Was die elefanten für die menschen bedeuten

Enge Bindung zwischen Dickhäuter und Mensch

Asiatische Elefanten haben mit etwa 70 Jahren eine ähnliche Lebenserwartung wie Menschen. Ihre Pubertät ist allerdings bereits mit sieben bis elf Jahren abgeschlossen. Erst dann beginnt auch das professionelle Training, das in der Regel drei bis vier Jahre in Anspruch nimmt.

Jeder Elefant hat dabei einen persönlichen Ausbilder, den Mahout, der im Idealfall seine gesamte berufliche Laufbahn mit demselben Tier verbringt. Der Mahout ist der Einzige, der den Elefanten füttert, ihn verschiedene Kommandos lehrt und ihn täglich pflegt.

Auf diese Weise entsteht nicht nur eine enge Bindung, sondern auch Autorität. Der Elefant lernt, die Hand nicht zu beißen, die ihn füttert. Bevor der Pfleger schließlich das erste Mal auf dem Elefanten reitet, wird diesem ein Kind auf den Rücken gesetzt, damit sich das Tier daran gewöhnen kann, Menschen zu tragen.

Elefanten treffen eigene Entscheidungen

Die Elefanten arbeiten besonders häufig in bergigem Gelände, in dem Maschinen nicht eingesetzt werden können. Für die Sägewerke übernehmen sie den Transport und das Verladen der geschlagenen Bäume.

Ständig begleitet werden sie dabei von ihrem Mahout, der auf ihrem Rücken reitet. Er lenkt das Tier mit einem leichten Druck seiner Füße hinter den Ohren des Tieres und mit seiner Stimme. Ein Maulgeschirr wie etwa bei Pferden gibt es bei Elefanten nicht – und das ist auch gar nicht notwendig.

Die Elefanten haben in ihrer Ausbildung gelernt, etwa 30 verschiedene Kommandos zu verstehen und umzusetzen. In vielen Fällen entscheiden die intelligenten Tiere sogar selbst, wie die Stämme am besten aufzunehmen oder abzulegen sind.

Dafür benutzen sie ihre Rüssel. Mit 40.000 verflochtenen Muskelsträngen sind diese so stark, dass sie sogar einen 250 Kilogramm schweren Holzklotz heben und umsetzen können. Für längere Transportwege jedoch wird den Dickhäutern ein Zuggeschirr angelegt, und sie werden vor einen Wagen gespannt, ganz wie Rinder in Europa.

Arbeitselefanten sind nicht ausschließlich Zuchttiere. Oft werden wilde Elefanten mithilfe anderer, bereits gezähmter Artgenossen eingefangen und anschließend ausgebildet. Statt eines Lebens in ihrer natürlichen Herde blüht ihnen anschließend ein langes Berufsleben.

Doch auch Elefanten müssen nicht ewig schuften. In der indischen Provinz Kerala können die Dickhäuter mit 65 Jahren in Rente gehen und erhalten weiterhin Futter und Pflege. Im nordthailändischen Lampang gibt es seit November 2010 sogar ein Seniorenheim für Ruheständler mit Rüssel.

Mit Elefanten in den Krieg

Die Kraft der Elefanten erwies sich nicht nur bei der Arbeit als nützlich. Bereits etwa 1100 vor Christus wurden die Tiere zum ersten Mal auch im Krieg eingesetzt. Alte Sanskrit-Texte aus Indien beschreiben, wie die schiere Größe der Elefanten die Gegner das Fürchten lehrte.

Ähnlich ging es wohl auch den Soldaten Alexanders des Großen, als sie im Jahr 331 vor Christus 15 Kriegselefanten in den Reihen der feindlichen Perser erblickten. Für den Ausgang der Schlacht spielten die Tiere jedoch keine große Rolle. Alexander siegte und integrierte später selbst Elefanten in seine Armee.

Der wohl bekannteste Einsatz von Elefanten im Krieg fand etwa ein Jahrhundert später statt. Der karthagische Feldherr Hannibal überquerte im Zweiten Punischen Krieg (218 bis 201 vor Christus) mit beinahe 60.000 Mann, 9000 Pferden und 37 Elefanten die Alpen nach Norditalien, um dort gegen die römischen Legionen zu kämpfen – letztendlich aber ohne Erfolg.

Zwar wurden noch bis ins Mittelalter immer wieder Elefanten im Krieg eingesetzt, doch ihre Wirkung im Kampf war meist lediglich psychologischer Natur.

Da die Dickhäuter von Natur aus keine sehr aggressiven Tiere sind, gerieten sie im Schlachtgetümmel häufig in Panik und zertrampelten auch Soldaten aus den eigenen Linien. Und wenn sie sich trotz des Kriegsgeschehens beruhigen konnten, liefen die schlauen Tiere einfach davon.

(Erstveröffentlichung: 2011. Letzte Aktualisierung: 30.06.2021)

  1. Home
  2. Wissen
  3. Verhaltensforschung
  • Gesundheit Digital

Verhaltensbiologie:Elefanten können menschliche Gesten interpretieren

11. Oktober 2013, 10:34 Uhr

Lesezeit: 2 min

Anna Smet zeigt auf einen Eimer, der Futter enthält, der Elefant begreift die Geste und ignoriert den leeren Behälter

(Foto: Anna F. Smet / Richard W. Byrne)

Natürlich können Elefanten nicht wie Menschen auf etwas zeigen. Trotzdem sind sie fähig, auf die Geste, mit der ein Mensch auf etwas hinweist, richtig zu reagieren.

Von Sebastian Herrmann

Elefanten sind in der Lage, menschliche Gesten korrekt zu interpretieren. Zeigt zum Beispiel eine Experimentatorin mit dem ausgestreckten Arm (und natürlich dem ausgestreckten Zeigefinger) auf ein Futterversteck, sucht die Tiere dort mit erstaunlicher Zuverlässigkeit nach der Nahrung.

Dabei stellen sich Elefanten um einiges geschickter an als zum Beispiel Hunde, die immerhin als Meister darin gelten, menschliche Mimik zu interpretieren und zu entschlüsseln. Auch nichtmenschliche Primaten scheitern daran, solche Aufgaben mit der gleichen Erfolgsquote wie Elefanten zu lösen. Das berichten Kognitionsforscher um Anna Smet von der schottischen Universität St. Andrews im Fachjournal Current Biology (Bd. 23, S. 1, 2013).

Die Wissenschaftler stellten ihre Versuche mit elf Elefanten in Südafrika an. Die Tiere gehören Anbietern aus der Touristikbranche und tragen Touristen zu Reitausflügen durch die Gegend. Die Elefanten sind zwar an Menschen gewöhnt, wurden aber in der Wildnis eingefangen - sie sind also keine echten, domestizierten Haustiere.

Anna Smet, die Hauptautorin der Studie, stellte die Tiere nun vor das folgende Problem. Den Elefanten wurden zwei Eimer präsentiert, nur in einem befand sich Futter als Belohnung. Smet stellte sich nun exakt mittig zwischen beide Eimer und zeigte mit dem Arm auf den Eimer mit Futter. Insgesamt erzielten die Elefanten eine Trefferquote von 67,5 Prozent. Einjährige Kinder schaffen bei ähnlichen Aufgaben eine Quote von 72,7 Prozent.

Offenbar verstanden die Elefanten , was die Forscherin ihnen zeigen wollte. Die Tiere interpretierten die Gesten der Forscherin teilweise auf Anhieb richtig, also ohne vorheriges Training.

Um ihre These zu überprüfen, stellten die Forscher sicher, dass die Elefanten das Futter nicht einfach nur anhand des Geruchs fanden: Als Smet mit starrem Blick und ohne eindeutige Geste zwischen den Eimern stand, schafften die Tiere lediglich eine Trefferquote von 46,7 Prozent - sie rieten also.

Soziale Netzwerke und Empathie

Wie erklärt sich die Fähigkeit der Afrikanischen Elefanten?

"Mit Menschen haben Elefanten gemeinsam, dass sie in komplexen sozialen Netzwerken leben, in denen gegenseitig Unterstützung, Empathie und Hilfe für Artgenossen entscheidend für das Überleben sind", sagt Smet. Dazu sei es wichtig, das Verhalten von Artgenossen zu interpretieren, zum Beispiel wenn ein Tier andere mit einer Geste auf eine Futterquelle aufmerksam macht.

Der Ergebnisse der Studie beleben nun eine alte Debatte unter Verhaltensforschern. Entwickeln Tiere besondere Fertigkeiten menschliches Verhalten zu interpretieren, wenn sie domestiziert werden? Oder lassen sich Tiere einfach besonders gut domestizieren, wenn sie bereits einen Sinn für soziale Signale haben?

Was symbolisiert Elefant?

Nicht nur in den Augen thailändischer Buddhisten symbolisiert der Elefant Glück, Majestät, Stärke, Fleiß und Intelligenz. Weltweit, weiß der australische Religionswissenschaftler Professor John Powers, werden Elefanten von Buddhisten in einem Atemzug mit Buddha genannt.

Was macht Elefanten so besonders?

Legendär ist das sanfte Gemüt der Elefanten, sprichwörtlich ihr enormes Gedächtnis. Sie verfügen über ein spezielles Sprachsystem und kommunizieren - ähnlich wie Wale - mittels Infraschall. Diese Laute sind fast unhörbar und klingen laut Tierpflegern wie ein Rumpeln im Bauch.

Was für Eigenschaften hat der Elefant?

Der Elefant – 11 faszinierende Fakten über Elefanten.
Elefanten haben das beste soziale Netzwerk aller Landsäugetiere. ... .
Elefanten können mit den Füßen hören. ... .
Elefanten benutzen ihren Rüssel als Schnorchel. ... .
Elefanten trauern um Familienmitglieder. ... .
Elefanten vergessen wirklich nie. ... .
Elefanten gehen für Nahrung sehr weit..

Was empfinden Elefanten für Menschen?

Untersuchungen zufolge empfinden Elefanten Mitgefühl, Trauer, Freude, Furcht und Rachsucht. Die Forscher sind mittlerweile davon überzeugt, dass Elefanten zu den intelligentesten und komplexesten Tieren überhaupt zählen.