Wann wurde die erste Windkraftanlage in Deutschland gebaut?

Bundesregierung fördert alternative Energien

Nach der Wiedervereinigung wurden die Bestrebungen zur Windenergie – in Ost und West – in ein Gesetz gegossen: Am 1. Januar 1991 trat unter der Regierung von Helmut Kohl das Stromeinspeisungsgesetz in Kraft. Dadurch wurden Energieunternehmen erstmals dazu verpflichtet, aus alternativen Energien gewonnenen Strom in ihre Netze einzuspeisen.

Knapp zehn Jahre später befeuerte die Bundesregierung den Ökostrom erneut – mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, das am 1. April 2000 in Kraft trat. Aus der Windenergie ist mittlerweile eine bedeutende Branche geworden, auch wenn der Ausbau derzeit stoppt. Durch Putins Krieg in der Ukraine könnte im wahrsten Sinne des Wortes neuer Wind in die Sache kommen. Auch mit Hilfe von Windenergie könnte Deutschland unabhängiger von fossilen (russischen) Rohstoffen werden.

Putin beschleunigt Energiewende in Deutschland

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck hat Anfang April 2022 das sogenannte Osterpaket vorgestellt. Es soll die Energiewende beschleuigen, so dass Deutschland bis 2035 seinen Strombedarf fast vollständig aus erneuerbaren Energiequellen deckt. Erneuerbarer Strom müsse so schnell wie möglich Energieimporte aus Russland ersetzen, so Habeck.

Gemeinsam schaffen wir es, gemeinsam stoppen wir den Krieg, gemeinsam schaden wir Putin und gemeinsam werden wir unabhängig von fossilen Energien – das ist dann ökologischer Patriotismus.

Laut Branchenverband stehen bundesweit inzwischen fast 30.000 Windenergieanlagen in der Landschaft. 2021 wurden durch Windenergie an Land und auf See 20,1 Prozent des gesamten Bruttostroms in Deutschland erzeugt.

DDR-Windrad erzeugt immer noch Strom

Das erste Windrad der DDR dreht sich heute immer noch. Fast alle Originalteile sind noch erhalten. Obwohl es mit seinen über 30 Jahren nun zu den Oldies unter den Windrädern zählt, will Klaus-Jürgen Beel, der es nach der Wiedervereinigung gekauft hatte, nicht abreißen lassen.

Genutzt wurde Wind bereits in vorchristlicher Zeit. Frühe Beispiele sind persische Windmühlen zum Mahlen von Getreide. Diese Windräder wurden und werden nach wie vor aus Holz gebaut und haben eine vertikale Rotordrehachse mit „Windschaufeln“. Ihre Besonderheit ist, dass sie nicht frei aufgestellt, sondern in einen Halbturm eingemauert werden, der als Windfang fungiert.

Wie die ältesten Windmühlen der Welt – sie stehen im Iran – funktionieren, zeigt das folgende Video:

Die Geschichte der Windkraftnutzung zur Stromerzeugung beginnt im 19. Jahrhundert mit dem amerikanischen Gründer der Elektrizitätswirtschaft Charles F. Brush (1849–1929). Er entwickelte nicht nur einen sehr effektiven Gleichstromgenerator und eine kommerzielle Lichtbogenlampe, sondern baute in den Jahren 1887 bis 1888 auch die erste vollautomatische Windkraftanlage zur Stromerzeugung. Die Ausmaße dieser Maschine waren, mit einem Rotordurchmesser von 17 Metern und insgesamt 144 Rotorblättern, gigantisch.

Die Windkraftanlage von Brush lieferte 20 Jahre lang genug Energie, um alle Batterien im Keller seines Wohnhauses mit Energie zu versorgen. Trotz der enormen Größe der Anlage betrug die Leistung des Generators jedoch nur 12 kW. Das lag an den langsam rotierenden Blättern.

Eine verbesserte Leistung brachte die Entdeckung des Dänen Poul la Cour (1846–1908). Dieser fand heraus, dass Anlagen mit weniger Rotorblättern, aber höherer Geschwindigkeit wesentlich effizienter für die Stromerzeugung eingesetzt werden können.

Poul la Cour war ausgebildeter Meteorologe, beschäftigte sich mit den Gesetzen der Aerodynamik und verfügte über einen Windkanal, in dem er Experimente durchführte.

La Cour war vor allem an der Speicherung von Energie interessiert und benutzte den Strom einer Windkraftanlage, um mittels Elektrolyse Wasserstoff für das Gaslicht in einer Schule zu erzeugen. Die Beleuchtung des Gebäudes war zwar gesichert, aber es kam immer wieder zu Explosionen, die die Fenster des Schulgebäudes zerstörten, da der Wasserstoff kleine Spuren von Sauerstoff enthielt.

Schon 1904 hielt Poul la Cour regelmäßig Kurse für angehende Windkraft-Elektroingenieure an der Volkshochschule und baute in diesem Rahmen mehrere Testanlagen. Gleichzeitig gründete er die Gesellschaft der Windkraft-Elektroingenieure, die schon bald fast 400 Mitglieder verzeichnete.

Bereits 1918 wurden in Dänemark 120 Elektrizitätswerke durch eine Windkraftanlage mit Energie versorgt. Die Anlagen deckten zu diesem Zeitpunkt rund 3 % des dänischen Stromverbrauches ab. In den nachfolgenden Jahren wurde das Interesse an Windkraft geringer, bis im Zweiten Weltkrieg Engpässe in der Energieversorgung auftraten.

Während des Zweiten Weltkrieges baute Johannes Juul, ein ehemaliger Schüler von Poul la Cour, die weltweit erste Windkraftanlage zur Erzeugung von Wechselstrom. Diese Konstruktion war richtungsweisend für alle modernen Anlagen und war lange Zeit die größte Anlage der Welt. Sie zeichnete sich durch hohe Zuverlässigkeit aus, denn sie lief elf Jahre komplett ohne Wartung. 1975 ließ die NASA die Windkraftanlage generalüberholen und verwendete sie für Messungen im Rahmen des amerikanischen Windenergie-Programms.

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Wann wurden die ersten Windräder in Deutschland gebaut?

Auf der Schwäbischen Alb bei Geislingen an der Steige errichtete er 1957 das Urmodell aller modernen Windkraftanlagen, die 100-kW-Anlage StGW-34 mit 34 m Rotordurchmesser. Sie erhielt 1969 neue Rotorblätter aus GFK. Faserverbund-Bauteile von 17 m Länge waren für diese Zeit ungewöhnlich.

Wann wurde die erste Windkraftanlage gebaut?

Der schottische Erfinder James Blyth gilt als einer der ersten, die Elektrizität mittels Windkraft erzeugten. Im Juli 1887 soll erstmals Strom geflossen sein. Blyth speiste damit Blei-Akkumulatoren – so saß er abends nicht im Dunkeln und konnte bis spät in die Nacht arbeiten.

Wer hat das erste Windrad gebaut?

Charles Francis BrushWindkraftanlage / Erfindernull

Wo war die erste Windkraftanlage im Einsatz?

Die Schwäbische Alb war einer der ersten Standorte für Windräder. Allerdings war in den 1960er Jahren Atomstrom billiger.

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