In welchem bundesland wird der meiste spargel geerntet

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Allgemeines am Donnerstag, 24.07.2014 - 07:12 (Jetzt kommentieren)

Wiesbaden - Das milde Frühjahr hat dazu geführt, dass in Deutschland die bislang größte Spargelernte eingefahren wurde. Auch der Durchschnittsertrag je Hektar erreichte einen neuen Höchststand.

In welchem bundesland wird der meiste spargel geerntet
© Mühlhausen/landpixel Im Schnitt konnten 5,6 Tonnen Spargel je Hektar geerntet werden.

Die Spargelernte wird dieses Jahr in Deutschland nicht nur besser ausfallen als im Vorjahr, sondern einen neuen Rekordwert erreichen. Das geht aus den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Im Vergleich zu 2013 rechnet Destatis mit einem Plus von elf Prozent. Zurückzuführen ist die gute Ernte auf das vor allem im Vorjahresvergleich milde Frühjahr.

Die gesamtdeutsche Erntemenge an Spargel wird voraussichtlich rund 114.500 Tonnen (t) betragen. Dies wäre die bislang größte Menge an Spargel, die in einem Jahr geerntet worden ist. Auch der Durchschnittsertrag wird mit rund 5,6 Tonnen pro Hektar einen neuen Höchststand erreichen.

Die Erdbeerernte wird im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent größer ausfallen.  

Niedersachsen baut den meisten Spargel an

Die im Ertrag stehende Anbaufläche von Spargel beläuft sich 2014 auf gut 20.400 Hektar, womit sie gegenüber 2013 um etwa vier Prozent (%) ausgeweitet worden ist. Die größten Mengen an Spargel werden in Niedersachsen auf einer Ertragsfläche von 4.400 Hektar gestochen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (3.300 Hektar) und Brandenburg (2.900 Hektar). Diese drei Bundesländer verfügen über mehr als die Hälfte der deutschen Spargelfläche.

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Erdbeerernte sieben Prozent über dem Durchschnitt

Bei den Erdbeeren im Freiland wird eine Gesamterntemenge von rund 157.500 Tonnen bei einer ertragsfähigen Fläche von 14.700 Hektar erwartet. Sowohl die Erntemenge als auch die Fläche liegen voraussichtlich um rund sieben Prozent über dem Durchschnitt der letzten sechs Jahre.

In den Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg befinden sich die größten ertragsfähigen Erdbeerflächen im Freiland mit zusammen 8.900 Hektar. Dies entspricht einem Anteil von 61 % an der gesamtdeutschen Erdbeerfläche.

Endgültige Ergebnisse werden erst nach Abschluss der im Herbst durchgeführten Gemüseerhebung veröffentlicht.

Nasskalte Spargelsaison geht zu Ende (2013)

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In welchem bundesland wird der meiste spargel geerntet
In welchem bundesland wird der meiste spargel geerntet
Quelle: abr68 - Fotolia

Kaum ein anderes Gemüse wird im Frühjahr so sehnsüchtig erwartet wie Spargel. Ab April ist vermehrt deutscher Spargel erhältlich.

Schon Mitte Februar kommt bei uns der erste europäische Spargel auf den Markt. Er stammt vorwiegend aus Spanien und Griechenland. Richtig los geht die Spargelsaison bei uns aber erst im April, wenn hierzulande die Spargelernte beginnt.

Ist der Spargel frisch?

Frischer Spargel
- sieht leicht glänzend, prall und knackig aus,
- hat einen geschlossenen Kopf,
- fühlt sich fest an,
- hat feuchte Schnittenden (bzw. es tritt Saft aus, wenn die angetrocknete Schnittfläche mit dem Fingernagel eingeritzt wird),
- duftet an den Schnittstellen angenehm aromatisch,
- quietscht, wenn die Stangen gegeneinander gerieben werden, und bricht leicht.

In ein feuchtes Tuch eingewickelt, hält Spargel sich im Kühlschrank an der kältesten Stelle etwa ein bis drei Tage.

Zwar gibt es auch vorher schon deutschen Spargel von beheizten Flächen, doch der allergrößte Teil des deutschen Spargels wird zwischen April und dem 24. Juni geerntet. Dann endet die Saison traditionell, damit die Pflanzen genug Zeit haben, sich zu regenerieren.

Spargel aus der Region schmeckt nicht zuletzt deswegen so gut, weil es bei diesem empfindlichen Gemüse ganz besonders auf die Frische ankommt. Sobald Spargel gestochen ist, verliert er stündlich an Frische, Aroma, Zartheit und Geschmack. Am leckersten und besten ist der Spargel, der noch am Tag der Ernte verspeist wird. Ganz besonders frische Ware gibt es direkt beim Erzeuger oder auf dem Markt.

Deutscher Spargel

Frischer Spargel ist von April bis Juni das begehrteste Saisongemüse. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland pro Kopf gut 1,7 Kilogramm frischer Spargel (ohne verarbeitete Ware) verbraucht. Der Pro-Kopf- Verbrauch ist in den letzten Jahren stetig gestiegen.

Spargel ist die Gemüseart mit der größten Anbaufläche in Deutschland: 2020 wurden auf rund 22.400 Hektar Spargel angebaut. Das entspricht rund 18 Prozent der bundesdeutschen Anbaufläche von Gemüse im Freiland. Mehr als die Hälfte der Spargelanbaufläche entfällt auf Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg.

Hätten Sie’s gewusst?

Spargel ist beileibe kein typisch deutsches Gemüse. 89 Prozent der rund 9,4 Millionen Tonnen Spargel, die jährlich weltweit erzeugt werden, stammen aus Asien, vor allem aus China (8,3 Millionen Tonnen).

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2020 in Deutschland insgesamt 117.560 Tonnen Spargel geerntet. Rund 5,7 Prozent davon stammten aus ökologischer Erzeugung.

Zusätzlich importierte Deutschland 2019 rund 50.000 Tonnen Spargel – vorwiegend aus Spanien und Griechenland.

Spargelanbau

Bevor Spargel überhaupt angepflanzt werden kann, ist eine gute Vorbereitung des Bodens notwendig. Das dauert je nach Zustand des Bodens ein bis drei Jahre. Die Vorbereitung erfolgt durch Gründüngung und bei längerer Dauer auch mit Stallmist und Gülle.

Der Boden sollte insgesamt eher leicht, also sandig sein. Dann erwärmt er sich besser, lässt den im Boden liegenden Wurzeln ausreichend Luft und die Spargelstangen verformen sich nicht so leicht. Grünspargel gedeiht auch auf lehmigeren Böden.

Hätten Sie’s gewusst?

Der Geschmack des Spargels ist abhängig von der Sorte sowie der Boden- und Wasserqualität. Schnell erwärmbare Böden erhöhen die Wachstumsgeschwindigkeit. Je schneller das Wachstum, desto feiner die Fasern und desto besser Aroma und Geschmack.

Die Pflanzung der Spargeljungpflanzen erfolgt mit Spezialmaschinen. Je nach Wuchsstärke der Sorte pflanzt man circa drei bis vier Stück pro Meter. Das Jahr der Pflanzung ist das erste Standjahr der Spargelanlage. Im Sommer wird der Spargel gewässert, von Unkraut befreit und gedüngt, im Winter wird das Spargellaub abgeschnitten und entfernt.

Im April des zweiten Standjahres wird die Bleichspargelanlage mit Spezialmaschinen aufgedämmt, beim Grünspargel entfällt diese Arbeit. Zwischen Mitte und Ende Mai ist eine erste, kurze Ernte möglich. Die weitere Pflege der Anlage erfolgt wie im ersten Jahr.

In welchem bundesland wird der meiste spargel geerntet
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Mit schwarzer bzw. weißer Folie wird die Temperatur des Bodens und damit auch das Wachstum des Spargels gesteuert.
Quelle: Dalmatin.o - stock.adobe.com

Ab dem dritten Standjahr der Anlage werden die Dämme nach dem Errichten mit drehbarer schwarz-weißer Folie abgedeckt, je nach Klima und Region in Kombination mit einem Tunnel. Mithilfe der Folie, die von einer Seite schwarz und von der anderen weiß ist, kann die Temperatur des Bodens und damit das Wachstum des Spargels gesteuert werden: Unter der schwarzen Seite der Folie erwärmt sich der Boden schneller und regt so einen früheren Austrieb des Spargels an. Dieser frühe Spargel kann zu besseren Erzeugerpreisen vermarktet werden. Die weiße Seite bewirkt, dass die Bodentemperatur unter der Umgebungstemperatur bleibt und verzögert somit das Wachstum. Auf diese Weise können die Betriebe Erntespitzen abbauen und für eine kontinuierliche Ernte sorgen.

Die genannten Arbeitsgänge wiederholen sich alljährlich, bis eine Anlage nach sieben bis zehn Jahren im Ertrag deutlich nachlässt. Dann gilt sie als abgetragen und wird aufgelöst. Dabei werden die Spargelwurzeln mit einem speziellen Wurzelroder weitestgehend aus dem Boden entfernt.

Das Speicherorgan des Spargels liegt unter der Erde und bildet bis zu drei Meter lange Wurzeln. An der Oberseite wachsen die Spargelstangen als Seitenverzweigungen der Pflanze. Die Stangen werden umso kräftiger, je mehr Kohlenhydrate die grünen oberirdischen Pflanzenteile im Sommer mithilfe der Photosynthese produzieren und einlagern können. Denn die Stangen treiben bereits vor der Ausbildung von neuem Spargelgrün aus.

Von Natur aus blüht Spargel ab Mitte Mai sechs Wochen lang. Im Spargelanbau verzögert sich die Blüte durch das Stechen bis die Ernte am 24. Juni, dem Johannistag, abgeschlossen ist. An diesem Tag endet die Erntezeit, um den Spargelpflanzen bis zum Herbst ausreichend Ruhe für Wachstum einzuräumen und den Speicherwurzeln genügend Nährstoffe für die Ausbildung neuer Sprossen zur Verfügung zu stellen.

Ernte

In welchem bundesland wird der meiste spargel geerntet
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Die Spargelernte von Hand ist äußerst arbeitsintensiv, sodass vermehrt Erntehilfen oder sogar Vollerntesysteme eingesetzt werden.
Quelle: juefraphoto - stock.adobe.com

Überall dort, wo Spargelköpfe durch die Dammoberfläche stoßen, legen die Erntehelfer die Spargelstange frei und stechen sie mit einem speziellen Spargelmesser auf eine Länge von circa 23 bis 25 Zentimetern ab. Der Spargel wird in Körben gesammelt, das Erdloch geschlossen und der Damm mit einer Kelle wieder geglättet. Bei warmem "Spargelwetter" muss am Nachmittag mitunter ein weiterer Erntegang erfolgen.

Deutlich unkomplizierter ist die Grünspargelernte: Sobald die Sprosse etwa 20 bis 25 Zentimeter lang sind, werden sie direkt über dem Boden abgeschnitten.

Weiß oder grün?

Grünspargel und Bleichspargel gehören zur selben Pflanzenart. Da Bleichspargel aber unter Lichtabschluss in Erddämmen angebaut und kurz bevor er die Oberfläche durchstößt, geerntet wird, bleibt er weiß.

Grünspargel wächst dagegen oberirdisch und bildet mit dem Austrieb Blattgrün aus. Die meisten Grünspargelsorten sind nicht komplett grün, sondern weisen violette Köpfe und Schuppen auf.

Neben der ausschließlichen Handernte werden heute bei Bleichspargel verschiedene Erntehilfen eingesetzt, die das Aufnehmen, Ablegen und ggf. das Wenden der Folie übernehmen. In Großbetrieben kommen zunehmend Vollerntesysteme zum Einsatz, die darüber hinaus auch alle Spargelstangen im Damm mit einem Erntedurchgang schneiden und anschließend den Damm wieder aufsetzen.

Spargel ist ein sehr empfindliches Gemüse, das innerhalb von maximal zwei Stunden nach der Ernte auf etwa zwei Grad Celsius heruntergekühlt werden muss, da sich Bleichspargel sonst rosa färbt und die Stangen am unteren Ende verholzen. Dazu werden die Erntekisten im Betrieb in kaltes Wasser getaucht oder mit kaltem Wasser befüllt, wobei sich der Schmutz löst.

Nach erfolgter Vorkühlung werden die Spargelstangen gewaschen, nach Färbung, Dicke (Stangendurchmesser) und Qualität sortiert und auf eine einheitliche Länge geschnitten. In den meisten Betrieben laufen diese Arbeiten größtenteils maschinell ab. Anders als Bleichspargel darf Grünspargel nicht gewaschen werden, da dies die Fäulnisgefahr erhöht.

Letzte Aktualisierung: 2. Juli 2021

Wo wird am meisten Spargel geerntet?

Der meiste Spargel wird nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO in China geerntet. Die chinesischen Landwirte ernteten in dem Jahr 2020 rund 7,3 Millionen Tonnen des beliebten Gemüses.

Wo wird in Deutschland am meisten Spargel angebaut?

Spargel ist die Gemüseart mit der größten Anbaufläche in Deutschland: 2020 wurden auf rund 22.400 Hektar Spargel angebaut. Das entspricht rund 18 Prozent der bundesdeutschen Anbaufläche von Gemüse im Freiland. Mehr als die Hälfte der Spargelanbaufläche entfällt auf Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg.

In welchem Land isst man am meisten Spargel?

In keinem anderen Land der Welt wird so viel Spargel gegessen und produziert wie in Deutschland. Darüber hinaus gilt der deutsche Spargel als qualitativ wertvoll. Typisch für ihn auch: die vielen Sorten und Klassen.

Woher kommt der deutsche Spargel?

Wie unsere Infografik zeigt, lag Niedersachsen mit etwa 30.000 Tonnen an der Spitze, gefolgt von Brandenburg mit 22.000 Tonnen und Bayern schaffte es mit etwa 21.500 Tonnen Spargel auf den dritten Platz.