Stand: 07.03.2021 16:01 Uhr Kribbeln, Brennen und Taubheitsgefühle im Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger sind typische Merkmale für das Karpaltunnelsyndrom. Dabei ist ein wichtiger Nerv des Handgelenks eingeklemmt. Beim Karpaltunnelsyndrom können vor allem am Daumen auch Schmerzen und Missempfindungen auftreten, die sich wie schwache elektrische Schläge anfühlen und bis in den Arm ausstrahlen können. Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium kann es zu einer Atrophie kommen, einem Abbau der Muskulatur des Daumenballens. Die Ursache der Beschwerden liegt in einer Verengung des Karpaltunnels, einer knöchernen Rinne an der Innenseite des Handgelenks. Dort verläuft der
Medianusnerv in Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger. Er ist für das Gefühl zuständig und für die Steuerung der Muskeln. Ausgelöst wird die Verengung zum Beispiel durch: Oft kann der Arzt
schon mit einfachen Tests erkennen, ob es sich um ein Karpaltunnelsyndrom handelt: Zur Diagnose eines Karpaltunnelsyndroms misst der
Arzt die Leitfähigkeit der Nerven und untersucht den Bereich per Ultraschall. Zur Messung der Nervenleitfähigkeit (Elektroneurografie) schickt ein Neurologe über Elektroden schwache Stromimpulse durch den Arm. Ein Impuls auf der einen Seite des Karpaltunnels muss zu einer Muskelreaktion auf der anderen Seite führen. Ist die Leitfähigkeit gestört, spricht das für ein Karpaltunnelsyndrom. Zeigt die Untersuchung einen normalen Befund, liegt kein Karpaltunnelsyndrom vor. Eine hochauflösende
Ultraschalluntersuchung des Nervs kann nützlich sein, wenn die Elektroneurografie keine klare Aussage bringt, oder wenn die Operation eines Karpaltunnelsyndroms nicht den gewünschten Erfolg bringt. Andere Auslöser für Beschwerden ausschließenZeigt die Ultraschalluntersuchung keine Einengung und Schwellung des Nervs, müssen die Symptome eine andere Ursache haben:
Muskelengpass-Syndrom als AuslöserKann der Arzt schmerzhafte Triggerpunkte ertasten, deutet das auf ein sogenanntes Muskelengpass-Syndrom hin:
Beide Syndrome führen zu Missempfindungen in der Hand und teilweise auch im Arm. Ein solches Muskelengpasssyndrom ist leicht zu behandeln durch eine bessere Körperhaltung und viel Dehnung von Brust- und Halsmuskulatur. Karpaltunnelsyndrom behandelnWenn die Beschwerden zunehmen, deutet das darauf hin, dass der Medianusnerv unter Druck steht. Eine Behandlung ist wichtig, weil sonst die Gefahr besteht, dass Nervenfasern unwiederbringlich absterben. Zu Beginn des Karpaltunnelsyndroms lassen sich die Beschwerden in der Regel konservativ behandeln - mit Vitamin B6, Kortison-Spritzen, manueller Therapie und einer speziell angepassten, nur nachts getragenen Armschiene. Operation sollte nur bei eindeutiger Diagnose erfolgenSchlägt die Behandlung nicht an, muss operiert werden. Vorher sollte allerdings die elektrophysiologische Diagnostik ein Karpaltunnelsyndrom eindeutig bestätigt haben. Immer wieder wird laut Experten operiert, obwohl die eindeutige Diagnose fehlt. Zwei verschiedene OP-VerfahrenBeim klassischen offenen Verfahren durchtrennt der Chirurg das Karpalband am Handgelenk und das einengende Bindegewebe, um den Nerv zu befreien. Der Eingriff dauert 10 bis 15 Minuten. Probleme durch das fehlende Karpalband sind nicht zu erwarten. Im Anschluss an die Operation muss die Hand kurzfristig ruhiggestellt werden. Beim minimalinvasiven Verfahren wird ein Endoskop durch einen kleinen Schnitt am Ende des Unterarms eingeführt und in den Karpaltunnel vorgeschoben. Dort spaltet der Chirurg mit einem ausfahrbaren Messer von unten das Dach des Karpaltunnels. Operation nicht ohne RisikenNach dem Eingriff ist bei Betroffenen durchaus Geduld gefragt: Manchmal dauert die Rückbildung der Beschwerden drei bis vier Monate. Falls die Beschwerden zunehmen, sollte nach zwei Monaten nochmals eine elektrophysiologische Diagnostik oder gegebenenfalls eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile: Bei der offenen Operation wird die Haut an einer Stelle durchtrennt, an der bei einigen Menschen feine Hautnerven verlaufen. Die Narbe kann dadurch sehr empfindlich sein. Nach einer minimalinvasiven Operation können Erkrankte ihre Hand schneller wieder benutzen, allerdings hat auch dieses Verfahren Risiken: Werden Nerven und Blutgefäße verletzt, kann das zu dauerhaften Schäden und Schmerzen führen. Wenn die OP erfolglos bleibtIn einigen Fällen bleibt die Operation beim Karpaltunnelsyndrom erfolglos, zum Beispiel, wenn der Medianusnerv nicht am Handgelenk, sondern am Ellenbogen oder in der Halswirbelsäule eingeklemmt ist. Eine andere Krankheit, die ähnliche Symptome wie das Karpaltunnelsyndrom hervorruft, ist das Wartenberg-Syndrom. Dabei ist der Radialnerv am Unterarm eingeklemmt. Tipps: Karpaltunnelsyndrom vorbeugen
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Dieses Thema im Programm: Visite | 09.03.2021 | 20:15 UhrSchlagwörter zu diesem ArtikelBewegungsapparatMehr Gesundheitsthemen
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Welche Finger schlafen bei HWS ein?Erfahrene Mediziner können in vielen Fällen bereits an den geschilderten Symptomen vermuten, welcher Halswirbel die Beschwerden verursacht – so ist bei tauben Daumen und Zeigefingern oftmals der Wirbel C6 und bei tauben Mittelfingern C7 der Übeltäter.
Was bedeutet es wenn die Finger einschlafen?In den meisten Fällen ist die Durchblutung vorübergehend unterbrochen oder ein Nerv gequetscht. Das Kribbeln in den Fingern entsteht dabei durch die empfindlichen Nerven und Nervenenden in der Haut. Sie schicken über die Nervenbahnen Reizwahrnehmungen an das Gehirn.
Welche Schlafposition bei Karpaltunnelsyndrom?Die Hände beim Schlafen in neutraler Position halten
Einige Menschen knicken ihre Hände beim Schlafen ein – das ist nicht gerade hilfreich, wenn du anfällig für das Karpaltunnelsyndrom bist. Sinnvoll ist hingegen, deine Hände und Handgelenke beim Schlafen auszustrecken oder in eine neutrale Position zu bringen.
Was kann das sein wenn der Ringfinger und der kleine Finger einschlafe?Ulnarisrinnensyndrom - Die Symptome
Die ersten Symptome bei einem Ulnarisrinnensyndrom sind Kribbeln und ein Taubheitsgefühl im kleinen Finger sowie im Ringfinger. Dieses Kribbeln und auch das Taubheitsgefühl treten häufig auch an der Handaußenkante auf.
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