Warum ist mir so wichtig, was andere denken

Warum ist mir so wichtig, was andere denken
Ich gestehe – ich gehörte schon immer zu den Menschen, die sich Gedanken darüber machen, was andere von ihnen denken könnten. Ich erinnere mich, dass es schon als Kind so war. Einmal hatte ich ein richtig teures Paar Schuhe bekommen, das ich total cool fand. Stolz zeigte ich die Schuhe einer Freundin – die meine Begeisterung allerdings so ganz und gar nicht teilte. Sie fand die Schuhe schrecklich und machte kein Geheimnis daraus. Und wisst Ihr, was in diesem Moment passierte? Ich fand die Schuhe plötzlich ebenfalls scheußlich und flehte meine Mutter an, sie wieder umzutauschen. Zwar wunderte sie sich und schimpfte, aber sie tat, worum ich sie gebeten hatte. Ich wusste, ich hätte diese Schuhe nie getragen. Niemals. Warum aber war mir schon damals die Meinung anderer nicht egal? Und warum ist es mir bis heute nicht egal, was andere über mich denken könnten?

Warum ist uns die Meinung anderer so wichtig?

Da wir Menschen soziale Wesen sind, ist Anerkennung für das, was wir tun, von großer Bedeutung. Anerkennung vermittelt uns das Gefühl, „dazu“ zu gehören. Auch das eigene Selbstwertgefühl hängt erheblich davon ab, wie wir bei anderen Menschen ankommen. Nicht umsonst geht es zum Beispiel auf Instagram nahezu ausschließlich darum, möglichst viele Likes und positive Kommentare zu sammeln. Je kleiner das Selbstbewusstsein – umso größer der Drang, von Außen positiv bestätigt zu werden.

Was passiert mit uns, wenn wir die Meinung anderer zu wichtig nehmen?

Wenn wir die Meinung anderer wichtiger als unsere eigene nehmen, machen wir uns logischerweise selbst klein. Eigene Wünsche, Ideen und Träume werden für andere begraben – und das für (wenn’s gut läuft) ein bisschen Anerkennung. Wie unnötig. Das Schlimmste daran: man macht sich von anderen Menschen abhängig. Und das wirkt zusätzlich äußerst unattraktiv. Man bewirkt mit diesem Verhalten quasi das Gegenteil dessen, was man eigentlich bezwecken wollte. Ganz schön blöd also.

Warum ist mir so wichtig, was andere denken

Was können wir dagegen tun, wenn uns die Meinung anderer zu wichtig ist?

Wäre es nicht ganz wunderbar, wenn uns egal wäre, was andere über uns denken? Wie aber kriegen wir das hin? Wie so oft im Leben ist auch in diesem Fall zunächst das Wichtigste, sich sein eigenes Verhalten bewusst zu machen und überhaupt zu bemerken, wenn man etwas tut, nur um anderen zu gefallen. Es geht darum, genau diese Situationen aufzuspüren und sich zu fragen: will ich das wirklich selbst oder verstelle ich mich gerade? 

Im Anschluss daran beginnt dann das Wesentliche: üben. Üben, EIGENE Entscheidungen zu treffen – unabhängig davon, wie Dein Umfeld das finden könnte. Klar, das macht möglicherweise Angst – doch es wird sich lohnen, sich dieser Angst zu stellen. Es stärkt das unglaublich gute Gefühl, unabhängig von der Meinung anderer zu leben. Mit jeder wirklich frei getroffenen Entscheidung wird der Glaube an die eigene Person ein Stückchen größer. Und auch, wenn ich selbst noch ständig übe, kann ich das aus eigener Erfahrung bestätigen.

Und tatsächlich – mittlerweile kaufe ich nur noch Schuhe, die MIR gefallen. 😉

Ich wünsche Euch einen guten Start ins Jahr 2019!

Eure Steffi

Wer cool und stark ist und sich selbst liebt, zieht sein Ding durch – egal, was andere darüber denken. So jedenfalls eine weit verbreitete Auffassung. Unsere Autorin ist dann allerdings nicht cool. Ihr ist nämlich wichtig, was andere über sie denken.  

Mach dein Ding, egal, was die anderen sagen!

Zugegeben: Diese "No-F***s-given"-Einstellung klingt echt super. Immer nur das tun, was ich will. Was ich allein für richtig halte. Und keinen Gedanken daran verschwenden, was andere davon halten. Wirklich ganz toll. Zumal es dann auch noch – zum Beispiel bei Instagram und YouTube – oft Applaus dafür gibt (wobei das die Gefeierten natürlich nicht interessiert ...). 

Aber für mich ist das einfach nichts. Sorry! 🤷‍♀️

Kann gut sein, dass ich das Ganze einfach nicht verstehe. Zum Beispiel frage ich mich immer, warum die Leute ihre No-F***s-given-Einstellung bei Instagram und Co. propagieren, wenn sie anderer Menschen Meinung nicht interessiert. Und warum sie teilweise Fotos retuschieren, ihren Rücken so verbiegen, dass ihr Hintern besonders toll aussieht, oder kritische Kommentare löschen.

Außerdem: Inwiefern soll es bitte ein Zeichen von Selbstliebe sein, auf das Feedback von anderen zu pfeifen? Das wird nämlich oft behauptet, aber ich glaube nicht, dass das stimmt. Ich halte mich sogar für einen lebenden Gegenbeweis: Ich liebe mich nämlich selbst, interessiere mich aber trotzdem dafür, was andere über mich denken. Und dafür habe ich auch meine Gründe.

1. Andere sehen, was ich nicht sehe

Seit ich denken kann, sehe ich mich jeden einzelnen Tag aus ein und derselben Perspektive. Klar, je nach Stimmung finde ich mich mal ganz toll und mal völlig daneben. Doch grundsätzlich bin ich so an mich gewöhnt, dass ich einfach alles an mir selbstverständlich und normal finde. Ohne das Feedback von anderen wüsste ich ehrlich gesagt gar nicht, dass manche meiner Eigenschaften Stärken sind, die einige Leute sogar an mir schätzen. Und ich würde es auch nicht merken, wenn ich mich negativ verändere (zum Beispiel leichter reizbar werde, extrem abnehme oder so), weil es mir in meinem täglichen Mit-mir-Leben nicht auffiele. Also: Die Perspektive von anderen bereichert mich und meine Sichtweise auf mich selbst. Durch andere Leute erfahre ich Dinge über mich, die ich allein nie erkennen würde.     

2. Ich bin von anderen abhängig  

Verrate mir doch mal bitte jemand, welcher Arbeitgeber mich beschäftigen möchte, wenn ich nicht auf Kritik reagiere und lieber erst komme, nachdem ich ausgeschlafen habe, statt pünktlich um neun.

Schon meine wichtigste Lektion aus der Schulzeit lautet: Immer brav mitmachen und tun, was andere von mir wollen, und ich habe meine Ruhe. Erstens wäre ich nämlich in meiner Schicksals-Klassengemeinschaft Außenseiterin gewesen, wenn ich auf die anderen geschissen hätte. Das in Kombination mit der Pubertät hätte mich kaputt gemacht – denn als Teenie habe ich mich längst nicht so geliebt, wie ich es heute tue.

Zweitens hätte ich vermutlich keinen Abschluss. Denn außer Ökologie und Latein fand ich alles strunz-langweilig. Was habe ich also gemacht? Nett gelächelt, mich ruhig verhalten und die Antworten hingeschrieben, die der Lehrer lesen wollte (dafür hatte ich nämlich ein Händchen). Zack, Abitur.

Zum Glück kann ich jetzt als Erwachsene mein soziales und berufliches Umfeld selbst aussuchen und muss mich daher nicht mehr so sehr anpassen, um anderer Leute Erwartungen zu erfüllen. Aber ich bin zum Beispiel durch meine Schulzeit dazu erzogen, mich zumindest ein Stück weit danach auszurichten, was andere über mich denken. Wieso soll ich mir das jetzt auf Krampf abtrainieren, wenn's doch in der Praxis gut funktioniert? Für ein Leben in Ruhe und Frieden gehe ich gerne darauf ein, was andere über mich denken

3. Ich kann durch andere meine eigene Überzeugung besser erkennen

Letztens wollte ich mir eine Tasche kaufen und konnte mich zwischen zweien nicht entscheiden. Also habe ich meine Freundin gefragt, welche ich nehmen soll. Das Witzige: Als sie die blau-rote sagte, wusste ich plötzlich, dass es die orangefarbene sein muss. Auf einmal meldete sich nämlich mein Gefühl und ich konnte mich entscheiden. 

So ist es auch, wenn andere mir ihre Meinung zu mir oder meinem Standpunkt sagen. Gerade negative Kritik macht mir oft deutlich, wie überzeugt ich wirklich von meiner eigenen Haltung bin. Zu wissen, was andere über mich denken, hilft mir dabei, mir meiner Sache sicherer zu werden. 

4. Mein Leben ist schöner, wenn andere mich mögen

Ich werde gerne angelächelt und freundlich behandelt. Ich bin nunmal einfach gestrickt, das macht mir gute Laune. Also bin ich freundlich zu anderen, damit sie über mich denken "Die ist aber nett" und mir einen schönen Tag wünschen, wenn ich mein Schoko-Croissant bezahle.

Außerdem brauche ich einfach Bezugspersonen in meinem Leben. Freunde und Familie, die für mich da sind und mit denen ich Zeit verbringen und etwas unternehmen kann. Wer würde sich bitte dazu bereit erklären, wenn sie über mich denkt "Boah, die Frau ist so ätzend, die blöde Kuh!"? 

5. Ich gewinne durch anderer Leute Meinung mehr, als ich verliere 

Es ist ja so: Wenn ich nicht gerade mein rosa Kaninchen-Kostüm trage, denken von 100 Menschen, die mich am Tag sehen, 97 überhaupt nichts über mich. Schließlich bin ich kein laufender Instagram-Post mit Kommentarfeld, in den alle Welt ihren Senf hinein schmieren zu müssen meint. Zum Glück! 

Zumindest offen für das zu sein, was die drei übrigen Menschen über mich denken, ist dann wiederum praktisch keine Belastung für mich. Und wenn ich es weiß, kann ich schließlich immer noch entscheiden, was ich damit anfange. Außerdem: Es hat ja für mich nicht jede Meinung das gleiche Gewicht. Je näher mir ein Mensch steht, umso wichtiger ist mir, was er über mich denkt

Was meine Gründe über mich verraten

Wahrscheinlich ist es bei Leuten, die berühmt sind oder täglich Fotos von sich bei Instagram posten, anders. Aber für mich ist, was andere über mich denken, nichts, vor dem ich mich schützen muss. Im Gegenteil: Mir hilft es, das zu wissen, sowohl praktisch für mein Leben als auch für mein Selbstbild.

Allerdings zeigt genau das zugegebenermaßen auch, dass ich weder unabhängig noch absolut selbstbewusst bin. Das kümmert mich aber im Gegensatz zu anderer Leute Meinung überaus wenig. Ich wurde nunmal nicht als fertiger Mensch geboren. Und wahrscheinlich werde ich nicht einmal als fertiger Mensch sterben. Selbst für dieses Ereignis in meinem Leben liegt mir nämlich jetzt schon etwas daran, dass dann zumindest eine Person über mich denkt: "Ich vermisse sie".

Videotipp

Du willst, dass dich andere Leute nett finden? Im Video erfährst du, welche Gewohnheiten dich sofort sympathischer machen.

Warum ist mir so wichtig, was andere denken

#Themen
  • Selbstkritik
  • Selbstzweifel
  • Selbstbewusstein
  • Selbstbewusstsein
  • Instagram

Warum ist es mir so wichtig was andere von mir denken?

Warum ist uns die Meinung anderer so wichtig? Da wir Menschen soziale Wesen sind, ist Anerkennung für das, was wir tun, von großer Bedeutung. Anerkennung vermittelt uns das Gefühl, „dazu“ zu gehören. Auch das eigene Selbstwertgefühl hängt erheblich davon ab, wie wir bei anderen Menschen ankommen.

Warum ist es mir nicht egal was andere über mich denken?

Du hast keine eigene Persönlichkeit. Deine Meinungen und Vorstellungen sind davon abhängig, was dein Umfeld denkt. Du hast gar keine eigene Persönlichkeit. Du weißt nicht, was dir wirklich gefällt oder was du wirklich denkst. Dein ganzes Leben ist darauf ausgelegt, es den anderen Menschen Recht zu machen.

Wie schaffe ich es dass mir alles egal ist?

Egal was andere denken: Sie müssen nicht allen gefallen.
Unabhängig machen: Lassen Sie die Meinungen anderer nicht an sich heran. ... .
Stärken entfalten: Versuchen Sie, Ihre Stärken zu entfalten. ... .
Selbstwertgefühl trainieren: Haben Sie kein Gefühl für den eigenen Wert, halten Sie viel von der Meinung anderer Menschen..

Warum denke ich zu viel nach?

Übermäßiges Nachdenken kann seine Wurzeln in Selbstzweifeln oder einem Mangel an gesundem Selbstwertgefühl haben. Vielleicht ist es auch mit Stress und Ängsten verbunden, oder es kann sogar das Ergebnis eines vergangenen Traumas oder negativer Erfahrungen im früheren Leben sein.