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Eigentlich jeder kennt das: Es kratzt plötzlich im Hals, man fühlt sich schlapp und ahnt: Erkältung im Anmarsch. Tatsächlich sind Atemwegsinfekte mit Halsentzündungen weitaus die häufigste Ursache von Halsschmerzen – bei Kindern wie Erwachsenen. Das heißt auch: Halsschmerzen sind überwiegend harmlos. Halsschmerzen - Ursache Nr. 1: Virusinfekte mit HalsentzündungBei Kindern sind acht bis zehn mal im Jahr Halsweh, Husten und Schnupfen völlig normal. Mehrheitlich sind Viren die Übeltäter, allen voran Erkältungsviren, und das bevorzugt in der kalten Jahreszei Husten kann auch auf ine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 hinweisen. Mehr zu Corona-Symptomen lesen Sie hier. Seltener sind Infektionen mit anderen Virusarten im Spiel. Sie verursachen erkältungsähnliche Krankheitsbilder, Grippe, Mandelentzündungen und teilweise sogenannte Kinderkrankheiten. Weitere Informationen finden Sie unter Kinderkrankheiten. Aber auch Infektionen mit Bakterien sind häufiger verantwortlich, darunter Rachen- und Mandelentzündungen durch bestimmte Streptokokken, zudem Scharlach. Mehr dazu nachfolgend und im Kapitel Halsschmerzen: Hauptursachen sind Infektionen in diesem Beitrag. Halsentzündung – verwirrend viele FachwörterInfolge der Infektion entzündet sich die Schleimhaut im Hals.
Mundhöhle, Rachen, Mandeln (Schemazeichnung) © W&B/Szczesny Halsentzündungen kommen akut, wiederkehrend (rezidivierend) und chronisch vor. Bestehen Halsschmerzen seit höchstens zwei Wochen, sind sie akut. Meist sind sie aber schon am dritten Tag abgeklungen. Es können eine oder beide Seiten im Hals betroffen sein. Nach dem klinischen Befund unterscheiden Ärzte bestimmte Untergruppen, etwa Entzündungen mit Geschwüren. Steckbrief Halsentzündung
Auf den 2. Blick: Weitere Ursachen von Halsschmerzen
Welche Symptome gibt es bei Halsweh noch?Halsschmerzen können bis ins Ohr ausstrahlen. Sie können mit Schmerzen beim Schlucken und mit sehr unangenehmem Mundgeruch einhergehen. Die Stimme ist mitunter belegt, kloßig oder heiser; vorübergehend kann sie sogar ganz versagen. Klettert die Körpertemperatur auf über 38 °C (beziehungsweise 38,2 °C rektal, also im Po gemessen), hat der Betroffene Fieber. Mitunter kommt es auch zu Frösteln und Schüttelfrost.
Je nach Ursache sind weitere Beschwerden möglich: Husten, Abgeschlagenheit, Krankheitsgefühl, Glieder- und Kopfschmerzen, juckende, brennende, tränende oder gerötete Augen und Lichtscheu. Vielfach kommen auch schmerzhaft vergrößerte Lymphknoten ("Knubbel") auf beiden Seiten am Hals oder im Nacken zum Vorschein. Mitunter treten Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Hautausschlag und Juckreiz auf. Gerade Kleinkinder klagen bei fieberhaften grippalen Infekten sehr häufig über Bauchschmerzen oder Brechreiz. Es ist also durchaus möglich, dass sie dann beispielsweise eine Halsentzündung haben, der Bauch aber in Ordnung ist. Am besten beurteilt das der Kinderarzt. Mehr zu möglichen Begleitsymptomen bei Halsschmerzen in der Liste "Wann zum Arzt?" weiter unten
Lindenblüten: Sind in vielen Erkältungstees enthalten © W&B/Martina Ibelherr Halsschmerzen: Tipps zur SelbsthilfeZunächst ist es bei Halsweh wichtig, ausreichend zu trinken und die Schleimhaut gut feucht zu halten. Das unterstützt den rauen Hals bei der Selbstreinigung und Abwehr von Krankheitserregern. Auch einige Hausmittel haben sich bei unkomplizierten Halsschmerzen bewährt. Sie reichen vom Halswickel und Tees zum Trinken und Gurgeln bis zu Lutschpastillen.
Lassen Sie sich am besten in der Apotheke beraten. Auch Hausmittel sollten Sie immer nur vorübergehend anwenden. Bessern sich die Beschwerden binnen Kurzem nicht, zum Arzt gehen. Halsschmerzen: Wann zum Arzt?Halsschmerzen bei einer Erkältung klingen in aller Regel innerhalb von zwei Tagen wieder ab. Ein Arztbesuch ist nicht nötig. Hausmittel können der Linderung ein wenig nachhelfen (siehe vornagehender Abschnitt und im Kapitel: Halsschmerzen: Selbsthilfe, Therapie). Bei Hinweisen auf einen schwereren Verlauf dagegen sollte man dagegen umgehend ärztlichen Rat einholen. Das gilt zum Beispiel bei folgenden Begleitsymptomen:
* Viele Mediziner raten, bei Fieber ab 39 °C den Arzt hinzuziehen. Eine feste Regel gibt es nicht. Den einen schwächt eine hohe Körpertemperatur mehr als den anderen. Ziehen Sie im Zweifelsfall oder wenn der Betroffene eine Grunderkrankung hat, den Arzt lieber früher als später hinzu. ! Achtung: Hat ein Kind Fieber ab 39 °C (Säuglinge bis drei Monate: ab 38 °C) oder niedrigeres, aber über drei Tage anhaltendes Fieber, sicherheitshalber den Kinderarzt konsultieren. Ist das Kind jünger als zwei Jahre, sollte der Arzt es untersuchen, wenn es länger als einen Tag Fieber hat. Bei Säuglingen sind Symptome wie auffallende Schläfrigkeit und schlechtes Trinken auch ohne Fieber verdächtig, da sie trotzdem eine Infektion haben können. Mehr dazu im Ratgeber Fieber
Oft schon die halbe Diagnose: Der routinierte Blick in den Hals © Banana Stock/ RYF Diagnose bei HalsschmerzenDer Arzt – zunächst meist der Hausarzt – erfragt die Krankengeschichte und untersucht den Patienten gründlich. Das heißt er erstellt die Anamnese und erhebt den körperlichen Befund. Dabei betrachtet er – außer bei Verdacht auf eine Kehldeckelentzündung wegen der Gefahr, dass die Atemwege sich komplett verschließen oder es zu einem reflexartigen Herz-Kreislauf-Stillstand kommt – auch den Mund und Rachen des Betroffenen. Im genannten Ausnahmefall wird der Betroffene in einer HNO-Klinik in Notfallbereitschaft untersucht. Bei der Abklärung von Halsschmerzen kann dem Arzt ein klinisches Punktesystem helfen (siehe ebenfalls Kapitel Halsschmerzen: Hauptursachen sind Infektionen, Abschnitt: Halsentzündungen durch Bakterien, und Kapitel Halsschmerzen: Diagnose in diesem Beitrag), abzuschätzen, ob ein Streptokokken-A-Infekt wahrscheinlich und eine Testung sinnvoll ist. Tests wie Abstrichuntersuchungen für einen Streptokokken-Schnelltest oder zum Erregernachweis in einer mikrobiologischen Kultur sind empfehlenswert, wenn sie Diagnose und Therapie, das heißt die Entscheidung für eine Behandlung mit einem Antibiotikum, stützen. Eine Blutuntersuchung kann infrage kommen, etwa zum Beispiel ein Pfeiffersches Drüsenfieber vermutet wird. Weitere diagnostische Verfahren wie eine Untersuchung beim Hals-Nasen-Ohren-(HNO-)Arzt, ein bildgebendes Verfahren wie Ultraschall, Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT werden bei besonderen Fragestellungen oder Komplikationen veranlasst. Das gilt auch für die Entnahme von Gewebeproben. Therapie: Wann Antibiotika & Co.?Wenn Halsschmerzen auf einem bakteriellen Infekt beruhen, ist häufig ein Antibiotikum angezeigt. Mögliche Hinweise sind entzündliche Beläge auf den Mandeln und Schwellungen sowie Fieber über 38 °C. Das Schlucken kann schmerzhaft, das Atmen durch die Nase erschwert sein. Auch die Lymphknoten am Hals sind oft verdickt und beim Tasten berührungsempfindlich. Im Einzelnen hängt es aber von der genauen ärztlichen Diagnose ab und davon, wie ausgeprägt der Befund ist. Zur Linderung von Halsschmerzen empfehlen Ärzte häufig für wenige Tage ein Schmerzmittel wie Paracetamol, das auch Fieber senken kann, oder ein entzündungshemmendes Schmerzmittel. Gegebenenfalls kommt für ein bis zwei Tage auch ein Kortisonpräparat zum Einsatz. Reizstoffe und Allergene meidenWenn möglich sollten Sie Reizstoffen aus dem Weg gehen oder sich davor schützen. Zum Beispiel wäre die Gelegenheit gerade jetzt, wo die Zigarette überhaupt nicht schmeckt, günstig, um sich für immer vom Rauchen zu verabschieden. Gegen viele Allergien, insbesondere Heuschnupfen, der bei akuter Pollenbelastung häufig auch Beschwerden im Hals auslöst, gibt es wirksame Therapien. Gegen akute Heuschnupfen-Attacken, aber auch vorbeugend, helfen zum Beispiel antiallergisch wirkende Medikamente. Längerfristig kann eine Immuntherapie (eine sogenannte Allergieimpfung) Beschwerden lindern. Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt beraten. Auch Vermeidungsstrategien gehören zu den empfohlenen Optionen, obwohl sie im Alltag leider oft an praktische Grenzen stoßen. Je nach Ursache gezielte TherapieBei Komplikationen (siehe entsprechendes Kapitel in diesem Ratgeber) oder speziellen Krankheitsbildern mit Halsschmerzen ist natürlich eine darauf zugeschnittene Therapie notwendig. Darauf gehen die anderen Kapitel dieses Beitrags ein. Unter den Textlinks finden Sie zusätzliche Informationen, etwa zu Ursachen, Diagnose und Therapie der beschriebenen Erkrankungen. Weiteres im Kapitel Halsschmerzen: Selbsthilfe, Therapie.
Wie Sie Fieber wirksam senken Eine erhöhte Temperatur ist ein Signal des Körpers. Wie Sie es richtig deuten und was Sie tun können, um das Fieber zu senken Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Wissenswert:Was tun wenn man beim Schlucken Schmerzen hat?Schmerzen beim Schlucken: Welche Hausmittel?. warme Getränke: Auch wenn dir das Trinken schwerfällt, ist es wichtig, die Schleimhäute ständig feucht zu halten. ... . Heilkräuter: Am besten greifst du auf warme Kräutertees zurück. ... . Gurgeln: Besonders gut gegen Schmerzen beim Schlucken hilft Gurgeln.. Ist Schluckweh gefährlich?Wenn das alles nicht innerhalb von wenigen Tagen hilft, sollte man auf alle Fälle einen HNO-Arzt aufsuchen. Das gilt auch wenn folgende Symptome einzeln oder mehrfach auftreten. Das Halsweh ist extrem stark. Die Halsschmerzen sind einseitig, die Schluckbeschwerden groß.
Kann kaum schlucken Schmerzen?Die Ursachen von Schluckbeschwerden sind unter anderem Mundtrockenheit und altersbedingte Probleme im Schluckvorgang. Schmerzen beim Schlucken können aber auch im Zusammenhang mit einer Erkältung auftreten. Je nach Auslöser helfen Dir verschiedene Medikamente und Hausmittel dabei, die Schmerzen zu behandeln.
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