Immer kalte Füße auch im Sommer

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Erstellt: 19.10.2022, 11:52 Uhr

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Kalte Füße sind nicht nur unangenehm, sie können auch ernste körperliche Ursachen haben, die medizinisch abgeklärt werden sollten. Wer also chronisch an den Füßen friert, auch im Sommer, sollte wissen, woran das liegen kann – und was dagegen hilft.

Bremen – Wenn die Kälte sich in den Zehen einnistet und dann langsam an den Füßen und Beinen hochkriecht, ist das unangenehm. Jetzt, in der kalten Jahreszeit, wird es wieder ungemütlicher, die Außentemperaturen sinken und der eine oder andere kühle Herbstschauer erwischt einen.

Erschwerend kommt in diesem Jahr noch die Energiekrise hinzu, was in vielen Haushalten dazu führen wird, dass die Heizung nicht so stark hochgedreht wird wie sonst. Aber warum frieren wir eigentlich so schnell an den Füßen? Und warum leiden einige Menschen immer unter kalten Zehen, sowohl im Sommer als auch im Winter? Und das gilt nicht nur für Frauen, denen oft nachgesagt wird, immer eisige Zehen zu haben, sondern auch für Männer.

Kalte Füße auch im Sommer: Warum wir so schnell an den Füßen frieren

Viele kennen das: Wenn die Füße einmal so richtig durchgefroren sind, ist es schwierig, sie wieder warm zu bekommen. Der menschliche Körper produziert zwar Wärme, um eine Körpertemperatur von rund 37 Grad aufrechtzuerhalten, damit die inneren Organe geschützt sind. Wenn wir allerdings Kälte ausgesetzt sind, versucht er, die Wärme möglichst im Körperinneren zu halten – eben dort, wo die meisten lebenswichtigen Organe liegen. Die Folge: den äußeren Gliedmaßen wird Blut und damit Wärme entzogen, was dazu führt, dass unsere Füße frieren.

Wer trotz Wollsocken unter chronisch kalten Füßen leidet, sollte dies eventuell medizinisch abklären lassen – denn es kann mehr dahinterstecken. © Lutz Wallroth/IMAGO

Ursachen für kalte Füße: Bei Kälte und Nässe entzieht der Körper den Gliedmaßen Blut und Wärme

Der häufigste Grund für kalte Füße ist also kaltes, frostiges Wetter, wie es meist im Herbst und im Winter vorherrscht. Doch es gibt auch andere Gründe, die nichts mit der Jahreszeit zu tun haben. Das ist zum einen Nässe. Wenn Schuhe und Socken nass geworden sind, etwa weil wir in eine Pfütze getreten sind, sollte die nasse Fußbekleidung sofort ausgezogen und gegen trockene gewechselt werden. Denn Nässe kühlt die Füße aus. Das kann auch der Fall sein, wenn die Füße stark schwitzen. Paradoxerweise können die Füße dann ebenfalls anfangen zu frieren.

Auch zu enge Schuhe können zu kalten Füßen führen, da sie auf die Blutgefäße und Nerven im Fuß drücken. Dadurch wird die Blutzirkulation im Fuß behindert. Mit bequemem Schuhwerk kann das Blut wieder besser fließen und kalte Füße gibt es im besten Fall nicht mehr.

Immer Eisfüße – kalte Füße auch mit dicken Socken oder im Sommer

Aber woran liegt es, dass manche Menschen trotzdem immer eiskalte Zehen haben, selbst im Sommer? Oder wenn sie mit Wollsocken und einer dicken Decke über den Füßen ins Bett gehen? Mit kalten Füßen im Bett ist dann an Schlaf oft nicht zu denken. In dem Fall kommen die Auslöser für die fröstelnde Füße dann nicht von außen, sondern haben körperliche Ursachen.

Wer also auch an milden Tagen regelmäßig unter kalten Füßen leidet, sollte dies besser ärztlich abklären lassen. Denn hinter chronisch kalten Füßen können unter Umständen krankhafte Ursachen stecken. Dabei steht vor allem die Durchblutung im Mittelpunkt.

Wie gefährlich sind kalte Füße? Welche Krankheiten dahinterstecken können

Über das Blut wird die Körperwärme in die äußeren Extremitäten gepumpt. Wenn Füße oder auch Hände also dauerhaft frieren, sollte zuerst an eine Durchblutungsstörung gedacht werden. Laut Apotheken Umschau kann es dadurch auch zu einem Kribbeln an Händen und Füßen kommen. Mitunter kann sich die Haut verfärben oder verändern.

Dies kann darauf hinweisen, dass der gesamte Blutkreislauf gestört ist oder nur die Blutgefäße vor Ort. Eine der häufigsten Ursachen ist ein zu niedriger Blutdruck. Dadurch kann die Durchblutung in Beinen und Füßen geschwächt sein. Die Folge: kalte Füße. Allerdings kommen auch chronische Gefäßkrankheiten als Ursache infrage, wie zum Beispiel Arteriosklerose (Gefäßverkalkung).

Symptome bei kalten Füßen: Chronische Eisfüße können ernste Ursachen haben und auf Herzkrankheiten hindeuten

Wenn die Gefäße sich nach und nach verengen, behindert das den Blutfluss in den Extremitäten. Es besteht außerdem die Gefahr eines Gefäßverschlusses, wie bei einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall – besonders Raucher sind gefährdet. Doch auch die Krankheit Diabetes kann sich negativ auf die Durchblutung der Extremitäten auswirken, genau wie Blutarmut und Herzerkrankungen.

Auch hormonelle Faktoren, wie eine Schilddrüsenunterfunktion, wirken sich auf die Wärmeregulierung des Körpers aus. Genau wie seelische Beschwerden und Stress. Denn durchdas vegetative Nervensystem und die Hormone wird auch die Durchblutung beeinflusst. Daher kann es auch bei der Einnahme von Medikamente, die auf das vegetative Nervensystem einwirken, zu kalten Füßen kommen, wie das Wissenschaftsmagazin Geo erläutert.

Warum haben manche Menschen kalte Füße trotz dicker Socken?

Wer also auch im Sommer und mit dicken Socken an den Füßen friert, sollte besser einen Arzt aufsuchen, um auszuschließen, dass es sich um eine dieser Krankheiten handelt beziehungsweise sich entsprechend behandeln lassen. Wem chronisch kalte Füße zunächst als etwas Harmloses erscheinen, sollte das dennoch nicht unterschätzen, denn es können ernste Gründe dahinterstecken.

Was kann man gegen kalte Füße tun? Fußbäder sorgen für schnelle Abhilfe

Frieren die Füße aber aus einem anderen Grund, der keine medizinische Behandlung erfordert, gibt es verschiedene Mittel, um Abhilfe zu schaffen. Die größte Wohltat bei akut kalten Füßen ist wohl ein warmes Fußbad – es wirkt in der Regel auch am schnellsten und die Zehen werden im Nullkommanichts wieder warm. Angenehmer Nebeneffekt: Es wirkt auch noch entspannend. Zusätze mit Rosmarin oder Arnika regen die Durchblutung zusätzlich an.

Kalte Füße loswerden: Richtige Kleidung und Bewegung sind entscheidend

Ist aber gerade kein warmes Wasser oder eine Badewanne in der Nähe, kann man trotzdem einiges tun, um die Füße aufzuwärmen. Das Wichtigste ist natürlich die richtige Kleidung. Besonders im Herbst und im Winter sollte man also immer darauf achten, warm genug angezogen zu sein, um kalte Füße zu vermeiden. Außerdem sollten die Schuhe warm und bequem sein und gegen Nässe schützen. Nasse Füße sollten möglichst vermieden werden.

Ein entscheidender Faktor, der sich positiv auf den gesamten Blutkreislauf auswirkt, ist Bewegung. Regelmäßig Sport zu treiben, ist natürlich ideal und wird auch gegen anderen Krankheiten wie Krebs oder Herzinfarkt empfohlen. Es muss aber nicht immer gleich der Spinning-Kurs im Fitnessstudio sein. Oft reicht es auch schon aus, eine kleine Runde um den Block zu gehen oder einen Spaziergang zu machen, damit das Blut – und die Wärme – wieder durch den Körper schießt und die Füße wieder warm werden.

Kalte Füße – was nun? Massagen und Gymnastik fördern die Durchblutung, genau wie ausreichendes Trinken

Was ebenfalls bei kalten Füßen helfen kann: auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Wer nicht genug trinkt, hemmt die Blutzirkulation, da das Blut sich verdickt und langsamer fließt. Für Erwachsenen gilt: Jeden Tag zwei Liter trinken. Bei körperlicher Belastung entsprechend mehr. Auch leichte Massagen können auf angenehme Weise den Blutfluss anregen. Dafür kann man sich auch einen Massageroller oder Igelball unter den Schreibtisch stellen und sich ab und zu eine angenehme Wohltat gönnen. Das geht auch während der Arbeit.

Ein wenig Fußgymnastik wäre auch eine gute Option oder, wer es gerne traditionell mag, kann sich die gute, alte Wärmflasche zu Füßen legen. Am besten eine mit einem schützenden Bezug, damit man sich nicht verbrennt. Auf diese Weise sollte man gut und mit mollig warmen Zehen durch die kalte Jahreszeit kommen.

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Was tun gegen Kälte Füße im Sommer?

Ein warmes Fußbad bringt wohlige Wärme vom Fuß in den ganzen Körper und entspannt. Füße danach sanft trocknen und mild pflegen. Wechselbäder beziehungsweise -duschen fördern die Durchblutung insgesamt und speziell in den Füßen. Dass können Wechselbäder für die Füße oder kalte und warme Kneipp-Güsse für die Beine sein.

Welche Krankheit verursacht Kälte Füße?

Gefäßerkrankungen, Arteriosklerose: Kalte, kribbelnde Füße Häufig und chronisch kalte Füße sind oft die Folge zunehmender Ablagerungen und Verengungen in den Gefäßen. Die Hauptrisikofaktoren für eine Gefäßverkalkung, Arteriosklerose, sind Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht.

Warum Kälte Füße trotz dicker Socken?

Scheiden zu enge Schuhe und Nässe als Auslöser aus, zählen Kreislaufprobleme zu den häufigsten Ursachen für kalte Füße. Ein zu niedriger Blutdruck und Gefäßverkalkungen sind mögliche Schlüsselwörter. Wenn das Blut im Körper nicht gut zirkuliert, werden die Füße schlecht durchblutet und fangen an zu frieren.

Sind Kälte Füße ungesund?

Allerdings führt eine Unterkühlung der unteren Extremitäten dazu, dass das vegetative Nervensystem die Durchblutung der Atemwege drosselt. Die Nasenschleimhäute werden somit kalt und trocken. Dadurch sinkt ihre Abwehrbereitschaft, die Erkältungsviren dringen leichter in den Organismus ein.

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