Wann eckige und runde Klammern Mathe?

Klam­mern die­nen dazu, Ein­schübe vom rest­li­chen Satz abzu­tren­nen. Doch wann und wie set­zen wir etwas in Klam­mern? Und wann, wie und wo ver­wen­den wir runde oder eckige?

Klam­mern haben die Funk­tion, Ein­schübe unter­schied­li­cher Art aus einem Text aus­zu­glie­dern. Wir kön­nen Erklä­run­gen (z. B. in Form von Jah­res­zah­len) in Klam­mern set­zen, aber auch eigene Ergän­zungen inner­halb eines Zitats. Für die Ver­wen­dung die­ser Zei­chen gel­ten keine star­ren Regeln, son­dern ledig­lich eine Reihe von Kon­ventionen. Auch liegt es oft im Ermes­sen der Schrei­ben­den, ob wir uns für deren Ein­satz entscheiden.

Es gibt zwei Arten von Klam­mern, die in ver­schie­de­nen Funk­tio­nen ver­wen­det wer­den: runde und eckige.

Erläu­ternde Zusätze zu Wör­tern oder Sät­zen sowie Nach­träge aller Art kann man mit run­den Klam­mern abgrenzen:

Der Erste Welt­krieg (1914 bis 1918) wird in Frank­reich „la Grande Guerre“ oder „Pre­mière Guerre mon­diale“ genannt.
Ich (in der Mitte vorn im Bild) zusam­men mit mei­ner Mannschaft.
Man fand bei ihm ledig­lich eine kleine Menge Haschisch, aber auch einen (gefälsch­ten) Reisepass.

Auch ein­ge­scho­bene Sätze kön­nen mit run­den Klam­mern vom Begleit­satz abge­grenzt werden:

Nach Been­di­gung der Frost­pe­ri­ode (die Behör­den gehen von Anfang März aus) könne man mit den Bau­maß­nah­men beginnen.

Eckige Klammern

Wenn bei Erläu­te­run­gen, die zu einem bereits in run­den Klam­mern ste­hen­den Text gehö­ren, zusätz­li­che hin­zu­kom­men, ver­wen­den wir eckige:

Mit dem Wort „Bank­rott“ (vom ita­lie­ni­schen „banca rotta“ [zusam­men­ge­bro­chene Bank]) bezeich­net man die Zahlungsunfähigkeit.

In zitier­ten Tex­ten ver­wen­den wir eckige Klam­mern vor allem dann, wenn wir eigene Ergän­zun­gen oder auch aus­ge­las­sene Text­teile kennt­lich machen wollen:

In ihrem Tage­buch heißt es: „Ich habe das große Ereig­nis [gemeint ist die Ver­lei­hung des Frie­dens­prei­ses] selbst miterlebt […].“

Schließ­lich fin­det die eckige Form auch dann Anwen­dung, wenn wir deut­lich machen wol­len, dass Buch­sta­ben, Wort- oder Satz­teile weg­ge­las­sen wer­den können:

dem Mann[e], die Verdopp[e]lung, gern[e], Gefängnis[strafe].

Klammern und die sonstige Zeichensetzung

Prin­zi­pi­ell gilt, dass, wenn man den Klam­mer­zu­satz streicht, ein Satz mit kor­rek­ter Zei­chen­set­zung übrig blei­ben muss. Vor oder nach dem Ein­ge­klam­mer­ten muss also ein Komma ste­hen, wenn es auch ohne den Klam­mer­zu­satz dort hätte ste­hen müssen:

Ich hatte ihm emp­foh­len, (wie zuvor bereits) wie­der wie beim letz­ten Mal vorzugehen.
Die Frau, die ich gehei­ra­tet hatte (übri­gens gegen den Wil­len unse­rer Eltern), hat mich bin­nen kür­zes­ter Zeit hintergangen.

Einen Schluss­punkt set­zen wir hin­ter eine schlie­ßende Klam­mer, wenn sich der ein­ge­klam­merte Text­teil nur auf den vor­an­ge­hen­den Satz bezieht. Hier schrei­ben wir die­sen Text­teil klein, sofern er nicht zufäl­lig mit einem Sub­stan­tiv beginnt:

Über diese Zei­chen haben wir hier noch nichts ver­fasst (siehe hierzu die ande­ren Zei­chen unter der ent­spre­chen­den Kategorie).

Sind aller­dings meh­rere Sätze als Gan­zes ein­ge­klam­mert oder bezieht sich der ein­ge­klam­merte Satz nicht direkt und ausschließ­lich auf den vor­an­ge­hen­den, set­zen wir den Schluss­punkt vor der schlie­ßen­den Klammer:

Über viele wei­tere Zei­chen haben wir hier bereits Bei­träge ver­fasst. (Lesen Sie hierzu die wei­te­ren Bei­träge unter der ent­spre­chen­den Kategorie.)

In die­sem Fall führt der Klam­mer­zu­satz gewis­ser­ma­ßen ein Eigen­leben und wird groß­ge­schrie­ben, meh­rere ein­ge­klam­merte Sätze erhal­ten alle inner­halb der Klam­mer ihren Schlusspunkt.

Geschweifte/​geschwungene und spitze Klammern

Geschweifte bzw. geschwun­gene Klam­mern, auch Men­gen- bzw. Nasen­klam­mern oder Akko­la­den, sowie deren spitze Form fin­den nur in der Mathe­ma­tik, in Wör­ter­bü­chern als pho­ne­ti­sche Zei­chen oder in Pro­gram­mier­spra­chen Ver­wen­dung; siehe hierzu ent­sprechende Fachliteratur.

Gedankenstriche statt Klammern?

Heut­zu­tage ver­wen­det man häu­fig auch Gedan­ken­stri­che, um einen Text­teil aus einem Text aus­zu­glie­dern. Sie kön­nen zwar die glei­che Funk­tion wie diese über­neh­men, doch rate ich von deren Gebrauch ab. Ers­tens set­zen viele anstatt des typo­gra­fisch kor­rek­ten Strichs den kür­ze­ren Bin­de­strich, der hier­für über­haupt nicht taugt, und zwei­tens kann ein typo­gra­fisch kor­rek­ter Gedan­ken­strich unschö­nen Weiß­raum in den Text reißen.

Weitere Verweise

  • Duden: Klam­mern
  • Im Reich der Interpunktionen
  • Die Gäs­tin? Über geschlech­ter­ge­rechte Sprache

Gelernter Schriftsetzer im Handsatz, Studium der Germanistik, zertifiziert abgeschlossene Fortbildungen „Web-Publishing Schwerpunkt DTP“ und Online-Redaktion, langjährige Erfahrungen als Schriftsetzer/ DTP-Fachkraft und als Korrektor und Lektor in Druckereien, Redaktionen und Verlagen. Mehr? Seite „Über mich“! Alle Beiträge von Ronald M. Filkas ansehen →

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Was bedeuten eckige und runde Klammern Mathe?

Dabei werden runde und eckige Klammern verwendet. Runde Klammern bedeuten ein offenes Intervall,der Wert an der Klammer ist also nicht eingeschlossen, eckige Klammern bedeuten ein geschlossenes Intervall, der Wert an der Klammer ist also mit einbezogen.

Wann benutzt man eckige Klammern Mathe?

Eckige Klammern werden jedoch in der Mathematik auch dann gebraucht, wenn man Zahlenbereiche angeben will, in denen sich eine Variable bewegen darf oder eine Unbekannte gesucht werden soll. Mit [0;5] zum Beispiel sind alle Zahlen zwischen 0 (einschließlich) und 5 (auch einschließlich) gemeint.

Wann verwendet man runde Klammern?

Runde Klammern werden in der deutschen Sprache dazu verwendet, um zusätzliche Informationen in einen Satz einzufügen. Man kann sie als Alternative zu Kommas oder Gedankenstrichen einsetzen, sofern diese zusätzliche Erklärungen umschließen.

Welche Klammer zuerst eckig oder rund?

Trotzdem gilt immer noch: Die runden Klammern müssen zuerst gerechnet werden. Danach folgen die eckigen Klammern. Zuletzt wird der Inhalt der geschweiften Klammer gerechnet. Von links nach rechts zu rechnen ist ebenfalls noch gültig.