„Hebamme eines Traums“ – so heißt der RHEINPFALZ-Artikel, in dem Andrea Dittgen beschreibt, wie sie mithalf, dass der deutsche Film über einen Stasi-Offizier, der ein Ehepaar abhört („Das Leben der Anderen“), 2007 einen Oskar als bester ausländischen Film erhielt. Die Kulturredakteurin, seit 1991 in der Lokalredaktion Zweibrücken, die in Berlin und Saarbrücken wohnt, war damals im Vorstand des Verbandes der deutschen Filmkritik. So wurde sie Mitglied der neunköpfigen Jury, die entschied, welchen Film Deutschland ins Oscar-Rennen schicken würde.Fürs Kino begeistert hat sich die promovierte Sprachwissenschaftlerin schon als Kind in den 60er-Jahren in Südfrankreich: Schon mit vier Jahren ging sie dort jede Woche ins Kino. Mit dem Kindergarten. „Für mich war dies das Normalste der Welt“, erzählt sie. Sie sah Zeichentrickfilme, Disney-Filme, französische Kinderfilme. Auch als sie Anfang der 70er wieder in der Nähe ihres Geburtsortes Saarbrücken lebte, endeten die regelmäßigen Kinobesuche nicht: Es gab ein Kino am Ende der Straße, die Nachbarin war Kartenabreißerin, die Zehnjährige kam kostenlos rein. Sie erinnert sich an Komödien wie die über den tollen VW Käfer Dudu und Abenteuerfilme und sagt: „Alles nichts Besonderes.“
Das Besondere kam erst 1980, als sie Germanistik studierte und montagmorgensum8 Uhr – „also zu einer unmöglichen Zeit“ – den Kurs „Sprache des Films“
belegte. Eine Besonderheit: Der Dozent besaß einen Videorekorder, damals eine Seltenheit. Sie begann, sich für Hitchcock-Klassiker wie „Psycho“ zu begeistern. Erst recht, als sie drei Jahre später in Heidelberg das Latinum in einem Intensivkurs nachholte. „Weil’s so öd’ war, bin ich jeden Tag ins Kino.“ Jeden Abend einen anderen Klassiker, um 22 Uhr, für fünf Mark. „Da hat das Exzessive angefangen“, erinnert sie sich und erzählt, wie sie – zurück in Saarbrücken – anfing, selbst Kino zu
machen. Nicht Filme drehen, Filme zeigen, in der Unifilm-Gruppe. Auswählen, bestellen, mit den Verleihern verhandeln, kalkulieren. Einmal pro Woche ein Kommerzfilm, der die Besucher lockte und das Geld reinbrachte, damit man noch einen zweiten, künstlerisch
anspruchsvolleren Film zeigen konnte. Aus Frankreich, aus Großbritannien, aus Japan. „Was für einen Bond müssen wir zeigen, damit wir das finanziert bekommen?“, schildert es die Filmvorführerin – „35 Millimeter, mit Schein.“ Sie hat gelernt, wie man Filme klebt, aufrollt, überblendet – „Sachen, die heute kein Mensch mehr braucht“. Exklusive Anzeigen aus der Printausgabe Sie fand das korrekte Geburtsdatum und den richtigen Namen des Regisseurs heraus, trieb in Russland, Dänemark und den Niederlanden Kopien der Filme auf, schrieb ein Buch und organisierte 1999, zum 1000. Jubiläum der Stadt Saarbrücken, eine Franz-Hofer-Retrospektive, die vom Münchner Filmmuseum übernommen wurde. Und natürlich entdeckte sie durch diese Arbeit wieder etwas
Neues: die Mitarbeit am wichtigsten deutschen Filmlexikon „Cinegraph“. ZUR PERSONFilmexpertin Andrea Dittgen S wie… SupportRheinpfalz-ABC
Die Anzahl der Anwendungen, die sie beherrschen müssen, liegt bei knapp über 100. Und auch wenn nicht jeder alle Programme aus dem Effeff kennt: Wenn es den Begriff „multifunktional“ nicht gäbe – für den RHEINPFALZ-IT-Support mit Teamleiter Wolfgang Sauer müsste er erfunden werden. Frank Eberhahn, seit 1995 dabei, ist der Dienstälteste der Truppe, Esther Bogdan – die einzige Frau im Support – kam kurz danach. Mihaly Kiss, Timo Kotelenez, Felix Kerkow, Marc Köbrich und Andreas Kreitner sind inzwischen aber auch „alte Hasen“, wenn es darum geht, den von den Tücken der Dienstprogramme geplagten Anwendern zu helfen. 70 Hilferufe pro Tag sind keine SeltenheitWie schafft man es, von SAP über die Office-Programme bis hin zu den Tiefen der Redaktionssoftware NGen alles zu kennen? „Mal ist es die Mitarbeit im Projekt, mal ist es aber auch einfach Learning by Doing“, erklärt Mihaly Kiss. Schließlich hat jeder seine Spezialgebiete. Das Erstaunliche: Etwa die Hälfte der Truppe hat ursprünglich einen kaufmännischen Beruf gelernt. Nur Köbrich und Kerkow haben einen technischen Hintergrund;
Kreitner hat nach seiner Lehre als Verlagskaufmann noch eine technische Fortbildung angeschlossen. |