Wie viel Geld sollte man jährlich sparen?

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Jeder weiss, dass man im Idealfall nicht seinen gesamten Lohn ausgeben und jeden Monat etwas Geld zur Seite legen sollte. Aber wie viel ist «etwas Geld» genau? Wie viele Prozent des Einkommens sollte man nach Möglichkeit sparen?

Sparen – warum das denn?

Es gibt viele gute Gründe dafür, monatlich Geld auf die Seite zu legen. Einerseits müssen wir in der Schweiz von unserem ausbezahlten Lohn noch die jährlichen Steuern sowie die monatlichen Beträge für die Krankenkasse bezahlen. Dies im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen Steuern und Krankenkassenbeiträge direkt vom Lohn abgezogen werden. In der Schweiz entspricht der ausbezahlte Lohn also leider nicht dem tatsächlich monatlich verfügbaren Budget. Andererseits gibt es im Alltag immer mal wieder unerwartete Ausgaben. Dies können zum Beispiel hohe Arztrechnungen oder unerwartete Reparaturkosten für die Waschmaschine sein. Für solche Gelegenheiten empfiehlt es sich, etwas auf der Seite zu haben. Des Weiteren möchte man sich vielleicht den einen oder anderen Wunsch erfüllen und spart deswegen Geld.

Tipp

Eine Studie von Money Meets hat gezeigt, dass Menschen, die ein finanzielles Polster haben, weniger Sorgen und Ängste haben. Geld sparen lohnt sich also nicht nur finanziell, sondern macht auch glücklicher.

Wie viel sollte man sparen?

Nun stellt sich die Frage, wie viel des eigenen Lohns man konkret sparen sollte. Dabei ist es gut, wenn man zwischen Rücklagen für zwingende Ausgaben und dem eigentlichen Sparen unterscheidet. Zu den zwingenden Ausgaben gehören die Steuern, Beträge in die dritte Säule und Reserven für unerwartete Ausgaben. Dieses Geld legt man für kurze Zeit zurück, benötigt es aber relativ schnell wieder. Eigentliches Sparen bedeutet, dass man Geld über längere Zeit zurücklegt. Um sich damit einen Wunsch zu erfüllen oder um das Geld anzulegen.

Die Höhe der Rücklagen für zwingende Ausgaben lassen sich relativ einfach ermitteln. Die Steuerrechnungen vom letzten Jahr sowie den Maximalbetrag für die dritte Säule geteilt durch zwölf Monate ergibt den monatlichen Betrag. Abgeleitet von den letzten Jahren kann man zudem die Beträge für unerwartete Ausgaben ermitteln. So vermeidet man, dass man hohe Rechnungen nicht bezahlen kann. Wie viel Sie jeden Monat für unerwartete Ausgaben zur Seite legen, hängt sehr stark davon ab, wie viel Sie verdienen – und welche Ausgaben auf Sie zukommen könnten.

Sparen ist eine Herausforderung!

Geht es ums eigentliche Sparen, stehen viele Leute vor einer Herausforderung. Wie viel Geld sollte man sparen? Sind 10% des Einkommens sinnvoll? Eine einheitliche Antwort gibt es nicht. Hier muss die individuelle Situation jedes Einzelnen berücksichtigt werden. Allerdings gibt es Sparstrategien, die man befolgen kann. Eine davon ist die «Pay yourself first»-Strategie. Bei dieser Sparstrategie betrachtet man das Sparen als genauso wichtig wie Rechnungen zu bezahlen und stellt so sicher, dass man auch tatsächlich jeden Monat spart. Man bezahlt sich selbst also zuerst und kümmert sich dann um die Ausgaben. Damit diese Strategie auch wirklich funktioniert, muss man allerdings im Vorab einen fixen Sparbetrag definieren, den man sich selbst regelmässig bezahlt.

Eine weitere Strategie: Übertragen Sie jeweils 10% des Einkommens direkt per Dauerauftrag auf das Sparkonto, sobald der Lohn überwiesen wurde. So kommt man gar nicht erst in Versuchung, im Alltag das Geld auszugeben. Und die «10%-Strategie» berücksichtigt Veränderungen beim Einkommen wie zum Beispiel Lohnerhöhungen. So spart man mit mehr Lohn automatisch mehr.

Machen Sparziele Sinn?

Jeder von uns hat Träume, die er sich mit genügend Geld erfüllen könnte. Seien es konkrete Anlässe wie zum Beispiel eine Hochzeit oder Traumreise. Oder die Altersvorsorge, ein eigenes Haus oder Auto. Nun stellt sich die Frage, wie viel Geld man für seine Wünsche benötigt und wann das Geld zur Verfügung stehen soll. Um sich die Wünsche und Träume erfüllen zu können, macht man sich im Idealfall einen Plan und setzt sich konkrete Sparziele. Denn diese helfen beim Sparen. Wenn ich ein Ziel definiert habe, muss ich den genauen Betrag sowie den Zeitraum festlegen. Und schon ist klar, was ich monatlich zur Seite legen muss, um mir meine Wünsche zu erfüllen. Für ein Ziel zu sparen ist einfacher und fällt leichter, als «einfach so» Geld zur Seite zu legen. Die Motivation ist viel grösser, wenn ich weiss, dass ich für meine Hochzeit oder mein Auto spare.

Nun wissen Sie, wie, wann und wie viel Geld Sie, wenn möglich, zur Seite legen können, um sich nach und nach eine schöne Summe Erspartes aufzubauen. Sei es langfristig für das Alter oder um sich kurzfristig einen Traum zu erfüllen. Im Artikel «Es muss nicht weh tun: cleveres Sparen für die Säule 3a» erfahren Sie, wie Sie für das Alter sparen können.

Finden Sie weitere Inspirationen rund ums Sparen im Artikel «Ratgeber Sparen – die besten Spartipps».

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Wie viel sollte man mit 30 gespart haben?

Legt eine 30-Jährige bis zum Rentenbeginn zehn Prozent des Einkommens zurück, wie viele Finanzexperten empfehlen, könnte sie so noch rund 111.000 Euro ansparen. Das heißt, dass eine 30-jährige Frau heute bereits rund 52.000 Euro auf dem Konto haben müsste, um die verbleibende Lücke zu schließen.

Wie viel Geld soll man im Monat sparen?

Bei einem monatlichen Etat in Höhe von 2500 Euro netto pro Monat ergeben sich nach der 50-30-20-Regel folgende Budgets: 50 Prozent für Fixkosten – macht 1250 Euro monatlich. 30 Prozent für Freizeit – macht 750 Euro pro Monat. 20 Prozent für Sparen – sind 500 Euro im Monat und 6000 Euro pro Jahr.

Wie viel kann man sparen mit 2000 netto?

Als Richtwert kann man jedoch 10% für Spaß-Ausgaben wie Freizeit und Shopping und nochmal 10 % für die Altersvorsorge nehmen. Bei einem Nettoeinkommen von 2.000 € kämen wir auf monatliche Ausgaben von 1.600 €. So würde man mit wenig Verzicht dennoch jeden Monat 400 € sparen.

Was ist die 50 30 20 Regel?

Die Grundregel besteht darin, dein monatliches Nettoeinkommen in drei Ausgabenkategorien aufzuteilen: 50 % für Grundbedürfnisse, 30 % für Wünsche und persönliche Bedürfnisse und 20 % für Ersparnisse oder die Tilgung von Schulden.