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Arzneimittel und TherapieWirkstoff gegen Hyperkaliämie in SichtDie therapeutischen Möglichkeiten bei Hyperkaliämie sind bislang unspezifisch. Beispielsweise stabilisiert man das Ruhemembranpotenzial der Herzmuskelzellen und des Reizleitungssystems durch intravenöse Gabe von Calcium, verschiebt das Kalium nach intrazellulär mittels β2-Mimetika-Inhalation oder Gabe von Glucoselösung und Alt-Insulin oder man fördert die Kaliumausscheidung durch Furosemid. In einer Phase-II-Studie zur Dosisfindung und Evaluation der Langzeitsicherheit wurde jetzt erfolgreich ein Kalium-bindendes Polymer getestet. Patiromer ist ein nicht resorbierbares Polymer, das Kalium im Gastro-Intestinaltrakt bindet. Das führt zu einer erhöhten Ausscheidung und einer verminderten Resorption. Dadurch sinkt dann schließlich der Blutspiegel. Die 306 eingeschlossenen Patienten mit Typ-2-Diabetes und eingeschränkter Nierenfunktion (GFR 15 bis < 60 ml/min × 1,73 m2) hatten zu Beginn leicht oder mittelschwer erhöhte Kaliumspiegel, alle erhielten RAAS-Inhibitoren. In Abhängigkeit des Ausmaßes der Hyperkaliämie (leicht oder mittelschwer) erhielten sie eine Startdosis von 4,2 g, 8, 4 oder 12,6 g bzw. 8,4 g, 12,6 g oder 16,8 g Patiromer jeweils zweimal täglich. Die Dosis wurde dann titriert bis zu einer Normalisierung der Kaliumwerte. Ab der vierten Behandlungswoche konnte eine signifikante Senkung der Kaliumwerte gesehen werden, diese hielt über den gesamten Beobachtungszeitraum von 52 Wochen an. Aufgrund der signifikanten Reduktion der Kaliumspiegel nach vier Wochen und der geringen Rate an Hypokaliämien wurden für die Phase-III-Studie Startdosierungen von 8,4 g/d und 16,8 g/d identifiziert. Als häufigste Nebenwirkungen traten Hypomagnesiämien und leichte bis mittelschwere Verstopfung auf. In den USA ist die Zulassung bereits beantragt. | Quelle: Bakris GL, et al. JAMA. 2015;314(2):151-161. doi:10.1001/jama.2015.7446 DAZ 2015, Nr. 30, S. 25, 23.07.2015 Das könnte Sie auch interessierenKalium ist ein lebensnotwendiges Mineral und Elektrolyt. Es ist in allen Lebensmitteln mehr oder weniger enthalten. Kalium ist in unserem Körper für diverse Funktionen zuständig und hat zahlreiche Stoffwechselaufgaben: Unter anderem regelt es den Flüssigkeitshaushalt der Körperzellen und sorgt in unseren Nerven für die Reizweiterleitung. Kalium steuert zudem die Pumpfunktion des Herzens. Steigt oder fällt der Kaliumwert im Blut zu sehr, belastet das vor allem das Herz und kann zu lebensbedrohenden Zuständen führen. Eine Einschränkung der Nierenfunktion reduziert
die Ausscheidung von Kalium enorm, da es zu 95% über die Niere ausgeschieden wird. Deshalb sollte man durch die Ernährung den Kaliumwert im Blut auf einem konstanten Niveau halten. In der Laboranalyse ist dies ein Wert zwischen 3,5 und 5,5 mmol/l. Ein erhöhter KaliumspiegelSollte der Kaliumspiegel im Blut über 5,5 mmol/l ansteigen spricht man von einer Hyperkaliämie. Sie kann für verschiedene Symptome verantwortlich sein, darf nie außer Acht gelassen und auf keinen Fall unterschätzt werden. Durch die weitreichenden Funktionen, die das Kalium in unserem Körper übernimmt sind die Auswirkungen einer Hyperkaliämie weit gestreut: Symptome einer Hyperkaliämie
Die Liste dieser Symptome zeigt deutlich wie viel Aufmerksamkeit dieses Thema verlangt. Sollten diese Anzeichen auftreten muss dringend ein Arzt aufgesucht werden. Kalium-Ratgeber zum DownloadIn der Broschüre sind Informationen zum Thema "Kalium" zusammengestellt, auf die Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion achten sollten. Einfach hier herunterladen:
Dialyse und KaliumIm Rahmen einer Dialysebehandlung wird bei Bedarf ein erhöhtes Kalium aus dem Blut entzogen. Dieser Vorgang ist sehr sorgsam durchzuführen und darf nicht zu schnell erfolgen. Trotz allem steigt der Kaliumspiegel in der dialysefreien Zeit immer stetig an. Die Gefahr einer Hyperkaliämie bei Dialysepatienten steigt mit rückläufiger Urinproduktion. Bei Patienten mit versiegter Urinausscheidung ist sie am größten. Medikamentöse BehandlungAuch durch eine medikamentöse Behandlung kann der Kaliumspiegel reduziert werden. Diese Mittel werden allerdings in der Regel erst eingesetzt, wenn alle anderen Maßnahmen versagen. Bei unerklärlich hohen Kaliumwerten wird ihr betreuender Arzt auch verschiedene Sachverhalte prüfen:
Der goldene Weg ist es nach wie vor, das Kalium im Blut durch eine kaliumarme Ernährung zu regulieren. Kalium und ErnährungDurch die Ernährung nehmen wir zwangsläufig Kalium zu uns. In vielen Speisen ist allerdings ein besonders hoher Anteil an Kalium enthalten. Schokolade Lebensmittel mit Kakao Lebensmittel mit
Bananen Lebensmittel mit Fruchtsäfte Lebensmittel mit Gemüsesäfte Lebensmittel mit Nüsse Lebensmittel mit Trockenobst Lebensmittel mit Kartoffeln Lebensmittel mit Mandeln Lebensmittel
mit Samen (z.B. Sonnenblumenkerne) Lebensmittel mit Hülsenfrüchte Lebensmittel mit Empfohlene Tageshöchstmenge an Kalium: 2000 - 2500 mg Wie reduziere ich Kalium im Körper?Kalium ist wasserlöslich und kann durch Wasserbäder oder Garen in reichlich Wasser in den meisten pflanzlichen Nahrungsmitteln reduziert werden.
Welches Medikament senkt den Kaliumspiegel?Lokelma® (Natriumzirconiumcyclosilicat) von Astra-Zeneca ist ein neuartiger Kaliumbinder zur Behandlung von Hyperkaliämie. Eine Hyperkaliämie liegt bei einem Kaliumspiegel im Serum von über 5 mmol/l vor.
Was tun wenn Kaliumwert zu hoch ist?So kann es zu Magen-Darm-Beschwerden mit Koliken und Durchfällen kommen. Zu hohe Kaliumwerte können sich auch in Form von Muskelschwäche, Verwirrtheit und/oder Unruhe äußern. Bei einer schweren Hyperkaliämie besteht die Gefahr von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen.
Welcher Kaliumwert ist gefährlich?Je nach Höhe des Wertes unterscheidet man eine leichte, mittelschwere und schwere Hypokaliämie. Bei einer leichten Hypokaliämie liegt der Kaliumwert zwischen 3,0 und 3,4 mmol/l, bei einer schweren Hypokaliämie unter 2,5 mmol/l.
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