Was frisst ein Igel im Garten?

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16. März 2022

Im Frühling und Herbst benötigen Igel manchmal Hilfe, wenn sie selbst nicht genug Nahrung finden. Lesen Sie hier, wie Sie erkennen, ob ein Igel Hilfe benötigt und wie Sie einen Igel richtig füttern.

Im Frühling und Herbst benötigen Igel manchmal unsere Hilfe. © Stock.adobe.com/Alexander Erdbeer

Als Wildtiere finden Igel eigentlich in der Natur genug Nahrung. Doch gerade im Frühling und im Herbst kann es notwendig sein, Igel im Garten zu füttern. Doch was fressen Igel eigentlich und wie füttert man sie richtig?

Wann sollte man Igel füttern?

Das Wildtier Igel sollte man nicht grundsätzlich füttern. Igel können auch ohne den Menschen überleben. Sie begeben sich in den Winterschlaf, sobald die Temperaturen dauerhaft unter fünf Grad Celsius betragen und das Nahrungsangebot abnimmt. Manchmal kann es aber dennoch sinnvoll sein den Igel mit Futter zu unterstützen.

Igel im Frühling füttern

Erwacht der Igel aus dem Winterschlaf (meist Ende März bis Mitte April), ist er sehr hungrig und muss seine Energiereserven aufladen. Bei milden Temperaturen finden Igel ausreichend Insekten. Ist jedoch das Wetter unbeständig oder der Boden noch gefroren herrscht Nahrungsmangel. Lebt ein Igel in Ihrem Garten, sollten Sie ihm jetzt Futter anbieten. 

Igel im Herbst füttern

Alle Igel müssen sich im Herbst genug Kraftreserven anfressen, um den langen Winterschlaf unbeschadet zu überstehen. Gerade Igelmütter haben bei der Aufzucht ihrer Jungen viel Energie verloren. Während männliche Igel sich bei Temperaturen um fünf Grad Celsius schon in den Winterschlaf begeben, sind Igelweibchen noch deutlich länger auf der Nahrungssuche.

Auch spätgeborene Jungtiere haben es schwer, sich vor dem Kälteanbruch eine ausreichende Speckschicht anzufressen. Jungtiere, die Anfang November weniger als 500 Gramm wiegen, überstehen den Winter meist nicht. 

Frühling und Herbst sind Jahreszeiten, in denen es unter bestimmten Umständen Sinn macht, Igel zu füttern. 

In Laub- und Reisighaufen halten Igel gerne Winterschlaf. © Stock.adobe.com/Christine Kuchem

Was fressen Igel?

Möchten Sie einen Igel füttern, können Sie auf verschiedene geeignete Futtermittel zurückgreifen. Wichtig ist ein hoher Eiweißgehalt. Am besten bieten Sie dem Igel folgendes an: 

  • Hackfleisch: angebraten, ungewürzt, nicht gesalzen
  • Eier: hartgekocht und zerdrückt oder als Rührei (in Pflanzenöl ohne Salz und Gewürze angebraten)
  • Katzenfutter: kann mit etwas Igeltrockenfutter, Haferflocken oder Weizenkleie vermischt werden
  • Geflügel: Huhn oder Pute, gekocht und klein geschnitten

Sie können Igelfutter alternativ auch fertig kaufen. Hier zwei Beispiele für Igelfutter:

  • Igel Spezialfutter von Claus* (Trockenfutter), besteht unter anderem aus Fleisch, Insekten und Ei
  • Igel Nassfutter von Multifit*

Allgemein gilt: Das Igelfutter sollte Zimmertemperatur haben und dem Igel bei Dämmerung in der Nähe seines Unterschlupfs angeboten werden. Zusätzlich sollten Sie dem Igel auch immer Wasser in kippsicheren, flachen Schälchen bereitstellen. 

Das dürfen Igel nicht fressen

Diese Lebensmittel sind nicht als Igelfutter geeignet:

  • Obst
  • Gemüse
  • Milch und Milchprodukte
  • Getreideprodukte
  • Nüsse
  • Rosinen
  • Babybrei für Menschenkinder
  • Speisereste
  • Küchenabfälle 

Wichtig: Milch und Milchprodukte dürfen Igel auf keinen Fall fressen. Igel haben eine Laktoseintoleranz, sie bekommen schweren Durchfall, der zum Tod führen kann.

So erkennen Sie, dass ein Igel zu dünn ist

Für Laien ist es nicht immer leicht zu erkennen, ob ein Igel gut genährt oder zu dünn ist. An diesen Anzeichen erkennen Sie, dass ein Igel ausgezehrt ist und Futter benötigt: 

  • Einbuchtung hinter dem Kopf
  • birnenförmige Statur
  • eingefallene Augen
  • Igel sucht auch tagsüber nach Futter

Katzenfutter eignet sich für Igel sehr gut. © Stock.adobe.com/B.Plank/imBILD.at

Erste Hilfe für Igel im Spätherbst und Winter

Finden Sie im Spätherbst oder Winter einen ausgezehrten Igel, sollten Sie unbedingt Hilfe leisten. Stellen Sie ihm eine kippsichere, flache Schale mit frischem Wasser in die Nähe seines Unterschlupfs und füttern Sie ihn regelmäßig. Zur Erstversorgung eignet sich Katzenfutter, gekochtes Ei oder angebratenes und ungewürztes Hackfleisch.

Wirkt der Igel krank oder sehr schwach, nehmen Sie unbedingt Kontakt mit einer regionalen Igelhilfe auf. Auch Ihr Tierarzt kann den Gesundheitszustand des Igels beurteilen. 

Auch Wasser sollte den Igeln angeboten werden. © Stock.adobe.com/inkevalentin

So können Sie Igeln außerdem helfen

Um Igeln zu helfen, sollten Sie Ihren Garten igelfreundlich gestalten:

  • Als trockene Rückzugsorte können dem Igel trockene Laub- und Reisighaufen dienen.
  • Außerdem können Sie ein Igelhaus aufstellen. Ein Igelhaus kann man fertig kaufen* oder selber machen.
  • Verzichten Sie im Sommer auf den Einsatz von Mährobotern. Diese werden zur tödlichen Gefahr für Igel.

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Was kann man Igeln zu fressen geben?

Als Erstnahrung eignen sich Katzenfutter, gekochtes Ei oder angebratenes, ungewürztes und nicht gesalzenes Hackfleisch. Ist der Igel sehr geschwächt, können Sie ihm mit einer Einwegspritze (ohne Nadel) warmes Wasser, Fenchel- oder Kamillentee ins Maul tröpfeln.

Soll man Igel im Garten füttern?

Das Wildtier Igel sollte nur ausnahmsweise gefüttert werden; alles andere kann gar schädlich sein. Katzenfutter ist, salopp gesagt, Junkfood für die Igel. Wer die Igel unterstützen will, setzt sich für naturnahe Lebensräume im Siedlungsraum ein. Damit werden auch Laufkäfer gefördert, die der Igel besonders mag.

Was braucht ein Igel im Garten?

Wer den Igel in seinen Garten locken will, legt im Garten eine Igelecke an. Hier darf es gerne etwas unordentlich zugehen: Reisig, Totholz und das Laub des Herbstes einfach liegen lassen. Denn das gefällt dem Stacheltier, hier findet er Schutz und Nahrung.

Wie füttere ich Igel im Garten?

So füttern Sie Igel artgerecht Wenn Sie einen unterernährten Igel in Ihrem Garten füttern wollen, darf die Nahrung gerne abwechslungsreich sein: Feuchtes Katzenfutter fressen Igel ebenso wie hartgekochte Eier oder Rührei (keine rohen Eier), ungesalzenes und gekochtes Fleisch.

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