Beikost kann flüssig sein (z.B. Wasser, Tee), breiig (z.B. püriertes Gemüse) oder fest (z.B. gekochtes Gemüse als Fingerfood). Ab einem Alter von etwa einem halben Jahr reichen Muttermilch und Säuglingsanfangsnahrung allein nicht mehr aus, um den steigenden Bedarf des Kindes an Energie und Nährstoffen zu decken. Beginnen Sie daher frühestens
anfangs des fünften Monats und spätestens anfangs des siebten Monats mit der Beikost. Wann Sie innerhalb dieser Zeitspanne beginnen, hängt vom Kind ab. Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus. Falls Ihr Kind den Kopf wegdreht, das Essen ausspuckt oder eine sonstige ablehnende
Reaktion zeigt, dann ist Ihr Kind wahrscheinlich noch nicht bereit für die Beikost. Warten Sie noch etwas ab und versuchen Sie es nach ein bis zwei Wochen wieder. Nehmen Sie sich für die Einführung der Beikost Zeit und haben Sie Geduld. Denn am Anfang muss sich das Kind erst an das neue Essen gewöhnen. Die neuen Lebensmittel und das Essen mit dem Löffel oder mit der eigenen Hand sind ganz neue Erfahrungen. Bei den ersten
Versuchen reicht es, wenn Ihr Kind wenige Löffel Brei isst. Es geht zunächst um das Kennenlernen der neuen Nahrung. Zum Sättigen können Sie anschliessend wie gewohnt Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung geben. Nach und nach können Sie dann die Menge an Beikost erhöhen. Mit welchem Lebensmittel begonnen wird, ist je nach Kultur sehr unterschiedlich. Es gibt nicht das einzig richtige Lebensmittel. Beginnen Sie mit nur einem Lebensmittel. Mischen Sie es nicht mit anderen. Mögliche
Beispiele sind: Ergänzen Sie das Essen einmal pro Tag mit etwas Rapsöl. Dieses liefert dem Kind wertvolle Fettsäuren. Verzichten Sie bei der Zubereitung auf Salz, Bouillon, Gewürze, Zucker, Honig und andere Süssungsmittel. Wenn Ihr Kind die erste Beikost gut isst, können Sie nach wenigen Tagen ein anderes Gemüse oder eine andere Frucht anbieten. Testen Sie jedes neue Lebensmittel an einigen
Tagen, bevor Sie ein weiteres Lebensmittel einführen. So erkennen Sie Unverträglichkeiten oder Allergien am schnellsten. Nachdem Ihr Kind bereits einige Gemüsesorten und Früchte kennengelernt hat, können Sie das Angebot mit Kartoffeln und Fleisch erweitern. Die Kartoffeln tragen zu einer besseren Sättigung bei, das Fleisch dient als Protein- und Eisenlieferant. Damit Ihr Kind genug Eisen aufnimmt, ist es wichtig, dass es spätestens ab dem siebten Monat regelmässig kleine Mengen Fleisch zu sich nimmt. Bald wird sich Ihr Kind auch an Kartoffeln und Fleisch gewöhnen. Ergänzen Sie schrittweise das Angebot an weiteren Lebensmitteln: Getreidebrei, Teigwaren, Reis, Brot, Hülsenfrüchte, Fisch und Ei bringen Abwechslung. Bieten Sie regelmässig fettreichen Meeresfisch wie Lachs an. Dieser liefert wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die in kaum einem anderen Lebensmittel enthalten sind. Die Anzahl der Beikostmahlzeiten pro Tag steigt mit zunehmendem Alter des Säuglings. Sie können sich an folgenden Angaben orientieren:
Zwischen dem zehnten und zwölften Lebensmonat beginnt schrittweise der Übergang zum Familienessen. Ihr Kind braucht nun keinen Brei oder speziell zubereitete Mahlzeiten mehr und kann schon fast wie die «Grossen» essen. Wie schnell das geht, hängt von der Entwicklung und den Bedürfnissen Ihres Kindes ab. Lesen Sie hier, wie Sie die Haupt- und Zwischenmahlzeiten ab dem Alter von einem Jahr ausgewogen gestalten können. Brei selber zubereiten oder fertig kaufen?Sowohl mit selbst zubereiteter Beikost als auch mit Fertigbrei aus dem Gläschen können Säuglinge gut versorgt werden. Beide Varianten haben ihre Vorteile. Entscheiden Sie sich für die Variante, die Sie am meisten überzeugt. Oder kombinieren Sie: Nehmen Sie ein Gläschen, wenn es schnell gehen muss oder wenn Sie unterwegs sind. Bieten Sie ansonsten selbstgemachten Brei und Fingerfood an, damit Ihr Kind von der Abwechslung und der Geschmacksvielfalt profitieren kann. Achten Sie beim Kauf von Fertigbrei auf die Zutatenliste. Die Zusammensetzung sollte vergleichbar mit selbstgemachtem Brei sein. Meiden Sie Produkte mit zugesetztem Salz, Zucker, Kakao und Aromen. Vorteile von Fertigbrei
Vorteile von selbst zubereiteter Beikost
Welche Lebensmittel sind ab welchem Alter nötig und geeignet?Die untenstehende Abbildung zeigt Ihnen, in welchem Alter welche Lebensmittel eingeführt werden sollen. Zwischen dem fünften und dem siebten Lebensmonat kommen neben Muttermilch und Schoppen schrittweise auch Gemüse und Früchte, Kartoffeln, Fleisch, Getreideflocken, Teigwaren, Reis, Brot, Hülsenfrüchte, Fisch, Eier, Öle und andere Lebensmittel auf den Speiseplan. Je nachdem, wann Sie mit der Beikost begonnen haben, erfolgt die Einführung der einzelnen Lebensmittel in grösseren oder kleineren zeitlichen Abständen. Spätestens im siebten Lebensmonat sollte Ihr Kind Fleisch erhalten, damit es ausreichend mit Eisen versorgt wird. Verwenden Sie bevorzugt magere Fleischstücke von Rind, Schwein, Lamm, Geflügel oder anderen Tieren. Verarbeitetes Fleisch wie Wurst oder Schinken ist meist salzig, fettig und kann Pökelsalze enthalten. Ihr Kind sollte nur sparsam davon essen. Ab dem siebten Lebensmonat kann – muss aber nicht – Folgenahrung anstelle von Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung gegeben werden. Sie können von nun auch kleine Mengen an Vollmilch oder Joghurt zur Zubereitung eines Breis verwenden. Grössere Mengen sind nicht geeignet, weil diese Milchprodukte sehr proteinreich sind. Noch proteinreicher sind Käse, Frischkäse und Quark. Diese Milchprodukte sollen daher erst nach Vollendung des ersten Lebensjahres gegeben werden. Download icon Download als pdf-MerkblattGetränkeIn den ersten Monaten bekommt Ihr Kind beim Stillen oder mit dem Schoppen genug Flüssigkeit. Erst wenn es drei Beikostmahlzeiten erhält, sind etwa zwei Deziliter zusätzliche Flüssigkeit pro Tag nötig. Wasser ist das ideale Getränk. Verwenden Sie frisches, kaltes Leitungswasser. Als Alternative zum Wasser können Sie auch ungesüssten Früchte- oder Kräutertee geben. Wegen gewisser Inhaltsstoffe sollten Kinder jedoch nur selten Pfefferminz-, Kamillen-, Fenchel- oder Melissentee trinken. Variieren Sie mit anderen Sorten. Nicht geeignet für Säuglinge sind koffeinhaltige Getränke (z.B. Cola, Kaffee, Eistee, schwarzer und grüner Tee) sowie mit Zucker oder Süssstoffen gesüsste Getränke (z.B. Instant-Kindertees, Sirup, Limonaden). Fruchtsaft enthält natürlichen Zucker und ist als Getränk ebenfalls nicht zu empfehlen. Sie können jedoch eine kleine Menge Fruchtsaft in den Getreidebrei mischen. Das Vitamin C in den Früchten bewirkt, dass der Körper das Eisen aus dem Getreide besser aufnehmen und nutzen kann. Ihr Kind sollte nicht dauernd an der Flasche nuckeln, da dies Zahnkaries begünstigen kann. Auch kann sich Ihr Kind so daran gewöhnen, aus Langeweile oder zur Beruhigung zu essen oder zu trinken. Aus den gleichen Gründen sollten Sie auch keinen Milch-Schoppen als Einschlafhilfe mit ins Bett geben. Zubereiten der BeikostDiese Tipps helfen Ihnen beim Zubereiten der Beikost:
Übergang vom Brei zur FamilienkostZwischen dem zehnten und zwölften Lebensmonat beginnt der Übergang zum Familienessen. Nach und nach ersetzen Mahlzeiten, wie sie die Grossen essen, die Milchmahlzeiten, den Babybrei oder das babygerechte Fingerfood. Neue Gerichte bereichern den Speiseplan. Dadurch lernt das Kleinkind neue Konsistenzen und Geschmäcker kennen. Darüber hinaus lernt es, zunehmend selbständig zu essen und zu trinken. Die folgenden Tipps erleichtern den Übergang vom Brei zur Familienkost:
FingerfoodWenn Sie möchten, können Sie Ihrem Kind etwa ab dem siebten Monat Fingerfood geben, als Ergänzung oder Abwechslung zum Brei. Fingerfood ermöglicht dem Kind vielfältige neue Erfahrungen – sowohl sensorisch als auch motorisch: Wie sieht das Lebensmittel aus, wenn es nicht püriert wurde? Wie fühlt es sich in der Hand an? Und wie fühlt es sich an, wenn es mit dem noch zahnlosen Kiefer zerkleinert wird? Dazu ein paar Ideen und Tipps:
Welches Obst darf 4 Monate altes Baby Essen?Ab Beikost-Beginn sind Äpfel, Birnen, Bananen, Pflaumen und Avocado geeignet. Achtung: Äpfel (gekocht, z.B. als Apfelmus), Birnen und Pflaumen wirken stuhlauflockernd, Banane und geriebener, roher Apfel hingegen wirkt stuhlfestigend.
Welches Gemüse darf ein 4 Monate altes Baby Essen?Zu Beginn: Gemüse
Besonders geeignet und beliebt ist die von Natur aus leicht süße Karotte. Neben der Karotte dürfen auch nährstoffreiche Gemüsesorten wie Pastinake, Kürbis, Spinat, Blumenkohl, Brokkoli, Erbsen, Fenchel oder Zucchini auf den Babyspeiseplan.
Welche Gläschen ab dem 4 Monat?Gemüse ist ideal für den Start mit der Beikost nach dem vollendeten 4. Monat. Vor der Milchmahlzeit am Mittag wird mit einigen Löffelchen begonnen und dann von Tag zu Tag gesteigert – damit sich Ihr Baby langsam an die neue Form der Nahrungsaufnahme gewöhnen kann.
Wie viele Mahlzeiten darf ein 4 Monate altes Baby haben?Bei ausschliesslicher Schoppenernährung gilt als Faustregel, dass die Trinkmenge in den ersten 4 bis 5 Monaten etwa ein Sechstel des Körpergewichts betragen soll. Ein 4,5 kg schweres Kind würde also ungefähr 750 ml pro Tag brauchen, verteilt auf etwa 5 Mahlzeiten.
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