Der unterschied zwischen notfallsanitäter und ausgebildete krankenschwester

Feb 06

    Sandienste sind ein großer Teil unserer Freizeit. Wir opfern gerne jede Minute, die wir dafür frei machen können. Zu den Sandiensten und allgemein dem Helfer-sein müssen wir uns ja auch qualifizieren. Das beginnt mit der Grundausbildung und danach folgen oftmals weitere Lehrgänge, Qualifikationen oder Fortbildungen. Da sammeln sich viele Stunden an, aber trotzdem bleibt es für viele von uns ein Hobby. Aus dem Hobby heraus arbeiten viele als Rettungssanitäter oder -Assistent sowie nun auch als Notfallsanitäter. Ebenso können aber auch Ärzte gerne noch in ihrer Freizeit oftmals größere Dienste besetzen. Bei diesen Ausbildungen oder Qualifikationen ist es klar was die Helfer dürfen und sollen, aber auch zu leisten im Stande sind.

    Heute soll es darum gehen, was wir als freiwilliger Helfer (Einsatzsanitäter oder auch Rettungshelfer) dürfen, können und in der Praxis machen. Im Gegensatz dazu nehmen wir eine ausgebildete Krankenschwester oder Gesundheits- und Krankenpflegerin oder auch Fachkraft im Pflegewesen etc.

    Als Sani dürfen wir grundlegend helfen. Auf der anderen Seite müssen wir es ja auch und dürfen alle Dinge der ersten Hilfe ausführen. Dazu gehört natürlich die Reanimation (auch mit Beatmung und Sauerstoffgabe). Einfachere Aufgaben wie Verbände anlegen, betreuen oder einfache Erhebung der Vitalparameter werden von ihnen gemacht. Viele weiterführende Aktionen wie einen Zugang legen, intubieren, Medikamente geben oder weitere notwendige Dinge haben wir nicht gelernt bzw. dafür ausgebildet worden. Dazu sind wir durch den ärztlichen Leiter oder den Leiter Rettungsdienst so nicht vorgesehen. Dass es von Stadt zu Stadt oder Land unterschiedlich ist klar, denn auf dem Land wo nicht so schnell weitere Hilfe kommen kann, muss auch adäquat geholfen werden.

    Schauen wir uns die beruflich ausgebildete Helferin an. Auf der Arbeit im Klinikum gehören Aufgaben wie Blutdruck messen oder Verbände wechseln ebenfalls zu den Dingen, die man machen muss. Ein großer Teil macht auch hier die Betreuung der Patienten aber auch oder gerade der Angehörigen aus. Weiterführende Tätigkeiten der Medizin sind ebenfalls ein Bestandteil der Ausbildung und der Arbeit. So dürfen Krankenschwestern beispielsweise Zugänge legen oder auch Medikamente geben. Das alles erfordert natürlich erstmal die Anordnung eines Arztes oder seine Kenntnis und Anwesenheit.

    Beruflich ist der Helfer also besser ausgebildet oder sagen wir mal tiefer in der Materie drin als der freiwillige Helfer in der HiOrg. Führt man diese beiden Situationen zusammen so ist die Helferin beruflich ausgebildete Krankenschwester und in der Freizeit nur Einsatzsanitäterin. Hier muss sie sich im Normalfall an die Bestimmungen der HiOrg halten. So kann es sein, dass sie einem Patienten gerne helfen möchte indem sie ihm einen Zugang legen würde. Da sie das ja kann und gelernt hat, stellt es fachlich eigentlich kein Problem dar. Allerdings muss sie offiziell auf dem Sandienst erst auf weitere qualifizierte Hilfe warten, die den Patienten dann richtig weiter versorgen kann. In der Praxis gibt es hier natürlich und zum Glück auch Ausnahmen. Ein Arzt beispielsweise bei einer Patientenbalge kann sich überzeugt haben, dass die Helferin Zugänge legen gelernt hat und dies beherrscht. Danach gibt er ihr die Anordnung und somit die Erlaubnis die Aufgabe hier für diesen Einsatz selbst durchzuführen.

    Zusammen gefasst gibt es oftmals einen Unterschied zwischen dem Beruf und den Fähigkeiten in der Freizeit, aber man kann sich mit der zuständigen Person unterhalten. So kann dann im Sinne des Patienten und der Versorgung dessen entschieden werden, dass die erworbene Fähigkeit auch im Rahmen der ehrenamtlichen Funktion ausgeübt werden kann.

    Der unterschied zwischen notfallsanitäter und ausgebildete krankenschwester

    Notarzt und Rettungsassistent bei der Versorgung eines Patienten

    Rettungsfachpersonal (auch Rettungsfachkräfte genannt) ist die Sammelbezeichnung für das in Notfallrettung und qualifiziertem Krankentransport eingesetzte nichtärztliche Fachpersonal. Angehörige dieser Gruppe haben eine spezielle, notfallmedizinische Ausbildung durchlaufen, die sie für die Arbeit im Rettungsdienst qualifiziert. In einigen Bundesländern können Rettungsmittel zum Teil auch von Nicht-Fachpersonal besetzt werden, so dass Rettungsdienstpersonal nicht überall zwangsläufig auch Rettungsfachpersonal sein muss.

    Es gibt europa- und weltweit gravierende Unterschiede in der Ausbildungsdauer und -qualität von Rettungsfachpersonal. So arbeiten beispielsweise die meisten angloamerikanischen Rettungsdienstsysteme fast gänzlich ohne Notärzte und setzten im präklinischen Bereich nur nicht-ärztliches Personal (die „Paramedics“) ein. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie einigen anderen mitteleuropäischen Ländern hat sich hauptsächlich aus historischen Gründen ein System entwickelt, in dem speziell ausgebildete Ärzte („Notärzte“) auch außerhalb des Krankenhauses eingesetzt werden. Die verschiedenen Ausbildungen sowohl für Notärzte als auch für nicht-ärztliches Personal unterscheiden sich stark zwischen den einzelnen Ländern.

    Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Abgesehen vom Notarzt als ärztlichem Rettungsdienstpersonal, gibt es in Deutschland drei Qualifikationen für Fachpersonal im nichtärztlichen Rettungsdienst. Diesen gegenüber ist ein Notarzt in medizinischen Fragen stets weisungsbefugt. In den Jahren 2000 bis 2017 waren zwischen 44.000 und 67.000 Menschen in den Rettungsdiensten beschäftigt.[1][2]

    Notfallsanitäter und Rettungsassistent[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst stellen der Notfallsanitäter und bis Ende 2013 der Rettungsassistent dar. Der Notfallsanitäter durchläuft eine dreijährige Ausbildung, welche 2014 eingeführt wurde und umfangreicher ist als die zweijährige Ausbildung des Rettungsassistenten. Die Ausbildung zum Rettungsassistenten kann seit dem 1. Januar 2015 nicht mehr neu begonnen werden, vorher begonnene Ausbildungen wurden jedoch noch nach dem Rettungsassistentengesetz (RettAssG) und der dazugehörigen RettAssAPrV durchgeführt und abgeschlossen. Bis zum 31. Dezember 2023 können Rettungsassistentinnen und Rettungsassistenten gemäß Paragraph 32 NotSanG noch über eine staatliche Ergänzungsprüfung und je nach Berufserfahrung einer vorherigen weiteren Ausbildung von bis zu sechs Monaten oder alternativ über das Bestehen der staatlichen (Voll-)Prüfung die neue Berufsbezeichnung „Notfallsanitäter/in“ erlangen. Die Ausbildung zum Notfallsanitäter umfasst im Einzelnen 1.920 Stunden Unterricht an einer staatlich anerkannten Berufsfachschule, 720 Stunden in mehreren Abteilungen eines geeigneten Krankenhauses und 1.960 Stunden an einer anerkannten Lehrrettungswache. Die Ausbildung schließt mit einer staatlichen Abschlussprüfung aus 10 Prüfungsteilen ab. Maßgeblich ist hier das am 1. Januar 2014 in Kraft getretene Notfallsanitätergesetz und die aufgrund dieses Gesetzes erlassene Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter. Inzwischen ist in allen Bundesländern in der Notfallrettung, also in der Regel auf Rettungswagen, mindestens ein Notfallsanitäter/Rettungsassistent sowie ein Rettungssanitäter vorgeschrieben. Die Mehrheit der Bundesländer schreibt inzwischen auch für den Fahrer des Notarzteinsatzfahrzeugs die Notfallsanitäter-/Rettungsassistentenqualifikation vor.[3]

    Rettungssanitäter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der Rettungssanitäter hat eine im Vergleich zum Notfallsanitäter und Rettungsassistent weitaus kürzere Ausbildung (mindestens 520 Stunden). „Rettungssanitäter“ ist kein anerkannter Ausbildungsberuf, die Ausbildung ist jedoch in vielen Bundesländern landesrechtlich geregelt.[4] Die Ausbildung besteht aus mindestens 160 Stunden Rettungssanitäter-Grundlehrgang (Inhalte: Basiswissen in Anatomie und Physiologie, allgemeine und spezielle Notfallmedizin, Rettungs- und Transporttechniken, rechtliche Grundlagen etc.), 160 Stunden im Krankenhaus (Anästhesie, Intensivstation, Notfallaufnahme), 160 Stunden Praktikum im Rettungsdienst an einer anerkannten Lehrrettungswache, wovon mindestens 80 Stunden an einer anerkannten Lehrrettungswache mit einem Notarztstandort auf dem Gelände der Lehrrettungswache erfolgen sollen und mindestens 40 Stunden Rettungssanitäter-Abschlusslehrgang mit schriftlicher, mündlicher und praktischer Abschlussprüfung zum Rettungssanitäter. Der Rettungssanitäter wird in der Notfallrettung als Fahrer des Rettungswagens (mittlerweile fast ausschließlich mit Führerscheinklasse C1) und Teampartner des Notfallsanitäters bzw. Rettungsassistenten eingesetzt, während er im Krankentransport in fast allen Bundesländern als höherqualifiziertes Besatzungsmitglied mit einem Rettungshelfer eingesetzt wird und eigenständig die Betreuung des Patienten übernimmt. Nach dem Recht mancher Bundesländer, dürfen Rettungssanitäter weiterhin auch gemeinsam mit einer Notärztin oder einem Notarzt das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) besetzen, in Hessen jedoch mit der Einschränkung, dass sie über mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in der Notfallrettung auf dem Rettungswagen verfügen müssen. Bis 1989 waren Rettungssanitäter das höchstqualifizierte nichtärztliche Personal im Rettungsdienst, was dann durch das Rettungsassistentengesetz und der damit eingeführten, zweijährigen Berufsausbildung zum Rettungsassistenten geändert wurde.

    Rettungshelfer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Ausbildung zum Rettungshelfer ist nur in einigen Bundesländern landesrechtlich geregelt. Ursprünglich handelt es sich um eine gemeinsame Qualifikationsbeschreibung der Hilfsorganisationen. Rettungshelfer werden beinahe ausschließlich im Bereich des qualifizierten Krankentransports eingesetzt. In wenigen Bundesländern können sie jedoch gemeinsam mit Notfallsanitäter oder Rettungsassistenten einen Rettungswagen beziehungsweise mit einem Notarzt und einem Notfallsanitäter/Rettungsassistenten einen Notarztwagen besetzen. Die Ausbildung umfasst in den meisten Ländern insgesamt 320 Stunden, bestehend aus 160 Stunden Lehrgang mit schriftlicher und praktischer Prüfung und 160 Stunden Praktikum. In vier Bundesländern existieren Sonderformen, dort dauert die Ausbildung zum Rettungshelfer insgesamt nur zwischen 160 und 240 Stunden. Die Qualifikation zielt auf Ehrenamtliche oder FSJler. Dementsprechend wird sie häufig auch als Lehrgang auf Wochenenden verteilt angeboten.

    Kompetenzen und Aufgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Grundsätzlich besteht die Aufgabe des nicht-ärztlichen Rettungsfachpersonals in der Durchführung von Transporten, der Erstversorgung von Notfallpatienten bis zur Übernahme der Behandlung durch einen (Not-)Arzt, der Assistenz des (Not-)Arztes, der Überwachung von Patienten während des Transports und der eigenverantwortlichen Durchführung von Einsätzen, bei denen der Patient bis zur Ankunft im Krankenhaus nicht der Behandlung durch einen (Not-)Arzt aber einer fachlichen Betreuung bedarf.

    Im Rahmen der so genannten Notkompetenz kann ein Rettungsassistent in Notfällen auch Maßnahmen durchführen, die üblicherweise Ärzten vorbehalten sind. Dabei handelt es sich jedoch um ein juristisches Konstrukt auf Basis des rechtfertigenden Notstands, für die sich der Helfer juristischen Risiken aussetzen muss. Auch Rettungssanitäter können von dieser Regelung Gebrauch machen, aufgrund ihrer relativ kurzen Ausbildung ist dies jedoch nur in äußersten Notfällen geboten und kommt in der rettungsdienstlichen Praxis sehr selten vor, da Rettungswagen mit einem höherqualifizierten Notfallsanitäter oder Rettungsassistenten besetzt sein müssen.

    Die Notfallsanitäter haben hingegen eine deutlich umfangreichere Ausbildung, umfangreichere Befugnisse und höhere Rechtssicherheit. Die „Notkompetenzmaßnahmen“ dienen bei sämtlichen Qualifikationsstufen stets der Abwendung von lebensgefährlichen Zuständen oder von wesentlichen Folgeschäden bis zur Übernahme der Behandlung durch einen (Not-)Arzt. Zusätzlich zu den „Notkompetenzmaßnahmen“, können Notfallsanitäter eigentlich ärztliche Versorgungsmaßnahmen (z. B. Verabreichung von Medikamenten) durchführen und in diesem Umfang die Heilkunde ausüben. Diese Befugnisnorm wurde nach langer politischer Diskussion im Februar 2021 in § 2a NotSanG aufgenommen, um die bis dahin vorherrschende Rechtsunsicherheit zugunsten der Notfallsanitäter zu beseitigen. Die Aufnahme dieser Regelkompetenz wurde seit Inkrafttreten des NotSanG im Jahr 2013 insbesondere vom Bundesrat immer wieder gefordert. Durch die Anpassung müssen sich Notfallsanitäter bei der Vornahme nicht delegierter heilkundlicher Maßnahmen nicht mehr auf § 34 StGB berufen. Notwendige Voraussetzung für das heilkundliche Tätigwerden von Rettungssanitäter ist das Vorliegen eines lebensgefährlichen Zustandes oder die Gefahr wesentliche Folgeschäden für den Patienten.

    Sanitäter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Oftmals werden Sanitäter fälschlicherweise pauschal dem Rettungsfachpersonal zugerechnet. Dabei handelt es sich jedoch um einen nicht geschützten Begriff, der insbesondere für das Personal im Sanitätsdienst verwendet wird. Sanitäter haben eine Sanitätsausbildung durchlaufen, die sich je nach Hilfsorganisation in Umfang und Inhalt unterscheidet und in der Regel nicht den obigen Qualifikationsstufen entspricht. In einigen Bundesländern können Sanitätshelfer im Rettungsdienst eingesetzt werden, sind dann jedoch trotzdem kein Rettungsfachpersonal.

    Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Notarzt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der Notarzt ist ein speziell ausgebildeter Arzt, der in Notfallsituationen vor Ort medizinisch interveniert. Um als Notarzt tätig sein zu dürfen, muss der Turnus beziehungsweise eine Facharztausbildung abgeschlossen sein (d. h. das jus practicandi erlangt sein) und ein Notarztkurs absolviert werden. Der Notarzt ist allen anderen Rettungsdienstmitarbeitern in medizinischen Belangen weisungsbefugt. Bei nicht lebensbedrohlichen Notfällen ist der Notarzt in der Regel nicht erforderlich (ausgenommen z. B. Schmerztherapie).

    Rettungssanitäter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Seit 2002 ist die Ausbildung zum Rettungssanitäter im Sanitätergesetz[5] geregelt und anerkannt – sie umfasst 260 Stunden. In Österreich werden Rettungssanitäter sowohl in der Notfallrettung als auch im qualifizierten Krankentransport eingesetzt. Rettungssanitäter dürfen abgesehen von Sauerstoff keinerlei Medikamente verabreichen. In ihre Kompetenz fällt somit die grundlegende sanitätshilfliche Betreuung von nicht lebensbedrohlich erkrankten Patienten, sowie die Assistenz für den Notarzt vor Ort in Zusammenarbeit mit dem/den anwesenden Notfallsanitäter(n). Häufig sind Rettungswagen in Österreich mit zwei Rettungssanitätern besetzt, welche als zumeist ersteintreffendes Rettungsmittel die sanitätshilfliche Versorgung des Patienten (z. B. Wundversorgung, Schienung von Brüchen, Bergung, Anamnese, Basis Reanimationsmaßnahmen, …) sicherstellen. Bei Eintreffen des Notarzt-Teams fungieren die Rettungssanitäter als Assistenten so weit als möglich.

    Notfallsanitäter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Ausbildung zum Notfallsanitäter (NFS) baut auf die Ausbildung zum Rettungssanitäter auf und stellt, in Kombination mit den zu erwerbenden Notfallkompetenzen, die höchste Qualifikation im österreichischen Rettungsdienst dar. Der NFS ist in Österreich (wie der Rettungssanitäter) ein gesetzlich geregelter und anerkannter Beruf. Die Ausbildung umfasst zusätzlich zum Rettungssanitäter 480 Stunden und erlaubt dem NFS die Gabe einiger ausgewählter Medikamente (Arzneimittelliste 1). Mit den auf dem Notfallsanitäter aufbauenden Ausbildungen – NKA/NKV (Notfallkompetenz Arzneimittellehre und Venenzugang, 90 Stunden), sowie NKI (Notfallkompetenz Intubation, 110 Stunden) – darf der Notfallsanitäter weitere Medikamente verabreichen (Arzneimittelliste 2) und periphere Venen punktieren sowie auch einen Patienten ohne die Benutzung von Relaxantien intubieren. Die beiden letztgenannten Ausbildungsstufen sind im österreichischen Rettungsdienst nicht unumstritten und werden nicht überall ausgebildet bzw. anerkannt.

    Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Notarzt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    In der Schweiz ist die Ausbildung durch die Schweizerische Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin (SGNOR) geregelt. Die Voraussetzungen sind:

    • Eidgenössisches oder anerkanntes ausländisches Arztdiplom
    • Mitgliedschaft bei der FMH
    • Drei Jahre klinische Tätigkeit an einer im jeweiligen Fachgebiet anerkannten Weiterbildungsstätte: Mindestens ein Jahr Anästhesiologie, ein Jahr Innere Medizin, ein Jahr Chirurgie oder anderes klinisches Fach
    • Absolvierung eines von der SGNOR anerkannten Notarztkurses
    • Erfolgreiche bestandene Kurse in ACLS-AHA und PALS-AHA

    Anästhesiepfleger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Es handelt sich hierbei um einen Anästhesiepfleger mit der Zusatzausbildung zum diplomierten Rettungssanitäter, welche dem Ausgebildeten am Einsatzort größtenteils die Kompetenzen eines Notarztes einräumt. Die Kompetenzen des Pflegers werden von dem jeweiligen ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes festgelegt.

    Der Anästhesiepfleger soll den Notarzt ersetzen und wird hauptsächlich in Rettungsdiensten eingesetzt, die in ein Spital integriert sind.

    Diplomierter Rettungssanitäter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Ausbildung zum diplomierten Rettungssanitäter HF dauert drei Jahre und wird als tertiäre Ausbildung anerkannt. Sie schließt mit dem Titel Dipl. Rettungssanitäter HF ab. HF steht für „höhere Fachschule“. Die Kompetenzen der diplomierten Rettungssanitäter werden von dem jeweiligen ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes festgelegt; in vielen Rettungsdiensten dürfen Rettungssanitäter beispielsweise reflexlose Patienten intubieren oder Analgesie mit Ketamin oder potenten Opiaten selbständig durchführen.

    Ob und wann ein Notarzt angefordert wird beziehungsweise zu einem Notfall mit ausrückt, ist ebenfalls Sache der ärztlichen Leitung, sofern dies nicht von der kantonalen Behörde geregelt wird.

    Transportsanitäter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Ausbildung zum Transportsanitäter entspricht dem ersten Jahr der Ausbildung zum diplomierten Rettungssanitäter HF. Bei Notfalleinsätzen wird er als Unterstützung eines diplomierten Rettungssanitäters eingesetzt. Er kann unter Anweisung selbständig invasive Maßnahmen wie Venenpunktionen und Medikamentenverabreichung durchführen. Krankentransporte kann der Transportsanitäter in Eigenverantwortung durchführen.

    Transporthelfer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der in der Schweiz teilweise mit einem diplomierten Rettungssanitäter eingesetzte Transporthelfer (meist zutreffend in privaten Rettungsdienst- oder Krankentransportunternehmen) ähnelt dem deutschen Rettungshelfer. Die bis zum Jahr 2013 offiziell sechstägige Ausbildung bezog sich hauptsächlich auf die Herstellung der Transportbereitschaft des Patienten, Fahrzeug- und Funktechnik, grundlegenden notfallmedizinischen Maßnahmen sowie die Assistenz des diplomierten Rettungssanitäter am Einsatzort, welche je nach Ausbildungsdauer des Transporthelferkurses oder vorher abgeschlossenen medizinischen Berufen stark variieren konnte (Bsp.: Venenzugang legen, Medikamente applizieren). (Zum Vergleich, in Baden-Württemberg durchläuft ein Rettungshelfer eine vierwöchige theoretische Ausbildung mit mehr Bezug auf medizinische Kenntnisse. Anschließend absolviert er ein zweiwöchiges Praktikum an einer Lehrrettungswache.)

    Die höchste Laienausbildung (bis 2013: ResQ Niveau III) diente der Unterstützung von professionellen Rettern. Da die Grundrichtlinien bezüglich der Ausbildung nach SRK (Transporthelfer-Kurs bzw. SRK Niveau III und ResQ Niveau III: 6 Tage) für viele Rettungsdienste zu wenig waren, haben sich einige Ausbildungsstätten auf den Namen Rettungstransporthelfer geeinigt. Diese Kurse bauten ebenfalls auf den Konzepten von SRK, SRC und ResQ auf, gingen aber weit darüber hinaus, so waren es z. B. statt 60 Stunden Ausbildung bis zu 200 Stunden. Dabei lag die Priorität in realitätsnahen Szenen und vertiefter Theorie in Anatomie, Physiologie und Pathologie des menschlichen Körpers. Durch ein Kurstestat wurde die erhöhte Weiterbildung geprüft und bestätigt.

    Nach dem Interverband für Rettungswesen (IVR) war der originale Transporthelfer nur noch bis 2013 gültig. Das Berufsbild des Transportsanitäters soll den Transporthelfer ersetzen.

    Hinsichtlich der Laienausbildung gibt es seit 2017 neu das Label FIRST AID. Es wird vom Interverband für Rettungswesen (IVR) kontrolliert. Es existiert ein Personenregister mit Informationen zur Ausbildung bzw. welche IVR-Stufe eine Person erreicht hat. Ein erfolgreich abgeschlossener Kurs ist zwei Jahre gültig. Danach muss man einen sogenannten Refresher-Kurs besuchen und bestehen, damit die Anerkennung für weitere zwei Jahre erneuert wird.

    Auch diverses Pflegepersonal kann diesen Kurs absolvieren, um in Rettungsdiensten oder Krankentransportunternehmen tätig zu sein. Für reine Krankentransportunternehmen ist dies von großer Bedeutung (Kostensenkung). Außerdem können vom ärztlichen Leiter je nach Pflegeausbildung höhere Kompetenzen erteilt werden.

    Die erweiterte Ausbildung zum sogenannten Rettungstransporthelfer (bis zu 200 Stunden Ausbildung und Weiterbildungen und bis zu sechs Monaten Praktikum) ist zu vergleichen mit dem deutschen Rettungshelfer mit Zusatzkompetenzen, die teilweise ein Rettungssanitäter hat.

    Diese Ausbildung ist nirgends mehr zu finden, da der Name nicht mehr existiert (ausser in ein paar Ausnahmefällen) und dem heutigen Kursabsolventen ein individueller Name zugeteilt wird. Dies kann z. B. „Betriebssanitäter Stufe 3 IVR“ oder „First Responder Stufe 3 IVR“ sein. Die IVR-Stufe 3 ist nach wie vor die höchste Laienausbildung in Erster Hilfe und somit Bindeglied zum Rettungsdienst.

    Seit dem Jahr 2017 gelten neue Regelungen. Der IVR (Interverband für Rettungswesen (IVR)) hat beschlossen, dass der mindestens sechstägige Kurs offiziell „Ersthelfer Stufe 3 IVR“ heisst. Dennoch bieten die meisten Ausbildungsstätten Kurse mit deutlich mehr Tagen an und vergeben die Titel „Transporthelfer“ (nach wie vor, aber selten), „Betriebssanitäter“ oder „First Responder“, die ebenso ärztlich bescheinigt werden. Die Zertifizierung ist nur zwei Jahre gültig. Bevor diese abläuft, muss die ausgebildete Person einen Refresher-Kurs besuchen, um immer auf dem neusten Stand der Notfallmedizin zu sein.

    Vereinigte Staaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    EMT-Paramedic[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die höchste Qualifikation im US-amerikanischen Rettungsdienst stellt der EMT-Paramedic dar, da in der präklinischen Notfallrettung keine Ärzte eingesetzt werden. EMT steht für Emergency Medical Technician, übersetzt Notfallmedizintechniker. Die Ausbildung und auch die Qualifikationen für Paramedics in den Vereinigten Staaten sind in den verschiedenen Bundesstaaten äußerst unterschiedlich, die Ausbildungsdauer kann zwischen zwölf Monaten und vier Jahren dauern.

    Im Gegensatz zu ihren Kollegen in Deutschland und Österreich sind Paramedics am Einsatzort meist auf sich selbst gestellt und haben daher auch weitergehende Kompetenzen, die unter anderem die Intubation mit und ohne Relaxantien (Rapid Sequence Intubation), die Interpretation von 12-Kanal-EKGs (und medikamentöse Therapie), das Durchführen einer Nadel-Koniotomie, retrograde Intubation, zentralvenöse Zugänge, intraossäre Zugänge und vieles mehr beinhalten können. Oft unterliegen diese aber strengen vom Ärztlichen Leiter (Medical Director) vorgegebenen Algorithmen und können auch erst nach Rücksprache mit einem Arzt per Funk vorgenommen werden.

    First Responder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    First Responder sind kein Rettungsfachpersonal, sondern eine Funktion, die von Ersthelfer, Sanitätspersonal des Katastrophenschutzes oder aber auch vom Rettungsfachpersonal wahrgenommen werden kann. Siehe auch Helfer vor Ort. Medical First Responder sind dagegen immer Ärzte.

    Kanada[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Critical Care Paramedic (CCP)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Diese Paramedics sind speziell für Intensivversorgung von Patienten ausgebildet, sie werden hauptsächlich für Intensivtransporte von kritischen Patienten beziehungsweise auf Rettungshubschraubern und Ambulanzflugzeugen eingesetzt. Ihre Fähigkeiten reichen unter anderem von der Interpretation von 12-Kanal-EKGs bis zur Rapid Sequence Intubation, verschiedenste Medikamente verabreichen, dem Umgang mit Intensivrespiratoren und chirurgischen Notfalleingriffen (Koniotomie, Thoraxdrainage).

    Advanced Care Paramedic (ACP)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Viele der in der präklinischen Notfallrettung eingesetzten Paramedic haben diese Qualifikation. Sie dürfen unter anderem eine Reihe von Medikamenten verabreichen, Patienten intubieren, 12-Kanal-EKGs interpretieren sowie Patienten kardiovertieren.

    Primary Care Paramedic (PCP)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Dies ist die niedrigste Stufe der Qualifikation für Personal im kanadischen Rettungsdienst. PCPs führen Basismaßnahmen durch, dürfen außerdem einige ausgewählte Medikamente verabreichen, defibrillieren und 3-Kanal-EKGs interpretieren.

    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Dietmar Kühn, Jürgen Luxem, Klaus Runggaldier (Hrsg.): Rettungsdienst RS/RH. 2. Auflage. München 2010, ISBN 978-3-437-48041-6.
    • Bodo Gorgaß, Friedrich W. Ahnefeld, Rolando Rossi: Das Rettungsdienst-Lehrbuch. Berlin 2007, ISBN 978-3-540-72277-9.

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. Statistische Bundesamt in Wiesbaden laut Deutscher Berufsverband Rettungsdienst e.V.: Zahlen zu den Beschäftigten im Rettungsdienst
    2. Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch 2019, Kapitel 4 Gesundheit, Abschnitt 4.2 Gesundheitsversorgung, Teile 4.2.5 und 4.2.6 Gesundheitspersonal PDF
    3. Gesetz über den Beruf der Notfallsanitäterin und des Notfallsanitäters sowie zur Änderung weiterer Vorschriften vom 22. Mai 2013 (BGBl. I S. 1348)
    4. Dies gilt auf dem Verordnungsweg für insgesamt 8 Bundesländer, in Rheinland-Pfalz als Verwaltungsvorschrift. – Dietmar Kühn, Jürgen Luxem, Klaus Runggaldier (Hrsg.): Rettungsdienst RS/RH. 2. Auflage. München 2010, ISBN 978-3-437-48041-6, S. 456.
    5. Österreichisches Sanitätergesetz

    Was muss man studieren um notfallsanitäter zu werden?

    Ein Rettungswesen Studium kannst du als ausbildungsbegleitendes oder berufsbegleitendes Präsenzstudium absolvieren, als Vollzeitstudium oder dual.

    In welchen Fächern muss man gut sein um notfallsanitäter zu werden?

    Damit du in der Berufsschule nicht gleich einen Schreck bekommst, solltest du in naturwissenschaftlichen Fächern gute Vorkenntnisse haben. Um Wirkungsweisen von Medikamenten zu verstehen oder Krankheiten und Heilungsprozesse besser nachvollziehen zu können, sind die Fächer Biologie und Chemie sehr wichtig!