Blutung nach Spirale Einsetzen hört nicht auf

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Die Kupferspirale ist ein hormonfreies Verhütungsmittel, das in die Gebärmutter eingesetzt wird. Sie verändert den Menstruationszyklus nicht. Wenn sie richtig angepasst wird, ist sie sehr sicher.

Wirkung

Die Kupferspirale (Intrauterinpessar) besteht aus einem Kunststoffstäbchen in T- oder Ankerform, das mit einem feinen Kupferdraht umwickelt ist. Anders als die Hormonspirale gibt die Kupferspirale keine Hormone ab. Aus dem Kupferdraht werden geringe Mengen Kupfer in die Gebärmutter freigesetzt. Dadurch verändern sich die Gebärmutter-Schleimhaut und der Schleim am Muttermund. Die Spermien werden außerdem in ihrer Beweglichkeit und Befruchtungsfähigkeit eingeschränkt. Sollte es dennoch zu einer Befruchtung kommen, kann sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter-Schleimhaut einnisten.

Bei einigen Modellen enthält der Kupferdraht einen Silberkern, bei anderen besteht er aus einer Kupfer-Gold-Legierung. Ob diese Varianten jeweils Vorteile haben, ist nicht belegt. Gold- und Silberspiralen sollen durch den Ionen-Austausch zwischen den Metallen zudem die Anfälligkeit für Entzündungen und Scheidenpilze verringern. Auch dafür gibt es jedoch keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege.

Anwendung

Die Spirale wird in unterschiedlichen Formen und Größen (2,5 bis 3,5 Zentimeter) angeboten. Sie wird von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt durch den Muttermund hindurch in die Gebärmutter eingesetzt. Das geht am besten in den letzten Tagen der Monatsblutung. Auf diese Weise kann ausgeschlossen werden, dass schon eine Schwangerschaft besteht. Zudem ist dann der Gebärmutterhals ohnehin leicht geöffnet und das Einlegen weniger zu spüren.

Das Einsetzen ist unterschiedlich schmerzhaft. Frauen, die Kinder geboren haben, spüren meist nur geringe Schmerzen. Vor allem bei Frauen ohne Geburten können kurzzeitig starke Schmerzen auftreten. Zur Schmerzlinderung kann die Ärztin oder der Arzt vorher ein Schmerzmittel geben oder die Spirale unter örtlicher Betäubung einsetzen. Häufig wird auch ein Medikament gegeben, das den Gebärmutterhals leicht öffnet. Das kann das Einlegen erleichtern, verringert aber nicht den damit verbundenen Schmerz. Das Medikament kann außerdem Unterbauchkrämpfe verursachen. 

Nach dem Einlegen können Beschwerden wie bei Menstruationsschmerzen auftreten, die aber nach einiger Zeit abklingen. Halten sie an, müssen sie ärztlich abgeklärt werden. 

Sofort nach dem Einlegen kontrolliert die Ärztin oder der Arzt per Ultraschall den korrekten Sitz der Spirale. Die nächste Kontrolle wird nach der folgenden Monatsblutung empfohlen, danach mindestens einmal im Jahr.  Die Frau kann auch selbst nachfühlen, ob sich der Rückholfaden der Spirale, der etwa zwei Zentimeter aus dem Muttermund in die Scheide hineinreicht, noch ertasten lässt. Ein guter Zeitpunkt dafür ist jeden Monat nach der Blutung.

Kupferspiralen können je nach Modell zwischen drei und zehn Jahre in der Gebärmutter verbleiben. Der Rückholfaden dient der Entfernung der Spirale.

Manche Frauen befürchten, die Spirale könnte verrutschen oder versehentlich herausgezogen werden, wenn sie Tampons benutzen. In einer Studie mit fast 700 Frauen ist die Spirale bei Nutzerinnen von Tampons aber nicht häufiger verrutscht als bei Frauen, die Binden benutzten. Einige Hersteller von Spiralen empfehlen dennoch, Binden zu benutzen oder den Tampon vorsichtig zu wechseln, um nicht am Rückholfaden der Spirale zu ziehen.

Sollten Sie Sorge haben, dass Ihre Spirale verrutscht ist, können Sie selbst den Faden ertasten oder Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt bitten, den Sitz der Spirale zu prüfen.

Kupferspirale in der Gebärmutter. Zwei Rückholfädchen schauen ca. 2 cm aus dem Muttermund heraus. Damit entfernt die Ärztin oder der Arzt die Spirale später wieder.

Schriftliche Einverständniserklärung

Nicht für jede Frau ist die Kupferspirale geeignet. Ärztinnen und Ärzte sind deshalb verpflichtet, Frauen vor dem Einsetzen ausführlich über mögliche Risiken aufzuklären und ihnen die Gebrauchsinformation zu der Kupferspirale auszuhändigen. Vor dem Einsetzen muss die Frau schriftlich bestätigen, dass sie über die Risiken aufgeklärt wurde und mit dem Einsetzen der Spirale einverstanden ist.

Sicherheit

Die Spirale ist ein sehr sicheres Verhütungsmittel. Anwendungsfehler spielen bei der Sicherheit keine Rolle. Die Versagerrate beträgt bei perfekter und typischer Anwendung 0,4 bis 1,5 Prozent. 

Vorteile

  • Für die Zeit, in der die Spirale in der Gebärmutter liegt, müssen Sie sich nicht mehr um die Verhütung kümmern. Die modernen Spiralen müssen nur alle fünf bis zehn Jahre gewechselt werden.
  • Viele Frauen, die eine Spirale haben, empfinden es als vorteilhaft, dass sie nicht auf ihren natürlichen Zyklus verzichten müssen.
  • Die Kupferspirale wirkt örtlich in der Gebärmutter, es treten keine hormonellen Nebenwirkungen auf.

Nachteile

  • Die Kupferspirale verstärkt bei den meisten Frauen die Monatsblutung, manchmal nehmen auch die Menstruationsschmerzen zu. Wenn Sie ohnehin schon starke Blutungen haben, ist die Kupferspirale deshalb für Sie ungeeignet.
     
  • In den ersten Monaten nach dem Einlegen sind Zwischenblutungen häufig, danach verschwinden sie meist wieder.
     
  • Selten können auch außerhalb der Monatsblutung Unterleibsschmerzen auftreten. Da solche Schmerzen manchmal auf eine Infektion oder eine verrutschte Spirale hinweisen, sollten betroffene Frauen unbedingt zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen.
     
  • Bei manchen körperlichen Beeinträchtigungen sind vaginale Untersuchungen schwierig oder unmöglich. Dann kommt die Spirale nicht als Verhütungsmethode infrage.
     
  • Bei etwa einer von 20 Frauen wird die Kupferspirale aus der Gebärmutter ausgestoßen. Das passiert vor allem in den ersten Monaten nach der Einlage. Möglicherweise haben junge Frauen ein etwas höheres Risiko dafür. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig den korrekten Sitz der Spirale kontrollieren zu lassen.
     
  • Sehr selten wird beim Einsetzen die Gebärmutterwand verletzt.
  • Vor allem in den ersten Wochen nach dem Einlegen ist das Risiko einer Infektion in der Gebärmutter und den Eileitern leicht erhöht. Da jüngere Frauen und Frauen mit wechselnden Sexualpartnerinnen und -partnern etwas häufiger Unterleibsinfektionen bekommen, haben sie auch mit der Spirale ein höheres Risiko. Es wird empfohlen, vor der Einlage sexuell übertragbare Infektionen wie eine Chlamydien-Infektion auszuschließen oder zunächst zu behandeln.
     
  • Wenn eine Frau trotz der Kupferspirale schwanger wird, handelt es sich etwas häufiger um eine Eileiterschwangerschaft. Bleibt die Monatsblutung aus, sollte eine Ärztin oder ein Arzt das möglichst schnell abklären.

Kosten

Die Kupferspirale kostet je nach Modell zwischen 120 und 300 Euro. Der Preis gilt für Beratung, Untersuchung und für das Einlegen der Spirale.

Die erste Lagekontrolle mit Ultraschall nach dem Einlegen der Spirale bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen. Weitere empfohlene Ultraschall-Untersuchungen zur Kontrolle der korrekten Lage müssen in der Regel selbst bezahlt werden. Privat versicherte Frauen müssen sich bei ihrer Krankenkasse nach den entsprechenden Regelungen erkundigen.

Informationen zu einer möglichen Übernahme der Kosten für eine Kupferspirale erhalten Sie im Text „Rezeptpflicht und Kostenübernahme bei Verhütungsmitteln“.

Stand: 26.07.2019

Wie lange blutet man nach dem Einsetzen der Spirale?

Nach Einsetzen der Hormonspirale kann es während 6 bis 8 Wochen zu täglichen Schmierblutungen kommen. Nach 4 bis 6 Wochen folgt eine Nachkontrolle durch die*den Frauenärzt*in. Er*Sie prüft, ob du die Spirale verträgst und ob sie korrekt sitzt.

Sind Blutungen nach Einsetzen der Spirale normal?

In den ersten Tagen nach dem Einlegen sind vorübergehend Unterleibsschmerzen oder Rückenschmerzen möglich. Die Menstruationsblutungen können stärker, länger und schmerzhafter sein. Auch kann die Spirale unbemerkt mit der Blutung ausgestoßen werden.

Wie lange kann eine Dauerblutung anhalten?

Sie bezeichnet eine Menstruationsblutung, die länger als 6 Tage andauert. Wenn Zwischenblutungen mehr als 14 Tage andauern, sprechen Gynäkologen von der Metrorrhagie. In diesem Fall ist der normale Zyklus nicht mehr erkennbar. Das Gleiche gilt für den eher umgangssprachlichen Begriff der Dauerblutung.

Was kann man tun wenn die Regel nicht aufhört?

Bei Menstruationsbeschwerden wie Krämpfen oder Schmerzen und auch bei starker Regelblutung werden oft Schmerzmittel wie Ibuprofen und Diclofenac aus der Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika ( NSAR) eingesetzt. Sie lindern nicht nur die Schmerzen, sondern können auch den Blutverlust etwas verringern.