalt zwischen Brustwand und Lunge. Durch einen Unterdruck im Pleuraspalt (-5 cm H2O) und die Kapillaradhärenz der beiden Pleurablätter folgt die Lunge den Bewegungen von Brustwand und Zwerchfell, so dass die Muskulatur dieser Strukturen die Atembewegungen ermöglicht. 5 PathophysiologieBei einer Aufhebung des Unterdrucks im Pleuraspalt durch eine Verletzung (beispielsweise Pneumothorax) kann die Lunge den Exkursionen der Atemmuskulatur nicht mehr folgen. Bei weiterer Druckerhöhung kommt es konsekutive zu einem Kollaps des betroffenen Lungenflügels. In den Rezessus der Pleura kann sich unphysiologisch viel Flüssigkeit (Blut, Exsudat, Eiter, etc.) ansammeln. Man spricht dann von einem Pleuraerguss. Diese Seite wurde zuletzt am 15. Juni 2018 um 15:25 Uhr bearbeitet. Bei einer Pleuritis ist das Brustfell (Pleura) entzündet. Dazu kommt es aus verschiedenen Gründen. Häufig sind Infektionen die Ursache. Die Pleura ist eine dünne Gewebsschicht, die der Lunge und der Innenseite der Rippen anliegt. Diese werden auch Lungenfell und Rippenfell genannt. Zwischen den Schichten ist ein sehr kleiner Spalt, der Pleuraspalt, der normalerweise sehr wenig Flüssigkeit enthält. Bei einer Entzündung kann es zu krankhafter Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuraspalt kommen (Pleuritis exsudativa). Man spricht auch vom Pleuraerguss. Auch Luft kann sich ansammeln (sogenannter Pneumothorax). Sammelt sich bei einer Pleuritis kein Pleuraerguss an, bezeichnet man dies als Pleuritis sicca (trockene Form der Pleuritis). Welche Ursachen hat eine Pleuritis?Eine Brustfellentzündung kann bei verschiedenen Erkrankungen bzw. Infektionen auftreten, als Symptom (primäre Pleuritis, diese kommt selten vor) oder als Begleiterkrankung, das bedeutet eine Erkrankung, die zusätzlich zur Grunderkrankung besteht (sekundäre Pleuritis). Eine Brustfellentzündung kann auftreten bei:
Eine Brustfellentzündung kann mit einem Erguss, dem Pleuraerguss, einhergehen. Dabei sammelt sich aufgrund krankhafter Prozesse Flüssigkeit an (Pleuritis exsudativa).
Welche Symptome können auftreten?Je nach Ausprägung und Ursache können die Symptome variieren.
HinweisSchmerzen im Brust-, Rücken- oder Oberbauchbereich können verschiedene Ursachen haben. Zeigen sich Symptome wie z.B. plötzlicher, einseitiger Schmerz im Brustbereich, starker oder zunehmender Schmerz sowie zusätzlich ausstrahlender Schmerz, einengendes Gefühl im Brustkorb, Atemnot oder Bewusstlosigkeit etc. sofort die Ärztin/den Arzt verständigen (Notruf 144). Wie wird die Diagnose gestellt?Im Zuge der Diagnose wird die Krankengeschichte besprochen (Anamnese). Mithilfe verschiedener körperlicher Untersuchungen (z.B. Abklopfen und Abhören) und verschiedener Tests werden die Symptome abgeklärt. Wesentlich ist unter anderem das Erkennen der zugrunde liegenden Erkrankung, sofern diese nicht bereits bekannt ist. Durchgeführt und veranlasst werden können je nach individuellen Voraussetzungen unter anderem:
Wie erfolgt die Behandlung?Zu den Maßnahmen der Behandlung zählt die Behandlung der Grunderkrankung, der Entzündung und der Symptome (Schmerzmittel). Je nach Ursache werden Antibiotika oder pilzhemmende Mittel angewendet. Weitere Informationen zur Behandlung der Grunderkrankung finden Sie unter Krankheiten. Ev. ist es auch notwendig, Luft oder Flüssigkeit aus dem Pleuraraum zu entnehmen. Dafür können Eingriffe vorgenommen werden, z.B. Punktion, Drainage oder Pleurodese (Pleuraverklebung). Weitere Informationen dazu finden Sie unter
Wohin kann ich mich wenden?Bei Beschwerden im Brustbereich können Sie sich an folgende Ärztinnen/Ärzte wenden:
HinweisSymptome wie Schmerzen im Brustbereich sind für Laien oft schwer zuordenbar. Bei starken Schmerzen, Atemnot etc. sofort handeln und die Rettung 144 verständigen. Akutbehandlungen sowie Pleurapunktionen (in den meisten Fällen), Drainagen sowie Pleurodesen werden im Krankenhaus durchgeführt. Ähnliche ArtikelBeratung & HilfeLetzte Aktualisierung: 31. Oktober 2018 Expertenprüfung durch: Prim. Priv.-Doz. Dr. Bernd Lamprecht Wo genau ist das Rippenfell?Die Pleura oder das Rippenfell überzieht die Innenseite des Brustkorbes; als Lungenfell bildet die Pleura die Außenhaut der Lunge. Beide Häute sind durch eine Umschlagfalte miteinander verbunden. Der feine Zwischenraum zwischen den Häuten nennt sich Pleuraspalt.
Wo tut es weh Bei einer Rippenfellentzündung?Schmerzempfindlich ist dabei nur das Rippenfell – dieses dafür aber umso mehr. Die Reibung, die beim Atmen zwischen den beiden Häuten entsteht, sorgt bei einer trockenen Pleuritis für starke, atemabhängige und stechende Brustschmerzen. Je tiefer der Erkrankte einatmet, desto mehr schmerzt es.
Welche Funktion hat das Rippenfell?Das Brustfell umhüllt die beiden Lungen und ermöglicht die Atmung. Durch den dünnen Flüssigkeitsfilm in der Pleurahöhle kann die Lunge mit dem Lungenfell bei Atembewegungen am Rippenfell (der inneren Auskleidung des Brustkorbs) entlang gleiten.
Ist die Pleura mit dem Zwerchfell verwachsen?Die Tela subserosa der Pleura parietalis ist sowohl am Perikard als auch am Zwerchfell fest verwachsen. Den restlichen Strukturen des Mediastinums liegt das Blatt nur locker verhaftet an, wobei sich dort auch kleinere Fetteinlagerungen finden.
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