Wann stellt man eigentlich den Stiefel vor die Tür, dass der Nikolaus ihn findet?
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Jeder weiß: Am 6. Dezember ist Nikolaus-Tag. Aber wann müssen eigentlich die Schuhe rausgestellt werden? Und was hat Knecht Ruprecht mit dem Nikolaus zu tun?
Am 6. Dezember ist Nikolaus. Das heißt: Schuhe bzw. Stiefel vor die Tür stellen und warten, dass der Nikolaus sie über Nacht befüllt. Doch wann muss man seine Stiefel eigentlich rausstellen?
Die Antwort lautet: Am Abend des 5. Dezember stellen die Kinder ihre Stiefel vor die Haustür. Der Nikolaus kommt nicht mehr am selben Abend, sondern über Nacht. Am nächsten Morgen - wenn die Kinder ihre Stiefel fleißig geputzt haben - finden sie darin Süßigkeiten und kleine Geschenke. Der Nikolaus ist von Haus zu Haus gegangen und hat sie ihnen in die Stiefel gesteckt. Manche (Eltern) stellen neben die Stiefel zudem einen Teller mit Plätzchen - die sind für den Nikolaus, der für seine Arbeit entlohnt werden soll. Am nächsten Morgen ist der Teller dann leergegessen.
Die Geschichte vom Nikolaus
Der bedeutende Heilige des Christentums taucht seit dem 6. Jahrhundert in vielen Legenden auf. Die Figur des hilfsbereiten Schutzpatrons gilt als Verschmelzung zweier historischer Kirchenmänner. Einer von ihnen war im 4. Jahrhundert Bischof von Myra, dem heutigen Demre in der Türkei. Er soll an einem 6. Dezember gestorben sein. Der Heilige Nikolaus als Nothelfer und Schutzpatron der Kinder soll armen Mädchen Geld für ihre Aussteuer zugesteckt haben. Daraus entwickelte sich vermutlich die Tradition, Kinder in seinem Namen zu beschenken.
Ursprünglich war am Nikolaustag große Bescherung. Im 16. Jahrhundert lehnte dann der Reformator Martin Luther die Heiligenverehrung ab. Die Geschenke sollte Weihnachten das Christkind bringen. Der 6. Dezember verlor immer mehr an Bedeutung. Der
gütige Nikolaus hat in einigen Ländern finstere Gesellen als Begleiter - in Deutschland vor allem Knecht Ruprecht.
Knecht Ruprecht: "Von drauß' vom Walde komm ich her"
Eins der beliebtesten Gedichte zu dieser Jahreszeit ist "Von drauß' vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr." Die berühmten Zeilen hat der norddeutsche Dichters Theodor Storm im thüringischen Exil in Heiligenstadt geschrieben. In seiner Erzählung bringt Knecht Rupprecht mit einer roten Hakennase unterm Pelz einen großen Karton. Habt gute Weihnacht, lautet seine Botschaft. Knecht Ruprecht gilt jedoch als böser Begleiter des Geschenke verteilenden Nikolaus', weshalb er in deutschen Kinderzimmern nicht so beliebt ist. Denn er hat seine Rute dabei: "Hast denn die Rute auch bei dir? Ich sprach: Die Rute, die ist hier. Doch für die Kinder, nur die schlechten, die trifft sie auf den Teil, den rechten." Vergleichbar mit der Figur des Knecht Ruprecht ist der Krampus oder auch der aus den Niederlanden bekannte "Zwarte Piet", der Schwarze Peter.
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