Warum erscheint es uns als ob die Sonne im Osten aufgeht?

Warum erscheint es uns als ob die Sonne im Osten aufgeht?
Ein Sonnenaufgang hat die Menschheit schon immer fasziniert. Wo aber geht die Sonne auf? Und wo genau geht sie unter? Foto: imago images / agefotostock

Unser Tageszyklus wird durch den Sonnenauf- und Sonnenuntergang bestimmt. Für die Menschen war der Lauf der Sonne seit jeher ein wichtiges Indiz dafür, wann der Boden bestellt werden musste und welche religiösen Feiertage anstanden. Wo die Sonne auf- und untergeht fragt sich der Mensch bis zum heutigen Tag.

Der Sonnenverlauf prägt unseren Alltag

Das klingt plausibel, doch in der Menschheitsgeschichte war die genaue Berechnung der Sonnenbahn von entscheidender Bedeutung. Die Erfindung des Kalenders wäre ohne das genaue Wissen um Sonnenauf- und Sonnenuntergang gar nicht denkbar.

Wo die Sonne also aufgeht und wo sie wieder untergeht, kennzeichnet für uns auch, wann etwas im Jahr geschieht. Den genauen Sonnenstand über das Jahr zu ermitteln, ist hierbei von entscheidender Bedeutung, weil sich die Bahn unseres Heimatsterns über das Jahr ständig verändert.

Der Lauf der Sonne

Wo also geht die Sonne auf? Für uns im Osten und sie zieht weiter nach Westen, wo sie schließlich untergeht. Weil die Sonne jedoch ein Fixstern ist, ist es die Erde, die sich dem Stern zuwendet. Weil sich die Erde hierbei nicht nur um die Sonne, sondern auch um sich selbst dreht, erleben wir den Zyklus von Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Im Zenit steht sie im Sommer um 12 Uhr und im Winter um 13 Uhr.

Durch die geneigte Erdachse bekommt die nördlichere Halbkugel einmal im Jahr weniger Sonnenlicht ab als die Südhalbkugel und umgekehrt. Wir nehmen das als Jahrzeiten wahr, in denen sich der Stand der Sonne merklich verschiebt. So geht im Winter die Sonne auf der Nordhalbkugel viel später auf als im Sommer und sie geht auch viel schneller unter.

Wo geht die Sonne auf?

Die Sonne geht im Osten auf, allerdings nur für uns. Nur wir begreifen sie als ein Stern, der „aufgeht“ und „untergeht“. Für die astronomisch fortgeschrittenen Azteken etwa fuhr die Sonne im Osten auf, schritt über die Erde, um Nachts durch das Reicht der Toten zu wandeln. Die Sonne war ein Gott und hieß Tonatiuh. Der vermeintliche Sonnenkreislauf gab dem Schöpfungskreislauf der Menschen einen Sinn.

Das war der Grund, warum die Menschen in früheren Zeiten unseren Fixstern als einen Himmelskörper betrachteten, der sich um die Erde dreht. Auch die katholische Kirche konnte sich im Mittealter nicht vorstellen, dass Gottes Schöpfung nicht der Mittelpunkt des Universums sei. Dieses sogenannte geozentrische Weltbild beweist, wie wir die Bedeutung der Sonne auf uns selbst projizierten.

Mit Kopernikus änderte sich dieser Zustand gewaltig. Nicht länger drehte sich die Sonne um die Erde sondern umgekehrt rast unser blauer Planet um den Stern in der Mitte. Das heliozentrische Weltbild des Kopernikus machte unsere Erde unbedeutend, erklärte aber auch, warum sich die Laufbahn unseres Zentralgestirns über das Jahr verteilt so sehr ändert, warum Sonnenauf- und Sonnenuntergänge so verschieden sind.

Wo geht die Sonne unter?

Die Sonne geht im Westen unter. Die Zeit zwischen Tag und Nacht heißt Dämmerung und zeigt sich häufig in den intensivsten Farben am Firmament. Wie in den Morgenstunden hängen die Lichtverhältnisse auch am Abend der Erdachseneigung und der Umlaufbahn der Erde ab.

Die Astronomie unterscheidet zwischen verschiedenen Stufen der Dämmerung. Diese bestimmen sich aus dem Neigungsgrad der Erde zur Sonne.

Folgende Arten der Dämmerung gibt es:

  • Morgendämmerung: Der Übergang von Nacht zu Tag
  • Abenddämmerung: Der Übergang von Tag zu Nacht
  • Bürgerliche Dämmerung: Auch als„zivile Dämmerung“ bezeichnet, beschreibt sie den Tiefenwinkel der Sonne um bis zu 6 Grad. Unter einem solchen Licht ist das Lesen im Freien noch möglich.
  • Nautische Dämmerung: Der Tiefenwinkel der Sonne beträgt hierbei bis zu 12 Grad. Zu dieser Tageszeit ist der Horizont noch erkennbar und die ersten Sterne zeichnen sich ab. Schiffsbesatzungen konnten über die Sterne navigieren.
  • Astronomische Dämmerung: Mit einem Tiefenwinkel von bis zu 18 Grad, beschreibt diese Form der Dämmerung den Übergang in die Dunkelheit der tiefen Nacht.

Die Sonne geht also genau genommen weder auf noch unter. Aufgrund der Erdrotation und der Ausrichtung zur Sonne zeigt sie sich uns nur von Ost nach West. Und ob wir nun der Mittelpunkt des Universums sind oder eben nicht: Wir können jeden Sonnenauf- und Sonnenuntergang weiterhin genießen.

Quellen: Academic, Wetteralarm, eigene Recherche

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Kann die Sonne im Osten untergehen?

Wie wir alle in der Schule gelernt haben, geht die Sonne wie alle anderen Himmelskörper im Osten auf und im Westen unter. Dieses Aufgehen und Untergehen ist jedoch nur bildlich gemeint: Da die Sonne ein Fixstern ist, bewegt sie sich eigentlich gar nicht.

Warum sagt man im Osten geht die Sonne auf und im Westen unter?

Die Sonne befindet sich genau auf dem Himmelsäquator - an einem der beiden Punkte, an dem die Ekliptik diesen schneidet. Die Sonne geht an diesem Tag genau im Osten auf, steht mittags senkrecht über dem Äquator und geht exakt im Westen unter - immer auf der Linie des Himmelsäquators.

Warum ist die Sonne nie im Norden zu sehen?

Die Sonne steht also genau über einem am Himmel. Wenn man von dort nach Norden geht, krümmt sich die Erdoberfläche von der Sonne weg. Deshalb treffen die Sonnenstrahlen nicht mehr im rechten Winkel auf, sondern schräg, aus südlicher Richtung.

Wann geht die Sonne im Osten auf?

Sonnenbahn zu Sommerbeginn Die Sonne geht gegen 5.30 Uhr im Nordosten (55°) auf, hat um 6 Uhr eine Höhe von 5° erreicht und steht kurz vor 9Uhr genau im Osten. Um 12 Uhr steht die Sonne 60° hoch und gegen 13.15 Uhr hat sie den höchsten Punkt erreicht (64°).