Für eine schwangere Frau ist es schwierig, die verschiedenen Wehen auseinanderzuhalten: Übungswehen, Senkwehen oder doch schon vorzeitige echte Wehen? Im Zweifelsfall sollte diese Frage von einem Fachmann beantwortet werden. Wir versuchen Dir dennoch einen Überblick zu geben, woran Du die verschiedenen Wehen erkennst und was im speziellen Fall zu tun ist. Show
Was sind Vorwehen?Vorwehen sind ganz allgemein betrachtet verschiedene Arten von Wehen, die vor den eigentlichen Geburtswehen stattfinden. Sie dienen der Vorbereitung auf die Geburt. In manchen Fällen haben die Wehen bereits eine Veränderung am Muttermund zur Folge. In dem Fall handelt es sich um vorzeitige echte Wehen, bei denen eine Frühgeburt droht. In den meisten Fällen sind Vorwehen bei einer Frau aber harmlos. Mit ihnen „trainiert“ der Körper schon mal für die bald anstehende Geburt. Wie fühlen sich Vorwehen an?Bei Vorwehen verhärtet sich die Muskulatur der Gebärmutter für einige Zeit, wodurch der Bauch ganz oder teilweise hart wird. Sie sind im Unterschied zu den echten Geburtswehen meist nicht schmerzhaft. Bei den sogenannten Senkwehen können Rückenschmerzen auftreten, Übungswehen kommen in der Regel ohne Schmerz daher. Wenn Du einen starken Schmerz bemerkst, spricht dies eher für vorzeitige echte Wehen oder für die Eröffnungswehen, die eine Geburt einleiten. Vorwehen ab wann?Vorwehen setzen meist ab der 20. bis 25. Schwangerschaftswoche in Form von Übungswehen ein. Senkwehen kommen gewöhnlich ab der 36. Schwangerschaftswoche vor. Echte Wehen – also vorzeitige Wehen – können allerdings zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft auftreten und diese im schlimmsten Fall vorzeitig beenden. Diese gehen mit einem stärker werdenden Schmerz einher. Übungswehen – die Braxton-Hicks-KontraktionenVorwehen von echten Wehen zu unterscheiden, ist für Laien gar nicht so leicht. Wenn Dein Bauch ab der 20. Schwangerschaftswoche hin und wieder hart wird, brauchst Du erstmal nicht beunruhigt zu sein. In der Regel bleibt Dein Baby sicher. Denn es handelt sich hierbei meist um ganz gewöhnliche Übungswehen, die sogenannten Braxton-Hicks-Kontraktionen. Namensgeber dieses Phänomens ist ihr „Entdecker“, der britische Gynäkologe John Braxton Hicks. Diese Wehenform heißt auch Übungswehe, weil sich die Gebärmutter schon mal auf die baldige Geburt in Form eines Trainings vorbereitet. Sie bewirkt eine Kräftigung der Muskulatur der Gebärmutter. Zugleich werden Plazenta und Kind durch die Kontraktionen besser durchblutet. Eine Schwangere, bei der Übungswehen auftreten, bemerkt folgende Anzeichen:
Manch eine Frau hat auch bis zu 10 Übungswehen pro Stunde. Auch die bleiben wirkungslos im Hinblick auf den Muttermund. Tipp bei häufigen Übungswehen: Bringe Entspannung in den Bauch, indem Du Dich mehr ausruhst als gewöhnlich. Akzeptiere, dass eine Schwangerschaft für den Körper anstrengend ist und er nun mehr Ruhe benötigt. Auch Wärme kann gegen einen harten Bauch helfen. Gönn Dir ein warmes Bad oder genieße die Wärme einer Wärmflasche auf Deinem Bauch. In Absprache mit Deinem Arzt kann auch eine Magnesiumgabe sinnvoll sein, um die Wehen zu reduzieren. Wenn die Beschwerden durch diese Maßnahmen nicht zurückgehen, dann suche Deinen Frauenarzt auf. Den Unterschied zwischen Übungswehen und echten Wehen kann alternativ auch Deine Hebamme erkennen. Senkwehen in der späten SchwangerschaftEinige Wochen vor der Geburt mit den eigentlichen Geburtswehen setzen dann die Senkwehen ein. Diese Vorwehen treten meist ab der 36. Schwangerschaftswoche in Erscheinung. Eine solche Wehe entsteht in der Schwangerschaft, um das Kind tiefer in das Becken zu befördern, sodass es für die nahende Geburt optimal liegt. Ob Du Senkwehen hast, kannst Du an folgenden Anzeichen erkennen:
Senkwehen können aber auch erst einige Tage vor der Geburt auftreten. Bei manchen Frauen setzen sie erst bei der Geburt ein, sodass sie von den echten Wehen nicht zu unterscheiden sind. Tipp bei dieser Art Wehe: Wärme kann die Beschwerden lindern. Nimm ein entspannendes Bad oder beruhige Deinen Bauch mit einer Wärmflasche oder einem Körnerkissen. Außerdem kannst Du jetzt Dein Wissen aus dem Geburtsvorbereitungskurs anwenden und Dich in der richtigen Atemtechnik üben. Wenn Du die Intensität der einzelnen Wehe als zu stark empfindest, suche Deinen Frauenarzt auf oder frage Deine Hebamme. Diese Experten können durch Überprüfung des Muttermundes erkennen, ob es sich um echte Wehen oder Senkwehen handelt. Denn echte Wehen von Senkwehen oder Übungswehen zu unterscheiden, ist für eine Schwangere nicht so leicht. Vorzeitige WehenHast Du als schwangere Frau echte Wehen, dann verkürzt sich – im Gegensatz zu den anderen Wehen – der Gebärmutterhals und im schlimmsten Fall kann sich der Muttermund öffnen und Dein Baby macht sich auf den Weg. Vorzeitige Wehen, also echte Geburtswehen, treten in der Schwangerschaft vor der 36. Schwangerschaftswoche auf. Als Schwangere kannst Du eine drohende Frühgeburt an folgenden Anzeichen erkennen:
Vorzeitige Wehen behandelnVorzeitige Wehen müssen dringend behandelt werden, da eine verfrühte Geburt droht und Dein Kind dadurch gefährdet ist. Denn im Falle einer Frühgeburt hat Dein Kind ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen und Folgeschäden, denn die Organe sind noch nicht ausgereift. Daher solltest Du als werdende Mutter schnell handeln, wenn Du das Gefühl hast, die Wehen könnten Eröffnungswehen sein. Versuche es zu Beginn damit, dass Du für mehr Ruhe und Entspannung sorgst. Schau, ob die Wehen nachlassen, wenn Du liegst. Wenn Du unsicher bist oder die Beschwerden stark sind, lass Dich besser in eine Klinik bringen. Die Ärzte erkennen beim Ultraschall, wie lang der Gebärmutterhals ist und ob der Muttermund bereits geöffnet ist. Daraufhin leiten sie geeignete medizinische Maßnahmen ein. Es geht in den meisten Fällen darum, die Schwangerschaft so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Manchmal kann es jedoch auch besser sein, das Kind vorzeitig auf die Welt zu holen. Bei einer Frau mit vorzeitigen Geburtswehen setzen Mediziner auf folgende Behandlung:
Wie kommt es zu vorzeitigen Wehen?Die Ursache für vorzeitige Wehen und eine drohende Entbindung kann nicht immer ausfindig gemacht werden. Doch man weiß, dass folgende Faktoren das Risiko für vorzeitige Wehen erhöhen:
Vorwehen – wann zum Arzt?Bei Vorwehen in der Schwangerschaft lässt sich eine harmlose Kontraktion kaum von einer problematischen Kontraktion unterscheiden. Nur eine Hebamme oder ein Arzt können erkennen, ob die jeweilige Wehe einen Einfluss auf den Gebärmutterhals hatte und eine vorzeitige Geburt droht oder nicht. Wenn Du in Deiner Schwangerschaft schmerzlose Wehen spüren kannst, musst Du in der Regel nichts befürchten. Bei leichteren oder mittleren Schmerzen und Kontraktionen, die sich durch Wärme und Ausruhen lindern lassen, brauchst Du nicht zum Arzt. Aufhorchen lassen sollten Dich hingegen sehr schmerzhafte Wehen mit einem starken Zug nach unten, die Du häufiger als 3 Mal die Stunde spüren kannst und die an Intensität stetig zunehmen. In dem Fall wende Dich schnellstmöglich an Deine Hebamme, Deinen Arzt oder an eine Klinik mit integrierter Frühchenstation. Wie lange Senkwehen bis Geburtswehen?Von den Senkwehen bis zur Geburt. Meist spüren die Frauen einige Wochen vor der Geburt die sogenannten Senkwehen. In einigen Fällen können es aber auch bereits echte Wehen sein. Dann ist sofortiges Handeln gefragt, um eine Frühgeburt möglichst zu verhindern.
Wie finde ich heraus ob es echte Wehen sind?Ein leichtes Ziehen im Bauch, Rückenschmerzen, menstruationsartige Krämpfe oder ein harter Bauch – all dies können Anzeichen für eine Wehe sein. Aber nicht immer beginnt dann auch die Geburt. Erst regelmäßige Kontraktionen sprechen dafür, dass es los geht.
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