ContentCOPD: Chronische Bronchitis/ LungenemphysemSchlagersänger Roland Kaiser möchte als vormals Betroffener „Menschen mit ‚COPD‘ aufzeigen, dass sich in ihrem Leben zwar einiges ändert, aber nicht alles vorbei ist“. Seit einer Lungentransplantation Anfang 2010 ist er geheilt, 2000 war bei ihm COPD diagnostiziert worden. Nicht jeder mag sich gleich eingestehen, dass er in seinem Leben zuviel geraucht hat, wenn die Symptome der Krankheit immer deutlicher werden. Denn (meist) nichts anderes als zuviel „blauer Dunst“ verbirgt sich hinter dem Krankheitsbild COPD. Typischerweise treten diese Beschwerden nicht plötzlich auf, sondern entwickeln sich schleichend und langsam über Jahre hinweg. Show Die Abkürzung steht für den englischen Begriff „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“ – Chronisch obstruktive Lungenerkrankung. COPD ist der Sammelbegriff für die chronisch obstruktive (verengte) Bronchitis und das Lungenemphysem (Überblähung der Lunge). Landläufig spricht man hier von Raucherlunge und Raucherhusten. Die Erkrankten fühlen sich stark in der Ausatmung (Exspiration) behindert. Heilung gibt es keine. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich jedoch inzwischen verbessert. So lässt sich die Krankheit zunehmend besser unter Kontrolle bringen, die Lebensqualität der Betroffenen kann erhöht werden. KrankheitssymptomeDie häufigsten Symptome der COPD sind Atemnot, Husten,
Auswurf – auch als „AHA“-Symptome bezeichnet. KrankheitsdiagnoseJe früher die COPD diagnostiziert und behandelt wird, desto besser können der Verlauf der Erkrankung mit wirksamen Medikamenten beeinflusst und die Beschwerden gelindert
werden. Die Diagnose einer COPD umfasst neben einer Aufarbeitung der Krankengeschichte (Anamnese) vor allem eine gründliche körperliche Untersuchung und die Untersuchung der Lungenfunktion (Spirometrie). TherapieMedikamente sind ein wesentlicher Bestandteil der täglichen COPD-Therapie. Sie werden vorzugsweise eingeatmet (inhaliert), weil sie dann auf dem kürzesten Weg die erkrankten Bronchien erreichen. Es gibt Wirkstoffe, die bei einmaliger Inhalation die Bronchien über 24 Stunden hinweg weit stellen.
Sport- und BewegungstherapiePatienten mit COPD leiden unter Atemnot, die bei körperlicher Belastung zunimmt. Sie neigen deshalb dazu, körperliche Anstrengung in dem Maße zu meiden, wie die Atemnot bei Alltagsbelastungen auftritt. Körperliche Schonung führt aber zu einer Dekonditionierung des Herzkreislaufsystems und der Muskulatur, begünstigt die Entwicklung einer Osteoporose und führt zu einer Reduktion der koordinativen Fähigkeiten, die sich negativ auf den ursächlichen Bewegungsmangel auswirken. Diese verhängnisvolle Spirale endet in einer erheblichen körperlichen Schwächung mit negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität und Belastbarkeit des Erkrankten. Sport- und Bewegungstherapie helfen diese verhängnisvolle Spirale zu durchbrechen. Für Patienten mit Asthma und vor allem mit COPD wurde der so genannte „Lungensport“ etabliert. Lungensport ist speziell an die Leistungsfähigkeit des Betroffenen angepasst und überfordert nicht. Durch das Zusammensein in einer Gruppe von 10-15 Betroffenen gleicher Erkrankung soll neben einer Konditionierung unter Reduktion der Hauptsymptome, wie der Atemnot, auch Gemeinschaftsgefühl und Austausch untereinander gefördert werden. KrankheitsursachenNeun von zehn COPD-Patienten sind Raucher und ehemalige Raucher. Auch Passivraucher können an COPD leiden. Dass das Rauchen krank macht, liegt daran, dass die aggressiven Inhaltsstoffe des Tabakrauches die körpereigenen Schutzmechanismen gegen das „Selbstverdauen“ der Lunge negativ beeinträchtigen. Je länger und je mehr Zigaretten geraucht wurden, desto höher ist das Risiko, an einer COPD zu erkranken. 15-20% der Raucher, die 20 Jahre rauchen, erkranken an einer COPD. Unabhängig vom Zigarettenkonsum tritt COPD bei Männern fast doppelt so häufig auf wie bei Frauen.
Häufigkeit der KrankheitCOPD ist eine Volkskrankheit, weltweit die fünfhäufigste Todesursache. Von den zehn häufigsten zum Tod führenden Krankheiten ist sie die einzige, deren Häufigkeit zunimmt. Vor allem der Anteil der erkrankten Frauen steigt stark an. Etwa 600 Millionen Menschen sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO von COPD betroffen. Die Krankheit tritt hierzulande häufiger als Asthma, Lungenentzündung und Lungenkrebs zusammen auf. Etwa 15 Prozent der deutschen Bevölkerung über 40 Jahren leiden an COPD. Ein Drittel von ihnen ist über 70 Jahre alt.
Was ist schlimmer COPD oder Lungenfibrose?Die Lungenfibrose, besonders die IPF als Komplikation der COPD, ist somit eine ernstzunehmende Erkrankung, die häufig ältere Raucher betrifft. Inzwischen versteht man die Krankheitsprozesse, die der IPF zugrundeliegen, besser und kann therapeutisch lindernd eingreifen.
Ist ein Lungenemphysem schlimm?Patienten mit schwerem Lungenemphysem können aufgrund der zunehmenden Atemnot nach und nach ihren Alltag nicht mehr alleine bewältigen. Manche werden pflegebedürftig. Die zunehmende Belastungsatemnot kann zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des Familien-, Sexual- und Soziallebens führen.
Ist COPD gleich Lungenfibrose?Im Unterschied zur COPD, bei der sich die Atemwegsverengung vor allem beim Ausatmen bemerkbar macht, ist bei der Lungenfibrose das Einatmen erschwert. Der Betroffene erlebt einen plötzlichen Atemstopp, während er einatmet.
Kann sich ein Lungenemphysem bessern?Die beim Emphysem zugrunde liegenden Veränderungen des Lungengewebes sind nicht mehr rückgängig zu machen bzw. nicht mehr heilbar. Eine Behandlung kann aber das Fortschreiten der Erkrankung verzögern und eine bestmögliche Nutzung der noch vorhandenen Reserven ermöglichen.
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