Warum essen kinder immer das gleiche

Wenn Kinder beim Essen sehr heikel sind, brauchen Mama und Papa starke Nerven. Eine Studie zeigt allerdings: Häufig sind die Eltern selbst schuld daran

Viele Eltern kennen das: Man kocht extra frisch und abwechslungsreich, doch kaum stellt man den Teller auf den Tisch, steht dem Fortplanz der Graus förmlich ins Gesicht geschrieben, und es folgt ein lautes: "Bäähhhhhh!" Da fällt es einem wirklich schwer, ruhig zu bleiben. "Keine Sorge, fast jedes Kind hat irgendwann einmal eine Phase, in der es fast unmöglich ist, das Richtige aufzutischen", sagt Ernährungsberaterin Doris Gartner. "Plötzlich mögen sie keinen Brokkoli – und morgen auch keine Tomatensauce mehr." Bezugspersonen erkennen schnell, das da nicht mehr viel übrigbleibt, außer Nudeln mit Butter und Salz oder leere Semmeln. Die Diätologin kann beruhigen: "Selbst wenn das beiliegende Gemüse über Wochen nicht gegessen wird, muss deswegen keine Mangelerscheinung auftreten."

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Eltern sollten sich nicht zu viele Sorgen machen, wenn Kinder sich eine Zeit lang einseitig ernähren.

14.11.2011, 13:39 Uhr

Kinder haben oft sehr spezielle Essgewohnheiten: Nudeln ohne alles oder ausschließlich Nutella zum Frühstück. Gemüse ist dagegen total out. Auch wenn es nicht immer leicht fällt - zum Essen zwingen sollten Eltern den Nachwuchs nicht.

Rosenkohl: Igitt. Spinat: Schmeckt nicht. Brokkoli: Nein danke. Wohl jeder kennt Nahrungsmittel, die er nicht mag. Gerade in der frühkindlichen Trotzphase gibt es aber Kinder, die nicht nur eines, sondern gleich eine ganze Reihe von Speisen verweigern. Im Extremfall kann es sein, dass diese mäkeligen Esser an jeder Mahlzeit etwas auszusetzen haben und wochenlang nur Nudeln mit Butter und Salz zu sich nehmen.

Kinder verlangen von alleine nach Abwechslung

Verrückt machen müssen sich Eltern deshalb aber nicht. Wie eine Langzeitstudie der Universität Stanford bewies, droht selbst Kindern, die stark selektiv essen, nicht das Schicksal des Suppenkaspers: Über kurz oder lang holten sie sich die Nährstoffe, die sie brauchen. „Nehmen wir an, man würde ihnen die Nahrungswahl überlassen und sie würden nur noch Nutella-Toast essen. Nach einer Weile hätten sie das satt und würden von alleine nach Abwechslung verlangen“, erläutert Ulrich Gerth von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung in Fürth.

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Mit anzusehen, wie sich das Kind über Tage hinweg einseitig ernährt, dürfte Eltern trotz Aussicht auf Erfolg schwer fallen. Grundsätzlich ist es nicht einfach, richtig auf die Essensverweigerung zu reagieren. Wichtig zu wissen ist zunächst einmal, wodurch sie bedingt wird. „Ein Stück weit ist es eine Frage des Typs: Das eine Kind isst gerne, viel und alles - das andere ist wählerisch und isst wie ein Spatz“, erklärt Gerth.

Nahrungsaufnahme ist etwas Persönliches

Neben der Typfrage spielen auch psychologische Faktoren eine Rolle. „Oft geht es beispielsweise um Autonomie“, sagt Gerth. Die Nahrungsaufnahme sei etwas Persönliches, und indem sie sie verweigerten, zögen Kinder eine Grenze zwischen sich und ihren Eltern.

Damit wird signalisiert: „Da redest du mir nicht rein.“ Der Versuch, sich über ihren Willen hinwegzusetzen, sei besonders in der Trotzphase wenig erfolgreich, vielmehr sogar kontraproduktiv, weil er ihre Ablehnung noch verstärkt.

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Warum isst mein Kind immer nur das Gleiche?

Oft handelt es sich um vorübergehende Trotzphasen, die zwar nervig sind, aber zur Persönlichkeitsentwicklung deines Kindes einfach dazugehören. Auch das Austesten von Grenzen findet mit Vorliebe beim Essen statt. Manchmal ist die Essensverweigerung auch der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit.

Warum isst mein Kind nicht richtig?

Manche Kinder sind über lange Zeit, manchmal über Jahre hinweg, sehr „eigen“ in ihrem Essverhalten. Sie essen zum Beispiel über lange Zeit nur wenige verschiedene Lebensmittel oder auffällig wenig. Dies muss kein Anlass zur Sorge sein, solange sich Ihr Kind gesund entwickelt und aktiv ist.

Was tun wenn Kinder nur einseitig essen?

Wenn Sie sich dennoch Gedanken machen, dass sich Ihr Kind zu einseitig ernährt, erhalten Sie in der kinderärztlichen Praxis oder in der Ernährungsberatung hilfreiche Tipps für eine ausgewogene Ernährung trotz eingeschränkter Auswahl an Lebensmitteln.

Warum sind Kinder beim essen heikel?

So früh beginnt die Geschmacksbildung. Heikel sind mitunter auch jene Kinder, die nicht oder nur kurz gestillt wurden. Die Geschmacksstoffe der Lebensmittel, die die Mutter zu sich nimmt, gehen in die Muttermilch über. So schmeckt sie von mal zu mal anders.