Was ist der Unterschied zwischen fruchtbar und Eisprung?

Als Be­fruch­tung (Kon­zep­ti­on) be­zeich­net man den Mo­ment, in dem eine Sa­men­zel­le durch die Ei­hül­le in die Ei­zel­le ein­dringt und die Erb­an­la­gen (Chro­mo­so­men) von Mann und Frau ver­schmel­zen.

Zu ei­ner Be­fruch­tung kann es nur wäh­rend der frucht­ba­ren Tage der Frau kom­men, denn die Ei­zel­le ist höchs­tens 24 Stun­den nach dem Ei­sprung le­bens- und be­fruch­tungs­fä­hig. Da­für ge­nügt je­doch schon eine ge­rin­ge Men­ge an Sa­men­flüs­sig­keit (Sper­ma). Weil Sper­mi­en zwi­schen drei und fünf Ta­gen im Kör­per ei­ner Frau zeu­gungs­fä­hig sind, be­ginnt die idea­le Zeit für eine Be­fruch­tung zwei Tage vor dem Ei­sprung, und am Tag nach der Ovu­la­ti­on ist sie be­en­det. Kommt es nicht zur Be­fruch­tung, löst sich die Ei­zel­le auf, und am Ende des Zy­klus setzt die Pe­ri­ode ein.

Ei­sprung und Wan­de­rung: Ei­zel­le trifft Sper­mi­en


Beim Ei­sprung wer­den eine oder sel­ten meh­re­re Ei­zel­len vom trich­ter­för­mi­gen Ende des Ei­lei­ters, der sich über den Ei­er­stock stülpt, auf­ge­fan­gen und wan­dern lang­sam wäh­rend der nächs­ten Tage im Ei­lei­ter in Rich­tung Ge­bär­mut­ter.

Die Sper­mi­en schwim­men der Ei­zel­le schnel­ler ent­ge­gen. Sie brau­chen ins­ge­samt nur etwa eine Stun­de für den Weg von ca. 15 cm. Für je­den Zen­ti­me­ter, den ein Sa­men­fa­den zu­rück­legt, muss er 800 Mal mit sei­nem Schwanz schla­gen.

Ziel ist das äus­se­re er­wei­ter­te Ende des Ei­lei­ters. Dort tref­fen die durch Schei­de und Ge­bär­mut­ter auf­ge­stie­ge­nen Sa­men­zel­len auf die be­fruch­tungs­fä­hi­ge Ei­zel­le.

An den frucht­ba­ren Ta­gen er­hal­ten die Sper­mi­en bei der Rei­se zur Ei­zel­le Hil­fe: Ge­bär­mut­ter­hals und Mut­ter­mund son­dern spe­zi­el­len Zu­cker­stof­fe aus, die da­für sor­gen, dass die Sa­men­zel­len le­ben­dig und be­weg­lich blei­ben. Das güns­ti­ge Mi­lieu weist den Sa­men­fä­den den Weg. Ohne die­se Füh­rung wür­den die Sper­mi­en im Kreis schwim­men. Aus­ser­dem wird in die­ser Zeit der an­sons­ten ver­schlos­se­ne Ge­bär­mut­ter­hals für Sper­mi­en durch­läs­sig: Der Schleim­pfropf wird durch die Wir­kung von Ös­tro­gen ver­flüs­sigt, so dass die Sa­men­zel­len durch den Ge­bär­mut­ter­hals­ka­nal hin­auf­wan­dern kön­nen.

Ein Sper­mi­um so klein ist, dass es mit blos­sem Auge gar nicht er­kenn­bar ist, näm­lich nur 0,06 Mil­li­me­ter. In der durch­schnitt­li­chen Sper­ma­men­ge schwim­men 100 bis 200 Mil­lio­nen Sper­mi­en. Aber nur ei­nem Teil ge­lingt es, bis zur Ei­zel­le vor­zu­drin­gen. Vie­le sind zu lang­sam, ha­ben zwei Köp­fe, kein Schwänz­chen oder schwim­men in die fal­sche Rich­tung und kom­men gar nicht erst an der Ei­zel­le an.

Ei­ni­ge hun­dert Sa­men­fä­den schaf­fen je­doch den Weg und um­schwir­ren schliess­lich die be­fruch­tungs­be­rei­te Ei­zel­le. Die­se bzw. ihre äus­se­re Hül­le schickt Lock­stof­fe an das von ihr aus­ge­wähl­te Sper­mi­um, und das ist nicht un­be­dingt das schnells­te. Für die­ses eine Sa­men­fäd­chen öff­net die Ei­zel­le ihre zähe Hül­le. Im sel­ben Mo­ment wird der Zu­gang für alle an­de­ren Sper­mi­en ge­sperrt. So ver­hin­dert die Na­tur eine „Über­be­fruch­tung“ mit mehr als ei­nem Sper­mi­um. Die üb­rig ge­blie­be­nen Sa­men­zel­len ster­ben bald dar­auf ab.

Er­le­ben Sie die Be­fruch­tung mit, in­dem Sie den Cur­sor im Bild be­we­gen!
(Quel­le: WDR)

Die Be­fruch­tung der Ei­zel­le ist ge­glückt, so­bald es dem Zell­kern des Sper­mi­ums ge­lingt, ins Zell­plas­ma des Ei­zell­kerns vor­zu­drin­gen. Die Zell­ker­ne von Sper­mi­um und Ei­zel­le lö­sen ihre Hül­len und ihre Chro­mo­so­men for­men sich zu 23 Paa­ren. Bei der Ver­schmel­zung wer­den die ge­ne­ti­schen In­for­ma­tio­nen des müt­ter­li­chen und vä­ter­li­chen Zell­kerns zu ei­ner neu­en Erb­infor­ma­ti­on ver­ei­nigt. Der Bau­plan für ei­nen neu­en und ein­zig­ar­ti­gen Men­schen ist ge­schaf­fen.

Bei der Ver­tei­lung der Chro­mo­so­men wird auch das Ge­schlecht des Kin­des be­stimmt. Ei­zel­len tra­gen im­mer das Ge­schlechts­chro­mo­som X in ih­rem Zell­kern, Sper­mi­en kön­nen mit ei­nem X oder ei­nem Y aus­ge­stat­tet sein. Kommt ein X-Sper­mi­um zum Zug, wird es ein Mäd­chen, bei ei­nem Y-Sa­men­fa­den wird es ein Jun­ge.

Durch die Ver­schmel­zung der Ei- und Sa­men­zel­le ent­steht eine Zy­go­te (be­fruch­te­te Ei­zel­le), die sich alle paar Stun­den teilt. Bei je­der Tei­lung ver­dop­pelt sich die An­zahl der Zel­len in der be­fruch­te­ten Ei­zel­le. Ab 96 Stun­den nach der Be­fruch­tung nennt man die­ses frü­he Sta­di­um ei­nes Zell­hau­fens "Mo­ru­la" (Maul­beer­keim) oder Blas­to­me­re. Die­se sieht aus wie eine Brom­bee­re und wan­dert wei­ter in die Ge­bär­mut­ter, um sich dort in der wei­chen Ge­bär­mut­ter­schleim­haut ein­zu­nis­ten.

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Sta­tis­tisch führt nur jede drit­te Be­fruch­tung zu ei­ner er­folg­rei­chen Schwan­ger­schaft , denn vie­le Em­bryo­nen über­ste­hen …

Ist Fruchtbarkeit und Eisprung das gleiche?

Die fruchtbaren Tage dauern länger als der Eisprung selbst. Der Grund: Spermien sind zwischen drei bis fünf Tage im Körper überlebensfähig, die Eizelle ist bis zu 24 Stunden nach dem Eisprung befruchtungsfähig. Daher spricht man von einem fertilen Fenster von etwa sechs Tagen.

Was bedeutet fruchtbar und Eisprung?

Eine Eizelle kann nur befruchtet werden, wenn sie sich aus dem Eierstock herausgelöst hat, man spricht dann vom Eisprung. Nach dem Eisprung ist die Eizelle maximal 24 Stunden überlebensfähig. Das fruchtbare Fenster beginnt aber schon fünf Tage vorher.

Ist man nur während des Eisprungs fruchtbar?

"Die Spermien des Mannes können allerhöchstens bis zu fünf Tage im Körper der Frau überleben." Somit ist eine Frau jeden Monat maximal fünf bis sechs Tage lang fruchtbar. Das Zeitfenster, in dem sie am wahrscheinlichsten schwanger werden kann, ist etwa zwei Tage vor dem Eisprung und am Tag des Eisprungs selbst.

Was bedeutet wenn man fruchtbar ist?

In der fruchtbaren Zeit ist der Muttermund weich (wie die Lippen) und leicht geöffnet. Außerdem verlagern sich Muttermund und Gebärmutterhals höher in die Scheide. Durch die tägliche Selbstuntersuchung mit dem Finger lassen sich diese Veränderungen ertasten und so der Beginn der fruchtbaren Zeit bestimmen.