Die meisten Begriffsdefinitionen beginnen mit der Herleitung aus dem Griechischen: oikouménē bedeutet „die ganze bewohnte Erde“. Heute ist bei dem Begriff Ökumene an die Beziehungen zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen (z.B. orthodox, evangelisch, katholisch, anglikanisch, freikirchlich) zu denken. Manchmal wird der Begriff auch für die Beziehungen zwischen den verschiedenen Religionen (z.B. Buddhismus, Hinduismus, Islam, Judentum, Christentum) verwendet. Allerdings sind die Zielsetzungen in beiden Bereichen unterschiedlich: Während es im interreligiösen Dialog (den Beziehungen zwischen den Religionen) vor allem um das gegenseitige Verständnis und das friedliche Zusammenleben geht, hat der ökumenische Dialog zwischen den christlichen Konfessionen zunächst das Ziel der christlichen Einheit. Ökumene lässt sich in diesem Sinne am besten als Prozess definieren. Dieser Prozess nimmt bereits die Form einer Gemeinschaft an- bzw. vorweg, mit dem Ziel, zu größerer Einheit zu finden und bestehende Grenzen und Widersprüche zu überwinden. Enge Definitionen von Ökumene setzen den Schwerpunkt bei der Überwindung von konfessionellen Grenzen und theologischen Streitfragen. Weitgefasste Vorstellungen von Ökumene sehen größere Probleme in kulturellen, nationalen und sozialen Grenzen und verstehen die Einheit der Menschheit (der „ganzen bewohnten Erde“) als Ziel der Ökumene. Show
Maria Wernsmann LiteraturDietrich Ritschl/Werner Ustorf: Ökumenische Theologie. Missionswissenschaft. Stuttgart: Kohlhammer 1994 (= Grundkurs Theologie; Bd. 10,2). Was versteht man unter ökumenisch?„Ökumene“ heißt übersetzt „die ganze bewohnte Erde“ und meint die Verbundenheit von Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen.
Wer ist in der Ökumene?Die Ökumenische Bewegung (von Ökumene, griech. oikoumene, „Erdkreis, die ganze bewohnte Erde“) ist eine Bewegung von Christinnen und Christen, die eine weltweite Einigung und Zusammenarbeit der verschiedenen christlichen Kirchen anstrebt.
Was macht die Ökumene?Die Ökumene der Neuzeit meint zwar noch die weltweite Gemeinschaft der Kirchen, steht aber vor allem für die Bemühungen um die Einheit der getrennten Christen. Eine Zusammenarbeit gibt es vor allem in Bereichen, die kirchenrechtlich oder glaubensethisch unstrittig sind.
Ist ökumenisch evangelisch oder katholisch?Die Bewegung wird heute u. a. durch den Ökumenischen Rat der Kirchen vertreten, dem die katholische Kirche aufgrund ihres Selbstverständnisses nur als Gast angehört. Der Rat wurde 1948 gegründet; ihm gehören derzeit 349 Kirchen aus mehr als 120 Ländern an.
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