In Österreich benötigen etwa 3 von 4 Personen mittlerweile eine Sehhilfe, laut Studien soll bis 2050 die Hälfte der Weltbevölkerung kurzsichtig sein. Wer als Brillenträger*in noch zusätzlich Atemmaske trägt, hat es bereits bemerkt: Die Brille beschlägt. Show Was wir im Zuge der Situation rund um CoVid-19 sehr oft zu hören bekommen haben: Wie schaffe ich es, dass meine Brille trotz Atemmaske nicht anläuft? Das "Nebel-Problem" ist tatsächlich eines unserer häufigsten Anliegen in den Filialen. Als Meisteroptiker*innen und Brillenträger*innen mit Neugier haben wir die Situation genauer unter die Lupe genommen um ein wenig Klarheit zu schaffen, wie man eine Atemmaske tragen kann und gleichzeitig etwas durch die eigene Brille sieht. Es mag nach einer Lappalie klingen, bei so vielen Personen mit Kurzsichtigkeit und der Notwendigkeit von Atemmasken in geschlossenen Räumen jedoch, betrifft das einen großen Teil der Bevölkerung. Denn eines steht fest: Mit beschlagener Brille kann man nicht sehen! Schwierig wird es auch, wenn man sein Gesicht nicht anfassen und seine Brille nicht ständig absetzen und reinigen soll, weil dabei möglicherweise Krankheitserreger auf das Gesicht übertragen werden. Wir haben die im Internet und anderen Medien kursierenden Techniken für euch getestet. Dafür haben wir zum Zwecke der Wissenschaft auch geprüft wie man beim Tragen der Atemmaske am besten sieht. Unser Resümee lest ihr hier. So wurden die Methoden bei uns überprüft Um die Methoden zu testen, muss der Fairness und Genauigkeit der "Studie" halber erwähnt werden, wie der "Studienaufbau" war. Als Testbrillen dienten eine Persol PO3092V und eine Fritz Titanium 506, beide Brillen sind optische, also mit eigenen Dioptrienwerten an den Tester angepasst und natürlich bei sehen!wutscher gekauft. Die Persol-Brille im Test hatte keine zusätzliche Beschichtung gegen das Beschlagen, die Fritz Titanium war zusätzlich mit einer Oberflächenbehandlung mit Nanopartikeln ausgestattet, um das Wasser abzuweisen. Es war ein Montag Nachmittag, kühl aber nicht unbedingt kalt. Neblig war es ohnehin nicht. Unsere Testperson [Anmerkung der Redaktion: Thomas vom sehen!wutscher Marketing-Team] hat keine Lungenerkrankung, einer Bescheinigung der Lungenfachärztin nach eine leicht überdurchschnittliche Lungenfunktion und ist ständiger Brillenträger. Natürlich ist dieser Test kein wissenschaftliches Experiment, in dem verschiedenste Laborbedingungen kontrolliert werden. Aber dass die Brillen anlaufen, ist ohnehin bekannt. Ein Peer Review würden wir wahrscheinlich nicht überstehen, aber die Methodik sollte klar sein. Neben zwei Brillen im Test wurde der Effekt für das gesamte Ergebnis an zwei unterschiedlichen Punkten kontrolliert, um die typischen Umgebungen für eine beschlagene Brille zu testen. Zwischen den Tests wurden übrigens für Veränderungen an der Maske immer Handdesinfektionsmittel und Mikrofasertücher zum Putzen eingesetzt. Die eingesetzten Mittel für die Tipps beruhen übrigens alle auf Dingen, die zuhause verfügbar sind. Ein Anti-Beschlag-Spray ist günstig online und in unseren Filialen verfügbar. Nachdem wir aber oft gehört haben, dass es anders auch geht, bzw. der Hinweis auf Anti-Beschlag-Spray nur "heiße Luft" wäre, wollten wir es nochmal genau wissen. Als Maske wurde eine professionell genähte, wiederverwendbare Stoffmaske eingesetzt. Nase und Mund werden dabei komplett abgedeckt, die Brille wurde darüber aufgesetzt. Das sind die Ergebnisse unseres Tests. Metallklammern Diese Idee schlägt vor, das verstellbare Metallstück oberhalb der Nase von FFP3/N95-Masken bzw. Staubmasken zu imitieren, da die Maske so besser der Form des Gesichts folgt. Das funktioniert an sich gut, abhängig davon welcher Stoff benutzt wird. Wer eine selbstgemachte Maske hat, kann ein flexibles, schmales Metallstück wie etwa Draht am oberen Rand der Maske einführen. Gerade gebogene Büroklammern oder Pfeifenreiniger eignen sich dafür auch laut des Magazins Fast Company. Das Einsetzen des Metallstücks muss hier eingeplant sein, wenn man keine Löcher in die Maske schneiden will, z.B. durch einen genähten Tunnel. Alternativ könnte man mit medizinischem Klebeband das Metallstück, unsere "Nasenklammer", auch einkleben. Allerdings ist das recht rudimentär, daher empfiehlt es sich, das Metallstück einzunähen, am besten so, dass man es vor dem Waschen der Maske herausnehmen kann. Bitte beachten: Wenn du deine Maske in der Mikrowelle sterilisierst, muss du unbedingt alle Metallteile zuvor herausnehmen! Fazit: Seife Sehr häufig hören wir, dass Leute Seife oder Spülmittel einsetzen und ihre Brille damit einreiben, es abwischen und dann angeblich die Brille nicht mehr anlaufen würde. Dazu gibt es sogar eine Studie eines Chirurgen von 2011. Für diese Methode soll die Brille am Besten an der Luft trocknen und nach dem Abwaschen mit einem Mikrofasertuch nicht mehr beschlagen. Der Film der Seifentenside soll verhindern, dass die Wassermoleküle die Tröpfchen an der Brillenoberfläche formen können. Wir haben die Brille mit unparfümierter, neutraler Handseife gemäß den Anweisungen gereinigt und trocken geputzt. Danach sind wir raus, um zu sehen, ob es funktioniert hat. Die Brille war auch mit Seifenfilm beschlagen. Einen Unterschied zu Gläsern ohne Seifenfilm konnten wir nicht bemerken. Weitere beliebte Vorschläge sind Babyshampoo, Zahnpasta oder Rasiercreme, teilweise auch Essig. Dafür muss auch recht viel von der Substanz aufgetragen werden, um das Anlaufen zu stoppen, und gleichzeitig die Brille nicht verschmieren. Wir raten von all diesen Hausmitteln ab, da sie vielleicht bei größeren Mengen tatsächlich einen Film bilden, der das Beschlagen stoppt, aber dabei Beschichtungen und Glas der Brille angreifen und beschädigen können. Ebenso kann die Fassung der Brille selbst dadurch beschädigt oder nachhaltig verändert werden. Fazit: Anti-Beschlags-Sprays + Anti-Fog-Putztücher Anti-Fog-Sprays, bzw. Anti-Fog-Putztücher für Brillen glätten die Oberfläche der Gläser. Dafür ist die Brille zu reinigen und dann einzusprühen, damit die Kondenstropfen gar keinen Halt auf der Brille bekommen. Die Flüssigkeit im Spray enthält meist eine Kombination aus absorbierenden Silikonverbindungen, die mit Alkohol vermischt sind. Wenn die Flüssigkeit verdunstet und mit dem Mikrofaser-Putztuch eingerieben wird, hinterlässt das eine dünne transparente Schicht, dank der die Brille nicht mehr beschlägt. Aufzutragen ist die Flüssigkeit innen und außen auf der Brille per Spray und dann mit einem Putztuch aufzupolieren. Die geeigneten Sprays bekommst du – natürlich – in deiner sehen!wutscher-Filiale und online. Sofort danach werden die Gläser praktisch kaum mehr beschlagen und je nach Hersteller hält dieser Effekt bis zu 3–5 Tage an. In unserem Test hat alles funktioniert wie auf der Spraydose versprochen. Einmal aufgesprüht, mehrmals geatmet und wir konnten dabei immer noch sehen. Die Sprays sind recht ergiebig und günstigerweise gleich im 3er-Set zu erhalten. Sprays werden im Bereich von Gesundheit, bei Feuerwehrleuten und professionellen Skifahrern und Tauchern verwendet, oft unter extremen Bedingungen arbeiten oder Schutzbrillen tragen müssen. |