Wachsen kartoffeln noch wenn das kraut abgestorben ist

Am Zustand des Kartoffelkrauts erkennt man den richtigen Zeitpunkt für die Ernte: Sobald es abgestorben und welk ist, sollte man mit der Ernte noch ca. drei Wochen warten. Denn erst dann sind die Kartoffeln schalenfest und somit auch lagerfähig. Sollte das Kartoffelkraut noch nicht ganz welk oder abgestorben sein, kann man das restliche Kraut entfernen. Dies geht am einfachsten mit einer Schere oder einem Messer. Größere Flächen können auch maschinell abgeschlegelt werden. Allerdings sollte dies bei hohen Tagestemperaturen nur morgens geschehen. Wenn das Laub beim Abschlagen schon recht gelb ist, können die Kartoffeln auch schon früher als nach drei Wochen schalenfest und lagerfähig sein.

Für alle die, die nicht länger auf ihre frischen Kartoffeln aus ihrem eigenen Garten warten möchten, können natürlich schon jetzt die ersten leckeren Knollen ernten. Diese sollten allerdings innerhalb weniger Tage verzehrt werden. Nicht schalenfeste Kartoffeln verderben schneller, denn die Schale dient als Schutz für die Kartoffel.

In einigen Teilen Deutschlands war der Himmel seit Mai wolkenlos, durch die dauerhafte Sonneneinstrahlung haben die Kartoffeln vermehrt Stärke eingelagert. Bei höherer Stärkeeinlagerung verschieben sich die Kocheigenschaften wie zum Beispiel festkochend zu vorwiegend festkochend.

Durch die anhaltend hohen Tag- und Nachttemperaturen wird es in den kommenden Tagen keine Erhöhung der Stärkewerte mehr geben und es wird zu keinem weiteren Ertragszuwachs kommen.

vom: 03.08.2018

Wie lange Kartoffeln in der Erde bleiben können, ist immer auch von der Sorte und dem Wetter abhängig. Denn wie alle Nachtschattengewächse brauchen auch die leckeren Knollen viel Wärme zum Wachsen.

Auf den Punkt gebracht

  • Kartoffeln vorkeimen, um Kulturzeit zu verkürzen
  • Anhäufeln fördert Knollenentwicklung
  • Erntezeit abhängig von Sorte und Witterung
  • drei- bis viermonatige Reifezeit notwendig
  • Ernte beginnt ab Ende Mai

Sorte beachten

Der Zeitpunkt für das Legen und Ernten von Kartoffeln (Solanum tuberosum) ist in erster Linie von den Sorten, aber der Witterung und Region abhängig. So können

  • Frühkartoffeln ab Ende März bis April
  • Mittelfrühe Sorten von Mitte April bis Mitte Mai und
  • Späte Sorten Ende März bis Mitte Mai

gelegt werden. Die Bodentemperatur sollte dann zwischen 9 °C betragen. Bis zur Reife, sprich Ernte benötigen die Kartoffeln dann drei bis vier Monate.

Hinweis: Um die Kulturzeit zu verkürzen, ist ein Vorkeimen der Kartoffeln bereits im Februar/März möglich. Sie werden dazu nebeneinander in flache Kisten gelegt und ans Licht gestellt. Bei 5 bis 10 °C sprießen dann kurze und gedrungen Keimtriebe.

Richtiger Erntezeitpunkt

Die Ernte der Kartoffeln erfolgt in ihrer Ruhephase. Um den richtigen Zeitpunkt für die Ernte festzustellen, kann sich an verschiedenen Anzeichen orientiert werden:

  • Kartoffelkraut verfärbt sich erst gelb, dann braun
  • verwelkt schließlich
  • bildet harte Schale aus
  • daher erst 2 bis 3 Wochen nach Abwelken ernten

Um zu testen, ob die Knollen erntereif sind, kann eine Staude zur Probe ausgegraben werden:

  • reife Kartoffeln fest und goldgelb
  • Schale nicht mit Finger abreibbar
  • Knollen leicht von Stolonen (Tragfäden) lösbar
  • an trockenen, sonnigen Tagen ernten
  • Kartoffeln einen Tag auf Beet abtrocknen lassen

Vorsicht ist jedoch geboten, denn das Abwelken des Krautes kann auch ein Hinweis auf Krautfäule sein. Dann müssen die Knollen umgehend geerntet werden.

Tipp: Wenn das Laub 10 bis 15 cm hoch ist, sollten Kartoffeln mehrmals angehäufelt werden, bis die Reihen geschlossen sind. Es dient zur Lockerung des Bodens, Entwicklung der Knollen und zur Zerstörung des Unkrauts.

Reifedauer

Hinsichtlich des Zeitraums, wie lange Kartoffeln in der Erde bleiben sollten, um zu reifen, gibt es bei den einzelnen Sorten kleine Unterschiede, die es für eine erfolgreiche Ernte zu beachten gilt:

Frühkartoffeln

  • Reifedauer: 90 bis 110 Tage
  • Ernte: Ende Mai bis Anfang Juli
  • enthalten viel Wasser
  • dünne Schale, daher nur 10 bis 14 Tage haltbar

Frühkartoffeln können bereits geerntet werden, wenn das Kraut noch grün ist. Sie sind dann sehr zart und zum baldigen Verbrauch bestimmt. Erfolgt die Ernte nach Abwelken des Krautes, verlängert sich die Haltbarkeit auf ungefähr fünf Wochen.

Mittelfrühe Kartoffeln

  • Reifedauer: 120 bis 140 Tage
  • Ernte Ende: Juli bis September
  • Kraut muss abgewelkt sein
  • Lagerung: bis drei Monate
Wie lange Kartoffeln vor der Ernte in der Erde bleiben, kommt immer auch auf die Sorte an.

Spätkartoffeln

  • Reifedauer: 140 bis 160 Tage
  • Ernte: Mitte September bis Ende November
  • Kraut vollständig abgewelkt
  • drei Wochen Wartefrist vor Ernte
  • Knolle muss vollkommen mit Korkschicht umgeben sein
  • Lagerung: bis zum Frühjahr

Bei dieser Sorten gilt die Faustregel: Je länger sie im Boden verbleibt, desto haltbarer werden die Knollen. Sie müssen jedoch vor den ersten Frösten gerodet werden. Sogar kleine Risse können dann noch bei 10 °C gut verheilen und es kommt nicht zur Fäulnis.

Hinweis: Eine Kartoffelpflanze kann bis 35 Knollen ausbilden.

Häufig gestellte Fragen

Welcher Standort ist für den Anbau von Kartoffeln geeignet?

Für eine gute Ernte und ein gutes Wachstum benötigt die Kartoffel einen leichten bis mittelschweren und humusreichen Boden. Er sollte dabei locker, recht tiefgründig und nicht zu feucht sein. Staunässe wird von den Erdäpfeln nicht vertragen. Weiterhin muss ein sonniger Platz gewählt werden. Kartoffeln brauchen zum Reifen viel Wärme.

Was ist beim Pflanzen der Erdäpfel zu beachten?

Kartoffeln werden einzeln in Reihen gelegt. Der Abstand zwischen den Reihen sollte 60 cm betragen. Vor Beginn der Arbeiten wird eine Pflanzschnur gespannt und anschließend mit einer Hacke eine in 10 bis 20 cm tiefe Pflanzrille gezogen. Dann können die Knollen in diese Pflanzmulde gedrückt werden. Der Abstand zwischen den einzelnen Kartoffeln muss 30 bis 35 cm betragen. Zum Schluss erfolgt das Zuziehen der Pflanzrille mit einer Harke.

Welche Ansprüche stellen die Kartoffeln an die Pflege?

Kartoffeln gehören zu den Starkzehrern und brauchen daher reichlich Nährstoffe. Vor dem Legen wird der Boden pro Quadratmeter mit jeweils drei Litern Kompost, gemischt mit einer Schaufel Hornspäne aufgewertet. Während des Sommers sind Nachdüngungen mit Brennnesseljauche notwendig. Der Wasserbedarf ist mäßig. Jedoch müssen sie nach der Blüte die ersten zwei bis drei Wochen morgens immer reichlich gegossen werden. Danach nur noch bei Trockenheit. Weiterhin ist ein regelmäßiges Hacken erforderlich.

Wie werden Kartoffeln richtig gelagert?

Zur Einlagerung kommen nur einwandfreie Knollen. Sie müssen dunkel bei einer Temperatur zwischen 4 und 6 °C gelagert werden. Gut eignen sich hier Kartoffelhorden oder Lattenkisten. Bei höheren Temperaturen verringert sich das enthaltene Vitamin C und bei Lagerung unter null Grad werden die Kartoffeln im Geschmack süßlich, da sich die Stärke in Zucker umwandelt.

Wann wachsen Kartoffeln nicht mehr?

Bei Temperaturen von über 30 °C und fehlendem Regen können die Knollen nicht optimal wachsen. Kartoffeln konzentrieren ihr Wurzelwachstum auf den Damm. Damit sind sie auch eine gleichmäßige Wasserversorgung angewiesen.

Was passiert wenn die Kartoffelpflanze keine Blätter mehr hat?

Hast du die Pflanzen ausreichend gegossen und sind sie nicht krank, kann verwelkendes Kartoffelkraut auch auf etwas anderes hinweisen: Die Kartoffeln werden reif! Sind die Pflanzen komplett abgestorben, kannst du mit der Kartoffelernte beginnen.

Wann stirbt kartoffelkraut ab?

Seit etwa drei Monaten wachsen die Kartoffeln in der Erde heran. Nun legen die Pflanzen ihre Ruheperiode ein – das Kartoffelkraut färbt sich gelb, verwelkt und verdorrt schließlich.

Kann die Kartoffelpflanze ohne Blätter überleben?

Er liebt die grünen Blätter und frisst sie ab. Ohne Blätter kann die Kartoffelpflanze jedoch nicht überleben. Bei einer abgefressenen Pflanze entwickeln sich in der Erde keine Kartoffeln. Damit die Verluste für den Bauern nicht zu groß werden, muss er etwas unternehmen.

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